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Zitat:Der Linkspartei-Politiker Sodann will Deutsche Bank Vorstand Ackermann verhaften lassen
Der Kandidat der Linken für das Amt des Bundespräsidenten, Peter Sodann, würde als "Polizeikommissar von Deutschland" nach eigenem Bekunden gern Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann verhaften. "Dann würde man mich zwar rausschmeißen, aber ich hätte es wenigstens mal gemacht", sagte der als TV-Kommissar im "Tatort" bundesweit bekannt gewordene Sodann der "Sächsischen Zeitung". Ackermann zählt zu den bestverdienenden Managern Deutschlands und steht derzeit wegen der Finanzkrise im Blickpunkt.
http://www.n-tv.de/1038782.html?161020081248
Diese Meldung ging in den letzten beiden Tagen durch die Medien. Während sich der eine fragte, ob der ehemalige Fernsehschauspieler und Tatort-Kommissar Sodann seine Fernseh-Fiktion mit der Realität verwechselt (also ob er den Kommissar Bruno Ehrlicher auch nach Drehschluß weiterspielen möchte) – applaudierte sicherlich manch anderer Bürger wegen dieser neuerlichen Verbalattacke gegen den Vorstand der Deutschen Bank. Denn es ist nicht das erste Mal, daß Bank-Vorstand Josef Ackermann negative Schlagzeilen erhält, die von der medialen Öffentlichkeit anscheinend gern verbreitet werden.
Selbst der wirtschaftspolitisch Uninteressierte hat sich den Namen Ackermann inzwischen gemerkt. Der Name steht neuerdings als Synonym für den "Erzkapitalismus", als Markenzeichen für "überbezahlte Manager" und für die heutige "Zweiklassengesellschaft", die sich aus Geldhabenden und Geldbrauchenden definiert.
Man muß sich als nachdenklicher Mensch jedoch fragen: Was genau hat sich Ackermann zuschulden kommen lassen, daß er immer wieder von Medien, Politik und sogar der Juristik beschossen wird?
Wer die Antwort noch suchte, erhielt sie dann gestern über die einschlägig bekannten Medien.
Zitat:Deutsche Bank lehnt Hilfe ab
Die Deutsche Bank will die Finanzkrise selbst meistern. Bank-Chef Josef Ackermann sagte, sein Haus werde das staatliche Hilfsangebot nicht nutzen. Die Deutsche Bank sei in der Krise nie gefährdet gewesen und stehe gut da.
Ackermann fügte hinzu, die Deutsche Bank sei eine der stärksten und am besten kapitalisierten Banken der Welt. Selbst in der Krise habe sie noch über drei Milliarden Euro netto verdient. Dadurch könne sich die Bank auch Zukäufe wie zum Beispiel bei der Postbank leisten.
http://www.mdr.de/nachrichten/5849155.html
Aus diesem Text ist ersichtlich, daß ein Josef Ackermann (im Gegensatz zu anderen Managern der Bankenlandschaft) sein Unternehmen hervorragend aufgestellt und geführt hat. Dafür müßte ihm eigentlich großes Lob (vor allem von staatlicher Seite) gebühren. Auch die Linkspartei müßte applaudieren, denn die 480 Mrd. Euro Steuergelder könnten (wenn alle ihr Unternehmen so gut wie Ackermann führen würden) für sinnvollerere Dinge verwendet werden. Ackermann sollte statt Buhmann also "Manager des Jahres" werden!
Für die Behörden aller Länder bietet sich durch die Bankenkrise die Gelegenheit (durch bestimmte Bedingungen, die an die staatlichen Bankenhilfspakete geknüpft sind) sich ein Mitsprache- und Kontrollrecht an den internationalen Finanzströmen zu sichern und sogar schriftlich zu reglementieren.
Und da steht nun ein Josef Ackermann und seine Deutsche Bank und will das "trojanische Pferd" nicht ins eigene Haus einziehen lassen ...
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
Inte
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Diese Aussage von Sodann ist für mich ohnehin nur Populismus und zielt auf den Neidfaktor, also will Emotionalität hervorrufen oder noch weiter schüren. Die er auch selbst zu haben scheint, nach seiner Aussage "dann hätte ich es wenigstens mal gemacht" zu urteilen.
Liza
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Was soll es denn da noch für Aussagen geben ???????????????? Ackermann (D hat die Schäfchen im trockenen Basta !!!!!!!!! :mrgreen:
Glückskind
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Eine etwas fundierter dargelegte Meinung zum Thema Ackerman als die von Liza (nichts für ungut) kann man z.B. hier lesen:
fefe schrieb:Liebe Leser, heute möchte ich etwas ungewöhnliches tun. Ich möchte Ackermann loben. Nicht nur loben! Der Mann ist im Moment mein Held!
Ich will das mal ausführen. Ackermann hat zwei Dinge getan: er hat gesagt, seine Bank brauche den Rettungsfonds nicht, und er hat freiwillig sein Gehalt gesenkt (also eigentlich auf seinen Bonus verzichtet, aber kommt ja aufs Gleiche raus).
