Die Schlauste von allen
#1
Immer wieder passiert es mir, daß ich auf Bornierte treffe, die sich für die Schlausten halten. Ebenso oft trifft man auf geistige Tiefflieger, denen man dieses Manko ebenfalls ansieht.

Die Bornierten prahlen gern mit ihrer Intelligenz, mit ihrem angeblichen IQ, mit ihrer Auffassungsgabe und mit ihrer logischen Verarbeitungsgeschwindigkeit. Ich nicke dann stets und lasse diesen Leuten ihren Glauben an das eigene Übergehirn. Denken tue ich dabei aber anders. Denn ich weiß, daß diese Typen nur das in ihrem (mutmaßlichen) Turbo-Gehirn zu verarbeiten, zu analysieren und zu bewerturteilen in der Lage sind, was sie vorher als Information via Schnittstellen mitgeteilt bekommen haben. Ein typisches Problem des 21. Jahrhunderts, meine ich. Also Menschen, die sich geistig überlegen dünken, weil sie ihre Fehlinformationen schneller verarbeiten können als andere Leute.

Hellsichtige und hellhörige Menschen haben gegenüber diesen Brainteaser-Spielern nämlich einen bedeutenden Vorteil: die besseren Fakten! Sie erkennen die realen Begebenheiten durch einfaches Hinsehen oder Zuhören. Sie müssen nicht nachrechnen, nachlesen, kontrollieren, vergleichen, überprüfen oder gar eine "Vor-Ort-Besichtigung" durchführen. Ganz egal, ob die Hellsichtigen nun Akademiker, Angestellte, Arbeiter oder Putzfrau sind. Es ist 1000x klüger, auf den Ratschlag der hellsichtigen Verkäuferin zu hören, als einen Akademiker, einen Wissenschaftler oder einen anderen studierten Logiker zu fragen.

Soviel Weisheit sollte jeder besitzen? Denkt man jedenfalls. Die Realität sieht jedoch anders aus! Die Verkäuferin, Sekretärin, Putzfrau usw. wird nämlich niemals gefragt. Die kann ja nicht mal richtig formulieren! Die heute völlig Verblödeten gehen statt dessen zum Arzt und lassen sich etwas über ihren Körper erzählen. Sie gehen zur Bank, zum Makler und zu all diesen Fachleuten, damit die ihnen erklären, was der hellsichtige Stallbursche viel besser weiß. 

Man könnte es mit "unterschiedlicher Computertechnik" vergleichen. Der hochmoderne Quattro-Rechner und der etwas veraltete 1-Ghz-Chip. Was nutzt der Quattro-Rechner, wenn er nicht die richtigen Informationen bekommt? Ist dann nicht der 1-Ghz-Apparat mit einem veralteten Chip von Texas Instruments klar im Vorteil? Der hat zwar keinen eingebauten Datenverarbeitungs-Turbo, jedoch die richtigen Fakten. Ein superiorem esse in jeder Lebenslage.

Diese Bornierten verdienen sich meine Verachtung also täglich aufs Neue. Man läßt sie am besten so oft gegen die Wand laufen, wie sie wollen. Und sie wollen wirklich häufig. Also immer und immer wieder prallen sie mit ihren Schlauköpfen auf die harte Wand. Und sie lernen daraus nicht. Ich lache dann stets aus heiterem Himmel, wenn mir so etwas gewahr wird und klopfe mir auf die Schenkel.

Jetzt ist mir sogar schon der Gedanke gekommen, ob sie so schlau gar nicht sind? Sie tun nur so. Sie brauchen das, um von ihrer tatsächlichen Dummheit abzulenken. Sie existieren nämlich einfach so vor sich hin und haben weniger Ahnung vom Leben als eine Amöbe.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#2
Die geistigen Tiefflieger gehören wie die Bornierten zu den großen Dummköpfen dieser Welt. Jedoch besitzen sie weitaus weniger Selbstvertrauen als die Bornierten. Diesen Mangel an Selbstvertrauen versuchen sie mit einem Gehabe wettzumachen, welches mich an die Fauna unseres Planeten erinnert. Dieses Tierwelt-Gehabe verstärkt jedoch ihr Gefühl, kein gleichwertiger Mensch zu sein. Und genau darum kreisen ihre tagtäglichen Gedanken. Wie komme ich bei anderen an? Wie kann ich meine eigene Minderwertigkeit besser verbergen? Was tue ich nur, damit meine schreiende Blödheit nicht auffällt?

