10.06.12020, 12:23
Das Ritual
Heiliger Hain in Boitin
Die Hoch-Zeit des Jahres ist die Sommersonnenwende. An diesem Tag begehen die Menschen Midgards das heilige Flammenfest. Auch in diesem Jahr treffen sich an den heiligen Hainen, geweihten Orten, Steinkreisen und Dolmen die Menschen, um den höchsten Tag des Jahres zu feiern; des Sonnes höchster Stand.
Die Bewohner Midgards haben sich für diesen Festtag allerlei Besonderes einfallen lassen. Es finden fröhliche Spiele statt, es wird gesungen, getanzt und gelacht. Und natürlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Mutter Natur bietet ihre Früchte feil; die Menschen trinken Quellwasser, Nektar oder einen Sud aus vielfältigem Angebot.
Alle freuen sich und sind in froher Erwartung des heiligen Momentes.
Der "heilige Moment", das ist genau der Augenblick, an welchem Herr Sonne den Punkt seines höchsten Standes durchläuft.
Die vier heiligen Sonnenfeste im Jahreslauf
Die Druiden und Weisen haben zum exakten Erkennen des Zeitpunktes Steinkreise, Steinreihen und Megalithen errichtet. Außerdem gibt es Tempel und Häuser, durch deren heiliges Fenster der höchste Sonnenstrahl des Jahres auf einen ganz bestimmten heiligen Punkt im Raum trifft. Das passiert nur ein einziges Mal im Jahr und nur für wenige Sekunden.
Zumeist ist ein Sonnenrad und Strahlenkranz auf diesen Punkt gemalt oder ein Sonnensymbol als schönes Mosaik mit Steinen gelegt. In der Mitte des Sonnenrades liegen am heutigen Tag heilige Gegenstände, die von der Energie der Sonne nun aufgeladen werden und zukünftig als magisches Handwerkzeug verwendet werden können. Aber auch in der Natur gibt es viele dieser Sonnenlöcher. Menschen aller Stände verehren diese heiligen Orte seit unzähligen Generationen, und die Frauen und Männer, die sich den geheimen Künsten verschrieben haben, nutzen diese speziellen Orte ‒ um an bestimmten Tagen des Jahres ihre magischen Werkzeuge zum Leben zu erwecken.
Doch zurück zu unserem Fest. Denn auch hier nähert sich der Augenblick, auf den alle gewartet haben. Der Wächter bläst zum ersten Mal in sein Horn und sammelt die Ritualteilnehmer um seine Person. Er spricht ruhig und bedächtig ‒ jedoch auch sehr bestimmt mit ihnen. "Nur wer reinen Gedankens ist, darf den heiligen Hain und den heutigen Ritualplatz betreten!" Der Wächter meint damit, daß alle Dünkel, Emotionen und wirren Gedanken nun beseitigt und aus dem Bewußtsein getilgt werden müssen. Damit wird den Dämonen, die manche Menschen auf ihrem Buckel herumschleppen der Zutritt verwehrt. Die Wächter sind stets dafür verantwortlich, daß kein böser (und damit zerstörerischer) Gedanke (= Elemental, Ele) jemals den heiligen Hain betreten und damit das Ritual sabotieren könnte. Nur so ist der Erfolg für das nächste Sonnenjahr garantiert!
Die Menschen ziehen sich zurück, reinigen sich an den Quellen und säubern Körper und Bewußtsein von allem Schmutzigen und Dreckigen, was ihnen anhaftet.
Nun bläst der Wächter zum zweiten Mal ins Horn. Wiederum versammeln sich alle Ritualteilnehmer um den Wächter des Kreises: "Mit meinem Schwert werde ich jeden auf der Stelle richten, der gegen unsere heiligen Gesetze verstößt. Ich werde jeden Dämon und jeden Menschen eliminieren, der einen solchen Dämon bei sich trägt! Es ist meine Aufgabe für die Jungfräulichkeit des Heiligen Haines zu sorgen!" Die Warnung des Wächters ist eindeutig ‒ verschämt ziehen sich noch einige unreine Gestalten aus dem Teilnehmerfeld zurück. Es ist letztlich besser eine solche Blamage zu erdulden, als nicht für seine gedankliche Jungfräulichkeit und Reinheit garantieren zu können und deshalb dem Schwert des Wächters zum Opfer zu fallen. Weiter spricht der Wächter: "Es ist verboten, dämonische Transmitter jeglicher Art mit in den heiligen Hain zu nehmen. Ein jeder Ritualteilnehmer kontrolliere bitte, ob er unreinen Schmuck, ein feindliches Label oder anderen dämonisch aufgeladenen Tand bei sich führe!"