Mit der Ansage, sie brauchen keinen Bail-Out, haben sie die Idee etabliert, dass es anrüchig ist, sich aus dem Rettungspott zu bedienen. Jetzt traut sich keine andere Bank, das zu machen, weil das ja aussieht, als hätten sie keine Wahl und stünden mit dem Rücken zur Wand. Das normale Verhalten der Banken, sich da auch zu bedienen, wenn sie gar nicht wirklich pleite sind, ist damit verhindert.
Die Mainstream-Meinung ist, dass die Banken nicht zum Rettungstopf greifen, weil die Manager dann ihr Gehalt senken müssten. Das stimmt nicht. Die Manager können auf ihre Verträge pochen. Die bleiben ja weiter gültig. Und solange kein Manager auf sein Gehalt verzichtet, haben sie auch nicht das Problem, wie ein gieriges beratungsresistentes Arschloch auszusehen. Womit wir zu Ackermanns Bonusverzicht kommen. Der ist zwar angesichts der Zahlen der Deutschen Bank eh weitgehend Kosmetik, aber er nimmt den anderen Managern jetzt die Möglichkeit, öffentlich nicht auf ihre Boni zu verzichten. Das kann ja niemand machen jetzt, da kämen ja die Lynchmobs und die Merkel mit einer Mistgabel an der Spitze. Zumal der Ackermann ja verzichtet, obwohl er das Image aufgebaut hat, der Deutschen Bank ginge es gut.
Insofern hat Ackermann uns gerade VIEL Geld gespart. Und ich bin ihm dankbar.
Das hat der Ackermann natürlich nicht gemacht, weil er so ein Freund der Steuerzahler ist. Das ist auch für die Deutsche Bank eine gute Strategie. Denn er hat damit der Konkurrenz den Rettungsanker aus der Hand geschlagen, die müssen jetzt (zu viel schlechteren Konditionen!) anderswo Kohle auftun. Oder sie müssen hilflos zugucken, wie ihre Bank kaputt geht und am Ende doch auf den Rettungstopf zugreifen, wenn sie wirklich mit dem Rücken zur Wand stehen, und dann haben sie auch keinen Hebel mehr, um die Gehaltssenkung abzulehnen.
In diesem Sinne: Herr Ackermann, Sie rocken! Vielleicht gibt es ja doch sowas wie eine unsichtbare Hand des Marktes, und sie wirkt gerade durch Ackermann :-)
Volkswirtschaftlich ist das natürlich eine Katastrophe, wenn wir die Banken nicht jetzt retten, sondern erst wenn nur noch die termitenzerfressenen Holzwände stehen. Aber ich persönlich finde das gut. Das haben die verdient.
Ich persönlich vermute, dass wir in der nächsten Zeit viele hochzinsige Konten bei deutschen Banken im Angebot haben werden, und tolle Angebote für Neukunden. Und weil am Ende der Staat verhindern wird, dass die Kohle einfach weg ist, sollte es auch ziemlich sicher sein, da jetzt im Wochentakt zu dem mit den besten Konditionen umzuziehen. Wir zahlen eh dafür am Ende, also können wir wenigstens dafür sorgen, dass ein bisschen was von dem Geld bei uns bleibt.
Quelle: http://blog.fefe.de/?ts=b7fe21cd
Schöne Grüße
Glückskind
Noxi
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Natürlich stürzen sich die Medien auf jemanden wie Ackermann wie Bienen auf einen Comic-Bären, der ihnen Honig geklaut hat ^^. Wut, Angst und Misstrauen lassen sich nunmal gut kanalisieren, und eine Person, die das kapitalistische System sehr gut auszunutzen versteht, ist da natürlich ein logisches Ziel.
Ich denke auch nicht, dass es richtig ist, einen Menschen in den Medien so einseitig schlechtzureden und zu degradieren, auch wenn er nun nicht gerade ein Vorbild ist. Aber man kann niemanden so auf etwas reduzieren. Aber die Medien waren schon immer so. Information muss gebündelt werden, sonst versteht Otto-Normal-Verbraucher ja nicht was er jetzt für eine Meinung haben soll.
Dennoch ist die grundlegende Kritik an diesen Verhältnissen und am gesamten Kapitalismus natürlich eine gute Strömung.
Bleibt zu hoffen, dass Menschen, die diese oberflächlichen Informationen hören sich auch tiefergehend damit beschäftigen.
Zum Thema: Natürlich ist das mit der Verhaftung ein Witz. Aber in der Linkspartei stecken ja leider so einige davon.
Katanka
Gast
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Apropos Ackermann
weiss jemand welches Urteil bei der Klage gegen die Mannesmann Richter gefällt wurde?
Kann nichts dazu finden.
Immerhin hat Ackermann die Sache bei der Deutschen Bank gut gemacht, und konsequent die Einmischung des Staates abgelehnt.
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