Ragnar Lodenhose
#1
   
Ragnar Lodenhose als Gestalt der nordeuropäischen Sagas

Ragnar Lodenhose (Ragnar Lothbrok) ist ein bekannter Held der nordischen Sagas (Fornaldarsaga, Völsungasaga) ... und endlich gibt es mal wieder einen anschaubaren Wikingerfilm, in welchem diesem Nordmann die zentrale Rolle gehört. Der Film spielt in Skagen; einige dürften diesen Ort in Dänemark gut kennen.

Es ist eine Weile her, daß ich einen Film von ganzem Herzen empfehlen konnte. Wenn man "Wikingerfilm" hört, dann denkt man natürlich zuerst an den "13. Krieger", und genau mit diesem Epos kann der sehr gut gemachte neue Film (genauer gesagt ist es eine Serie) mithalten.

In der isländischen Ragnars-Saga erscheint Ragnar als Sohn vornehmer Abstammung, der aus Skagen in Dänemark stammt und dreimal geheiratet hat. Er hat die Wikinger nach Paris und andere große Städte geführt. Die Serie, welche Ragnars Leben anschaulich bebildert, heißt "Vikings", und momentan wird die dritte Staffel gedreht. Der australische Schauspieler Travis Fimmel spielt die Hauptrolle in der kanadisch-irischen Fernsehserie Vikings.

       
Fimmel als Ragnar Lothbrok/Lodenhose
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#2
Zitat:Der australische Schauspieler Travis Fimmel spielt die Hauptrolle in der kanadisch-irischen Fernsehserie Vikings.

Das ist eine gute Mischung! Danke für den Tipp, das schauen wir uns gerne mal an. Winken
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#3
Vikings ist eine sehr gut dargestellte TV-Serie mit vielen mythologischen Geschichten (endlich wird dieses Potential mal aufgegriffen), die nebenher immer ihre Erwähnung finden. Auch wird der Unterschied zwischen den Religionen und Göttern gut dargestellt. Subtil wird erwähnt, daß die Taufe von Rollo, die er selbst als Spaß betrachtete, einen magischen Hintergrund haben muß, der sich wie ein Fluch beschreiben läßt (ein Gespräch zwischen Rollo und Floki, als letzterer Rollo vorhält, er trage durch die Taufe Mitschuld an einigen gefallenen Freunden).
Durch den gefangenengenommenen chr. Priester wird sehr gut dargestellt, wie sich die Irrlehre des Chr. langsam einschleicht. Ob Ragnar tatsächlich Gefallen am Eingott-Glaube fand (wie in der Mitte der 3. Staffel beschrieben), ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich. Später dazu mehr ...

   

Nachfolgend die Saga (ohne Gewähr), die tatsächlich viele Übereinstimmungen zur Serie finden läßt ...


Ragnar ist in der Saga der einzige Sohn des mächtigen dänischen Königs Sigurd Ring. Schon als junger Mann begibt er sich auf Wikingerfahrt und erwirbt sich schnell einen Ruf als ausgezeichneter Krieger. Eines Tages hört er von Þóra, der wunderschönen Tochter des Jarls Herruð von Götland (im heutigen Südschweden). Þóra hatte einst von ihrem Vater einen kleinen Lindwurm geschenkt bekommen und diesen in ein Kistchen mit Gold gelegt. Daraufhin wuchsen sowohl das Gold als auch der Lindwurm so sehr, dass er nun um das gesamte Haus, in dem Þóra lebt, herumliegt und niemand sich diesem zu nähern wagt. Der Jarl verspricht daraufhin demjenigen, der den Drachen tötet, die Hand seiner Tochter und den gesamten Goldschatz.

Ragnar lässt sich eine Hose und einen Mantel aus rauhem Stoff anfertigen und diese in Pech kochen. Daraufhin erlegt er den Lindwurm mit einem Speer, wobei ihn seine Spezialkleidung vor einem ihn treffenden Blutstrahl des Drachen schützt. Auf diese Weise gewinnt er nicht nur Þóra, sondern erhält auch seinen Beinamen loðbrók, denn altnordisch loð-brœkr bedeutet ‘Hose aus rauhem Stoff, Lodenhose’.

Þóra und Ragnar bekommen zwei prächtige Söhne, die zu starken und schönen Männern heranwachsen: Eirík und Agnar. Doch als Þóra an einer Krankheit stirbt, hält es Ragnar nicht länger zu Hause und er geht erneut auf Wikingerfahrt. Als er eines Tages nach Norwegen reist, um Verwandte und Freunde zu besuchen, begegnet er auf einem ärmlichen Bauernhof einem an Schönheit unvergleichlichen Mädchen namens Kráka. Sie kommt mit Ragnar, der sich sofort in sie verliebt, und die beiden heiraten in Dänemark.