Zum zweiten Mal zieht sich die Gruppe der Ritualteilnehmer zurück und kontrolliert jede Kette, jeden Ring und jedes Symbol auf Jacke, Pullover oder Schuhen.
Nur bläst der Wächter zum dritten Mal. Lautlos ist es. Keine weitere Ansprache erfolgt, jeder stellt sich an seinen Platz, und der Wächter führt die kleine Schar zum heiligen Ort.
Der Wächter führt die Teilnehmer der Zeremonie zum heiligen Hain
Mit lohenden Fackeln in der Hand durchschreitet die Gruppe in der Dämmerung den Wald und nähert sich dem heiligen Ort. Hier werden sie bereits von den Priestern erwartet. Der Wächter übergibt die Gruppe der Seherin, und diese sortiert zum letzten Mal. Mit gezogenem Schwert steht der Wächter neben der Priesterin, bereit jeden zu eliminieren, den die Völva für unrein und damit für unwürdig der Ritualteilnahme hält.
Nun bittet eine der Priesterinnen jeden persönlich am Kreis teilzunehmen. In alter Tradition, weiblich, männlich, weiblich stehen die Ritualteilnehmer innerhalb des heiligen Hains. Es ist etwas ganz Besonderes ‒ hier stehen zu dürfen. Über das ganze Jahr darf niemand diesen heiligen Platz betreten, um diesen Ort nicht zu verunreinigen. Die Reinheit und der Schutz des Haines besitzen oberste Priorität. Die Hainwächter bürgen mit ihrem Leben für die Einhaltung dieser Regel.
Die alten Götter, die Ahnen, die vier Elemente und Himmelsrichtungen werden eingeladen, dem Ritual beizuwohnen und die Wünsche der Teilnehmenden zu unterstützen. Das Feuer wird entzündet.
Die alte heilige Mythe der Sonnenwende wird verkündet. Die beiden Sprecher erzählen in wechselnder Reihenfolge die von den Vorfahren überlieferte uralte Geschichte. Die beiden Sprecher symbolisieren in ihrer Unterschiedlichkeit die beiden Jahreshälften, die Gegensätze und verschiedenen Polaritäten.
Nun tritt der Priester hervor, um mit einem Götteropfer den Beginn des Sonnenwend-Rituals anzukündigen. Auch alle anderen Teilnehmer opfern jetzt den Göttern und den teilnehmenden Ahnen. König Sonne hat sich dem genauen Punkt des Solstitiums bis auf wenige Minuten angenähert. Der Priester fordert jetzt alle Teilnehmer auf, ihre unerfüllten Wünsche und Begierden (Blockaden) des letzten Sonnenjahres in ihr Bewußtsein zurückzuziehen und diese Wünsche und Befehle dort zu eliminieren. Es folgt eine akustische und gedankliche Stille. Diese Stille dauert genau bis zu dem Zeitpunkt, als König Sonne seinen Höhepunkt erreicht ‒ der exakte Zeitpunkt des Solstitiums!
Jetzt erhebt der Priester als Ritualleiter erneut seine Stimme, und jeder Teilnehmer spricht ihm gleich die Wünsche und Befehle für das neue Sonnenjahr. All die hier stehenden Menschen vereinen ihr Bewußtsein zu einem einzigen mächtigen Geist, dem Geist der Sommersonnenwende. Eine unglaublich mächtige spirituelle Energie, welche die Geschicke und Wege aller Teilnehmer zum Gewollten führt und so dafür sorgt, daß sich alle Wünsche und Vorhaben für sie erfüllen werden.
Nachdem das Ritual beendet wurde, erhebt ein anderer Priester seine Stimme zur Feuerrede. Der Priester geht hier auf bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen ein, die der Tempel für förderungswürdig oder für bekämpfenswürdig hält. Auf diese Weise erhalten die Teilnehmer einen Kompaß, der ihnen bei zukünftigen Entscheidungen und Unternehmungen den stets richtigen Weg weist > und sie bei Diskussionen mit Freunden, Kollegen und Familienangehörigen weise argumentieren läßt.