Oft eignen sie diese Leute eine berufliche Fähigkeit an, mit der es sich dann ganz gut leben läßt. Sie werden Model, Schauspieler, Fußballspieler oder Handlanger. Sie verkaufen stets ihren Körper, da sie kein geistiges Kapital besitzen. Der Umgang mit diesen Leuten gestaltet sich für mich schwierig. Man geht ihnen am besten ebenfalls aus dem Weg. Die geistigen Tiefflieger fühlen sich auch schnell beobachtet, als daß man ungestört über sie lachen könnte. Außerdem ziemt es sich nicht, über geistig Behinderte zu lachen. Das hat man mir jedenfalls schon im Kindesalter beigebracht. Meine Mutter sagte stets: "Die können nichts dafür. Nimm Dir an denen kein Beispiel; auch kein negatives Beispiel. Laß sie einfach in ihrer Welt leben." Einen Ratschlag, den ich bis heute beherzige.
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#3
Die Otto-Normalos bilden die große Schafsmasse. Sie bewegen sich zwischen den beiden vorgenannten Blöcken. Also zwischen der selbsternannten Avantgarde, die mutig aber fehlgeleitet voranschreitet, und den Zurückgebliebenen, die in keinerlei Hinsicht Schritt halten können.

Die Otto-Normalos favorisieren einen bourgeoisen Lebensstil und ordnen diesem bürgerlichen Dasein alles weitere unter. Ihr ganzer Lebensinhalt dreht sich um die Erfüllung ihrer Pflicht als Herdentier. Reproduktion, Pflichterfüllung und materieller Selbsterhalt spielen die zentrale Rolle in ihrem Denken. Man könnte sie auch "Praktiker" oder "Realos" nennen. 

Zu dieser Gruppe gehören auch die "schwarzen Schafe", die sich zwar nach außen von den "weißen Schafen" abzugrenzen versuchen > jedoch nur um eine eigene neue Herde von "schwarzen Schafen" zu gründen. Ein neues Schafs-Kalifat mit eigenen Regeln und mit einem anderen "cooleren" Erscheinungsbild.

Während die weißen Schafe der LPG, also dem Staats-System gehören und sie sich deshalb gern als rechtschaffen bezeichnen > gehören die schwarzen Schafe den Privaten. Also zu einer Gang, zu einer nicht-autorisierten privaten Bande von notorischen Querulanten und Rechtsbrechern. Diese scheinbare anarchistische Schwarz-Woll-Widerstandsgruppe schafft sich jedoch ein neues eigenes Recht mit neuen Regeln und wird dadurch zum Syndikat, also zu einer anderen Form von Staat.

Im Grunde stehen sich bei den Otto-Normalos also zwei sich gegenüberstehende Gesellschaften von Schafen entgegen. Die eine Bande hat den unrasierten Räuberhauptmann zum Anführer gekürt (schwarze Schafe). Die andere Schafs-Gruppe einen weniger auffälligen Verbrecher, den glattrasierten Monopolisten, als Leithammel erwählt.

Die heutige freie Gesellschaft macht nun, daß man selbstbestimmt wählen darf, welcher dieser Gruppen (drei habe ich jetzt aufgezählt) man angehören möchte.
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#4
Der magische Mensch ist die große Ausnahme. Er hat erkannt, daß er sich bisher in verschiedenen Gebilden von angeblich unterschiedlichen Schafs-Gruppen bewegte. Nun will er aussteigen, um seine persönliche Freiheit zu erlangen. Der magische Mensch versucht den Herdentrieb, die Schwarmintelligenz und die Entscheidungsfindung via Rückkopplung zum Mastermind hinter sich zu lassen. Er besinnt sich darauf, wie es ist, eigenständig zu denken.

Als erstes fühlt sich der magische Mensch - so ganz ohne Herde - plötzlich ziemlich einsam und alleine. Aber da kam der Mut und sprach: "Ich bin bei dir!" Und dieser Mut machte den ersten Schritt. Und siehe, er hatte sich von der Herde entfernt.

Und der Mut machte den zweiten Schritt. Da kam jedoch der Hund und bellte. Doch der magische Mensch trat dem Hund in den Allerwertesten, so daß der Köter sich verzog. Und siehe: Der Mut machte den nächsten Schritt und noch einen und noch einen, und plötzlich fing er an zu laufen. Immer schneller, immer schneller, immer weiter, immer weiter. Der magische Mensch lief bis zum großen Wald, weil er nun wußte, daß dort seine wirkliche Heimat ist. Der Schafs-Stall war es nämlich nie gewesen, aber das hatte er schon immer gefühlt und geahnt.

Der magische Mensch freute sich nun des Waldes, und weit weit entfernt am Horizont erblickte er gerade noch seine ehemalige Schafsherde. Nun wagte er sich weiter in den Wald hinein. Wie wunderschön er doch war, der große grüne Wald! Der magische Mensch spielte mit lustigen Schmetterlingen, mit summenden Bienen und kriechenden bunten Raupen, und abends legte er sich im schönen grünen Moos schlafen. So vergingen mehrere Wochen, und der magische Mensch begann damit, den Wald immer tiefer zu ergründen. 

Doch dort im tiefen Wald begegnete er plötzlich dem Wolf, und da zitterte der magische Mensch gar sehr. Da sprach der schlaue Wolf: Warum zitterst du so? Friert es dich? Der magische Mensch wollte dem Wolf seine Angst nicht verraten und sagte zum Wolf: "Ja, es friert mich entsetzlich!" Da sagte der Wolf: "Es ist schwer, der Herde zu entfliehen, doch viel schwieriger ist es noch, die Herde aus dir entfliehen zu lassen. Dein inneres Schaf-Sein zu überwinden." Und weiter sagte der freie Wolf: "Also komm, laß uns Schafe jagen! Davon wird dir warm, und dein Komplex stirbt so am schnellsten ... nämlich durch deine eigenen Zähne."
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#5
(09.01.12020, 16:12)Paganlord schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-55675.html#pid55675nämlich durch deine eigenen Zähne."

