21.04.12018, 22:54
Im Faden der Asen-Göttinnen haben wir zuletzt von Gefion gelesen. Nun kommt eine Geschichte über Dido mit einem knappen geschichtlichen Exkurs zur Gründung Karthagos. Recht schnell fällt eine Ähnlichkeit zwischen Gefion und Dido auf.
Hier die ursprüngliche Mythe der Dido, Kurzfassung:
Dido, eigentlich aus Tyros (Libanon), Tochter des Mutto(*), Bruder des Pygmalion. Sie flieht vor ihrem Bruder, der den Thron von Tyros begehrt, über Zypern nach Tunesien, wo die Numider/Berber herrschen. König Iarbas, wenig erfreut über die Ankunft Didos und ihrer Gefolgschaft, gestattet Dido auf ihrer Bitte nach Land, sich soviel zu nehmen, wie sie mit einer Kuhhaut abdecken kann. Durch eine List zerschneidet sie die Haut in dünne Streifen und legt sie in Linien(*²), steckt sich so das Land ab, das zur Stadtgründung Karthagos(*³) reicht. Um Numider-König Iarbas nicht heiraten zu müssen, dessen Reich ihre Stadt in seiner Macht übertrifft, bringt sie sich selbst um oder opfert sich für ihr Volk durch den Freitod.
Eine mythologische Geschichte aus der Antike mit einer Frau als Hauptdarstellerin ist ungewöhnlich. Die antiken Quellen (Junianus Justinius 2., 3., oder gar 4. Jahrhundert v.d.Z.) werden daher heute angezweifelt.
In einer späteren Version von Vergil, die von Kaiser Augustus (ehemals Octavian) in Auftrag gegeben wurde, um über den Troja-Mythos die göttliche Abstammung des julischen Geschlechts bzw. der Römer selbst zu belegen, kommt Aeneas ins Spiel, welcher ein Sohn der Venus ist. Der Mythos wird hier also um die bekannte Liebesgeschichte ergänzt und endet wie das Original.
Dido (punisch/phönizisch „Heldin") trägt auch den Namen Elissa, was eine Abwandlung des hebraischen „Elisabeth“ ist, in der punischen Namenskunde aber mit „die Aktive“ oder auch „die Göttin“ gedeutet wird.
Dido wurde in Karthago als Göttin und Schutzgöttin verehrt. Ihr zu Ehren wurde angeblich in der Stadtmitte ein heiliger Hain errichtet.
(*) Mutto bzw. König Mattan von Tyros und Sidon herrschte vermutlich im 9. Jahrhundert vor der Zeit. Er ist eine historische Figur, doch über das genaue Datum seiner Herrschaft gibt es keine Einigkeit. Vor allem im Bezug auf die Gründung Karthagos, die unterschiedlich angegeben wird. Auch ist unklar, inwiefern seine Erben Pumayaton (Mythe: Pygmalion) und Elissa (Mythe: Dido) eine Rolle dabei gespielt haben.
(*²) Das Sprichwort: „das geht auf keine Kuhhaut“ und alle Abwandlungen davon haben ihren Ursprung in dieser Überlieferung.
(*³) Karthago (heißt: „neue Stadt“, im Bezug auf Tyros) wurde vermutlich im 9. Jahrhundert von tyrischen Siedlern (Phönizier bei den Römern) im heutigen Tunesien gegründet. Die vor allem als Handelskolonie funktionierende Kolonialstadt (ähnlich wie die griechischen Staatstaaten und Kolonien) war zu Beginn noch abhängig von der Mutterstadt. Mit der Eroberung Tyros' im 6. Jahrhundert v.d.Z durch die Perser weitete Karthago seinen Einflussbereich aus und wuchs zu einer eigenständigen See- und Handelsmacht im Mittelmeer. Seine Gebiete erstreckten sich entlang einiger Teile der nordafrikanischen Küste (vor allem westlich der Stadt Karthago), Südspaniens, Korsikas und Sardiniens sowie dem Westen Siziliens (Lilybaeum, das heutige Marsala).
