Die Prophezeiungen von Celestine
#11
Der Göttin zum Gruß,

ich hatte zunächst nur seichtes New-Age-Kino erwartet, war dann aber doch angenehm von der Authentizität vieler Darstellungen überrascht. Offensichtlich ist der Vorlagenautor entweder selbst hellsichtig oder hat mit solchen zusammengearbeitet.

Insbesondere die Aurenangriffe, auf die Paganlord eben gerade schon eingegangen ist, fand ich bemerkenswert und auch sehr einprägsam. Bei mir hat das durch dieses sehr intensive Bild sogar die Motivation verstärkt, noch bewußter mein Verhalten zu kontrollieren bzw. zu beobachten.

Auch gefallen hat mir die Schau der unmittelbar entfaltenden Zukunft. Das war auch sehr realistisch.

Im späteren Teil war dann noch das harmonische Fließen von "Geben und Nehmen" der Energie schön herausgearbeitet. Gerade in diesem Bereich ist in der ESO_Szene nämlich üblicherweise ein einseitiges, respektloses Helfersyndrom ausgeprägt, das mehr zerstört als harmonisiert.

Mißfallen hat hingegen - wie Saxorior schon schrieb - daß die Kirche mal wieder zu gut wegkommt. Dafür hat sie aber auch keinen wirklich inhaltlichen Einfluß im Film.

Auch hat mir mißfallen, daß gegen Ende die Aussagekraft - überhaupt der Kraftfluß des Films insgesamt - doch sehr eingebrochen ist. Inwiefern dies an der Vorlage oder einer übertrieben pazifistischen Umsetzung lag, kann ich nicht beurteilen.

Unterm Strich aber noch immer eine Empfehlung wert.
Erst wissen, dann denken. Erst denken, dann reden.
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#12
Hallöchen,

ich fand den Film im großen und ganzen absolut lehrreich (Energieraub, Emotionen und Zufälle).
Der Film ist an wundervollen Schauplätzen gedreht, aber teilweise langatmig, und die Übersetzung aus dem Englischen ist ätzend. Die Sätze klingen gestelzt und damit wenig authentisch.
Denkt man sich die kleinen Fehler weg, bleibt ein eher leiser, poetischer Film zurück, den man sich auch gerne noch ein zweites Mal anschaut.
Schulnote: 2

Liebe Grüße Lächeln

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#13
Hallo zusammen,

wir haben die Geschichte heute bzw. gestern auch gesehen.
Was mir des weiteren neben den bereits gesagten Dingen (Aura-Überstülpen, »Zufälle«, Vertrauen auf den eigenen Instinkt etc.) sehr gefallen hat, war die gute Darstellung der panischen Angst der Mächtigen, die Emanzipierung der Menschen könnte ihre Macht- und Herrschaftsbasis zerstören. Und insofern kam auch die Kirche nicht gut weg. Bei der Szene des Gesprächs zwischen Militärbefehlshaber und Bischof kam mir der Satz von Reinhard Mey in den Sinn:

»Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
Halt du sie dumm, ich halt sie arm...«

Alles in allem jedenfalls durchaus sehenswert — und als Zugabe gibt es sogar noch ordentlich »Aktschn« Cool

Dem Schlechten mag der Tag gehören - dem Wahren und Guten gehört die Ewigkeit. (F. v. Schiller)
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#14
Zitat:Eiche: Und insofern kam auch die Kirche nicht gut weg.

Ja da hast Du recht.

Die Kirche als "Institution" kam nicht gut weg. Aber sehr wohl deren "Religion".Wenn nämlich Priester u.a. als Vorkämpfer auf diesem "Einweihungspfad" dargestellt werden (Priester und Celestine-Aspirant gleichzeitig), dann suggeriert das eine Kompatibilität des Ch**stlichen Glaubens mit natürlichen Prinzipien (Respekt, nicht-einmischen etc.). Das bestärkt dann die Leute, auf beiden Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen.

Und Mehrfachhochzeiten - ganz im allgemeinen gesprochen - können nur zu absurden, selbstbetrügerischen Zuständen führen. Zum Bespiel zu solch abartigen Konstruktionen wie "Ch**stliche Hexe".

LG
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#15
Paganlord schrieb:Es werden ein paar ausgesprochen wertvolle Details veranschaulicht.

Ich habe soeben freudig überrascht festgestellt, dass die "Prophezeiungen von Celestine" vom Forum eine recht gute Kritik erhalten hat. Gerechnet hatte ich wohl eher mit vernichtender Kritik, von wegen "zu emotional und kitschig und NewAge"...

