Nornen in aller Welt
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Die drei Nornen in der arabischen Welt sind vielleicht nicht so bekannt. Aber auch in diesem Kulturraum gab es, wie überall auf der Welt, ursprünglich eine polytheistische Götterwelt, welche sich an den Kräften der Natur ausrichtete. Unter den verschiedenen Göttern findet man auch hier ein Äquivalent zu den drei Nornen:

   

Ich habe dieses Bild bei einer anderen Recherche gefunden und wurde dadurch animiert, dieses Thema zu beginnen.

Bei diesen drei Frauen handelt es sich um eine Darstellung der drei Nornen, der dreifaltigen Göttin in ihren einzelnen Aspekten. Ob die Symbolik passend ist, werden wir nachfolgend feststellen...

Die Göttinnen Al-Uzza, Al-Lat und Manat bildeten im vorislamischen Arabien eine Triade, eine trilaterale Göttin.
Sie wurden weithin verehrt: von Petra aus Nabatäa im Norden bis zu den legendären fruchtbaren Reichen Arabiens im Süden der Halbinsel (Arabia Felix), einschließlich dem Königreich Saba sowie weiter östlich im Iran (Persien) und Palmyra (heutiges Syrien).
Es ist überliefert, dass diese drei sehr beliebte Göttinnen in Mekka zur Zeit Mohammeds waren. Hierbei muss erwähnt werden, dass Mekka zu dieser Zeit der Hauptsitz der arabischen Heiden war und dort ein Tempel der Mondgöttin stand, zu dem auch die Kaaba, der heilige Stein gehörte.

Von links aus betrachtet  sind sie:
Al-Uzza, deren Name "Die Mächtige" bedeutet, ist die Göttin des Morgensterns.
Die Katze und die Messer lassen gleich an Frejya denken oder auch an Sopdet (Sothis), eine Göttin Ägyptens, welche ebenfalls mit einem Stern dargestellt wurde. Über den Morgenstern = Venus ist auch eine Verbindung zur Liebesgöttin Venus und somit zur Aphrodite, der jugendlichen Göttin der Liebe zu sehen. In Ägypten aber war der Sirius der Morgenstern, welcher kurz vor der Sommersonnenwende mit seinem Aufgang die Nilüberschwemmungen ankündigte. Der Sirius ist zudem der hellste Stern am Firmament und eng mit Isis verbunden.
Folglich können wir davon ausgehen, dass es sich bei Al-Uzza, um die jugendliche, fruchtbare Göttin handelt, um Sopdet bzw. die jugendliche Verkörperung der Isis.

Al-Lat, die Mutter, deren Name einfach "Die Göttin" bedeutet.
Auf den ersten Blick passt zu ihr die Sonne nicht als Symbol. Jedoch hält sie das sonnengereifte Getreide in der Hand, und die Sonne im Zenit steht auch für die große Hochzeit im Sommer. Somit wird damit eine Reife, ein Wachsen und Gedeihen, eine Ernte dargestellt.
Aber nochmal zurück zu dem Sonnensymbol. Die ägyptische "Allmutter" Tefnut, die Göttin, wird in Menschengestalt mit einem Löwenkopf und der Sonnenscheibe auf dem Haupt dargestellt. Tefnut repräsentiert zum einen Gaia, also Frau Erde. Zum anderen auch das Sonnenauge, das "Auge der Göttin", und damit schließt sich der Kreis.
Al-lat ist eindeutig die Göttin Isis in ihrem Aspekt der Mutter.


Manat, deren Name "altes Weib des Schicksals oder der Zeit" bedeutet.
Sie wurde insbesondere bei einigen damaligen Völkern als Göttin des Mondes verehrt, und so steht über ihr hier der abnehmende Mond. Von der Symbolik her passt der abnehmende Mond zu der alten Norne, die die Schicksalsfäden durchschneidet und den Kreislauf schließt. Der Kelch in ihrer Hand könnte für einen Giftkelch stehen oder einfach für den Krug, aus dem das Leben gegossen werden kann.
Vergelichen kann man die Al-Manat mit der Göttin Sechmet, welche den dunklen, zerstörerischen Teil der Bastet symbolisiert. Statt dem Becher hätte hier vermutlich eine Papyrusrolle als Zeichen der Abrechnung in ihren Händen besser gepasst.
Dennoch, Manat ist der Aspekt der Göttin, der für die alte Norne, für die Schnitterrin steht.


   

Manchmal werden die drei als Töchter Al-Lahs bezeichnet; manchmal werden Manat und Al-Lat als Töchter von Al-Uzza angesehen. Es ist ja bekannt, dass die patriachalen monotheistischen Religionen die Frauen unterjochten und altes Wissen verfälscht und umgedichtet haben. Und so wurden diese drei Göttinnen eben auch zu Töchtern degradiert.
In jedem Fall handelt es sich aber um eine Triade der großen Göttin, um eine Form der drei Nornen, welche die Schicksalsfäden der Menschen spinnen. Es handelt sich hierbei um die dreigesichtige Darstellung der Göttin Isis, der Muttergöttin, in Form von drei Personen.
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Es bedanken sich: Pamina , Sirona , Ela , Saxorior , Erato , Modiv , Paganlord , Naza , artus , Inara , Anuscha , Slaskia , Fulvia


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Nornen in aller Welt - von Kelda - 18.08.12019, 15:08
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