Urbanoglyphen
#1
Beim Lesen einer Biographie von Evita bin ich auf eine schöne Urbanoglyphe gestoßen:

   

Am Rande der Stadt Buenos Aires wurde 1949 das Wohnviertel Ciudad Evita (Evita-Stadt) nach dem Profil von Evita angelegt. Dieses Luftbild stammt aus den fünfziger Jahren. Man kann deutlich ihr Seitenprofil nebst Haarkranz erkennen.

   


Es ist eine uralte Idee, Symbole, Tiere und Personen in Gebäuden, Straßen oder ganzen Städten darzustellen und somit zu verewigen.

Schon in der Antike wurden Urbanoglypen in Form von ganzen Städten errichtet:

   

Hier wurde z. B. Alexandria in Form eines Handelschiffes gebaut und erinnert so an die Geschichte zur Gründung der Stadt.
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#2
Spitze Ausläufer, wie Dornen, schützen historische Städte und Festungen. Von oben betrachtet, bilden sie sogar sternförmige Muster.
Der fünfzackige Stern symbolisiert auch das Pentagram. Jede Stadt und jede Festung, welche von dem Fünfstern umschlossen ist, besitzt somit nicht nur eine schützende Befestigungsanlage, sondern auch auch den magischen Schutz, welcher dem Symbol innewohnt.


Bourtange

   

Diese ehemalige Festung befindet sich in der niederländischen Provinz Groningen. Sie ist eine der wenigen Festungen, die wiederhergestellt wurden.


Festung Wülzburg - Weißenburg

   

Die Festung Wülzburg wurde zwischen 1588 und etwa 1610 erbaut. Sie befindet sich oberhalb der Großen Kreisstadt Weißenburg in Bayern. Die Burg war ein ehemaliges Benedektinerkloster, dessen Bau auf folgende Sage beruht:

Zitat:„Das römische Weltreich war längst zusammengebrochen, die römischen Bauten, die Häuser, die Kastelle waren verfallen oder ganz verschwunden. Die Franken bewohnten das Land, über das nun ihre Fürsten herrschten. Einer der mächtigsten war König Pippin der Kurze. Der kam einst auf der Jagd in die bewaldeten Höhen am Römerkastell bei Weißenburg. Das Jagdfieber hatte ihn gepackt. Er war hinter einem flüchtigen Wild her, trennte sich von seinem Gefolge und fand nicht wieder zurück. Pippin irrte in der Wildnis herum. Die Nacht brach herein. Er suchte einen Lagerplatz und ließ sich schließlich am Fuße einer alten Eiche nieder. Aber er fand keinen Schlaf. Er dachte an die Zeiten zurück, in denen hier in diesen Wäldern Germanen und Römer gekämpft hatten und erblickte plötzlich eine weiße Gestalt: ein junges, hübsches germanisches Mädchen. Wie ein Nebelbild schwebte es dahin. Der König folgte ihm wie ein Traumwandler. Und die Gestalt führte ihn auf eine Höhe. Von hier aus konnte er das ganze umliegende Land im Schein des Vollmondes überblicken. Da traf er auf sein Gefolge, zu dem ihm die weiße Gestalt den Weg gewiesen hatte. Aus Freude und Dankbarkeit für diese Rettung befahl er, auf dieser Höhe eine Kirche zu errichten. Der Kirche folgte ein Kloster, und aus dem Kloster wurde später eine Festung, die heute noch zu sehen ist: die Wülzburg bei Weißenburg.“

   

Eine weiße Frau/geisterhafte Gestalt hätte bei den Elvis-Gläubigern eher Angst ausgelöst. Hier wurde sehr wahrscheinlich eine alte Sage übernommen. In diesem Fall könnte dieser Berg schon früher als heidnische Kultstätte genutzt worden sein. Der Bau der kir***lichen Anlage an diesem Ort  sowie die Lage auf einem Berg unterstützen diese These.