Ich weiß 'die lieben Vorurteile', aber ich arbeite an mir Ogrins

Den Film habe ich leider nicht gesehen, jedoch kenne ich die Bücher. Dieser erste Redfield-Roman hierzu kreuzte allerdings bereits vor 10 Jahren meinen Weg und ich verschlang 'die Prophezeiungen' förmlich (wie auch jeder, der dieses Buch von mir ausgeliehen bekam). Hierauf bezieht sich der Film. Im Buch hatte ich übrigens den Eindruck, dass die Kirche alles andere als 'gut' darin weg kommt :mrgreen:

Die beiden Nachfolge-Romane greifen ein paar 'offen' gebliebene Fragen des ersteren auf, vorwiegend in Bezug auf Kommunikation (Energiearbeit), 'Kontrolldramen' (wie Redfield es nennt) und Aufarbeitung derer; auch die zwischenmenschlichen Vorerfahrungen bzw. Zusammenhänge hinsichtlich früherer Leben. Vor allem im "Geheimnis von Shambala" versucht er auf zwischenmenschliche Konflickte ein zu gehen und die Frage "Wie gehe ich damit um, wenn mir andere Personen agressiv gegenüber treten? Wie lasse ich mich nicht in deren Dramen hinein ziehen..." Soviel hierzu aus meinem Gedächtnis geschrieben, da meine Lektüre dieser beiden auch bereits 5-6 Jahre zurück liegt.

Paganlord schrieb:Ich meine hier insbesondere das "Überstülpen" der eigenen Aura über einen anderen Menschen. Das Ziel einer solchen Aktion ist, die so gefangene Person zu kontrollieren und damit beherrschen zu wollen...
Eines kommt bei dieser Formulierung hier nicht ganz durch. Es stimmt, durch das "Überstülpen" wird dem vermeindlich Schwächeren in diesem ""Team"" die Energie entzogen, während dieser sich dann irgendwo auf ähnliche Weise wieder stärken muß; notfalls indem diese 'schwächere' Person durch Mitleiderheischendes Verhalten Aufmerksamkeit seiner Umgebung auf sich zieht und somit gestärkt wird.

Was hier jedoch nicht so zum Ausdruck kommt; auch der Kontrollierende und Manipulierende schwächt sich letztendlich selbst. Denn er macht seine eigene Stärke vom 'Energieraub' abhängig. Er ist also an diese Menschen, welchen er seine Aura "überstülpt" gebunden wie an eine Droge. Das ist es, was die meisten ""Partenrschaften"" zeigen.

Zitat:Vor allem in Partnerschaften ist das eher die Regel als die Ausnahme. Oft passiert es, daß der Gefährte zeitgleich das Identische versucht, es kommt zum Kampf/Streit. Dabei ist es außerordentlich dumm einen anderen zu unterdrücken. Man kann und muß dem Gefährten seinen Freiraum lassen, ihm seine Entfaltungsmöglichkeiten einräumen, ihn sein eigenes Leben leben lassen und trotzdem gemeinsam leben. Vor allem in Partnerschaften ist das eher die Regel als die Ausnahme. Oft passiert es, daß der Gefährte zeitgleich das Identische versucht, es kommt zum Kampf/Streit.

Kampf/Streit ist nur die logische Folge, wenn man sich gegenseitig einschränkt und die Aufmerksamkeit des anderen erzwingt. Jeder versucht dann den anderen zu übertrumpfen, um nicht 'schwach' zu erscheinen. Keiner läßt sich gern seiner 'Kräfte' berauben und somit 'verteidigt' jeder seine Energierecoursen, aber mit unterschiedlichen Strategien (Redfield stellte diese psychologischen Aspekte stark vereinfacht als "Kontrolldramen" dar).

Zitat:Dabei ist es außerordentlich dumm einen anderen zu unterdrücken. Man kann und muß dem Gefährten seinen Freiraum lassen, ihm seine Entfaltungsmöglichkeiten einräumen, ihn sein eigenes Leben leben lassen und trotzdem gemeinsam leben. Man muß verstehen, daß man erst dann doppelte Partner-Energie entwickeln kann, wenn der Partner eben auch die Möglichkeit besitzt, sein eigenes Energiepotential zu entfalten. Sonst fährt die Partnerschaft nur auf halben Dampf und ist eher mit einer Sklavenhaltung zu vergleichen, als mit einer Gleichberechtigung und Gleichstellung.

