Die Imperia
#1
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Erfindung und Aufstellung

Als Symbol für den Bodensee ist der Lindauer Löwe bekannt. Demzufolge wollte der Vorsitzende des Konstanzer Verkehrsvereins, Werner Häusler, diesem Wahrzeichen etwas entgegensetzen.
Peter Lenk (Erfinder verschiedener Skulpturen) schlug ihm so eine Art New Yorker Freiheitsstatue vor. Die Größenanordnung der Skulptur sollte passend zu Konstanzer Verhältnissen sein. Der Bezug zum Konzil und seinen lustvollen Hintergründen sollten beim Erscheinungsbild der etwas freizügigen Imperia erkennbar sein.
Durch die Genehmigung des Chefs der Konstanzer Schiffsbetriebe ist es eines Nachts Peter Lenk gelungen, die 18 t schwere Skulptur und ihre dazugehörigen männlichen Figuren auf eine linksdrehende Scheibe zu befestigen.
Auf der rechten Hand von Imperia ist König Sigismund ersichtlich und auf der linken Hand Papst Martin V. Bei den Figuren handelt es sich Gaukler (Unterhaltungskünstler), die sich ihre Macht auf unehrlichem Weg angeeignet haben.

Wer Imperia war
Auf den Namen Imperia brachte Peter Lenk eine Freundin seiner Frau, die sich zu der Zeit mit den Geschichten von Balzac befasste. Die echte Imperia war eine berühmte Kurtisane (versorgte in adligen Kreisen die gewünschten Liebesdienste). Sie lebte in einem Palast in Rom und verfügte über eine hohe Kulturbildung. Männer, die damals solche Frauen besuchten, besaßen hohe Ansprüche. Zugleich wurden diese Frauen respektvoll behandelt.
Imperia wird heutzutage leider als herabgewürdigte „Nutte“ bezeichnet.

Ziel von Peter Lenk
Bei seinen Skulpturen soll es nicht um die Nacktheit gehen, sondern um das „Eigentliche“, was dahinter liegt.
Peter Lenk ist 1947 in Nürnberg geboren. Durch Umwege kam er an den Bodensee. Dort entstanden mit Hilfe seiner Frau seine einzigartigen Skulpturen. Mit seinen Erfindungen bringt er einige Katholiken durcheinander. Durch die neun Meter hohe Skulptur Imperia hat er der religiösen Gemeinschaft ein ironisches Denkmal gesetzt.

Imperia aus magischer Sicht
Die Form der Imperia entspricht einem Dreizack, damit ist sie als Göttinnenstatue in Darstellung ihrer Dreifaltigkeit erkennbar. Ihre einzigartige Kraft strahlt über ganz Konstanz und Umgebung.


Viele Grüße

Lella
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Es bedanken sich: Paganlord , Kuro , Alexis
#2
Ein weiteres Werk des Bildhauers Peter Lenk ist der Lenk-Brunnen in Überlingen.

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Der Bildhauer ließ sich bei der Gestaltung seines im Jahr 2000 enthüllten Brunnens durch Gustav Schwabs berühmte Ballade vom Bodenseereiter anregen. Der Dichter erzählt eine Legende aus dem 16. Jahrhundert, der zufolge ein Reiter unwissentlich den zugefrorenen Bodensee überquerte und vor Schreck stirbt, nachdem er sich dessen bewusst wurde.

Peter Lenk hat die Geschichte satirisch auf den Schriftsteller Martin Walser umgedeutet, der in Überlingen lebt.

Die aus dem Brunnenbecken herausschauenden Figuren stellen u. a. Überlinger Prominente dar, die nicht zur Finanzierung des Brunnens beigetragen haben, so z. B. die seinerzeitigen Direktoren lokaler Geldinstitute.


Der Reiter und der Bodensee (Gustav Schwab, 1792 - 1850)

Der Reiter reitet durchs helle Tal,
aufs Schneefeld schimmert der Sonne Strahl.
Er trabet im Schweiß durch den kalten Schnee,
er will noch heut an den Bodensee.

Noch heut mit dem Pferd in den sicheren Kahn,
will drüben landen vor Nacht noch an.
Auf schlimmen Weg, über Dorn und Stein,
er braust auf rüstigem Ross feldein.
Aus den Bergen heraus, ins ebene Land,
da sieht er den Schnee sich dehnen wie Sand.
Weit hinter ihm schwinden Dorf und Stadt,
der Weg wird eben, die Bahn wird glatt.