Goryōkaku

   

Die Festung Goryōkaku liegt im Zentrum des Hafens der Stadt Hakodate in Japan. Es war die Hauptfestung der Republik Ezo. 1857 bis 1866 erbaut, war es die erste Festung westlicher Bauart in Japan. Heute ist Goryōkaku ein Park, in welchem sich auch das Museum befindet.


Stadt und Festung Wesel

   

Diese Verteidigungsanlage umschloß die Altstadt von Wesel am Niederrhein. Nach mehreren Belagerungen im 17. Jahrhundert wurde auf Befehl des preußischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm der Umbau der Stadt zur Festung vorangetrieben. Die fünf pfeilförmigen Bastionen wurden interessanterweise nach der brandenburgischen Dynastie benannt: König, Prinz von Oranien, Kronprinzessin, Kronprinz und Königin. Aus magischer Sicht wird also nicht nur die Stadt/Festung unter diesem Symbol beschützt, sondern auch die Angehörigen der preußischen Regierung.


Rocroi

   

König Franz der Erste ließ diese Festung erbauen. Der berühmte französische Sieg in der Schlacht von Rocroi verherrlichte diese Stadt, die fortan als uneinnehmbar galt.
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#3
Die sind richtig schön!
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#4
Hallo zusammen!

Uns ist gerade etwas interessantes aufgefallen. Auf dem Bild ist die Luftansicht der Stadt Lignano an der oberen Adria zu sehen.

   

Bei genauerer Betrachtung fällt dabei eine bekannte Form auf.
Sieht doch auf den ersten Blick aus wie eine Spirale bzw. ein Schneckenhaus? Vor allem für jene, denen in einem feuchten Sommer wie diesem unzählige davon im Garten begegnen.
Mit etwas Fantasie könnte man sogar noch die Schnecke erkennen Lol

   

Nun stellt die Schnecke aber nicht gerade das Paradetier dar, welches einem für diese Region in den Sinn kommt. Aber es gibt da noch ein anderes Schalentier, das man zu Gesicht bekommt wenn man da am Strand entlangspaziert. Somit ist diese Form doch nicht so untypisch für die Region.

   

Rein zufällig scheint diese Form nicht entstanden zu sein, und der Stadtplaner hatte sich bestimmt etwas dabei gedacht.

Das zentrale Symbol ist die Spirale, welche für die Entwicklung steht. Sie steht aber auch für die Ausdehnung/Vergrößerung, was für eine Stadt durchaus von Bedeutung ist. So wäre die Ausdehnung der Macht bzw. des Einflussbereiches oder die Vergrößerung der Bevölkerung (was wiederum erstes bewirkt) für den Regenten bestimmt wünschenswert.

Ob es sich nun um eine Höherentwicklung oder eine Rückentwicklung handelt, hängt von der Drehrichtung ab. Was in dem Fall wohl negativ gewertet werden kann. Ohne das Wissen darüber, kann es schon passieren, daß dieses Symbol falsch eingesetzt wird und sogar die gegenteilige Wirkung von dem erzielt, was ursprünglich geplant war. Es wäre leider nicht das erste Mal.

Interessant auch, daß sich genau im Zentrum der Spirale der Platz „Piazza Rosa di Venti“ befindet - was laut Übersetzung „Windrose“ bedeutet. Und der „Corso degli Alisei“ führt genau in dieses Zentrum bzw. davon weg. „Alisei“ sind die Passatwinde oder auch „Kurs der Passatwinde“.
Man könnte daraus schlussfolgern, dass die Ausdehnung vom Zentrum aus in alle Himmelsrichtungen (Windrose) erfolgen soll, mit Unterstützung der Passatwinde. Auch ein schöner Zusammenhang, welcher hier wohl bewusst gewählt wurde.

