Lofn, Liuba
#1
Siehe zweiter Beitrag
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#2
(09.04.12007, 11:08)Paganlord schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-13996.html#pid13996Die Ostgermanen (Slawen, Reusen, Wikinger) verwendeten auch Freyas Beinamen/Entsprechung: Liuba (nordisch: Lofn; deutsch. Liebhild; indogermanisch: leubh"; slaw. Ljuba) was soviel wie: „die Liebende“ bedeutet. Dieser Namensentsprechung verdanken der heutige Stadtbezirk Berlin-Lübars, die Stadt Lübben (Spreewald) und die heutige slowenische Hauptstadt Ljubljana ihren Namen. In Lübars und Lübben finden wir nicht nur den Namen der Göttin Ljuba/Lofn wieder, sondern auch deren Heiligtümer, eine Quelle (Osterquelle Lübars) bzw. einen Liuba-Hain (Lübben).

Wer in diesen Tagen an diesen Stellen vorbeikommt, der sollte Lofn frisches Quellwasser oder ein paar einheimische Früchte opfern.

[Bild: ostara_04.jpg]
Weitere Symboltiere der Ostergötinn sind das
Einhorn, das Reh(kitz), Störche und Schwäne.
Die Farbe weiß, in welcher die Ostergöttin be-
vorzugt dargestellt wird, spielt auf das weiße
Schneekleid der Erde an, das Hochzeitkleid,
das zum Vermählungsakt getragen wird.  

Die Lübarser Osterquelle ist die letzte freisprudelnde Quelle in Berlin. Sie befindet sich auf dem Schildower Weg, welcher - so muss man leider sagen - viele Berliner zum Wandern einlädt. Wenn man hier die Ruhe der Natur genießen bzw. sich die Quelle ansehen möchte, rate ich jedem, das am frühen Morgen zu tun. Zu der Zeit tummeln sich meist nur ein paar Läufer auf den Wanderwegen.

Ich besuche diesen heiligen Ort seit 3 Jahren regelmäßig, um ein paar ruhige Minuten außerhalb vom Alltagsstress verbringen zu können. In der Zeit konnte man einen stetigen Verfall der Quelle beobachten. Auf der Informationstafel ist gerade mal ein einziger Satz zur Geschichte der Quelle: „An der Osterquelle holten früher die Lübarser Mädchen das reine Osterwasser.“
Keine Information dazu, dass die Quelle der Liebesgöttin Lofn gewidmet ist.

   
So sah die Quelle im April 2017 aus.

   
Und so vor 2 Wochen.
Glück ist unsichtbare Planung.
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#3
Leider fehlt, wie schon erwähnt, an der Quelle jegliche mythologische oder geschichtliche Beschreibung. Das ist sehr schade, weil die Quelle heute Marienquelle genannt wird, was einer beabsichtigten Umbenennung durch das Chr***tum zugrundeliegt. Damit verbreitet sich diese Desinformation, und die eigentliche lokale Göttin Ljuba oder Lofn soll in Vergessenheit geraten.

Die Osterquelle läßt sich für Heiden leicht auf Ostara zurückführen. Die Weiblichkeit, die jedoch mit der Quelle in Lübars tatsächlich in Verbindung steht, leitet sich wie oben beschrieben vom Ortsnamen her, also Ljuba bzw. Lofn. Ihre erste festgehaltene Erwähnung findet die Quelle in Lübars 1751.

Die Chr***ten haben einfach ihre Geschichte darübergestülpt. So entstand dann der Name „Marienquelle“. Der Hinweis steckt in eben dieser Bezeichnung! Maria M. gehörte zum Gefolge von Elvis, sie war Zeugin der Auferstehung, wobei sie eigentlich nur ein leeres Grab am Tag nach der Beerdigung von Elvis gefunden haben soll. Die Umdeutung nutzt also bewußt eine weibliche Figur. So werden die Göttinnen der alten Religion (ob nun Ostara oder Lofn) von Generation zu Generation mehr und mehr in Vergessenheit geraten und durch die chr. Figuren ersetzt.

Aber zurück zu Lofn bzw. Ljuba:
Lofn als Bedienstete Friggas, hat von Frigga und Odin die Eigenschaft bekommen, die Liebenden zusammenzuführen.

