Im Landkreis der Mecklenburgischen Seenplatte wandeln wir auf den Spuren unserer alten Völker. Unsere Reise führt uns durch den Ort Ankershagen. Bei dem Namen fällt uns der Wortstamm Ank(h) auf. Gerade nun beim Schreiben unserer Erlebnisse werden mir die Zusammenhänge noch bewußter, denn unweit des Ortes finden wir die Havelquelle, Hügelgräberfelder und die Sage der versunkenen Goldenen Wiege. Aber diese Geschichte soll an einer anderen Stelle erzählt werden.
Heute schauen wir auf die historischen Spuren eines Mannes, der anhand der Beschreibung Homers den Ort gefunden hat, der einst Ursprung für Sagen und Legenden wurde. Ein Ort, an dessen Geschehen die Götter beteiligt waren und der den Mittelmeerraum in Atem hielt. Ich gebe noch einen kleinen Hinweis: Der Usprung aller Geschehnisse war der Erisapfel…
Eigentlich wollten wir uns Hügelgräber anschauen. Doch wie in den meisten Fällen, findet man auch andere Verbindungsfäden. So, wie in diesem Fall.
In Ankershagen bemerke ich während der Fahrt aus dem Augenwinkel ein hölzernes Pferd. Das Bild dieses Pferdes ist mir bekannt. Doch zischen diesem unscheinbaren Ort und der historischen Stadt liegen tausende von Kilometern. Entzückt stellen wir fest, daß Heinrich Schliemann in Ankershagen aufgewachsen ist. Und wer war Heinrich Schliemann? Heinrich Schliemann hat, neben anderen archäologisch interessanten Funden, Troja entdeckt!
Johann Ludwig Heinrich Julius Schliemann
geboren 6. Januar 1822 in Neubukow, Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin
gestorben 26. Dezember 1890 in Neapel, Italien
Die Umgebung ist von historischen Überresten übersät, und selbst wir spüren noch den Zauber der alten Geschichten. Man taucht in die Welt Schliemanns ein und kann den Wissensdrang, der in ihm erwächst, nachempfinden.
Der Glockenberg (Hügelgrab unweit von Ankershagen)
Zitat:Wikipedia:
Heinrich Schliemann wurde in Neubukow (Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin) als fünftes von neun Kindern des Pastors Ernst Schliemann (1780–1870) und dessen Frau Luise, geborene Bürger (1793–1831), Tochter des späteren Bürgermeisters von Sternberg, geboren. Weil der Vater 1823 die einträgliche Pfarrstelle in Ankershagen übernommen hatte, wuchs Schliemann in jenem Dorf in Ostmecklenburg auf und verlebte dort bis zum Alter von zehn Jahren seine Kindheit. 1828 erhält er als Weihnachtsgeschenk Die Weltgeschichte für Kinder von Georg Ludwig Jerrer, aus der ihm der Vater vorlas. Hieraus erwuchs nach eigenen Angaben sein Entschluss zur Suche nach der antiken Stadt Troja.[1]
Die Mutter starb 1831 nach der Geburt des neunten Kindes, daher kam Heinrich in die Familie seines Onkels Friedrich Schliemann (1790–1861), welcher zu dieser Zeit Pastor in Kalkhorst bei Grevesmühlen war. Als Schliemanns Vater wegen erheblicher Differenzen mit seiner Kirchengemeinde in Ankershagen das Schulgeld für das Gymnasium Carolinum in Neustrelitz nicht bezahlen konnte, musste Heinrich Schliemann nach nur drei Monaten den Weg zum Abitur abbrechen und auf die Neustrelitzer Realschule wechseln, welche er – wie damals üblich – bis zur Vollendung seines 14. Lebensjahres besuchte. Ostern 1836 begann er eine Kaufmannslehre als Handelsgehilfe bei zwei Kaufleuten[2] in Fürstenberg/Havel, welche dort nacheinander denselben Krämerladen führten. Nach Beendigung seiner Lehrzeit zu Ostern 1841 war Schliemann fest entschlossen, Fürstenberg zu verlassen und gemeinsam mit einem Schulfreund nach Nordamerika auszuwandern. Stellenangebote in Fürstenberg interessierten ihn nicht mehr, und um Johannis 1841 ist Schliemann arbeitslos.[3]
Hans Schliemann sagt über seine Familie bei der Erklärung seines Familienwappens:
Zitat:….Ohne dass ich etwas dazu oder dagegen tun kann,
werde ich in eine bestimmte Familie hineingeboren.
Das Erbgut väterlicher- wie mütterlicherseits sowie
die soziale Stellung und die Tradition meines Eltern-
hauses und der ganzen Familie sind die bestim-
mendsten Faktoren meines zukünftigen Lebens,
meiner ,,Bildung“. … Denn Name und Wap-
pen sind die Symbole der Familie, in die ich hineinge-
boren und der ich verhaftet bin bis zum Tode, ja über
den Tod hinaus, selbst wenn ich mich äußerlich von
meiner Familie fern halte…
Vorgetragen am 27/05/1961 von Hans Erich Schliemann
Ich finde die Aussage von Hans Schliemann in Bezug auf Heinrich Schliemann sehr zutreffend. Denn wie passen K**che, in deren Umfeld er aufwächst, und fundiertes historisches Wissen zusammen? Die Gegensätze könnten nicht größer sein.