Es ist nicht nur so, dass der "kontrollierte Partner" kaum Energie in dieser Beziehung hat, sondern es ist auch so, dass der "Kontrollierende" sich selbst einschränkt, weil er durch diesen Kontrollzwang selbst nicht 'frei' ist.
Nur wer "allein" über genügend Energie und Stabilität verfügt, um nicht 'einsam' zu sein; nur wer "allein" glücklich ist und nichts vermißt; nur der kann auch zu zweit glücklich sein. Aber wer im Alleinsein unglücklich, schwach, energieleer ist, der wird in 'Zweisamkeit' eher insgesamt noch schwächer, weil er (unbewußt) versucht, sich an der Energie des anderen zu nähren. Und dieses ""Bedürfnis, den anderen ständig in der Nähe zu haben"", diese "energetische Abhängigkeit" nenne diese Menschen dann """Liebe""".

Fazit: lasse ich meinem "Gefährten" jegliche Freiheit, die er braucht, so habe auch ich Freiheit. Und dennoch haben solche Partner mehr Nähe, als Menschen die einander einengen, denn sie verspüren das "Bedürfnis" die gemeinsame Zeit einfach nur zu genießen ohne jeglichen Machtkampf. Und es bildet sich somit auch keine Abneigung (als Reaktion auf Energieraub) in Bezug auf die Nähe des Anderen, sondern gerade wegen dieser absoluten Entscheidungsfreiheit, kann man unabhängig vom Gefährten genug Energie aufbauen und trifft unabhängig von solchen Aspekten auch selbstständig die Entscheidung, gemeinsam den Weg gehen zu wollen.

Zitat:Von daher ein sehr lehrreicher Film, der Einsicht & Verstand wachsen lassen möge!
Ich weiß leider nicht, wieviel der Aussagekraft des Buches es bis in den Film hinein geschafft hat und wie einprägsam diese Dinge wirkten. Aber Redfields 'Abenteuerroman' war für mich definitiv sehr lehrreich.

Zitat:Kritik: Leider ist es absolut unüblich geworden, sich nach einem Film über dessen Inhalt auseinanderzusetzen.

Alles steht auf und rennt durcheinander oder im Kino, man fährt nach Hause und sagt höchstens "Ja, war gut" oder "Nein, war nicht so gut". Das verdient eher die Bezeichnung "Filmkonsument". Vielleicht ist es jedoch hier im Forum möglich, eine Unterhaltung zustande zu bringen? ...

Ja, das ist wohl der Vorteil, wenn man mit dem Buch in der Hand rumsitzt und den gazen Stoff nicht nur auf 2-3 Stunden präsentiert bekommt, sondern zumindest über 2-3 Tage. Irgendwie kommt man dann auch automatisch in Situationen, in denen man sich über die Lektüre unterhält und diese somit immer wieder überdenkt. Wobei selbst dann ist es noch recht viel, was da an Information innerhalb der kurzen Lesedauer verarbeitet wird, wenn man nicht zuvor in dieser Materie steckte.


Mich würde interessieren, wer von Euch auch "Die 10. Prophezeiung" und "Das Geheimnis von Shambala" gelesen hat und wie ihr darüber denkt.

Redfields Ansatz zum Umgang mit Menschen ist vorwiegend "in jedem Menschen die innere Schönheit zu sehen" im dem Sinne "liebe jeden, egal was er zu dir sagt und tut"; also auch "absolute Unvoreingenommenheit". Bei genauerer Betrachtung würde ich sagen, dass das Ziel hinter dieser Einstellung auch die "Neutralität" bzw "Emotionskontrolle" ist. So zumindest habe ich es im Laufe der Jahre umzusetzen versucht.

Sonnige Grüße
anicca
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#16
Hallo Anicca,

ich kenne beides, also Buch und Film. Das Buch ist natürlich ausführlicher und der Film, naja, da wird vieles aus dem Buch leider weggelassen. Aber das kennen wir ja schon vom Avalon-Film. :x

Trotzdem finde ich solche Verfilmungen lohnenswert, da gewisse Dinge im Celestine-Film einfach sehr gut veranschaulicht werden. Über das esoterische Klimborium drumherum muss man halt hinwegschauen.

Slaskia
Ein schwacher Verstand ist wie ein Mikroskop, das Kleinigkeiten vergrößert und große Dinge nicht erfaßt.
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