Heute wird behauptet, daß Lofn auch diejenigen Verliebten zusammenführt, die entsprechende Hindernisse zu überwinden haben, wenn sie eine Verbindung eingehen wollen. Damit ist heute gemeint, daß es sich dabei um Paare handelt, die vom gesellschaftlichen Stand her nicht zusammenpassen, wie z. B. adlig und bürgerlich.

Wenn man sich zurückerinnert, dann war es selbst bei unseren Großeltern noch so, daß der Bauer nicht die Vorzimmerdame vom Amt heiratete, daß selbst die Handwerker unter sich blieben, also die Maler bei den Malerfamilien usw. Auch die Bauern vermählten sich nicht mit Lehrern. Man heiratete im eigenen, gleichen Stand und zudem Menschen aus derselben Region! Genau für diese sich zusammenfindenen Verliebten und Vermählten, gab die Göttin Lofn ihre Erlaubnis!

Im heutigen Zeitalter der Gleichschaltung, wo sich jeder mit jedem liiert, egal welchem Kulturkreis angehörig, zunehmend auch gleichgeschlechtlich, ist diese Tradition in Vergessenheit geraten. So wird heute im Internet und bei den ganzen Abschreibern behauptet, Lofn würde oben genannte Verbindungen erlauben, was eine klare Fehlinterpretation darstellt!
Wer die Zustimmung der Göttin Lofn für eine einzugehende Verbindung möchte, schaue im eigenen Umfeld nach dem passenden Partner, denn nur hier wird es für eine Partnerschaft die wenigsten Reibungspunkte geben.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#4
Anbei noch ein paar eingefangene Schnappschüsse, welche Schönheit uns die Landschaft im November um die Quelle bei Lübars präsentiert.

   
Auf dem Weg zur Quelle liegt linker Hand ein Teich, an welchem Angeln ausdrücklich verboten ist, wie ringsherum auf etwaiger Beschilderung zu lesen ist. Dennoch standen am Teich mehrere Leute, die sich über die Anweisung des Besitzers einfach hinwegsetzten und ihre Angeln auswarfen. Über soviel Dreistigkeit ist man als normaler Mensch schon etwas irritiert.

   
Auf der kleinen Brücke stehend rechter Hand die Quelle.

   
Auf der anderen Seite der Brücke erkennt man deutlich bereits einen Rinnsal.

   
Wir folgten dem Wanderweg und konnten noch folgende Schnappschüsse einfangen ...

   

   

Anzumerken sei noch, daß am Abzweig von der Straße in Richtung Quelle zwar ein Wegweiser steht, der die Wanderwege beschreibt, aber kein einziges Wort, daß in ca. 200 m Entfernung die Quelle zu entdecken ist ...
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#5
(25.11.12017, 12:01)Hælvard schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-53033.html#pid53033Anzumerken sei noch, daß am Abzweig von der Straße in Richtung Quelle zwar ein Wegweiser steht, der die Wanderwege beschreibt, aber kein einziges Wort, daß in ca. 200 m Entfernung die Quelle zu entdecken ist ...

Das ist typisch. Ob Veleda-Höhle, Hügelgrab oder Liuba-Heiligtum. Es soll am besten vergessen werden! Nur so kann man dann später behaupten: Es gibt keine anderen Götter und Heiligtümer außerhalb der vorgegebenen Staatsreligion.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#6
Auf der Suche nach einer passenden Darstellung von Lofn, sind die folgenden drei Bilder aufgefallen:

   

Welche dieser drei Darstellungen ist am besten geeignet, Lofns Attribute und Eigenschaften darzustellen?

Besinnen wir uns zunächst auf die Beschreibung von Lofn in der Edda. Hier lesen wir in der „Gylfaginning 35“ (Text nach Karl Simrock):

Da fragte Gangleri: Welches sind die Asinnen? […]
Die achte, Lofn, ist den Anrufenden so mild und gütig, daß sie von Allvater oder Frigg Erlaubnis hat, Männer und Frauen zu verbinden, was auch sonst für Hindernis oder Schwierigkeit entgegenstehe. Daher ist nach ihrem Namen der Urlaub (lof) genannt, so wie alles was Menschen loben und preisen.

