Fleisch
#11
Wenn man von klein auf in einem "bäuerlichen Betrieb" aufwächst ist eine ganz andere Konditionierung. Daß er sich dennoch umstellen will, finde ich Beweis für seine Vernunft.

Auf der anderen Seite weiß ich von mir, als ich in meiner Kindheit bei bäuerlichen Schlachtungen (auch Schwein) zugegen war, daß ich das alles sehr abstoßend fand. Ich konnte (und kann) die Todesschreie (Schweine sind schlau, die wissen genau vorher was passiert) nicht ertragen. Man konnte mir dann zwar logisch einreden, daß das alles halt so sein muß und zum Überleben braucht etc., aber ich empfand es nicht zu meinem Sein passend. Letztlich ging es ja aber nicht um meine Familie, sondern nur um "Gastauftritte", deswegen hat mich das dann auch nicht sonderlich weiter beschäftigt.
Todin sollte sich daher wohl fragen, was denn so innerlich in Ihm vorgeht, wie er es "wirklich" sieht, ohne "logische" Ausreden.

Letztlich war es dann die Gedankenlosigkeit eines "Sesselhockers", die meinen Fleichkonsum ermöglichte. Ich habe erst mit 14 oder 15 erfahren, daß es überhaupt sowas wie "Vegetarier" oder "Veganer" gibt und die erste Suggestion dieses Begriffes bei mir war: Das muß was abnormales sein - für kranke oder so. Deswegen finde ich es auch wichtig, daß man "Normalköstler" sagt - auch wenn "Normbegriffe" nicht so mein Ding sind.

Konkret zu Todin:
Ich finde auch, daß das Ausreden sind, wie Katana feststellte. Allerdings sind es die Ausreden eines untergehenden Verhaltensmusters. Wie ein Schutzreflex.
Seine "Logik" will ja beruhigt werden. Wozu also die "Todesurteile"?


Gruß


Zitieren
Es bedanken sich:
#12
Hallo Nuculeuz,


grundsätzlich habe ich meinen Worten nichts hinzuzufügen. Es eine Angelgenheit zwischen Freyr und Todin, in die ich mich nicht einmische. Für wen halte ich mich denn? *sfg* Jedoch spricht es für sich, wenn man als Erwachsener (?) offensichtlich weiterhin und aus freien Stücken Tiere t*tet, ihre Leichen zu Wurst zusammendreht und auch noch isst. Selbst als entsprechend konditionierter Junge vom Land muss man das nicht tun, wenn die Intuition schreit und um sich schlägt. Ich komme zwar nicht direkt vom Land, aber aus einer (zumindest früher mal) ländlich geprägten, sehr alten Gegend mit vielen Bauernhöfen. Als Kind habe ich mich immer über die viel zu kleinen Gehege beklagt und zu Hause bei diesen Spielbauernhöfen gar nicht erst welche gebaut, weil ich wollte, dass die Tiere "frei" sind. Schlachtungen fand ich einfach nur widerlich, vor allem, wenn die Leute ihren eigenen Haussklaventieren eigenhändig den Hals umgedreht haben. Aber wenn man von diesen Leuten feinstofflich angezogen wird, bitte. Das Umfeld sagt viel über eine Person aus.

Todesurteile gibt es hier jedoch keine, nur Feststellungen. Was man tut, kann jeder für sich selber entscheiden, und wer sich dazu entschieden hat, nicht mehr selber zu entscheiden, ist selbst Schuld. Freyr wird das schon regeln und wenn Todin entsprechend seine Gewohnheiten ändert, ist das ja sehr lobenswert.

Grüße
Zitieren
Es bedanken sich:
#13

Ob es in Walhalla Eber und Met gab, wer weiß.
Ob es die Tag für Tag aufs neue miteinander kämpfenden und sterbenden Krieger gab, wer weiß.

Doch geben tut es sie - so oder so.
Und durch den getöteten Eber oder den sterbenden Krieger kommt man ganz dicht an den Tod heran, spürt die Angst und kommt doch wieder einmal oder noch einmal davon. Der Met und das Zusammensitzen in der Runde bringen dann den Rausch und am nächsten Morgen ist alles erst mal wieder klar und rein, ohne Todesfurcht.

Ungeachtet dessen weiß man in Walhalla, daß der große, alles entscheidende Kampf noch bevorsteht und so schrecklich sein wird, daß man sich eben tagtäglich darauf vorbereiten muß, und zwar indem man dem Tod ins Auge schaut.


Wer auf das Töten der Tiere und Menschen verzichtet, schont diese und schont damit gleichzeitig sich selbst, denn er beschwört nicht immer wieder das Nachfühlen der Todesangst herauf. Diese wird wahrscheinlich auf eine metaphysische Ebene verlagert und mit anderen Mitteln bewältigt.

Ob sie es auch physisch ist, wer weiß
Ob Walhalla das für ausreichend erachet - wer weiß!
Zitieren
Es bedanken sich:
#14
Ich habe meine Einstellung nochmal überdacht und bin zu dem Schluß gekommen, daß ich in diesem Fall etwas zu diplomatisch war.

Mir ging es im Prinzip darum zu sagen, daß man nicht jemandem die Möglichkeit zur Entwicklung von vornherein absprechen sollte. Und das will ich aufrechterhalten.
Eine "Entschuldigung" ist das aber dennoch nicht. Das hätte man aus meinem gemäßigtem Ton vielleicht herausinterpretieren können.
Fürs Abwiegen des Herzens ist der Kosmos, die von den Göttern symbolisierten Gesetze zuständig, da will ich mich auch nicht reinmischen.

So nun aber genug geschwafelt. Sonst fange ich noch an über "ent-wickeln" nachzudenken. Evolution und Entwicklung werden heutzutage nämlich offensichtlich entgegen der Wortbedeutung verwendet.