Ist das eine Metapher für: durch deine eigene Kraft? So ergibt es für mich am meisten Sinn.

Paganlord: Ja, genau so ist es gemeint. Durch eigene Kraft, Courage & Fähigkeiten.
Fulvia Flacca Bambula
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#6
In der Gesellschaft wird uns vorgelebt, daß jemand mit Studium, besserem Verdienst oder einem höheren Rang in der Gesellschaft etwas Besseres ist. Eine Freundin ist beruflich in "höhere Kreise" aufgestiegen. Sie ist davon ausgegangen, daß man dort ein höheres Niveau im gesellschaftlichen Umgang, in Gedankenstrukturen oder in ihrer Lebensweise findet.

Kollege 1 "Der Harmlose"
Er liebt sein Leben mit seiner Frau, Hund und Katze. Er lebt in seiner Blase, die sich um nichts weiter dreht. Keine Ideale, keine geistige Weiterentwicklung.

Kollege 2 "Der Sexorientierte"
Bei jeder Frau, die Beine oder Ausschnitt zeigt, kann man erkennen, was im Kopf gerade für ein Kino läuft. Welche Mode ist angesagt? Er kann es dir sagen.

Kollege 3 "Der Kranke"
Immer blaß und schon 2x krebserkrankt. Er ändert nichts an seiner Lebensweise, ist jedoch ein Arbeitstier. Alternative Lebensweisen kann er nicht nachvollziehen. Coca Cola ist sein bester Freund.

Kollege 4 "Der geistig Eingeschränkte"
Gedankengänge können lange dauern. Er ist der Beliebteste von allen. Denn er kooperiert in jeder Situation - der perfekte Mitarbeiter eben.

Kollege 5 "Die ewig 20-jährige"
Mit Würde altern liegt ihr fern. Wichtig ist es modisch mit den jungen Mädels mitzuhalten. Sie ist dauer-unzufrieden mit ihrer Lebenssituation.

Der Vorgesetzte
Schlechte Tischmanieren, Schönheit um jeden Preis und Drogen. Bei Alkohol kennt er keine Grenzen... Mehr muß man nicht sagen.

Alle diese Leute kennen kein Ideale, welche die Stärke eines Menschen bestimmen. Es sind leere Hüllen. Ferngesteuert schwimmen sie im Strom der Matrix und haben keine Ahnung, was um sie herum passiert. Das Einzige, was sie vom "Assi-Bürger" unterscheidet, ist ihr Gehalt. Und davon kaufen sie sich nicht einmal sinnvollere Dinge. Das ist nun die Lebensweise, die einem besser erscheint?
Das, was einen Menschen ausmacht, ist die Flamme des Wesens, welche in ihm brennt. Sie ist unabhängig von Rang und Geld. Wenn man das verstanden hat, kommen die magischen Erfolge auf all seinen Wegen.
Finde Dich selbst!
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#7
Zitat:Ist das eine Metapher für: durch deine eigene Kraft? So ergibt es für mich am meisten Sinn.

An dieser Stelle spaltet sich der magische Mensch in 2 Varianten auf:
Den okkulten Ausbeuter und den spirituellen Krieger.
Erst wissen, dann denken. Erst denken, dann reden.
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#8
Je höher der weltliche Rang ist, umso schlimmer ist meist der Charakter. Es gehört ja schon einiges an Abgestumpftheit dazu, seinen Tag als Sklave zu verbringen; gerne die Peitsche zu schwingen, sagt jedoch auch eine Menge aus. "Nach oben" kommt man meist nur, indem man andere zur Seite schubst, denn so funktioniert das System. Nicht der Beste gewinnt, sondern der Skrupellose, der Blender, der Narzisst. Und was sich in den sogenannten "Eliten" so tummelt, ist ja bekannt – das Schlimmste vom Schlimmen. Am Ende agiert aber jeder nur so, wie er programmiert wurde.
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#9
(09.01.12020, 16:12)Paganlord schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-55675.html#pid55675Der magische Mensch lief bis zum großen Wald, weil er nun wußte, daß dort seine wirkliche Heimat ist. Der Schafs-Stall war es nämlich nie gewesen, aber das hatte er schon immer gefühlt und geahnt.

...hier würde ich gerne einen zweiten Weg anbieten: am Rande des Waldes erwartete ihn sein Clan.

Zur Erklärung: wer schon mal in der "Wildnis" (so es die noch gibt) unterwegs war, kann sich, abgekoppelt von der Zivilisation, nur auf die Menschen verlassen, die mit ihm unterwegs sind. Das meine ich ganz praktisch und auch im übertragenen Sinn.
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Es bedanken sich: huginn


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