Der Hauptaspekt oder ihre wichtigste Aufgabe ist also, einander liebende Männer und Frauen zusammenzuführen bzw. Ihnen einen Schutzraum bereitzustellen, damit eine Zusammenkunft stattfinden kann. Insbesondere bei äußerlichen Widerständen kann sie angerufen werden, um diese Hindernisse zu überwinden.

Diese Aufgabe wird in den Bildern in der Mitte und rechts jeweils dargestellt.

Betrachten wir zuerst das rechte Bild; hier wird sehr gut dargestellt, daß das Mädel im blauen Gewand, was ihre adlige Herkunft andeutet, sich mit dem Jungen in Lumpenkleidung vereint. Es vermischt sich das Blut des Adels mit dem eines Nichtadligen.
Man könnte jetzt annehmen, Lofn unterstützt eine Liebe, die aufgrund der Standesunterschiede in alten Zeiten undenkbar war. Gerne wird hier die Romantik bemüht, um auszudrücken, wie „gerecht“ es doch wäre, wenn die beiden unglücklich liebenden trotz der äußeren Standesunterschiede zueinander finden würden.

Doch die Folge dieser Verbindung ist eine Verwässerung des adligen Familien-Erbgutes, wodurch viele Erbinformationen gelöscht werden. In der Geschichte finden wir solche Verbindungen dort, wo sich (Alt-)Adel und Nicht-Adel („Bürgerliche“) vermählen (man denke an die jüngere Vergangenheit, wo Prinzessin Victoria von Schweden ihren Fitneßlehrer geheiratet hat). Oben im Bild kann man die Runen Wunjo und rechts Ingwaz erkennen. Sie sollen ausdrücken, daß die Sippe durch die falsche DNS zerstört wird (zerbrochener Stab bzw. den Stab über jemanden zerbrechen = Todesurteil).

Man muß das rechte Bild aus den genannten Gründen als irreführend zurückweisen. Lofn als Attribut der Frigga würde niemals eine solche Verbindung unterstützen!

Werfen wir einen Blick auf das mittlere Bild.

Im Prinzip eine ähnliche Darstellung, doch es gibt Unterschiede.

Die beiden Liebenden in der Mitte gehören offensichtlich dem gleichen Stand an. Es könnte hier andere, äußere Umstände geben, die den beiden entgegenstehen, doch sie haben die Erlaubnis (= Lofn), sich zu verbinden. Aus diesem Grund erteilt die Göttin Lofn hier ihren Segen und unterstützt die Zusammenfindung nach Kräften.

Was können wir im linken Bild noch über Lofn herausfinden?

Man sieht die Göttin mit einem Schlüssel, zu ihren Füßen wächst Lavendel.
Der Schlüssel ist dem Attribut der Erlaubnis zuzuordnen. In bestimmten Situationen erteilt Lofn die Erlaubnis und schließt bildlich gesprochen die verschlossen scheinenden Türen auf. Das Motiv des Schlüssels ist auch auf dem rechten Bild noch zu erkennen.

Der Lavendel heißt auf isländisch „Lofnarblom“ - ist also die Pflanze/Blume der Lofn.

Aus diesen Überlegungen heraus, scheint die mittlere Darstellung zu Lofn am Besten geeignet zu sein.
Das hast Du Dir so gedacht!
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#7
Inkarnationsübergreifend finden sich immer dieselben Menschen wieder. "... und erhaltet nach Eurer Wiedergeburt auch im nächsten Leben die Möglichkeit, Euch erneut zu verbinden, um Eure Gefährtenschaft fortzusetzen!"
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#8
Kürzlich war ich zu einer Hochzeitsfeier eingeladen, als ich mich der tanzenden Menge und lauten Musik einmal entziehen wollte, begab ich mich in die untere Etage und suchte mir eine ruhige und gemütliche Ecke. Ein Freund von mir begleitete mich *zu Waldschrat rüberschaut*.

