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Rispebjerg – das dänische Goseck
Eine als Ringborgen (Ringburg) bezeichnete Anlage befindet sich in der Nähe des Dorfes Pedersker, welches im Süden der dänischen Insel Bornholm gelegen ist. Diese Ringburg diente der ortsansässigen Bevölkerung in der Eisenzeit (500 v. d. Z. bis 1.050 n. d. Z.) als Zufluchtsstätte im Verteidigungsfall.
Lange vor der Eisenzeit, noch vor dem großen Zeitenwandel (Einfall der Kurganvölker) diente dieser Ort jedoch als Kultstätte der Sonnengottheit.
Weil alle damaligen Aufbauten aus Holz bestanden, ist heute nichts mehr von der originalen Kultstätte erhalten. Lediglich aufgefundene Opfergaben, lassen Rückschlüsse auf einen vormaligen Sonnenkult zu ... so jedenfalls die offiziellen Beschreibungen vor Ort.
Fundstücke, die eindeutig auf einen Sonnenkult hinweisen
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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Etwa 5.000 v. d. Z. war am Rispebjerg auf Bornholm ein Sonnentempel in Verwendung. Hier wurde die Sonnengottheit von der damaligen Bevölkerung verehrt. Jede Jahreszeit (Monat) besaß dabei einen eigenen kleinen Tempel auf der kreisrunden Anlage. Insgesamt hat man bisher 12 dieser kleineren Tempel durch geomagnetische Photographie gefunden.
Wenn man den Ort heute betritt, sieht er so aus:
Als der Ort in der Eisenzeit als Verteidigungsanlage (Ringburg) genutzt wurde, hatte er wohl das nachfolgende Erscheinungsbild (Ringburg in Trelleborg, Schweden):
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Man fand aus rituellen Handlungen mehrere verzierte Tonplatten mit strahlenden Sonnen auf diesem Gelände. Auch besondere Sonnensteine mit eingeritzten Sonnenfiguren wurden in den Brandschichten gefunden. Die meisten Steine sind aus Schiefer und nur von Bornholm bekannt.
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Es gibt hier am Rispebjerg die Sage, daß die Priester/innen des Sonnentempels (und später die Bewohner der Ringburg) von Unterirdischen geschützt wurden. Eine ganze unterirdische Armee von winzigen Leuten soll zur Verfügung gestanden haben, um die Bewohner der Ringburg zu beschützen.
Trolle oder Unterirdische (dänisch: Underjordiske) gibt es der Legende nach schon immer auf der Insel. Die ca. 1,30 Meter großen Wesen mit Knollennase und buschigem Schwanz sollen in den Klippen in unterirdischen Grotten leben. Der König der Unterirdischen ist Bobbarækus Filiækus.
Sei!
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Die Unterirdischen
Alle kennen und lieben Krølle-Bølle, den Lockenlümmel. Er ist heutzutage die Leitfigur der Unterirdischen, macht Reklame für Speiseeis, führt eine ganze Keramikfamilie an, ziert die beliebteste Ansichtskarte und leiht auch mal Imbißstationen seinen Namen. Er ist der Liebling der Kinder.
Aber Unterirdische gibt es viele. Sie leben, wie der Namen schon sagt, in Höhlen und Hünengräbern, jedenfalls tief unter dem Wald- und Feldboden. Die Fischer und Bauern erzählten sich früher an langen Winterabenden spökenkiekerische Geschichten über die Trolle, über Krølle-Bølles Vater Babbarækus und seine Mutter Bobbasina, über das große Heer der Unterirdischen, die mit dreibeinigen Pferden und lauter Musik nächtliche Wanderer erschrecken und auch sonst allerlei Schabernack treiben.