In weiter Fläche kein Bühl, kein Haus,
die Bäume gingen, die Felsen aus.
So fliegt er hin eine Meil und zwei,
er hört in den Lüften der Schneegans Schrei.
Es flattert das Wasserhuhn empor,
nicht anderen Laut vernimmt sein Ohr.

Kein Wandersmann sein Auge schaut,
der ihm den rechten Weg vertraut.
Fort gehts, wie auf Samt, auf dem weichen Schnee,
wann rauscht das Wasser, wann glänzt der See?

Da bricht der Abend, der frühe herein,
von Lichtern blinket ein ferner Schein.
Es hebt aus dem Nebel sich Baum an Baum,
und Hügel schließen den weiten Raum.
Er spürt auf dem Boden Stein und Dorn,
dem Rosse gibt er den scharfen Sporn.
Und Hunde bellen empor am Pferd,
und es winkt ihm im Dorf der warme Herd.

"Willkommen am Fenster Mägdelein,
an den See, an den See, wie weit mag es sein?"
Die Maid, sie staunet den Reiter an:
"Der See liegt hinter dir und der Kahn.
Und deckt ihn die Rinde von Eis nicht zu,
ich spräch aus dem Nachen stiegest du."

Der Fremde schaudert, er atmet schwer:
"Dort hinten die Ebne, die ritt ich her!"
Da recket die Maid die Arm in die Höh:
"Herr G*tt, so rittest du über den See!
An den Schlund, an die Tiefe bodenlos,
hat gepocht des rasenden Hufes Stoß!
Und unter dir zürnten die Wasser nicht?
Nicht krachte hinunter die Rinde dicht?
Und du wardst nicht die Speise der stummen Brut?
Der hungrigen Hecht in der kalten Flut?"

Sie rufet das Dorf herbei zu der Mär,
es stellen die Knaben sich um ihn her.
Die Mütter, die Greise, sie sammeln sich:
"Glückseliger Mann, ja segne du dich!
Herein zum Ofen, zum dampfenden Tisch,
brich mit uns das Brot und iß vom Fisch!"

Der Reiter erstarrte auf seinem Pferd,
er hat nur das erste Wort gehört.
Es stocket sein Herz, es sträubt sich sein Haar,
dicht hinter ihm grinst noch die grause Gefahr.
Es siehet sein Blick nur den gräßlichen Schlund,
sein Geist versinkt in den schwarzen Grund.

Da seufzt er, da sinkt er vom Ross herab,
da ward ihm am Ufer ein trocken Grab.


Der Künstler Lenk führt aus:
„Dichter – unsterblichkeitsberechtigt – Eiskunstläufer zu Pferde auf den zugefrorenen Seen Deutscher Geschichte. Er steigt erst ab, wenn das Eis gefährlich dünn wird, dann dreht er seine Pirouetten.“

Peter Lenk


Interessant für uns Freunde, die vor dem Brunnen standen ist, daß der Künstler wie auch bei der Imperia Elemente in sein Werk einfließen ließ, die auf tiefergehendes Wissen schließen lassen. Hier finden wir m. E. die dreifaltige Göttin. Ganz deutlich zu erkennen ist die Alte aus der Dreifaltigkeit, die entweder warnend oder begrüßend die Hand hebt. In Anbetracht der dazugehörigen Geschichte, fällt das Augenmerk ausdrücklich auf sie.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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Es bedanken sich: Paganlord , Alexis
#3
Hallo zusammen!

Am Sonnabend morgen hat eine Gruppe von Leuten die Imperia für ca. 2 Stunden verhüllt. In einem Zeitungsbericht heißt es:

Das war passiert

Gegenüber der Statue, sagt eine Augenzeugin, standen Menschen und beobachteten das Geschehen an der Imperia. Auch eine auf einem Stativ montierte Kamera habe sie gesehen und aufgeschnappt, dass da wohl ein Video entstehen solle. Das sind die ersten Anhaltspunkte nach einer Tat, die über Konstanz hinaus beachtet worden ist. Unbekannte hatten am Samstagmorgen die riesige Beton-Statue der Imperia schwarz verhüllt. Das offenbar von kundiger Hand angefertigte Gewand erinnerte an eine Burka, wie sie manche musilimischen Frauen tragen. Und darunter hatten die unbekannten Urheber noch eine Botschaft angebracht. „Aus meinem Schoß gedeih‘ / Europas neue Tyrannei“, war dort zu lesen – verbunden mit dem Abbild eine Säbels oder Schwerts.