Wir setzten uns und wollten eigentlich in Ruhe ein paar Worte wechseln, aber wir waren nicht allein!
Uns gegenüber saß ein junges Paar, das sich in diesem Hotel eingebucht hatte, um der Großstadt zu entfliehen, wie sich herausstellte. Wir kamen irgendwie ins Gespräch, wobei die junge Dame ausschließlich sprach. Es zeigte sich, daß ihr Partner russischer Herkunft und unserer Sprache noch nicht mächtig ist. Um genauer zu sein, er stammt aus Sibirien. Zum Ende des Gespräches kam heraus, daß die junge Dame in Lübars aufgewachsen ist, und so richtete sich unser Austausch natürlich auch auf die dortige Osterquelle, die ihr sehr gut bekannt ist.

Im Bezug auf die Freunde, welche zur Hochzeitsfeier geladen hatten, würde ich nun davon ausgehen, daß Lofn/Liuba ihren Segen erteilt hat und daß unsere Opfergaben beim vor kurzem stattgefundenen Besuch der Quelle angenommen wurden. Winken
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#9
Eine Sage aus dem Spreewald

Einst soll sich eine junge Wendenprinzessin im Hain an die Göttin Liuba gewandt haben. Ihr Liebster war in den Kampf gezogen. Als ihr in der Nacht des Abschieds im Traum eine weiße Frauengestalt mit wallendem Haar in Wehklage erschien, deutete sie dies als ein schlechtes Vorzeichen.

Sie brachte der Göttin Liuba, der Beschützerin aller Liebenden und Göttin des Frühlings, Opfer dar, und bat darum, bald wieder mit dem Liebsten vereint zu sein. Sie opferte ihr gar ein kostbares Diadem sowie eine Halskette, die ihr der junge Fürst, ihr Verlobter, geschenkt hatte.

Auf dem Weg nach Hause versank die Prinzessin samt ihrer goldenen Kutsche und ihrem Gefolge im grundlosen Morast des Spreewaldes. Auf dem weit entfernten Schlachtfeld aber fand ihr Liebster zur selben Stunde den Tod – die Göttin hatte beide wiedervereint.

   

Dieser Stein wurde 1854 vom damaligen Magistrat der Stadt Lübben in Auftrag gegeben und an einem ehemaligen wendischen Kult- und Opferungsort, der Eiche Lubans, aufgestellt. 1907 veranlaßte die Stadt, den Stein innerhalb des Lübbener Hains zu verlegen und an einem neuen Ort nahe dem Ufer des Flüsschens Berste aufzustellen. Dort steht dieser bis zum heutigen Tag.
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#10
Die Göttin Lada hat nur soviel mit der bekannten russischen Automarke zu tun, als der Name Lada zu Vermarktungszwecken herangezogen wurde. Lada bedeutet salopp übersetzt "Liebste". So ist dieses Auto den Russen das Liebste ...

In Rußland wird das Auto auch unter dem Namen Shiguli verkauft. Shiguli beschreibt hierbei eigentlich eine Bergkette an der Wolga. Das Lada-Logo selbst zeigt ein Segelboot, wie es auf der Wolga zu finden war oder noch ist.

   





Zur Mythologie:
Lada (ostgerm. Mythologie). Die Göttin der Schönheit und der Liebe bei den Russen, welche vorzugsweise in Kiew verehrt wurde. Ihre drei Söhne sind Lel (auch Lela, die Liebe), Did (die Erwiderung der Liebe - Gegenliebe) und Polel (auch Polela, die Ehe).

   
Die Göttin Lada. Auf ihrer Brust erkennt man ihre drei Söhne. Aber dieser Anblick erinnert auch irgendwie an die dreifältige Göttin (hier bereits in vermännlichter Form), wenngleich spätere Chronisten versuchten, aus der Göttin selbst einen G*tt zu machen, also sie zu vermännlichen. Aus Lada wird dann Lado. Wir kennen das von z. B. Trigla, die zu Triglaw umgewandelt wurde. Daher stammt der maskuline Einschlag in der abgebildeten Lada-Statue. Eine bekannte Vorgehensweise der Geschichts- und Mythenfälscher. Ebenso wird behauptet, daß Lada erstmalig im 15. Jahrhundert ihre schriftliche Erwähnung findet. Deswegen, so wird weiter erzählt, müsse es sich um eine spätere Erfindung dieser Göttin handeln.

