30.05.12017, 10:26
Der RBB berichtete im April 17 über das Thema der Rehabilitation der durch die Kirche verbrannten Frauen und Männer von Bernau.
Hexenverfolgung vor 400 Jahren - Warum die Stadt Bernau jetzt "Hexen" rehabilitiert
Landauf, landab wurden im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit Frauen als Hexen gebrandmarkt und verbrannt - auch in Bernau. Nun hat die Stadt beschlossen, Opfer und Familien zu rehabilitieren. Das klingt kurios - doch einem Historiker ist die Sache sehr ernst.
Wiedergutmachung nach 400 Jahren: Die Stadt Bernau hat per Beschluss die Opfer der Hexenverfolgung rehabilitiert. Das erklärte Bürgermeister André Stahl (Linke) am Mittwoch. Er bestätigte damit einen Bericht der "Märkischen Oderzeitung" (Mittwoch).
"Die Rehabilitierung der unschuldig gequälten und hingerichteten Opfer ist ein Akt im Geiste der Erinnerung und Versöhnung", heißt es im Beschluss der Stadtverordneten, den mehrere Fraktionen beantragt hatten. Seit 2005 steht neben dem Henkerhaus ein Denkmal für die Opfer der Hexenverfolgung in Bernau.
Anmerkung: Wenn es dem Historiker tatsächlich ernst wäre, würde man den geschädigten Familien ein Schmerzensgeld aufgrund der spirituellen und körperlichen Verfolgung zahlen. Weiterhin müßte der Historiker die Arbeit der Aufklärung fortführen, was die Kirche tatsächlich getan hat, wie viele Opfer es tatsächlich gab und gibt. Auch der von der Kirche konfiszierte Besitz der Opfer, ihre Ländereien etc. müßten ausnahmslos an die ursprünglichen Besitzer zurückgeben werden. Die Kirche müßte sich in einem Anklageprozeß wiederfinden, der dieser Institution den finanziellen Boden unter den Füßen raubt. Wiedergutmachung, falls man das überhaupt so nennen kann, muß konsequent in allen durch das Chr*entum missionierten Ländern der Erde durchgeführt werden. Völker- und Massenmord müssen angeklagt, und die Erben der kirchlichen Dynastie zur Rechenschaft gezogen werden.
Bernau will Opfern ihre Ehre zurück geben
Eingebracht hat den Antrag der Historiker Sören-Ole Gemski, der für die Linke im Stadtparlament sitzt. Er hat eigenen Angaben zufolge mehr als zwei Jahre lang zur Geschichte der Hexenverbrennung geforscht. "Soweit nach Aktenlage bekannt ist, wurden in Bernau von 1536 bis 1658 etwa 25 Frauen verbrannt." Auch drei Männer wurden demnach der Zauberei beschuldigt und verbrannt. Vermutlich sei die Zahl aber noch größer. Im Jahr 1617 - also vor genau 400 Jahren - gab es seinen Erkenntnissen zufolge einen Höhepunkt der Verfolgungswelle.
Bernau habe sich in der ethischen Verpflichtung gesehen, den Opfern und ihren Familien im Namen der Menschenrechte ihre Ehre zurückzugeben, hieß es zur Begründung weiter. Die Stadt wolle ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung setzen.
Keine finanzielle Entschädigung geplant
Die CDU stand dem Antrag skeptisch gegenüber. "Für das Durchleuchten von Unrecht ist Ihre Fraktion ja nicht gerade prädestiniert", hatte Daniel Sauer in der ersten Debatte über das Thema vor rund fünf Monaten den Linken vorgehalten. Schließlich habe die Partei sich in Brandenburg lange um die Aufarbeitung von DDR-Unrecht gedrückt, so Sauer.
Der nun gefällte Beschluss ist allerdings eher symbolischer Natur. Denn da die Stadt Bernau nicht Rechtsnachfolgerin der damals Verantwortlichen ist, ist auch keine finanzielle Entschädigung für etwaige Nachkommen der Verfolgten eingeplant. Im Beschluss ist nur die Rede von einer "symbolischen moralisch-ethischen Rehabilitierung" der Opfer und ihren Familien.
Anmerkung: Statt dessen will die Linke dieses Thema nutzen, um sich zu profilieren, wie man an solchen Aussagen, "Die Stadt wolle ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung setzen", erkennen kann.
Auch die Zahl der Opfer von 25 erscheint unglaubwürdig, wenn man weiß, daß mit dem Amtsantritt vom Alten Fritz 1740 die Hexenverfolgung als eine seiner ersten Amtshandlungen verboten wurde. Das sind mal eben über 100 Jahre, in denen in Bernau kein Mensch mehr von der Kirche verfolgt wurde? Das kann ich mir nicht vorstellen!
Daß die CDU als Handlangerpartei der Kirche einem Antrag, der sich gegen ihren ursprünglichen Geldgeber richtet, kritisch gegenübersteht, verwundert wohl niemanden, der klaren Verstandes ist.