Lignano ist eine sehr junge Stadt, erst um 1900 begann die Bebauung des Sumpfgebietes, welche aufgrund der Malaria anfangs nur langsam von statten ging. Aber auch in so neuzeitlichen Städten wird auf altes Wissen um Symbole und ihre Wirkung zurückgegriffen.

Grüße aus dem Süden

Artus
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#5
Sacsayhuaman

   

Die Inka-Festung "Sacsayhuaman", sagt man, wurde über der Inka-Hauptstadt Cuzco erbaut. Die Aufgabe der Festung war es die Stadt Cuzco - die Paläste und Tempel - zu schützen. Sie soll den Kopf des Pumas darstellen. Andere sehen in der Festung  einen Falken. Heute weiß man, daß die Anlage nicht nur dem strategischen Schutz diente. Sie ist älter als die Festung, welche im 14. Jahrhundert erbaut wurde. Wissenschaftler belegen, daß die Bauweise auf eine alte Tempelanlage schließen läßt.

   
Die Festung mit dem ältesten Teil der Stadt Cuzco


Es gibt drei wiederkehrende  Darstellungen von Tieren in der Inka-Kultur: der Kondor, der Puma und die Schlange. Sie repräsentieren Himmel, Erde und die Welt der Toten.
Der Puma wird als ein Symbol für Stärke, Weisheit und Intelligenz überliefert. Er steht für das Wort „Kay Pacha“, Quechua, das „die Welt der Lebenden“ bedeutet. Man verbindet mit dem Puma die Eigenschaften Geduld und Stärke.

   
Die Inka-Trilogie: Kondor, Puma und Schlange


Interessant ist folgende Anmerkung:

Zitat:Der 24. Juni ist ein ganz besonderer Tag in Cusco! Dann findet jährlich das Sonnenfest Inti Raymi statt, eine spirituelle Feier zu Ehren der Natur. Das Datum symbolisiert die Wintersonnenwende in Peru – der ideale Zeitpunkt, um für die letzte Ernte zu danken und für eine gute kommende Ernte zu bitten.

Am Tag von Inti Rayim sind alle Bewohner von Cusco auf den Beinen und mischen sich unter die zahlreichen Touristen. Im Mittelpunkt des Festes stehen drei Zeremonien, die an drei verschiedenen Orten in der Stadt aufgeführt werden. Die letzte und bedeutendste von ihnen findet direkt in der Anlage von Sacsayhuamán statt.
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#6
Für meine Begriffe gehören diese sogenannten Sternestädte zu den alternativen Energien, denn diese Formen haben ganz bestimmt Energien freigesetzt – für bestimmte Zwecke.

Mich faszinieren diese Sternenstädte, und die gibt es weltweit, und ich sehe dies als einen Überrest des Wirkens unserer alten Götter.


aromarin - Haut wie Samt und Seide
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#7
Viele Städte sind in der Grundform einer Muschel (aus der Aphrodite dem Meer entstieg) angelegt, sie sind also ursprüngliche Zentren der Göttin.

In einer dieser Städte haben wir auf unserem Weg nach Okzitanien eine Zwischenstation gemacht:


Besançon

Die Stadt zeigt in ihrer charakteristischen bauchigen Schlaufe des Doubs deutlich eine virtuelle Muschel. Die Flußschlaufe ist viel zu regelmäßig, als daß eine natürliche Entstehung in Betracht kommt.

Besançon heißt zu deutsch Byzanz: Konstantinopel ist auch von drei Seiten von Wasser umgeben und erhielt von fränkischen Kreuzfahrern diesen Namen.

   


Und die aus der Muschel steigende Aphrodite ist uns auch an einem Brunnen aufgefallen:

   


Für alle architekturbegeisterten Freunde noch folgende Info: Besançon wird von einer hoch über der Stadt ragenden Festung geprägt: eines der Meisterwerke von Sébastien Le Prestre de Vauban.

   
Mangels Drohne ein Bild aus dem Netz
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