14.07.12020, 09:15
Das typische Nerthus-Bild. Nerthus fährt mit zwei Ochsen ins Moor. Hier ist eindeutig der Zusammenhang zur Asenjungfrau Gefion zu erkennen. Denn auch Gefion fährt mit den Ochsen am Wagen noch heute durch den Brunnen der Stadt Kopenhagen. Während Gefion jedoch den Boden mit ihren Ochsen umpflügt, symbolisiert Nerthus (wie Naudhiz) = das Opfer. Das Samenopfer bzw. die Opferung ihrer Jungfräulichkeit. Samen war etwas sehr wertvolles. Gerade zum Ende des Winters schielt so manch hungriger Mund auf die Saat ... man könnte daraus auch ein Brot backen, um den Hunger zu stillen! Doch der Samen muß aufgehoben werden, für die neue Saat! Man muß das durchstehen, bis es Frühjahr wird. Deshalb ist das Aufbewahren der Saat ein Opfer. Dieses Samen- und Jungfrauenopfer wird durch die Nerthus-Prozession rituell nachgespielt. Durch das Ausbringen des Samens verliert die Erde gleichzeitig ihre Jungfräulichkeit.
Gefion, ist in der germanischen Mythologie eine Asenjungfrau, Beschützerin der Jungfrauen, der alle gehören, die unvermählt sterben, sowie Göttin der Familie und des Glücks. Sie gilt als rein wie der Morgentau.
Odin warnte einst Loki, nicht Gefions Groll zu erwecken, denn sie weiß ebenso viel über das Schicksal der Welt wie Odin selbst. Ein weiterer eindeutiger Hinweis darauf, daß es sich bei Gefion, Nerthus um die Weiße Göttin handelt.
Urd ist die Schwarze Göttin
Und hier liegt auch der Unterschied zwischen Nerthus/Hertha als Moorgöttin; auch die jungfräuliche Erde, von welcher gerade der Schnee geschmolzen ist, kann so gesehen als Modder und Morast, also als Moor bezeichnet werden. Das alles sind die Aspekte der Jungfrau, also der Weißen Göttin, die Verschleierte, die die Zukunft sehen kann.
Tacitus (oder seine Übersetzer) haben hier offensichtlich Zuordnungsschwierigkeiten. Jedoch bin ich mir ebenfalls sicher, daß die Langobarden den Unterschied in jedem Fall kannten.
Sei!