Quelle: https://www.rbb-online.de/panorama/beitrag/2017/04/Bernau-Opfer-Hexenverfolgung-Beschluss-Stadtverordneten.html
Hexenverfolgung vor 400 Jahren - Warum die Stadt Bernau jetzt "Hexen" rehabilitiert
Landauf, landab wurden im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit Frauen als Hexen gebrandmarkt und verbrannt - auch in Bernau. Nun hat die Stadt beschlossen, Opfer und Familien zu rehabilitieren. Das klingt kurios - doch einem Historiker ist die Sache sehr ernst.
Wiedergutmachung nach 400 Jahren: Die Stadt Bernau hat per Beschluss die Opfer der Hexenverfolgung rehabilitiert. Das erklärte Bürgermeister André Stahl (Linke) am Mittwoch. Er bestätigte damit einen Bericht der "Märkischen Oderzeitung" (Mittwoch).
"Die Rehabilitierung der unschuldig gequälten und hingerichteten Opfer ist ein Akt im Geiste der Erinnerung und Versöhnung", heißt es im Beschluss der Stadtverordneten, den mehrere Fraktionen beantragt hatten. Seit 2005 steht neben dem Henkerhaus ein Denkmal für die Opfer der Hexenverfolgung in Bernau.
Anmerkung: Wenn es dem Historiker tatsächlich ernst wäre, würde man den geschädigten Familien ein Schmerzensgeld aufgrund der spirituellen und körperlichen Verfolgung zahlen. Weiterhin müßte der Historiker die Arbeit der Aufklärung fortführen, was die Kirche tatsächlich getan hat, wie viele Opfer es tatsächlich gab und gibt. Auch der von der Kirche konfiszierte Besitz der Opfer, ihre Ländereien etc. müßten ausnahmslos an die ursprünglichen Besitzer zurückgeben werden. Die Kirche müßte sich in einem Anklageprozeß wiederfinden, der dieser Institution den finanziellen Boden unter den Füßen raubt. Wiedergutmachung, falls man das überhaupt so nennen kann, muß konsequent in allen durch das Chr*entum missionierten Ländern der Erde durchgeführt werden. Völker- und Massenmord müssen angeklagt, und die Erben der kirchlichen Dynastie zur Rechenschaft gezogen werden.
Bernau will Opfern ihre Ehre zurück geben
Eingebracht hat den Antrag der Historiker Sören-Ole Gemski, der für die Linke im Stadtparlament sitzt. Er hat eigenen Angaben zufolge mehr als zwei Jahre lang zur Geschichte der Hexenverbrennung geforscht. "Soweit nach Aktenlage bekannt ist, wurden in Bernau von 1536 bis 1658 etwa 25 Frauen verbrannt." Auch drei Männer wurden demnach der Zauberei beschuldigt und verbrannt. Vermutlich sei die Zahl aber noch größer. Im Jahr 1617 - also vor genau 400 Jahren - gab es seinen Erkenntnissen zufolge einen Höhepunkt der Verfolgungswelle.
Bernau habe sich in der ethischen Verpflichtung gesehen, den Opfern und ihren Familien im Namen der Menschenrechte ihre Ehre zurückzugeben, hieß es zur Begründung weiter. Die Stadt wolle ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung setzen.
Keine finanzielle Entschädigung geplant
Die CDU stand dem Antrag skeptisch gegenüber. "Für das Durchleuchten von Unrecht ist Ihre Fraktion ja nicht gerade prädestiniert", hatte Daniel Sauer in der ersten Debatte über das Thema vor rund fünf Monaten den Linken vorgehalten. Schließlich habe die Partei sich in Brandenburg lange um die Aufarbeitung von DDR-Unrecht gedrückt, so Sauer.
Der nun gefällte Beschluss ist allerdings eher symbolischer Natur. Denn da die Stadt Bernau nicht Rechtsnachfolgerin der damals Verantwortlichen ist, ist auch keine finanzielle Entschädigung für etwaige Nachkommen der Verfolgten eingeplant. Im Beschluss ist nur die Rede von einer "symbolischen moralisch-ethischen Rehabilitierung" der Opfer und ihren Familien.
Anmerkung: Statt dessen will die Linke dieses Thema nutzen, um sich zu profilieren, wie man an solchen Aussagen, "Die Stadt wolle ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung setzen", erkennen kann.
Auch die Zahl der Opfer von 25 erscheint unglaubwürdig, wenn man weiß, daß mit dem Amtsantritt vom Alten Fritz 1740 die Hexenverfolgung als eine seiner ersten Amtshandlungen verboten wurde. Das sind mal eben über 100 Jahre, in denen in Bernau kein Mensch mehr von der Kirche verfolgt wurde? Das kann ich mir nicht vorstellen!
Daß die CDU als Handlangerpartei der Kirche einem Antrag, der sich gegen ihren ursprünglichen Geldgeber richtet, kritisch gegenübersteht, verwundert wohl niemanden, der klaren Verstandes ist.
Quelle: https://www.rbb-online.de/panorama/beitrag/2017/04/Bernau-Opfer-Hexenverfolgung-Beschluss-Stadtverordneten.html
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!