Schließlich ist auch dieser Teil des Rituals beendet. Nun springen junge heiratswillige Paare über das noch flackernde Feuer, und alle Frauen dürfen sich einen Kienspan des Sonnenwendfeuers als Herdflamme mit nach Hause nehmen.
Der Wächter stellt sich nun schweigend in die Mitte des Kreises, und als er von allen wahrgenommen wird, schreitet er schweigend zurück in das kleine Dorf. Hier warten die Angehörigen bereits auf die Ritualteilnehmer. Freundlich werden alle begrüßt ‒ das Sonnenwendfeuer wird in jedes Haus, in jede Hütte und in jeden Tempel getragen: "Auf daß es dort lohe und die guten Wünsche und Befehle des Ritualkreises in jede Familie und in jede Sippe trage!"
Rispebjerg, das Sonnenheiligtum
Der strahlende und leuchtende Sonne ist das Zentralheiligtum eines jeden Sonnenkultes. Als Licht, als Feuer, Tageslicht oder Lichtstrahl wird er von den Menschen weltweit verehrt. Er wird Auge der Göttin oder Odins Auge genannt und als glänzende und lachende Gestalt gepriesen. Die Germanen nennen ihn Baldur, die Griechen nennen in Helios und die Römer nennen ihn Sol. Bei den Maya ist er als K'in (Kin Ahau = Herr Sonne) bekannt und wird bei den Inka: Tiahuanaco (oder Inti, der auf der Sonneninsel Isla del Sol wohnt) genannt. Bereits vor 50.000 Jahren nannte sich ein Stamm der Aborigines in Australien: Walu-Menschen, also Menschen, die ihren Sonnengott Walu verehren. Noch heute veredelt der Sonnengott nicht nur die Flagge der Aborigines-Nation, sondern die Fahne vieler Völker dieser Erde. Die Sonnenfahnen stehen somit im Gegensatz zu den Sternenfahnen, welche wiederum die Dunkelheit symbolisieren.
Aus diesem mächtigen Mix der Gegensätze, aus Licht und Dunkelheit, aus männlich und weiblich, aus den Elementen und den Polaritäten vereint > speist sich die spirituelle Energie des Ritualkreises und stärkt und stählt das magische Bewußtsein eines jeden Teilnehmers.
Heiliger Hain in Boitin
Die Hoch-Zeit des Jahres ist die Sommersonnenwende. An diesem Tag begehen die Menschen Midgards das heilige Flammenfest. Auch in diesem Jahr treffen sich an den heiligen Hainen, geweihten Orten, Steinkreisen und Dolmen die Menschen, um den höchsten Tag des Jahres zu feiern; des Sonnes höchster Stand.
Die Bewohner Midgards haben sich für diesen Festtag allerlei Besonderes einfallen lassen. Es finden fröhliche Spiele statt, es wird gesungen, getanzt und gelacht. Und natürlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Mutter Natur bietet ihre Früchte feil; die Menschen trinken Quellwasser, Nektar oder einen Sud aus vielfältigem Angebot.
Alle freuen sich und sind in froher Erwartung des heiligen Momentes.
Der "heilige Moment", das ist genau der Augenblick, an welchem Herr Sonne den Punkt seines höchsten Standes durchläuft.
Die vier heiligen Sonnenfeste im Jahreslauf
Die Druiden und Weisen haben zum exakten Erkennen des Zeitpunktes Steinkreise, Steinreihen und Megalithen errichtet. Außerdem gibt es Tempel und Häuser, durch deren heiliges Fenster der höchste Sonnenstrahl des Jahres auf einen ganz bestimmten heiligen Punkt im Raum trifft. Das passiert nur ein einziges Mal im Jahr und nur für wenige Sekunden.
Zumeist ist ein Sonnenrad und Strahlenkranz auf diesen Punkt gemalt oder ein Sonnensymbol als schönes Mosaik mit Steinen gelegt. In der Mitte des Sonnenrades liegen am heutigen Tag heilige Gegenstände, die von der Energie der Sonne nun aufgeladen werden und zukünftig als magisches Handwerkzeug verwendet werden können. Aber auch in der Natur gibt es viele dieser Sonnenlöcher. Menschen aller Stände verehren diese heiligen Orte seit unzähligen Generationen, und die Frauen und Männer, die sich den geheimen Künsten verschrieben haben, nutzen diese speziellen Orte ‒ um an bestimmten Tagen des Jahres ihre magischen Werkzeuge zum Leben zu erwecken.