Der Name Lada erinnert auch an Leda (griechische Mythe) oder Lady, was sich dann auf Frau zurückführen ließe.

Interessant ist auch der Zauberknoten auf der abgebildeten Statue ... ein Symbol für den Wunsch nach Fruchtbarkeit und Reichtum.



Die sich Vermählenden brachten der Göttin Lada Opfer dar, um sich ihre Gunst und dadurch einen glücklichen Ehestand zu erbitten. Noch jetzt findet man Spuren dieses Götterdienstes in dem alljährlich begangenen Fest der Lada und des Did, welches stets auf den Donnerstag vor Pfingsten fällt, so schreiben die Chronisten.

Anmerkung:
Hier erkennt man die nächste Abweichung vom Ursprung. Pfingsten ist bereits zeitlich entrückt, da Pfingsten sich von 50 herleitet (Pfünzig, Pfingstig > Pfingsten), also 50 Tage nach Ostern. Ursprünglich sind es aber 49 Tage und es wird das Pollenflugfest gefeiert. Da man die 49 als heidnische Zahl nicht mochte, machte man daraus 50.
Auch diese Vorgehensweise kennen wir von den Fälschern! Weihnachten, das auf den 24.12. gelegt wurde, obwohl das Julfest am 21.12. gefeiert wird, ist wohl das bekannteste Beispiel, um den alten Festen und Bräuchen die Kraft zu rauben.

Unpassend ist zudem, daß der Donnerstag als Fest der Lada genannt wird, da der Donnerstag dem Donar, Perkunos (baltisch, ostgermanisch) gehört.

Somit läßt sich Pfingsten und der Donnerstag vor Pfingsten als Festtag der Göttin Lada ausschließen.
Eher paßt hier der Freitag vor dem Pollenflugfest. Stellvertretend für einen Tag muß auch ein Zeitraum von einem Monat oder mehr in Betracht gezogen werden.



Beim Fest sammeln sich die jungen Mädchen am Fluß oder See, und sie binden Sträußchen aus jungen Birken, knüpfen ein Band daran und werfen es ins Wasser. Daraus, wie es dem Bande ergeht, schließen sie auf ihr künftiges Schicksal als Hausfrauen.

Durch die Göttin Lada (bzw. durch ihre Söhne) Anm. Immer wieder wird auch erwähnt, daß es sich um Töchter handelt, nicht um Söhne. Das ist naheliegend, wenn es um die Geschicke der Liebe, Ehe usw. geht. werden die Gegensätze der Liebe zum Ausdruck gebracht. Ihr Sohn Lel verkörpert die Liebe als solche, aber ihr Sohn Did, der in Kindesgestalt dargestellt wird, ist die Gegenliebe.  Anm. Mit Gegenliebe ist wohl die Schattenseite der Liebe gemeint.
So wie Anteros in der griechischen Mythologie der Spielgeselle des Amors ist, und in der Gegenwart des jeweils anderen Fröhlichkeit herrscht, schlägt diese in der Abwesenheit des anderen in Betrübtheit und Sehnsucht um. Damit wird die Abhängigkeit der Liebe offengelegt. Wo Liebe ist, ist auch Haß, ist Sehnsucht, ist Eifersucht. Gerade die griechische Mythe ist voll von dieser Tragik.

Polel, der dritte Sohn der Lada, bringt die Liebe und die Gegenliebe sinnbildlich zur Ehe bzw. drückt aus, daß beide Seiten der Medaille zusammengehören.

   
Lel und Polel

Dies ist eine Kopie der originalen Statue, die man 1969 auf der Fischerinsel im Tollensesee südlich von Neubrandenburg gefunden hat. Leider konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen, wo diese Statue jetzt steht.

Die Söhne der Göttin Lada sind in einigen wenigen Überlieferungen auch als Töchter benannt. Das würde bedeuten, daß die Kinder der Lada vermännlicht wurden, also dieselbe patriarchale Vorgehensweise zum Verwischen der Spuren wie oben bereits beschrieben. Zudem ist dies ein Hinweis darauf, daß Lada älter ist als aus dem 15. Jahrhundert n. d. Z., wie die Chronisten behaupten.
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