   

Es wird von einer politischen Aktion ausgegangen, mit islamistischem Hintergrund, wie man auch unschwer aus den Bildern entnehmen kann. Die Behörden setzen diese Aktion auch in Verbindung mit dem Referendum in der Schweiz zum sogenannten Burka-Verbot (Verschleierungsverbot), der durch eine Unterschriftensammlung bereits initiert wurde und in den nächsten zwei Jahren stattfinden sollte. In Teilen der Schweiz exisitiert dieses Verhüllungsverbot bereits.

Ich sehe diesen Zusammenhang nicht unbedingt.

Meine Grüße
Manchmal muss man Grenzen überschreiten, um neue Wege zu schaffen!
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#4
Staatsschutz übernimmt Ermittlungen nach Imperia-Verhüllung

Die Identitäre Bewegung Schwaben hatte sich auf Facebook zu der Verhüllung bekannt, mit der sie demnach unter anderem gegen „unterdrückerische Gesinnung des Islams“ und Familiennachzug von Flüchtlingen protestieren wollte. Die Staatsanwaltschaft prüft laut Polizei, ob es sich um eine Straftat handelt. Der Vorwurf der Volksverhetzung komme nicht in Frage, sagte Polizeisprecher Bernd Schmidt auf Anfrage. Dieser Tatbestand sei zum Beispiel dann erfüllt, wenn gezielt eine Nation diffamiert wird.

Staatsanwaltschaft und Polizei gehen allerdings des Vorwurfs der Sachbeschädigung nach. Im Paragraf 303 des Strafgesetzbuchs ist geregelt, dass bestraft wird, „wer unbefugt das Erscheinungsbild einer fremden Sache nicht nur unerheblich und nicht nur vorübergehend verändert“.

Allerdings gebe es nicht viele höchst richterliche Entscheidungen darüber, was juristisch unter „vorübergehend“ zu verstehen ist, sagt Andreas Mathy, Sprecher der Konstanzer Staatsanwaltschaft. Die Anklagebehörde definiert das anhand von Rechtsliteratur damit, dass in diesem Fall die Verhüllung der Imperia hätte ohne großen Aufwand wieder entfernt werden können.

Weil eigens die Höhenrettung der Feuerwehr anrücken musste, um den Stoff und das Schild zu entfernen, geht die Staatsanwaltschaft von einem großen Aufwand aus – was aus juristischer Sicht die Ermittlungen rechtfertigten, erklärt Mathy.


Quelle: suedkurier.de
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#5
Hallo zusammen!

In Konstanz wurde gestern der Imperia von unbekannten Tätern eine Mundschutzmaske aufgesetzt, ihr wurde quasi der Mund verboten.

   

Der Künstler und Imperia-Eschaffer Peter Lenk empfindet diese Aktion als "billigen Gag". Er mag es nicht, wenn seine Kunst manipuliert und missbraucht wird. Er ist wütend auf diese anstandslosen Täter.
Manchmal muss man Grenzen überschreiten, um neue Wege zu schaffen!
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#6
Jetzt hat sich eine Dame, die sich selbst "Die Päpstin" nennt, zu diesem Akt bekannt. Sie hinterliess heute Nacht ein Plakat.

   


Ein Teil des Textes lehnt sich an den polnischen Freiheitskämpfer Jacek Kaczrmarski an, es geht um ein freies und aufgeklärtes Europa, im Gegensatz zu Herzlosigkeit und Rachegefühlen.

Im zweiten Teil macht sie auf den Einfluss der Menschen auf Politik, Gesellschaft und das Verhältnis zu Mitmenschen aufmerksam. Auch das Lächeln der Augen kann den Zusammenhalft fördern und das gesellschaftliche Leben stärken.

Die Imperia ist leider immer noch bedeckt.
Manchmal muss man Grenzen überschreiten, um neue Wege zu schaffen!
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#7
Gestern konnten wir frohen Mutes feststellen, dass die Imperia von keiner Maske mehr vermummt war.
Wir hatten fest die Daumen gedrückt, dass die Imperia so schnell wie möglich ihre Freiheit erlangt.
Ob es der Wind war oder jemand die Maske abgenommen hat, ist noch nicht bekannt. Das Plakat steht jedenfalls noch unten.

Euphorisch über den Erfolg gönnten wir uns anschliessend ein leckeres Eis in einer nahe gelegenen Eisdiele.  Biggrin

   

   


Viele Grüsse  Winken
Manchmal muss man Grenzen überschreiten, um neue Wege zu schaffen!
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