(17.11.12019, 21:36)THT schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-55518.html#pid55518Liebe Andrea, hatte soeben deinen Beitrag kurz mißverstanden, es ging Dir wohl um die Argumentation der Regierung, die hier mit gespaltener Zunge agiert. :-)
Nicht "wohl". Sondern darum ging's. Wer argumentiert, daß sein Handeln davon getragen wäre, Leben retten zu wollen, der muß sich auch genau an dieser Aussage messen lassen.
Zitat:Lasse meine Anmerkung oben trotzdem stehen, da sie auch einfach als Erläuterung gelesen werden kann, sonst meint noch ein Querleser ich fände es gut, wenn Kinder an irgendwas sterben würden...
Also ich mußte durchaus schmunzeln ob Deiner etwas schnoddrigen Formulierung. Aber es ist eben so, es hat eben seine Ursachen, wenn man an sowas wie Masern stirbt. Ich führe dazu unten mal weitere Gedanken aus. Aber Du hast schon recht mit den "Querlesern", die das in den falschen Hals bekommen könnten.
Ich fände mal eine Untersuchung interessant, wie die Lebensumstände und die Krankenpflege derjenigen Kinder aussahen, die an Masern gestorben sind. Das ist ja kein Geheimnis, daß es da eine Korrelation gibt:
Zitat:Bei den Masern ist die Sterblichkeit sehr stark abhängig von den äußeren Bedingungen. Bei guten Bedingungen beträgt die Sterblichkeit etwa eins zu tausend. Dies entspricht auch in etwa dem aktuellen Ausbruch mit 35 Toten bei etwa 21000 Fällen. Ganz anders ist es in vorindustriellen Gesellschaften, unter ungünstigen Bedingungen liegt die Sterblichkeit bei 3-6%
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/89318/WHO-beklagt-35-Maserntote-in-Europa
Also in unserer Gesellschaft, ob es z.B. vielleicht Kinder betrifft, die schon nach wenigen Tagen und vielleicht noch mit Flecken wieder in Schule und Kita geschickt wurden, weil "nichts verpaßt" werden darf, und ähnliche Fragen. Denn nicht mehr ansteckend heißt noch lange nicht gleichzeitig auskuriert. Das habe ich selbst erlebt als Kind, daß Mitschüler mit noch sichtbaren Masernflecken schon wieder in die Schule kamen, und meine Mutter hat sich sehr darüber aufgeregt (über die "Eltern, die das zulassen oder sogar veranlassen").
Zitat:Nach vier bis sieben Tagen verblassen die Masen-Flecken wieder, und zwar in der gleichen Reihenfolge, in der sie aufgetreten sind (ausgehend von den Ohren). Dieses Verblassen ist oft mit einer Hautschuppung verbunden. Gleichzeitig klingen auch die anderen Beschwerden ab.
Bis sich der Patient erholt hat, vergehen etwa zwei Wochen. Das Immunsystem ist aber noch länger geschwächt: Etwa sechs Wochen lang besteht eine erhöhte Anfälligkeit für andere Infektionen.
https://www.netdoktor.de/krankheiten/masern/
Das ist nunmal so, daß das dauert. Wieviele Kinder mit Masern bleiben zwei Wochen oder sogar noch länger zu Hause und werden dabei auch noch ruhig beschäftigt, also ruhen auch noch?
Hier werden vier Tage empfohlen, also ganze zehn Tage Erholung weniger:
Zitat:Nach einem Masern-Ausbruch sollten Kinder vier Tage daheim bleiben.
https://www.mopo.de/ratgeber/familie/ansteckung--impfung-was-eltern-ueber-haeufige-kinderkrankheiten-wissen-muessen-32998046
Es wird nur die Ansteckungsgefahr für andere berücksichtigt, aber nicht die Gesundwerdung des Erkrankten. Genau wie hier:
Zitat:Ob eine einzelne Erkrankung eine Epidemie in Kita, Kindergarten oder Schule auslöst, hängt von der Infektiosität und der Dauer der Ausscheidung ab. Auch die Inkubationszeit vor Auftreten der ersten Symptome ist für die Entscheidung, wie lange ein Kind zuhause bleiben sollte, von Bedeutung. Für einige Kinderkrankheiten wie Masern, Mumps, Keuchhusten, Röteln und Windpocken scheint ein Ausschluss nicht effektiv zu sein. In allen Untersuchungen, die der Report nennt, konnte eine Ausbreitung durch die Exklusion des erkrankten Kindes nicht verhindert werden. Zu den Impfstoffen scheint es hier keine wirkliche Alternative zu geben.