Lol


Gruß
Zitieren
Es bedanken sich:
#15
Jasas

Wie es mir neulich durch den Kopf ging, ist der Leichenfrass möglicherweise die Ursache für einen anderen, höchst widernatürlichen Zustand auf unserem Planeten.
Wie hier jeder/m bekannt ist, enthält alle Nahrung Informationen für das Körperfahrzeug. Welche Infos in Fleisch enthalten sind muß ich hier wohl auch nicht im einzelnen beschreiben. Auf eine der Hauptinfos möchte ich allerdings näher eingehen:
Den Todesschrei der ermordeten Kreatur.
Engverbunden mit der Todesangst ist der Überlebenswille, der sich auch in dem verstärkten Versuch der Arterhaltung niederschlägt.
Durch den mittlerweile zwanghaften Aasfrass läßt sich vielleicht die homosapiensische Vermehrungssucht erklären.

Jiacharra

Zitieren
Es bedanken sich:
#16
KATANA schrieb:Jasas

Wie es mir neulich durch den Kopf ging, ist der Leichenfrass möglicherweise die Ursache für einen anderen, höchst widernatürlichen Zustand auf unserem Planeten.
Wie hier jeder/m bekannt ist, enthält alle Nahrung Informationen für das Körperfahrzeug. Welche Infos in Fleisch enthalten sind muß ich hier wohl auch nicht im einzelnen beschreiben. Auf eine der Hauptinfos möchte ich allerdings näher eingehen:
Den Todesschrei der ermordeten Kreatur.
Engverbunden mit der Todesangst ist der Überlebenswille, der sich auch in dem verstärkten Versuch der Arterhaltung niederschlägt.
Durch den mittlerweile zwanghaften Aasfrass läßt sich vielleicht die homosapiensische Vermehrungssucht erklären.

Jiacharra
Es ist doch der Wille zu überleben und nicht der sich zu vermehren?
Passend wäre höchstens die der Brut innewohnende Furcht vor dem Tod.
Zitieren
Es bedanken sich:
#17
Also da ist schon was dran an dem was Katana sagt, denke ich.
Dei Todesangst natürlich primär, aber in der Natur wird einer möglichen Ausrottung eben mit einer verstärkten Vermehrung begegnet.

Der Hauptfaktor global betrachtet ist m.M. aber der miserable Zustand in den ursprünglich gewollt generierten Entwicklungsländern wie z.B. Afrika, Indien, China (vor Geburtenkontrolle). Dort sind es eben die ärmlichen Verhältnisse, die einen Teufelskreis auslösen. In den Industriestaaten ist die Bevölkerungsexplosion ja nicht so ausgeprägt.
Natürliche Verhütungsmethoden und Aufklärung wären auch Armen zugängich, das hat man aber schon vor Jahrtausenden zu verhindern gesucht, weil es sonst keine herrschenden Unterdrücker geben kann.

Gruß

Zitieren
Es bedanken sich:
#18
Anubis schrieb:Engverbunden mit der Todesangst ist der Überlebenswille, der sich auch in dem verstärkten Versuch der Arterhaltung niederschlägt.
Manchmal hab ich den Eindruck, daß Du auf "der Leitung stehst".

Ließ den Satz mal genau durch.

Zitieren
Es bedanken sich:
#19
KATANA schrieb:Engverbunden mit der Todesangst ist der Überlebenswille, der sich auch in dem verstärkten Versuch der Arterhaltung niederschlägt.
Manchmal hab ich den Eindruck, daß Du auf "der Leitung stehst".

Ließ den Satz mal genau durch. [/quote]
*umguck* Huch...
So, Problem behoben.

Aber könntest du mir dann mal die direkte Verbindung zwischen eigenem Überlebenswillen und dem Überlebenswillen des Rudels erklären?
Es geht hier ja nicht um eine Kälteperiode oder Nahrungsknappheit sondern um einen Angriff wo Vermehrung gar nicht mehr möglich ist.


Zitat:Engverbunden mit der Todesangst ist der Überlebenswille, der sich auch in dem verstärkten Versuch der Arterhaltung niederschlägt.

Kurz: Warum?

Obwohl halt, wegen dem Kollektivbewusstsein?


Grüße

Anubis



Anmerkung: Ich denke jetzt hab ich es, ich sprach dem Tier logisches Denken zu, es versucht einfach mit allen Mitteln seine Rasse zu erhalten.

So, bin jetzt runter von der Leitung. *Logik wegstoß*
Zitieren
Es bedanken sich:
#20
Daumen hoch

Eben, genau diese Info wird auch mitaufgenommen.

Allerdings passiert da gerade auch noch mehr, mal weiter denken.
Zitieren
Es bedanken sich:


Möglicherweise verwandte Themen...
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  VON WEGEN - brauchen doch JOD und FLEISCH?! shetani 76 67.628 24.08.12019, 15:59
Letzter Beitrag: Fulvia
  Kluge Menschen essen weniger Fleisch Hælvard 3 7.187 14.12.12018, 15:55
Letzter Beitrag: Paganlord
  Stern-TV-Test: Fleisch gegen Gemüse truthseeker 3 7.184 15.03.12012, 20:19
Letzter Beitrag: Benu
  nochmal Fleisch essen Paganlord 40 34.009 27.06.12005, 21:38
Letzter Beitrag: Hælvard

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 5 Gast/Gäste

Termine

Nächster Vollmond ist in 8 Tagen und 11 Stunden am 15.11.12024, 23:29
Nächster Neumond ist in 23 Tagen und 20 Stunden am 01.12.12024, 08:22
Letzter Neumond war vor 5 Tagen und 21 Stunden