Henge in der ostenglischen Grafschaft Norfolk
#1
Alte Geschichte, verborgen in der See

Nachdem im Frühjar 1998 ein Sturm an der ostenglischen Küste tobte, entdeckte John Lorimer in der Bucht "The Wash" ein altes Heiligtum. 55 Eichenstämme bilden einen Kreis, in dessen Mitte eine riesige Eichenwurzel zu den Sternen ragt. Die Wissenschaftler nennen die Entdeckung Holme. Im allgemeinen Wortschatz wird diese Anlage mit Seahenge bezeichnet. Das Heiligtum wird auf ca. 2050 vor der Zeit datiert.

   
Holme I; Foto: Mark Brennand


2001 wird 100 m östlich dieses Kreisheiligtums ein weiteres Henge entdeckt. In dessen Mitte sind zwei große liegende Holzbalken zu finden. Dieses Henge (Holme II) soll älter sein als Holme I.

   
Holme II


Leider wurde das Heiligtum von den Wissenschaftlern zerstört. Zum Schutz vor Zerstörung wurden die Artefakte geborgen, heißt es... Heute stehen sie im Museum.

   
Sonderausstellung „The World of Stonehenge“ im British Museum (2022)


Die öffentlichen wissenschaftlichen Theorien:

Zitat:Diente Seahenge einem Ritual zum Kampf gegen Klimaveränderungen?

Ein Forschungsteam kombinierte bisherige Erkenntnisse und kam zu dem Schluss: Das 4000 Jahre alte Monument in Norfolk sollte für einen längeren Sommer sorgen

...

Ein Team um David Nance von der University of Aberdeen hat die Hypothese aufgestellt, dass Holme I und II unmittelbar mit der kalten, unwirtlichen Klimaperiode zu tun hatte, gegen die man mit diesem rituellen Bauwerk ankämpfen wollte. Die Kreisanlage sollte gleichsam den Sommer verlängern und für die Rückkehr von wärmeren Zeiten sorgen.

...

Die Untersuchung und Datierung habe gezeigt, dass die Bäume im Frühjahr gefällt wurden und in bestimmter Weise zum Sonnenaufgang während der Sommersonnenwende hin ausgerichtet waren. Eine Verbindung zum Klima dürfte also vorhanden gewesen sein, so die Forschenden.

https://www.derstandard.at/story/3000000226697/diente-seahenge-einem-ritual-zum-kampf-gegen-klimaveraenderungen?ref=rss

Eigentlich weisen sie weiter im Artikel schon auf die Auflösung zur Funktion des Heiligtums ... und sind wieder falsch abgebogen...


Zitat:Alte Legenden

Die im Fachmagazin GeoJournal vorgestellte These speist sich aus der regionalen Folklore, die möglicherweise sehr weit in die Zeit zurückreicht. Der Volksglauben weiß vom Kuckuck zu berichten, der als Symbol der Fruchtbarkeit stets zur Sommersonnenwende seinen Gesang einstellt und den Sommer in die Anderswelt zurückträgt.

Für Nance und sein Team könnte der umgedrehten Eichenstumpf von Homes I einen hohlen Baum darstellen, eines von zwei legendären möglichen Winterquartieren, die dazu dienten, den Kuckuck gleichsam an das Hier und Jetzt zu binden. Im tradierten Mythos kann der Kuckuck eingefangen und der Sommer dadurch zumindest für eine Weile verlängert werden.


   
Illustr. Brennand & Taylor (2003), Robertson et al. (2016)


Unten ist Oben und Oben ist Unten.

Die Anlage erinnert mich an die Funktion, die wir vom Boitiner Steintanz kennen. Beide Anlagen sind auf der Ost-West-Achse miteinander verbunden. Wenn nun ein Körper in der westlichen Anlage starb, reiste er Richtung Osten in den anderen Kreis. Die Wurzel, die eigentlich in der Unterwelt liegt, ist nach oben gekehrt. Ich erkenne darin die Reise der Toten von der Unterwelt zurück in die Welt der Lebenden (Reinkarnation).
Auch die Reise der Sonne liegt auf der Ost-West-Achse. Danach haben sich die alten Kulturen ausgerichtet. Symbolisch opfert sich der Sonnengott und auch der Heros, der König zur Sommersonnenwende. Sonne, Heros und König werden immer wiedergeboren. Und auch der Kuckuck steht in Verbindung mit dem Sonneng*tt und dem Leben, das neu erwacht. Das habe ich mir leider nicht genau gemerkt  Pfeif .
Finde Dich selbst!
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