Doch zurück zu unserem Fest. Denn auch hier nähert sich der Augenblick, auf den alle gewartet haben. Der Wächter bläst zum ersten Mal in sein Horn und sammelt die Ritualteilnehmer um seine Person. Er spricht ruhig und bedächtig ‒ jedoch auch sehr bestimmt mit ihnen. "Nur wer reinen Gedankens ist, darf den heiligen Hain und den heutigen Ritualplatz betreten!" Der Wächter meint damit, daß alle Dünkel, Emotionen und wirren Gedanken nun beseitigt und aus dem Bewußtsein getilgt werden müssen. Damit wird den Dämonen, die manche Menschen auf ihrem Buckel herumschleppen der Zutritt verwehrt. Die Wächter sind stets dafür verantwortlich, daß kein böser (und damit zerstörerischer) Gedanke (= Elemental, Ele) jemals den heiligen Hain betreten und damit das Ritual sabotieren könnte. Nur so ist der Erfolg für das nächste Sonnenjahr garantiert!
Die Menschen ziehen sich zurück, reinigen sich an den Quellen und säubern Körper und Bewußtsein von allem Schmutzigen und Dreckigen, was ihnen anhaftet.
Nun bläst der Wächter zum zweiten Mal ins Horn. Wiederum versammeln sich alle Ritualteilnehmer um den Wächter des Kreises: "Mit meinem Schwert werde ich jeden auf der Stelle richten, der gegen unsere heiligen Gesetze verstößt. Ich werde jeden Dämon und jeden Menschen eliminieren, der einen solchen Dämon bei sich trägt! Es ist meine Aufgabe für die Jungfräulichkeit des Heiligen Haines zu sorgen!" Die Warnung des Wächters ist eindeutig ‒ verschämt ziehen sich noch einige unreine Gestalten aus dem Teilnehmerfeld zurück. Es ist letztlich besser eine solche Blamage zu erdulden, als nicht für seine gedankliche Jungfräulichkeit und Reinheit garantieren zu können und deshalb dem Schwert des Wächters zum Opfer zu fallen. Weiter spricht der Wächter: "Es ist verboten, dämonische Transmitter jeglicher Art mit in den heiligen Hain zu nehmen. Ein jeder Ritualteilnehmer kontrolliere bitte, ob er unreinen Schmuck, ein feindliches Label oder anderen dämonisch aufgeladenen Tand bei sich führe!"
Zum zweiten Mal zieht sich die Gruppe der Ritualteilnehmer zurück und kontrolliert jede Kette, jeden Ring und jedes Symbol auf Jacke, Pullover oder Schuhen.
Nur bläst der Wächter zum dritten Mal. Lautlos ist es. Keine weitere Ansprache erfolgt, jeder stellt sich an seinen Platz, und der Wächter führt die kleine Schar zum heiligen Ort.
Der Wächter führt die Teilnehmer der Zeremonie zum heiligen Hain
Mit lohenden Fackeln in der Hand durchschreitet die Gruppe in der Dämmerung den Wald und nähert sich dem heiligen Ort. Hier werden sie bereits von den Priestern erwartet. Der Wächter übergibt die Gruppe der Seherin, und diese sortiert zum letzten Mal. Mit gezogenem Schwert steht der Wächter neben der Priesterin, bereit jeden zu eliminieren, den die Völva für unrein und damit für unwürdig der Ritualteilnahme hält.
Nun bittet eine der Priesterinnen jeden persönlich am Kreis teilzunehmen. In alter Tradition, weiblich, männlich, weiblich stehen die Ritualteilnehmer innerhalb des heiligen Hains. Es ist etwas ganz Besonderes ‒ hier stehen zu dürfen. Über das ganze Jahr darf niemand diesen heiligen Platz betreten, um diesen Ort nicht zu verunreinigen. Die Reinheit und der Schutz des Haines besitzen oberste Priorität. Die Hainwächter bürgen mit ihrem Leben für die Einhaltung dieser Regel.
Die alten Götter, die Ahnen, die vier Elemente und Himmelsrichtungen werden eingeladen, dem Ritual beizuwohnen und die Wünsche der Teilnehmenden zu unterstützen. Das Feuer wird entzündet.