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Viele Sagen und Überlieferungen sind mit Rispebjerg verbunden - der Wohnstätte der Riesen oder Hünen. Die Volkssagen handeln jedoch nicht von Riesen, sondern von den weitaus kleineren Unterirdischen, deren Anführer die sagenumwobenen Könige Ellestingeren waren, die in der Nacht mit ihren Soldaten exerzierten und bereit waren, den Inselbewohnern in der Not zu Hilfe zu kommen. Bornhom hat aufgrund der zentralen Lage von jeher eine starke Verteidigung gebraucht. Im Laufe der Geschichte haben u. a. Kurländer, Wenden, norwegische und deutsche Freibeuter, Lübecker und Schweden immer wieder die Insel verwüstet. Diese Zeiten des Unfriedens in der Ostseeregion spiegeln sich z. B. in den Zufluchtsburgen der Insel wider, in den vielen Küstenschanzen und dem dichten Netz der Signalfeuer. Die Ringburg hat im Laufe der Geschichte auch in der Verteidigung eine Rolle gespielt. Quellen berichten, daß die Ringburg im nordischen siebenjährigen Krieg von 1563 - 1570 Schweder Ketting, dem lübischen Lehnsmann auf der Insel, als Feldlager diente. Von hieraus organisierte er die Verteidigung der Insel gegen die Schweden. Er gab Waffen an die Bevölkerung aus, trainierte die Mannschaft und richtete mit einer Reihe von Feldlagern rundum auf der Insel eine Bereitschaft ein. Das Feldlager bei Rispebjerg wurde Korreslot genannt. Ein Haus hier in der Nähe hat später den Namen des Lagers übernommen, so daß es die Bezeichnung Korreslot immer noch gibt. Entsprechend heißt auch einer der Wege hier in der Umgebung Slotvejen, Schloßweg. Hier hatten die Südbornholmer damals ihr eigenes Schloß, "Slot".
König Ellestingeren und seine unterirdische Armee
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Hemera
Gast
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An der Ringburg befindet sich auch unverkennbar ein Hügelgrab.
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Der Fund der Brogård-Beile an der Quelle auf der Wiese unterhalb von Rispebjerg weckte Ende des 19. Jahrhunderts große Aufmerksamkeit für die Stätte.
Seitdem haben umfangreiche Funde von Kulturschichten mit Siedlungsresten einer tausendjährigen Periode der sogenannten Trichterbecherkultur gezeigt, daß die Stätte für die Bauern der Steinzeit eine ganz besondere Anziehungskraft besaß. Am Ende der Trichterbecherkultur gegen 3000 v. d. Z. war die Stätte von einem Palisadenzaun umgeben, der insgesamt eine Fläche von ca. 6 ha eingrenzte.
Darüber hinaus war die Fläche durch Palisadenreihen aufgegliedert, die quer über die Anhöhe verliefen. Auf dem Gelände wurden mehrere runde, tempelähnliche Anlagen gefunden.
Fundmaterial wie verschiedene gebrannte Flintbeile und Steinmeißel, zahlreiche verbrannte Tierknochen, große verzierte Tonplatten und kleine Schiefersteine mit Sonnensymbolen weisen darauf hin, daß hier Aktivitäten rituellen Charakters stattgefunden haben. Viele der Funde zeigen, daß die Sonne für die Bauern am Rispebjerg eine besondere Rolle gespielt hat. Bezugnehmend auf den lebenspendenden Jahreszyklus war Rispebjerg der Ort für jahreszeitlich abgestimmte Zeremonien.
Anmerkung: So in etwa deuten die Historiker und Archäologen die Funde am Rispebjerg. Nachzulesen auf den vor Ort angebrachten Informationstafeln.
Aber auch als Festung soll Rispebjerg ca. 300 n. d. Z. gedient haben.
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Die Beträge über Hünengräber haben mich inspiriert, deshalb hier aus einem Buch über Archäologie folgendes:
Hünengräber
Das Zerstörungswerk hat freilich schon früher begonnen. Schatzgräberei war bereits im Altertum ein viel geübter und einträglicher Sport, wahrscheinlich sind auch die Großsteingräber bereits damals Objekte geheimer Ausbeutung gewesen. Dem entspricht in der Regel das magere Fundergebnis bei neueren Grabungen.
Mit dem mehr oder weniger systematischem Abbau dürfte spätestens in den Jahrhunderten der Chr*stlichen Missionierung begonnen worden sein. Die Kirche konnte damit – wie auch bei der Abtragung der Römerbauten an Mosel, Rhein und Donau – einen doppelten Affekt erzielen: Heidenwerk vernichten und Material für ihre eigenen Bauten gewinnen. Wer die Heide aufmerksam durchwandert, entdeckt in den Mauern der Gotteshäuser tatsächlich zahlreiche erratische Blöcke. So scheint Steinkammer – Dorado in der Umgebung des „Bräutigam“ der karolingischen Alexanderkirche in Wildeshausen manchen Findling geliefert zu haben.