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/68019/Infektionen-Wann-Kinder-oder-Schueler-zuhause-bleiben-sollten
Zitat:Der behandelnde Arzt teilt den Eltern mit, wann eine Ansteckungsgefahr nicht mehr besteht und das Kind wieder in den Kindergarten oder die Schule gehen kann.
https://www.stmgp.bayern.de/vorsorge/infektionsschutz/masern/
Nirgends habe ich gefunden, "der Arzt sagt, wann das Kind wieder vollständig gesund und belastbar ist", oder etwas Ähnliches.
Es geht allein um die Funktion des Kindes, wenn die Frage betrachtet wird, wie lange es zu Hause bleiben sollte. Ginge es um seine Gesundheit, würde man einen Kita- oder Schulbesuch nach nur vier Tagen noch gar nicht zulassen, und schon gar nicht empfehlen. Das Pferd wird sozusagen von hinten aufgezogen.
Hier ist die Beschreibung der Umstände des ersten Maserntodesfalles in 2019 in Deutschland. Der erste in drei Jahren, und da gab es besondere Umstände, es betraf einen Erwachsenen, und er war außerdem noch gerade gegen die Masern geimpft worden:
Zitat:DIENSTAG, 07. MAI 2019
Erster Todesfall in drei Jahren
Masernkranker stirbt in Niedersachsen
https://www.n-tv.de/panorama/Masernkranker-stirbt-in-Niedersachsen-article21010218.html
Die Zahl der Masernfälle wächst weltweit drastisch. Auch in Deutschland könnte es in diesem Jahr wieder hohe Krankenzahlen geben. Nun ist ein mit dem Erreger infizierter Erwachsener aus Niedersachsen gestorben. Die Infektion habe maßgeblich zum Tod beigetragen, heißt es.
Ein an Masern erkrankter Erwachsener ist in Niedersachsen gestorben. Die Infektion habe maßgeblich zu seinem Tod beigetragen; ob sie tatsächlich die Ursache gewesen sei, werde erst in einigen Wochen feststehen, sagte die Sprecherin des Landkreises Hildesheim, Birgit Wilken.
Die Person im Alter zwischen 30 und 40 Jahren sei acht Tage vor ihrem Tod erstmals gegen Masern geimpft worden, nachdem die Krankheit im familiären Umfeld aufgetreten war. Die Impfung habe in diesem Fall allerdings die Erkrankung nicht mehr verhindern können. Aus Datenschutzgründen wurden keine näheren Angaben zu dem Todesopfer gemacht.
Die Person hatte drei Tage vor ihrem Tod im April das klinische Bild einer Maserninfektion gezeigt, auch mit dem typischen Hautausschlag. Warum es zu einem derartig schnellen und schweren Verlauf der Krankheit kam, sei noch nicht abschließend geklärt, hieß es vom Kreis. Es werden noch weitere Untersuchungsergebnisse in den kommenden Wochen erwartet.
Der erste Todesfall in Deutschland also im Mai. Und der war gerade geimpft worden, und hatte einen "derartig schnellen und schweren Verlauf der Krankheit".
Ob die Impfung in diesem Fall die Erkrankung nicht nur "nicht verhindern" konnte, sondern sie sogar verstärkte, wird sicherheitshalber mal erst gar nicht gefragt. Eine Bekannte, die bei einem HNO-Arzt arbeitete, sagte mir mal, daß sie beobachte, daß diejenigen, die gegen Grippe geimpft wurden, und dann doch die Grippe bekamen, immer einen besonders schweren Verlauf zeigten.
Ja, das ist alles nicht repräsentativ. Aber es wirft eben weitere Fragen auf, die schon deshalb niemand beantwortet, weil sie gar nicht erst gestellt werden.
Weiter heißt es dort:
Zitat:Das Statistische Bundesamt listet für Deutschland 2016 zwei direkt erfasste Masern-Todesfälle auf. 2015 seien es drei gewesen. Hinzu kommen einige Todesfälle durch eine Spätfolge, die Hirnkrankheit subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE), die oft erst Jahre nach der Maserninfektion einsetzt und bei der es zu Veränderungen der Schulleistung und der Persönlichkeit kommt. Davon gab es 2016 nach Daten der Gesundheitsberichterstattung des Bundes (bge-bund) vier Todesfälle und 2015 einen.
Bei so wenigen Todesfällen, noch dazu darunter solche wie der oben zitierte (bei den anderen sind die Umstände ja nicht bekannt, das eben wäre mal interessant zu untersuchen), kann ein Zwang nicht gerade überzeugend dargestellt werden. Man braucht Impfungen ja nicht verbieten, es soll sich jeder impfen lassen (können), der das möchte.