Die alte heilige Mythe der Sonnenwende wird verkündet. Die beiden Sprecher erzählen in wechselnder Reihenfolge die von den Vorfahren überlieferte uralte Geschichte. Die beiden Sprecher symbolisieren in ihrer Unterschiedlichkeit die beiden Jahreshälften, die Gegensätze und verschiedenen Polaritäten.
Nun tritt der Priester hervor, um mit einem Götteropfer den Beginn des Sonnenwend-Rituals anzukündigen. Auch alle anderen Teilnehmer opfern jetzt den Göttern und den teilnehmenden Ahnen. König Sonne hat sich dem genauen Punkt des Solstitiums bis auf wenige Minuten angenähert. Der Priester fordert jetzt alle Teilnehmer auf, ihre unerfüllten Wünsche und Begierden (Blockaden) des letzten Sonnenjahres in ihr Bewußtsein zurückzuziehen und diese Wünsche und Befehle dort zu eliminieren. Es folgt eine akustische und gedankliche Stille. Diese Stille dauert genau bis zu dem Zeitpunkt, als König Sonne seinen Höhepunkt erreicht ‒ der exakte Zeitpunkt des Solstitiums!
Jetzt erhebt der Priester als Ritualleiter erneut seine Stimme, und jeder Teilnehmer spricht ihm gleich die Wünsche und Befehle für das neue Sonnenjahr. All die hier stehenden Menschen vereinen ihr Bewußtsein zu einem einzigen mächtigen Geist, dem Geist der Sommersonnenwende. Eine unglaublich mächtige spirituelle Energie, welche die Geschicke und Wege aller Teilnehmer zum Gewollten führt und so dafür sorgt, daß sich alle Wünsche und Vorhaben für sie erfüllen werden.
Nachdem das Ritual beendet wurde, erhebt ein anderer Priester seine Stimme zur Feuerrede. Der Priester geht hier auf bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen ein, die der Tempel für förderungswürdig oder für bekämpfenswürdig hält. Auf diese Weise erhalten die Teilnehmer einen Kompaß, der ihnen bei zukünftigen Entscheidungen und Unternehmungen den stets richtigen Weg weist > und sie bei Diskussionen mit Freunden, Kollegen und Familienangehörigen weise argumentieren läßt.
Schließlich ist auch dieser Teil des Rituals beendet. Nun springen junge heiratswillige Paare über das noch flackernde Feuer, und alle Frauen dürfen sich einen Kienspan des Sonnenwendfeuers als Herdflamme mit nach Hause nehmen.
Der Wächter stellt sich nun schweigend in die Mitte des Kreises, und als er von allen wahrgenommen wird, schreitet er schweigend zurück in das kleine Dorf. Hier warten die Angehörigen bereits auf die Ritualteilnehmer. Freundlich werden alle begrüßt ‒ das Sonnenwendfeuer wird in jedes Haus, in jede Hütte und in jeden Tempel getragen: "Auf daß es dort lohe und die guten Wünsche und Befehle des Ritualkreises in jede Familie und in jede Sippe trage!"
Rispebjerg, das Sonnenheiligtum
Der strahlende und leuchtende Sonne ist das Zentralheiligtum eines jeden Sonnenkultes. Als Licht, als Feuer, Tageslicht oder Lichtstrahl wird er von den Menschen weltweit verehrt. Er wird Auge der Göttin oder Odins Auge genannt und als glänzende und lachende Gestalt gepriesen. Die Germanen nennen ihn Baldur, die Griechen nennen in Helios und die Römer nennen ihn Sol. Bei den Maya ist er als K'in (Kin Ahau = Herr Sonne) bekannt und wird bei den Inka: Tiahuanaco (oder Inti, der auf der Sonneninsel Isla del Sol wohnt) genannt. Bereits vor 50.000 Jahren nannte sich ein Stamm der Aborigines in Australien: Walu-Menschen, also Menschen, die ihren Sonnengott Walu verehren. Noch heute veredelt der Sonnengott nicht nur die Flagge der Aborigines-Nation, sondern die Fahne vieler Völker dieser Erde. Die Sonnenfahnen stehen somit im Gegensatz zu den Sternenfahnen, welche wiederum die Dunkelheit symbolisieren.
Aus diesem mächtigen Mix der Gegensätze, aus Licht und Dunkelheit, aus männlich und weiblich, aus den Elementen und den Polaritäten vereint > speist sich die spirituelle Energie des Ritualkreises und stärkt und stählt das magische Bewußtsein eines jeden Teilnehmers.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!