Spaniens Neandertaler aßen oft vegetarisch
#1
Wie ein Neandertaler essen - das muss nicht bedeuten, viel Fleisch zu sich zu nehmen. Forscher fanden nun heraus, dass sie in Spanien regelmäßig Pilze und Pinienkerne aßen. Und sie wussten offenbar um die Heilkraft einiger Pflanzen.
In einer Höhle im Norden Spaniens gräbt Antonio Rosas mit seinem Forscherteam Knochenreste von Neandertalern aus. Darunter befinden sich Überreste von Zähnen. In deren Zahnbelag macht er zusammen mit dem Forscherteam eine Entdeckung: Der Anteil an tierischen Proteinen ist bei den Neandertalern aus dem Süden Europas viel niedriger als bei denen im Norden.

Spuren im Zahnbelag

Der Neandertaler ist mit seinen Genen in unserem Erbgut vertreten.
Neandertaler aus Spanien haben demnach weniger Fleisch konsumiert und dafür mehr Pflanzen. Das können die Forscher anhand von genetischen Analysen ablesen. Die DNA der Essensreste hat sich über die letzten 50.000 Jahre im Zahnbelag festgesetzt – bis heute. Quasi ein Glücksfall, dass sich schon die Urmenschen mit Zahnbelag rumplagen mussten. An den Zähnen von Neandertalern aus Belgien wiederum fanden die Forscher hauptsächlich Spuren von Fleisch, speziell von Wollnashörnern und Mufflons.
Auf der Speisekarte spanischer Neandertaler standen hingegen Pinienkerne und wild wachsende Pilze, sagt Antonio Rosas: "Wir können sagen, dass die Neandertaler aus dem Süden eine ausgewogenere Ernährung hatten, die verstärkt vegetarische Anteile enthielt." 

Auch mal ein Artgenosse auf der Speisekarte

Das heißt aber nicht, dass die spanischen Neandertaler ganz auf Fleisch verzichtet haben. Die Studien legen sogar nahe, dass sie mitunter Artgenossen verspeisten, wenn sie sich dazu gezwungen sahen. Dass sie generell eine ausgewogenere Ernährung hatten als die mitteleuropäischen Neandertaler, lag vor allem daran, dass sie im Wald lebten: "Die Neandertaler aus dem Norden haben damals in kalten Steppen gelebt, in denen es viel weniger Vegetation gab und das Klima viel kälter war", sagt Rosas. Fleisch war durch seine Proteine so ein besserer Energielieferant.

Pflanzenstoffe, die Schmerzen lindern

Das Forscherteam hat im Zahnbelag noch eine andere wichtige Entdeckung gemacht: Die spanischen Urmenschen haben die Pflanzen nicht nur als Speise bevorzugt, sondern auch als Medizin. In einer Zahnreihe fanden sie DNA-Reste von pflanzlichen Stoffen, die Schmerzen lindern. Darunter den Schimmelpilz Penicillium rubens. Er wird heute in der Medizin als Aspirin oder Antibiotika eingesetzt: "Daraus können wir ableiten, dass Neandertaler ein bestimmtes Wissen darüber hatten, wie sie Krankheiten heilen können", so Rosas.
Bisher hatten Forscher vor allem Knochen von Neandertalern untersucht. Dass die Technik heute so weit ist, auch DNA-Spuren aus Zahnbelag zu ermitteln, offenbart ein ganz neues Bild unseres Vorfahren.


Quelle: tagesschau.de
Glück ist unsichtbare Planung.
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#2
Spanien war das Zentrum der Neandertal-Kultur. Hier hielt sich dieses Volk am längsten.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#3
Zitat:Darunter den Schimmelpilz Penicillium rubens. Er wird heute in der Medizin als Aspirin oder Antibiotika eingesetzt: "Daraus können wir ableiten, dass Neandertaler ein bestimmtes Wissen darüber hatten, wie sie Krankheiten heilen können", so Rosas.

Soweit ich weiß, besteht Aspirin aus den Bestandteilen der Weidenrinde und nicht aus einem Schimmelpilz.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#4
Es ist der identische Wirkstoff.
EigenSinnige Frauen
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