16.10.12020, 10:08
Hollywood
„Zu weiß“: Kleopatra-Besetzung sorgt für Empörung
Hollywood hat ein Problem. Kritiker haben den Machern einer neuen Kleopatra-Verfilmung vorgeworfen, die Hauptrolle zu weiß besetzt zu haben. Die israelische Schauspielerin Gal Gadot, die die ägyptische Königin verkörpern soll, sei aufgrund ihrer Herkunft nicht für die Rolle geeignet. Nutzer der sozialen Medien warfen den Produzenten vor, damit sogenanntes „whitewashing“ zu betreiben, die Besetzungspraxis, bei der schwarze Rollen an weiße Schauspieler vergeben werden.
„Ich bin mir sicher, Gal Gadot wird einen wundervollen Job als Kleopatra machen. Ich persönlich würde aber eine Kleopatra lieben, die dunkler ist als eine braune Papiertüte, weil das historisch gesehen passender wirken würde“, schrieb die US-Autorin Morgan Jerkins auf Twitter.
Ein weiterer Nutzer bemängelte die Entscheidung gegen eine nordafrikanische Schauspielerin. „Hört auf, weiße Personen als Ägypter zu besetzen“, forderte er.
Paganlord: Es zeigt sich die historische Ahnungslosigkeit solcher Aktivisten. Kleopatra war Ptolemäerin (Πτολεμαῖοι).
Die Ptolemäer waren rothaarige, extrem weißhäutige Makedonen. Also Europäer und keine Nordafrikaner. Um die Reinheit ihres Blutes zu bewahren, zeugten die Ptolemäer ihre Nachkommen übrigens per Inzest.
Das Geschlecht der Ptolemäer geht auf einen General Alexanders des Großen zurück. Sein Jugendfreund Ptolemaios aus der unmittelbaren Nachbarschaft von Pella (Alexanders Wohnort) wurde Diadoche und 305 v. d. Z. schließlich Pharao von Ägypten.
Ptolemaios I. General und Freund Alexanders des Großen von Jugendtagen an. Er erhielt den Beinamen "Soter", was soviel wie: "Retter" bedeutet.
Im Jahr 305 v. d. Z. unterstützte Ptolemaios erfolgreich das unabhängige Rhodos bei der Verteidigung gegen Demetrios Poliorketes. Ihm zu ehren gaben ihm die Rhodier den Ehrennamen „Retter“ (Soter).
Kleopatra VII. ‒ das ist die Kleopatra, um die es hier geht und von welcher bis heute im Zusammenhang mit Gaius Julius Caesar und Marcus Antonius gesprochen wird.
Ihre Blutslinie führt sich zurück auf: (den bereits erwähnten) Ptolemaios I. Soter und Berenike I. (eine adelige Makedonin, die wie Ptolemaios selbst der makedonischen Landschaft Eordaia entstammt. Sie war die Tochter der Antigone und somit eine Großnichte des makedonischen Feldherrn Antipater. Ihr Vater war Magas. Man kann sich ihre gesamte genealogische Linie (Abstammung/Stammbaum) im Internet ansehen. Beispielsweise bei Wikipedia.
Die verschiedenen makedonischen Landschaften und Fürstentümer. Alexander stammt aus Pella (Bottia) und Ptolemaios aus dem benachbarten Eordaia. Ptolemaios hat behauptet, daß er ein unehelicher Sohn König Philipps II. und der Arsinoë wäre und somit sogar ein Halbbruder Alexanders des Großen.
Die Prolemäer waren also weißhäutig und rothaarig, nicht kaffeebraun oder gar von schwarzer Hautfarbe. Der entsprechende Stammbaum ist (wie bereits gesagt) überall im Internet zu finden.
Schwarzhäutig waren hingegen die Nubier (und ihre sehr interessanten schwarzen Pharaonen), und rothäutig waren die zu Seth gehörenden umliegenden Wüstenvölker. Diese werden von den Ägyptern dann oft als "Schwarze" und "Rote" bezeichnet. Nicht zu verwechseln mit Kemet und Chaset (auch: Deshret). Altägyptisch für: schwarzes Land = fruchtbares Land des Nilschlammes und rotes Land = das Wüstensand-Land.
Das Land Kemet
DAS GESCHENK DES NILS
Kemet – So nannten die alten Ägypter ihr Land, und es bedeutet so viel wie “das Schwarze”. Sie benannten es nach dem fruchtbaren Schlamm, der jedes Jahr durch die Nilüberschwemmung über die Ufer trat. Im Gegensatz dazu stand die rote Erde – deshret – der umliegenden Wüste, die den größten Teil des umliegenden Landes ausmachte.
Doch das ägyptische Reich bestand nicht immer nur zu 97 % aus Wüste. Vor vielen Tausend Jahren gab es dort (wo jetzt karge vertrocknete Landschaft das Leben bestimmt) eine blühende Vegetation. Es herrschte hohe Luftfeuchtigkeit, und reiche Regenfälle machten das Land fruchtbar. Erst ca. 10.500 v. d. Z. änderte sich das Klima dramatisch. Lang anhaltende Dürreperioden ließen den Menschen keine Nahrung mehr zum Überleben. Und so zogen sie an die fruchtbaren Ufer des Nils und betrieben dort Ackerbau und Viehzucht. Die entsprechenden archäologischen Funde reichen zurück bis in das Jahr 6.000 v. d. Z., also die Zeit der biblischen Sintflut.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!