Ein neuer Akt in diesem Drama der Zerstörung begann, als die verfeinerten technischen Mittel der Neuzeit, insbesondere die Erfindung des Pulvers, die schnelle Zerkleinerung der schweren Granitblöcke ermöglichte. Eine Greifswalder Notiz aus dem Jahre 1594 besagt, daß Hünengräber zum Zweck der Steingewinnung abgebaut worden seien. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts ließ das Ludgeri-Kloster bei Helmstedt die Blöcke eines Grabens auf dem schwarzen Berge zertrümmern und in das Fundament eines neuen Konventsgebäudes versetzen. Dasselbe Schicksal wäre den Lübbensteinen widerfahren, wenn nicht der damalige Herzog Karl von Braunschweig einen derartigen Mißbrauch barsch untersagt hätte.
Trogillus Arnkiel, der als Altertumsfreund bekannte Probst von Apenrade, beklagte sich 1703 darüber, daß die Grabsteine der „uralten mitternächtlichen Völker“ zu gemeinen Brücken verwendet würden. Der Handel mit Findlingen, vor allem nach dem steinarmen Holland, nahm schließlich solche Ausmaße an, daß 1728 ein Dekret der Hannoversche Landesregierung wenigstens den Export von Hünensteinen untersagte. Auch der um Niedersachsens Urgeschichte hochverdiente Pfarrer Martin Mushard beschäftige sich 1755 mit der andauernden Vernichtung der Hünenbetten und stellte resigniert fest: Nunmehr, da die meisten gesprenget werden …
Trotzdem gab es noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts Tausende von steinernen Grabkammern in Deutschland. Den Auftakt zu einem neuen Vernichtungsfeldzug gab 1811/12 der von Kaiser Napoleon angeordnete Bau der Heerstraße Wesel – Hamburg, die auf ihrem Lauf viele Steingrabfelder passierte. Die betroffenen Gemeinden erhielten den Befahl, Arbeitskräfte und Matrerial zu stellen. Beides geschah auf eine sehr einfache Weise. Die Bürgermeister verpflichteten die gesamte arbeitsfähige Bevölkerung zum Straßenbau. Und die besorgte sich, was sie brauchte, indem sie die großen Steinkammergräber nach Herzenslust sprengte, spaltete und zerschlug. Zahllose Hünenbetten endeten in diesen Jahren als Straßenschotter. Dasselbe Schicksal widerfuhr den Steinpackungen der von der neuen Trasse angeschnittenen bronzezeitlichen Hügelgräberfelder.
Es heißt, daß vor allem die Bauern an dieser ersprießlichen Art der Grabsteinverwertung Gefallen gefunden hätten. Die Reisenstuben dienten fortan also nicht nur dem Ausbau der Chausseen, sondern auch der Fundamentierung von Häusern, Scheunen und Hofmauern.
Dazu trug entscheidend bei, daß mit der Aufteilung der Marken viele Grabanlagen, die bisher Gemeindeeigentum waren, in Privatbesitz übergingen und nach Wunsch veräußert werden konnten. Die Ökonomen, die sich bisher damit begnügt hätten, die Hünengräber als Schafställe und Kartoffelmieten zu benutzen, machten von dieser Möglichkeit satten Gebrauch.
Die Behörden bewiesen unverkennbar guten Willen, diesem Vandalismus Einhalt zu gebieten.
Die einen versuchten es mit Paragraphen, wie die Landdrostei von Stade, die 1855 das weitere Abreißen von Hünengräbern unter Strafe stellte, die anderen mit gutem Zureden, wie die Landdrostei Osnabrück, die 1839 ihrer vorgesetzten Stelle in Hannover meldete, sie sei ständig bemüht, den Eigentümern der Gräber „ein Interesse und eine gewisse Pietät für denselben mitzutheilen“.
Der Erfolg war gering. Vokabeln wie Volkssinn, Ehrfurcht, Vaterlandsliebe und Heimattreue, mit denen die Instanzen eifernd zu Felde zogen, hatten angesichts der klingenden Taler, welche die Straßenbaufirmen für den „Hünenschotter“ springen ließen, nur mäßige Überzeugungskraft. Was half es schon, wenn ein passionierter Gräberforscher wie der osnabrückische Obersteuerinspektor Otto Grote 1852 seinen Landsleuten Geschichtsurkunde, Gleichgültigkeit, Eigennutz, selbstsüchtige Roheit und andere schlimme Eigenschaften vorwarf. Seine Worte erreichten bestenfalls einen kleinen Kreis sowieso gleichgestimmter Seelen, nicht aber die Ohren, für die sie bestimmt waren.
So wie aus den Worten hervorgeht, ist das Bewußtsein für die Altvorderen schon sehr lange abhandengekommen. Und was denken die Geister in den Hünengräbern wohl vom Plastikabfall in ihren Betten?
aromarin - Haut wie Samt und Seide
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