"Degenerierte Natur"
#19
@Violetta

Es ist die Wortwahl an sich. Und Du bringst mich auf die Idee, das man tatsächlich zwischen Manipulierter Natur und/oder Pseudo bzw. Un-Natur unterscheiden könnte.
Eine Stadttaube wäre demnach Manipulierte Natur. Gen-Mais Pseudo oder Un-Natur.

@Gast

Ja ich finde Deine Argumentation in sich schlüssig. Sie spiegeln ein Weltbild wieder, das wohl seine Berechtigung besitzt, sonst wäre es nicht da.

Dennoch gibt es ein paar Punkte die man auch anders sehen könnte.

Zitat:Alles, was da kreucht und fleucht, sehe ich als "Lebensäußerungen der Natur" an, kurz gesagt als belebte Natur. Daneben existiert dann die unbelebte Natur.

Das sehe ich sogar ähnlich. Vor allem, das mit der unbelebten Natur.
Vielleicht ist es aber auch nur ein Kommunikatives Missverständnis? Eine Sache ist eben so ein Ding. Nimm es einfach als einen Punkt er unvoreingenommen bezeichnet sein will. Man kann sagen: das Tier und damit schon gewisse Eigenschaften transportieren, zum Beispiel einen fehlenden freien Willen oder einen fehlenden (wie hier gesagt wird ) Lebensfunken. Das Ding an sich und die Erkenntnisfähigkeit darüber sagt ja nicht gleich etwas über das Ding oder lebende Tier aus. Was eine Sache ist, muss nicht unbelebt sein. Hmm, sehr kompliziert geschrieben jetzt von mir, aber das mit dem "Ding an sich" ist eben schon immer ein Streitpunkt gewesen.


Zitat:Genau, denn "richtig" und "falsch" sind menschliche Werturteile, die nur Gradmesser für unser eigenes Handeln sein können.
Sein können. Jahaa. Ich denke Du nennst es Orientierung? Kommt das Deinem Sprachverständnis näher?
Der Unterschied ist der, das ich für mich persönlich durchaus zwischen "richtig" und "falsch" unterscheiden muss. Mittlerweile habe ich die Begriffe richtig und falsch teilweise ersetzt durch: schädlich ,nicht schädlich und Wirkungslos. Wobei letzteres sehr selten ist.
Der kleine aber feine Unterschied zwischen Moral und Ethik ist immer noch der wichtigste, find ich. Der Persönliche.

Zitat:Im Gehirn des Menschen ist die Basis für die Entwicklung einer Moral bzw. moralischer Werte angelegt, die für ein soziales Zusammenleben unabkömmlich sind.
Die Philosophie geht mit der Biologie und Politik schwanger, oder sollte ich "fremd gehen" sagen??
Japp, das war ein Scherz am Rande. Nein, ich will Dich nicht auslachen oder angreifen und nehme Deine Worte sehr ernst. Für mich ist da nur noch eine Frage zu klären und vielleicht kannst Du sie mir beantworten? Welche Moral wird sich ein freidenkender Mensch wohl aneignen? Eine Philosophische, eine Wissenschaftliche oder eine Politische - Gesellschaftliche?

Zitat: Der Mensch ist ein Rudeltier und verfügt über so viele archaische Triebe und Instinkte, dass ich seine tierische Natur durchaus als Fakt sehe. Wenn der Mensch ein eigenständiges Wesen wäre (hier ist wohl eine astrale Komponente gemeint, also der Mensch als ein jenseits seiner Körperlichkeit existierendes Wesen mit freiem Willen?), dann müsste sich das doch nachvollziehbar äußern?
Das tut es für mich auch. Gut, ich verlasse da den Bereich Deiner Wahrnehmung, weswegen es mir unmöglich ist, nachvollziehbares für Dich zu finden.
Ich sehe es auch so, das der Mensch ein Teil der Natur ist. Nur kann ich nicht sehen, das sich jeder Mensch als Teil der Natur begreift. Was ich damit sagen will ist, das ich nicht einmal meinen persönlichen Maßstab hernehmen muss um Mensch und Leute voneinander zu unterscheiden. Dieses Unterscheiden ist auch nicht so gemeint, das ich sie verurteile aber im Sinne von Trennung kannst Du das durchaus sehen.
Ich muss für mich ja irgendwann schon die Entscheidung treffen, wer schädlich und wer nicht schädlich für mich ist.

Zitat:Auch die weisen Narren lassen sich darauf reduzieren.
Ein logischer Zirkelschluss. Da sie Bestandteil dieser Natur sind, kannst Du sie deswegen auch darauf reduzieren. Da ist nichts unlogisches daran, meine ich. Der Denkfehler, den auch ich lange Zeit gemacht habe ist der, das ich andere Möglichkeiten ausschloss. Das ist ja das fehlerhafte an der Logik. Wenn man nicht alle Konstanten wenigstens benennen kann, wird man keine echte Lösung finden. Es ist dann mehr eine Wahrscheinlichkeitsrechnung. Aber vielleicht meintest Du etwas vollkommen anderes?

Zitat:Ich glaube, dein Irrtum ist, dass du den Status quo als den "Zielzustand" ansiehst und verkennst, dass die Natur kein Programm mit einem bestimmten Ziel ist, sondern ein Prozess dauernder, fließender Veränderungen.
Vielleicht sieht er aber auch mehr im Menschen? Und damit auch mehr in der Natur, also mehr im Ziel.
Für mich stellt sich die Frage jetzt, also rein persönlich für mich. Wer von Euch beiden sieht das Ziel und wenn ja, wie genau?
Der Status Quo muss ja gar kein Dauerzustand sein. Oder anders, selbst in einem Dauerzustand können unterschiedliche Strömungen fließen, die Kräfte wechseln. Von einem Status Quo zum anderen. Poetischer gesagt: von einer Stunde zur anderen.
Wie auch immer, ich wollte nicht für andere Antworten.

Zitat:Der Mensch ist vor allem ein Wesen, das seine Umwelt bewusst reflektiert und daher bestimmte Definitionen vornehmen muss, unter anderem die, dass er sich via Definition selbst von seiner Umgebung abtrennt, da er über ein Selbst in Zeit und Raum verfügt. Vielleicht ist gerade das der Keim für die heutigen Entwicklungen.
Ahh! Ja ich verstehe worauf Du hinaus willst, glaub ich jedenfalls.
Wohl wahr. Genau genommen, war er das schon immer. Also wenn Du mich fragst, würde ich das so sagen. Das dumme ist das, das der Keim noch nie aufgegangen ist.
Man hat den Samen breitwürfig gestreut. Mehr als zu dieser Erkenntnis, also das der Same da ist, ist die Menschheit im allgemeinen aber noch nicht vorgedrungen. Aber das ist nur meine persönliche Ansicht.

Und nun mal zum Thema zurück. Was vermittelt Dir das Wort degeneriert in Verbindung mit Natur?
Danach hatte ich nämlich gefragt. Also welche Wirkung es hat.

Gruß 7x7
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