Apfelessig
#2
Apfelessig herstellen

Wer einen Apfelbaum hat, hat ja oft Äpfel "übrig", oder man nimmt z.B. das Fallobst, wer keinen hat und Äpfel kaufen muß, nimmt bevorzugt das Kerngehäuse (ohne Kerne) und die Apfelschalen, wenn sie geschält werden.

- Äpfel etwas kleinschneiden, z.B. vierteln und das Viertel nochmal durchschneiden. Braune Stellen und sowas wegschneiden. Oder eben die Kerngehäuse ohne die Kerne nehmen plus vielleicht noch Apfelschalen, wenn man hat.

- Ein passendes Gefäß halbvoll mit den Apfelstücken füllen, die andere Hälfte mit Wasser auffüllen. Vor allem bei säuerlichen Äpfeln noch Zucker hinzufügen, bei süßen Äpfeln funktioniert es auch ohne Zuckerzusatz, es ist aber sicherer, auch hier Zucker hinzuzufügen, damit der Alkoholgehalt im Entstehungsprozeß hoch genug wird. Der Alkohol verhindert später die Schimmelbildung, und es muß ja außerdem auch was da sein, das in Essig umgewandelt werden kann.
Mindestens ein paar Eßlöffel voll auf einen Liter und bis zu 100g. Das erscheint viel, aber die Hefen, die den Alkohol herstellen, benötigen Zucker, um zu arbeiten. Dieser Alkohol wird dann anschließend von Essigbakterien in Essig umgewandelt.
Die Hefen sind auf den Apfelschalen, aber man kann auch etwas Hefe zusätzlich hinzufügen, das beschleunigt dann den Vorgang.
Oben im Gefäß etwas Platz lassen, so ein paar cm, denn es wird gären, schäumen und auch etwas blubbern.

- Mit einem Tuch abdecken, z.B. ein altes Geschirrtuch (für sowas hebe ich die immer auf, wenn sie anfangen löchrig und zerfranst zu werden), und mit einem Gummiring um das Gefäß herum befestigen. Der Vorgang jetzt benötigt Sauerstoff. Das Tuch kann man vorher bügeln, dann sollte es keimfrei sein.

- Wichtig: Die Apfelstücke schwimmen bald nach oben, und sie müssen nun täglich (!) ein- besser zwei- oder dreimal untergetaucht werden. Also mit einem Stiel (Kochlöffel oder so) einmal gut umrühren und die unteren nach oben bringen und umgekehrt. Das ist wirklich wichtig, wegen der Gefahr der Schimmelbildung.
Also stellt man das Gefäß am besten irgendwohin, wo man auch immer vorbeikommt, damit man dran denkt. Es sollte nicht gerade gleich neben der Heizung stehen.

- Es beginnt zu gären und zu schäumen, unten die Flüssigkeit trübt sich ein. Es können auch Schlieren sichtbar werden, das ist ein gutes Zeichen, das ist die sog. Essigmutter. Das kann auch eine ziemlich dicke weißliche Scheibe sogar sein. Das ist dann ebenfalls die Essigmutter und ein gutes Zeichen. Die kann oben schwimmen oder auch sich am Boden befinden.

- Nach so zwei drei Wochen, die Apfelstücke sinken dann oft schon auf den Boden, hat die Essiggärung oft schon eingesetzt. Manchmal ist aber auch erst Alkohol entstanden, dann muß es noch weiterarbeiten. Um dabei zu helfen, öfter mal das Tuch abheben, damit mehr Luft hineinkommt, und auch die Essigbakterien sind in der Luft, und können so besser in das Gefäß gelangen.
Man riecht es, wo der Prozeß gerade ist, es riecht nach Wein oder eben nach Essig.

Wieder mit einem Tuch darüber gespannt abwarten. Es wird ein trüber Bodensatz sichtbar sein, das ist gut so. Der gesamte Vorgang dauert zwischen etwa vier und acht Wochen. Dann die Apfelstücke absieben.

- Anschließend nun den entstandenen Essig in verschließbare Flaschen umfüllen, diese verschließen und so nochmal zwei drei Monate reifen lassen. Auch hierbei kann sich wieder eine Essigmutter bilden. Dann ist der Essig fertig.


Und  hier noch als Ultrakurzanleitung:

Apfelstücke und Wasser im Verhältnis 1:1 in ein Gefäß geben, etwas Zucker dazu und mit einem Tuch abdecken. Einige Wochen warten, dabei täglich mindestens einmal umrühren.


Die Gefäße vorher immer gut reinigen und mit kochendem Wasser ausspülen. Flaschen, also Gefäße mit dünnem Hals, wo man mit keiner Bürste oder was reinkommt, kann man reinigen, indem man ein zwei Eßlöffel Reis hineingibt, und dann zusammen mit etwas Wasser kräftig schwenkt. Danach gut ausspülen.


PL: Gibt es auch ein Rezept OHNE ZUCKER???
Aus Tränen Gold und Perlen machen
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Apfelessig - von Sirona - 29.09.12015, 08:02
RE: Apfelessig - von Andrea - 11.02.12022, 16:28
RE: Apfelessig - von Andrea - 11.02.12022, 18:23
RE: Apfelessig - von Andrea - 11.02.12022, 21:04

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