Was Ragnar nicht weiß: Kráka heißt eigentlich Áslaug und ist die Tochter des Drachentöters Sigurd und der Walküre Brynhild. Áslaug war beim Tod ihrer Eltern erst drei Jahre alt. Ihr Ziehvater Heimir war daraufhin mit ihr unter Tarnung fortgereist, um sie vor den Feinden ihrer Familie zu schützen. Doch bei der Übernachtung auf einem ärmlichen norwegischen Bauernhof tötete das Bauernpaar Heimir, um an seinen Besitz zu gelangen. Áslaug gaben sie von nun an als ihre eigene Tochter aus. Weil aber die Schönheit des Mädchens zu sehr mit der Hässlichkeit ihrer ‘Eltern’ kontrastiert hätte, schneiden sie ihr die Haare ab, beschmieren sie mit Dreck und nennen sie Kráka – was ‘Krähe’ bedeutet.

Der von der Abstammung und den wohl mit dieser verbundenen seherischen Fähigkeiten seiner Frau nichts wissende Ragnar setzt sich in der Hochzeitsnacht über deren Bitte hinweg, mit dem ersten Beischlaf noch drei Nächte zu warten. Kráka wird schwanger und gebiert einen Sohn, der Ívar genannt wird. Dieser ist ein schöner und äußerst kluger Junge, doch scheint er anstatt Knochen nur Knorpel im Körper zu haben und bekommt deshalb den Beinamen ‘der Knochenlose’. Weitere Söhne Ragnars und Krákas heißen Björn (genannt ‘Eisenseite’), Hvítserk und Rögnvald. Auch sie wachsen zu großen und tapferen Männern heran.

Schon bald fahren die vier unter der Führung Ívars, der immer auf einem Schild getragen werden muss, auf Plünderfahrten und erwerben großen Ruhm – wie auch ihre älteren Halbbrüder Eirík und Agnar. Bei einem Angriff auf die einst von Ragnar nicht bezwungene Stadt Hvitabœr siegen die Brüder zwar, doch Rögnvald, der jüngste, fällt.

Eines Tages besucht Ragnar den mit ihm befreundeten König Eystein von Schweden in dessen Residenz in Uppsala – dem Ort, wo die größten Opferfeste im gesamten Norden abgehalten werden. Dort verlobt sich Ragnar mit Eysteins Tochter Ingibjörg, die seinen Beratern für ihn standesgemäßer erscheint als die Bauerntochter Kráka. Als letztere davon erfährt, fordert sie Ragnar auf, die Verlobung nicht einzulösen und erzählt ihm von ihrer wahren Abstammung. Da Ragnar ihre Geschichte bezweifelt, prophezeit sie, ihr nächster Sohn werde als Beweis seiner Abstammung von dem Drachentöter Sigurd ein Schlangenzeichen in einem Auge haben. Als sich dies bewahrheitet, glaubt Ragnar seiner Frau und löst die Verlobung mit Ingibjörg nicht ein. Den neugeborenen Jungen benennt er nach dessen berühmtem Großvater Sigurd und gibt ihm den Beinamen Schlange-im-Auge.

König Eystein, der sich wegen der geplatzten Heirat in seiner Ehre gekränkt fühlt, kündigt Ragnar die Freundschaft auf. Daraufhin fahren Eirík und Agnar nach Schweden und überziehen das Land mit Krieg. Eystein setzt ein viel größeres Heer und zudem die dämonische Kuh Síbilja gegen sie ein, die vor der Schlachtreihe hergeht und mit ihrem Muhen die Angreifer verrückt werden lässt, so dass sie sich selbst gegenseitig töten. In diesem Kampf fällt Agnar und Eirík wird gefangen genommen. Als Eystein anbietet, ihm das Leben zu schenken, lehnt Eirík ab und lässt sich stattdessen töten, indem er auf mehrere im Boden steckende Speere geworfen wird.

Ragnar ist nicht zu Hause, als die Nachricht von diesen Ereignissen in Dänemark eintrifft. Áslaug, die über den Tod ihrer Stiefsöhne erzürnter ist als über den Rögnvalds, hetzt die kürzlich Heimgekehrten Ívar, Hvítserk und Björn zur Rache an König Eystein auf. Sie fahren mit vielen Schiffen los, während Áslaug selbst, die sich nun Randalín (‘Linde der Schilde’, ein poetischer Ausdruck für ‘Kriegerin’) nennt, mit einem Reiterheer den Landweg nimmt. In Schweden gelingt es Ívar in der Schlacht gegen Eystein, die Kuh Síbilja zu töten. Wenig später fällt der König selbst und der Kampf ist vorbei.

