Georg Heym - Dionysos
#5
Ja, Paganlord, ich bin allerdings ziemlich ungebildet in so manchen Gebieten. Traurig Gut, der Schreiber war 15. Und es war Anfang letzten Jahrhunderts. Ich habe jetzt nur bei Wikipedia auf die Schnelle etwas zu ihm gelesen, aber mir durchaus dort schon mal eine schnelle Meinung gebildet. Ein junger Mann, unter der strengen Fuchtel des Vaters zum ungeliebten Beruf gezwungen, gegen den er voller Wut ist, gegen den Beruf wohlgemerkt. Fälschlicherweise ist er nämlich wütend auf die Juristerei, eine Sache. Statt gegen den Vater, der ihn zwingt, etwas zu tun, was er nicht möchte. Hier ist der erste „Fehler“ seines Lebens, die Selbstlüge (meiner Meinung nach). Und eben die treibt ihn auch zu weiterer Polarität, den drängend gewollten Beitritt zum Militär sowie auch zum Inhalt diesen Gedichtes. Für mich auf den schnellen und etwas oberflächlichen Blick ist es die Dauerrebellion eines jungen Mannes, die sich gegen die ihn ureigenst einschränkende und über ihn und sein Leben herrschende Person richten müsste, den Vater, dies aber nicht tut, und der deswegen gegen jedwede sonstige Macht an dessen Statt rebelliert. Sein zweiter Fehler ist meiner Meinung nach, dass er in diesem „Kampf um die eigene Unabhängigkeit“ einen „mächtigen Mitstreiter“ sucht, eigentlich sogar jemanden, der es für ihn an seiner Stelle erledigt.
Nur weil jemand das gleiche Ziel hat, hat man ja noch lange nicht einen gemeinsamen Weg.

Glückskind, ich meine schlechthin jede Macht, die diese über einen anderen ausüben will. Z.B. bei Heym die Macht seines Vaters über ihn. Auch er hätte sich nicht gebeugt, diese Macht nicht respektiert, sondern sie „rücksichtslos ignoriert“, wenn er nicht mit Gutwill oder Böswill des Vaters „gerechnet“ hätte. Man muß aufhören zu rechnen, aufhören, sich in die Rechnung einzufügen, aber auch aufhören, der Polarität „entgegenzutreten“. Was mich hier im Forum immer begeistert, ist die Betonung der Neutralität. Es gibt Naturgesetze, ja. Aber sie sind eben „gesetzt“, es sind gesetzte Regeln (ich beharre hier ein wenig darauf, dass Worte in ihrem „ersten Sinn“ dann auch in einer weiter gespannten Verwendung diesen Sinn letztlich noch wiedergeben, ähnlich wie Symbole einen Sinn beinhalten). Auch in der Natur funktioniert das Leben nach Naturgesetzen, und doch ist die Natur selbst neutral. Und sie neutralisiert.
Ja, und hier verließen sie ihn, bzw. mich. Das muß ich mir erst einmal ganz genau überlegen, wie ich das schreibe, damit ich mich verständlich machen kann, was ich genau meine, oder genauer, ja „nur“ empfinde.
Liebe Grüsse
Inte
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Georg Heym - Dionysos - von Glückskind - 29.08.12008, 14:09
Re: Georg Heym - Dionysos - von Inte - 29.08.12008, 15:31
Re: Georg Heym - Dionysos - von Paganlord - 29.08.12008, 16:41
Re: Georg Heym - Dionysos - von Glückskind - 29.08.12008, 16:48
Re: Georg Heym - Dionysos - von Inte - 29.08.12008, 17:34
Re: Georg Heym - Dionysos - von Paganlord - 30.08.12008, 00:52
Re: Georg Heym - Dionysos - von Naza - 26.11.12008, 19:53
Re: Georg Heym - Dionysos - von Icke - 23.01.12009, 16:44

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