Anmerkung:
Es sind immer dieselben Götter, die gleichen oder ähnliche Geschichten, die uns durch alle Mythen und Geschichten hindurch begegnen. Es verändern sich nur die Namen und das Aussehen entsprechend der regionalen Bedürfnisse und Anforderungen.
Hier die ursprüngliche Mythe der Dido, Kurzfassung:
Dido, eigentlich aus Tyros (Libanon), Tochter des Mutto(*), Bruder des Pygmalion. Sie flieht vor ihrem Bruder, der den Thron von Tyros begehrt, über Zypern nach Tunesien, wo die Numider/Berber herrschen. König Iarbas, wenig erfreut über die Ankunft Didos und ihrer Gefolgschaft, gestattet Dido auf ihrer Bitte nach Land, sich soviel zu nehmen, wie sie mit einer Kuhhaut abdecken kann. Durch eine List zerschneidet sie die Haut in dünne Streifen und legt sie in Linien(*²), steckt sich so das Land ab, das zur Stadtgründung Karthagos(*³) reicht. Um Numider-König Iarbas nicht heiraten zu müssen, dessen Reich ihre Stadt in seiner Macht übertrifft, bringt sie sich selbst um oder opfert sich für ihr Volk durch den Freitod.
Eine mythologische Geschichte aus der Antike mit einer Frau als Hauptdarstellerin ist ungewöhnlich. Die antiken Quellen (Junianus Justinius 2., 3., oder gar 4. Jahrhundert v.d.Z.) werden daher heute angezweifelt.
In einer späteren Version von Vergil, die von Kaiser Augustus (ehemals Octavian) in Auftrag gegeben wurde, um über den Troja-Mythos die göttliche Abstammung des julischen Geschlechts bzw. der Römer selbst zu belegen, kommt Aeneas ins Spiel, welcher ein Sohn der Venus ist. Der Mythos wird hier also um die bekannte Liebesgeschichte ergänzt und endet wie das Original.
Dido (punisch/phönizisch „Heldin") trägt auch den Namen Elissa, was eine Abwandlung des hebraischen „Elisabeth“ ist, in der punischen Namenskunde aber mit „die Aktive“ oder auch „die Göttin“ gedeutet wird.
Dido wurde in Karthago als Göttin und Schutzgöttin verehrt. Ihr zu Ehren wurde angeblich in der Stadtmitte ein heiliger Hain errichtet.
(*) Mutto bzw. König Mattan von Tyros und Sidon herrschte vermutlich im 9. Jahrhundert vor der Zeit. Er ist eine historische Figur, doch über das genaue Datum seiner Herrschaft gibt es keine Einigkeit. Vor allem im Bezug auf die Gründung Karthagos, die unterschiedlich angegeben wird. Auch ist unklar, inwiefern seine Erben Pumayaton (Mythe: Pygmalion) und Elissa (Mythe: Dido) eine Rolle dabei gespielt haben.
(*²) Das Sprichwort: „das geht auf keine Kuhhaut“ und alle Abwandlungen davon haben ihren Ursprung in dieser Überlieferung.
(*³) Karthago (heißt: „neue Stadt“, im Bezug auf Tyros) wurde vermutlich im 9. Jahrhundert von tyrischen Siedlern (Phönizier bei den Römern) im heutigen Tunesien gegründet. Die vor allem als Handelskolonie funktionierende Kolonialstadt (ähnlich wie die griechischen Staatstaaten und Kolonien) war zu Beginn noch abhängig von der Mutterstadt. Mit der Eroberung Tyros' im 6. Jahrhundert v.d.Z durch die Perser weitete Karthago seinen Einflussbereich aus und wuchs zu einer eigenständigen See- und Handelsmacht im Mittelmeer. Seine Gebiete erstreckten sich entlang einiger Teile der nordafrikanischen Küste (vor allem westlich der Stadt Karthago), Südspaniens, Korsikas und Sardiniens sowie dem Westen Siziliens (Lilybaeum, das heutige Marsala).
Anmerkung:
Es sind immer dieselben Götter, die gleichen oder ähnliche Geschichten, die uns durch alle Mythen und Geschichten hindurch begegnen. Es verändern sich nur die Namen und das Aussehen entsprechend der regionalen Bedürfnisse und Anforderungen.