Randalín kehrt nach Dänemark zurück, während die vier Ragnarssöhne gemeinsam nach Süden ins Frankenreich fahren und dort plündern. Mit Mut, Stärke und List erobern sie zahllose Städte und Burgen und werden so berühmt, „dass es kein kleines Kind gab, das nicht ihre Namen gekannt hätte“ – wie es in der Saga heißt. Als sie gerade in Norditalien auf Raubzug sind und den Plan fassen, nun auch Rom zu überfallen, hält sie nur die Behauptung eines alten Wanderers, der Weg dorthin sei zu weit, davon ab, dieses Vorhaben zu verwirklichen.

Der nach Hause zurückgekehrte Ragnar hört vom großen Ruhm seiner Söhne und sucht nach einem Weg, diesen noch zu übertreffen. Daraufhin lässt er zwei riesige Schiffe bauen und zieht ein großes Heer zusammen. Dann verkündet er seinen Plan, mit nicht mehr als diesen beiden Schiffen England zu erobern. Randalín, die ihn vor dieser Fahrt gewarnt hat, gibt ihm zum Abschied ein Gewand, das ihn unverwundbar machen soll.

Quelle: http://wikinger.org/sagas/ragnars-saga/
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#4
Wir haben diese Serie letztes Jahr angefangen, sie hat mir leider nur bedingt gefallen.

Die Serie ist in der Tat sehr gut gemacht und auch thematisch gut umgesetzt, mir war sie des öfteren dann doch etwas zu gewalttätig und düster und wir mussten deshalb eine Pause einlegen.

Vielleicht ist "Vikings" eher eine Serie für harte Jungs! Biggrin
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#5
Ich mag die Serie sehr, und mein Gedanke hierzu:
Wenn man sich nicht mit der Thematik befasst könnte man meinen, dass die Anhänger der Fischersekte die Unschuldigen, Überfallenen sind, die sich rächen und ihnen somit in die Hände gespielt wird.
Teilweise auch sehr patriarchalisch auf beiden Seiten.

Dennoch tolle Szenen, viel Mythogie und Geschichte, zudem ein Augenschmaus für Mädels Blinzeln

Meine Grüße

Lohe
"Die Menschen drängen sich zum Lichte, nicht um besser zu sehen, sondern um besser zu glänzen"
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#6
Lohe:
Zitat:Wenn man sich nicht mit der Thematik befasst könnte man meinen, dass die Anhänger der Fischersekte die Unschuldigen, Überfallenen sind, die sich rächen und ihnen somit in die Hände gespielt wird

Ja, allerdings ist die Darstellung glücklicherweise derart gestaltet, daß trotz Gewaltaggression seitens der Wikinger diese als "natürlich gegeben" wahrgenommen wird und die Fischersfritzen rechtmäßig eins auf den Deckel bekommen. Also es wird eine Sympathie mit den "Schlimmen" transportiert.
Das ganze weicht etwas in der dritten Staffel auf, so als ob da jemand dem Regieteam empfohlen hätte, zur allg. Abmilderung der Filmbotschaft eine Freundschaft Ragnars mit dem Priester plakativ darzustellen.

Im Originalton ist die Serie übrigens nochmal etwas besser, zumal ja sehr viel "echte" Engländer vorkommen und die Authentizität gegeben ist.

Staffel 3 haben wir noch nicht ganz durch (Pause), mal sehen was die vierte Staffel bringt.

Gruß
Erst wissen, dann denken. Erst denken, dann reden.
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#7
Sehr schön, daß die neueste Staffel bereits läuft  Daumen hoch

   


Ob es ihnen erneut gelingt, Paris zu erobern, wird die nächste Folge am kommenden Sonntag zeigen...
Dem Schlechten mag der Tag gehören - dem Wahren und Guten gehört die Ewigkeit. (F. v. Schiller)
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#8
(27.06.12016, 23:13)Eiche schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-50515.html#pid50515Sehr schön, daß die neueste Staffel bereits läuft  Daumen hoch
Ob es ihnen erneut gelingt, Paris zu erobern, wird die nächste Folge am kommenden Sonntag zeigen...

Den Gedanken hatte ich anscheinend nicht allein!  
Nach dem Viertelfinale gegen Paris, äh Frankreich, wissen wir mehr. Wiking
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