Die Rolle der Frau am historischen Beisp. der Königin Luise
#19
Aglaia schrieb:Geschichte überliefert nunmal das Leben der Könige, Königinnen und gesellschaftlich bedeutsamen Menschen.

Vielleicht, weil sie sich - erarbeitet durch "ihr" Volk - entsprechende Maler und Schreiberlinge leisten konnten? Vielleicht, weil sie - ernährt und bekocht durch "ihre" Untertanen - Feste feiern konnten, die Geschichte geschrieben haben, in edlen Kleidern, gefertigt von... ja von wem? Vielleicht weil sie - gebaut von "ihren" Leibeigenen - sich schöne Paläste hinstellen ließen, die heute noch Bewunderung einfordern?

Hätte eigentlich einer dieser hochnoblen Herrschaften in der freien Natur überleben können, ohne daß er "sein" Volk um sich gehabt hätte, das ihn füttert und nährt?

Aglaia schrieb:Die Unbedeutsamen werden nicht erwähnt. Sicherlich auch mit Recht, denn sie verhielten sich lebenslang bedeutungslos.

Die Unbedeutsamen waren womöglich zu sehr damit beschäftigt, sich und ihre Familie durchzubringen nachdem diverse Steuern an die hochnoblen Herrschaften abgegolten worden waren. Wenn eine Marie Antoinette in Saus und Braus lebt, so ist das sicherlich von Bedeutung - wenn eine Mutter versucht, ihre Kinder satt zu kriegen nachdem der (zwangs-)eingezogene Mann aus einem Krieg nicht mehr wiedergekommen ist, so ist das bedeutungslos.... schließlich lebt sie ja nicht im Glanze eines Hofstaates.

Aglaia schrieb:"Ewig lebt der Toten Tatenruhm!"

Zitat aus der Edda. Zeitgeschichtlich inzwischen farblich etwas angehaucht. Aber egal unter welchem Aspekt man diesen Spruch sieht: da kann man auch nichts vom Rumposaunen irgendwelcher Heldentaten finden. Es ist lediglich eine Aussage: "Besitz stirbt, Sippen sterben, Du selbst stirbst wie sie. Eins weiß ich: daß ewig lebt der Toten Tatenruhm."

Hat Königin Luise darum gebeten, daß Andere über ihr Leben referieren und erzählen wie es gewesen sein muß oder war.... oder was wie jetzt? Wollte sie, die Erzählungen Anderer zufolge, so im Hintergrund wirkend gelebt hat, vielleicht, daß man es jetzt, post mortem, in die Welt hinausposaunt? Wußte sie vielleicht nicht, daß Taten immer zählen, egal ob hinausposaunt oder nicht? (Also doch noch Hoffnung für heraufbeschworene Mutter, die nichts weiter getan hat, als ihren Kindern das Überleben zu ermöglichen?)

Aglaia schrieb:Wer sich keinen erwirbt ist ein Nichts, ein Niemand, und verdient die Überlieferung nicht.

Keine Panik. Wir werden alle unsere Spuren hinterlassen und mitbasteln, nur müssen eben manche auf öffentliche Lobpreisungen verzichten. Und die, die das partout nicht können, werden sie auch bekommen. So oder so. Blinzeln

Aglaia schrieb:Wenn man jedoch in Inkarnationen denkt und nicht in einem einzigen Leben, dann hat jeder mehrfach die Gelegenheit, sich entsprechend einzubringen.

So ist es. Und sei es als König/in, wenn man dies so will.

Gruß, ?ono
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Re: Königin Luise und ihre Fürsprecher - von Glückskind - 07.01.12011, 14:21

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