24.02.12014, 23:17
(24.02.12014, 01:55)Katanka schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-46654.html#pid46654[quote='Katanka' pid='46654' dateline='1393199752']
Masenverbreitung des Autos sehe ich eher in einem andrem zusammenhang:
Du siehst hier nur den wirtschaftlichen Zusammenhang, welchen ich nicht für ausreichend halte um
den Autokult zu erklären.
Wenn ich bei meinen Betrachtungen die Stadt/Landsiedlung als gegeben annehme, davon ausgehe dass Menschen eine Interesse an komfortabler individueller Fortbewegung haben und der Mensch zur Technisierung neigt, um die eigenen Knochen zu schonen, hätte es nach dem Krieg auf dem Land nur eine Entwicklung vom Pferd zum Traktor geben dürfen und in der Stadt vom Fahrrad über den Motorroller zum Ein-Personen-Fahrzeug. Damit wären die individuellen Mobilitäts-Bedürfnisse abgedeckt gewesen. Für den Nahrungsmitteltransport vom Land in die Stadt sind LKW´s ausreichend, für Industriegüter Wasser- und Schienenverkehr, für Personengruppen Busse und Schienenverkehr. Der Schienenverkehr funktionierte vor, während und nach dem Krieg.
Aber als Einzelperson mit einem Fahrzeug fahren, das auf 4/5 Pers. + Stauraum ausgerichtet ist, um täglich von A nach B zu kommen, dafür gibt es keine rationale Erklärung. Selbst wenn man den Umweltschaden, der durch den Gebrauch überdimensionierter Fahrzeuge angerichtet wird, außer Betracht nimmt, bleibt immer noch, dass derjenige der sich ein überdimensioniertes Fahrzeug anschafft, dafür mehr arbeiten muss, als für ein kleineres Fahrzeug.
Diese Entwicklung lässt sich auch nicht allein auf Werbung zurückführen, denn die gab es nach dem Krieg noch nicht in dem Maße wie heute, weil nach dem Krieg die Nachfrage größer war als das Angebot an Gütern. Danach kommt:
(24.02.12014, 01:55)Katanka schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-46654.html#pid46654Mit geschickter PRopaganda und nach und nach effizienterer Massenproduktion wurde die Nachfrage soweit gesteigert, dass die Preise sinken konnten, die Nachfrage stieg, die Preise sanken...
Dies gilt aber für viele Güter und erklärt nicht die ÜBERDIMENSIONIERTEN Autos.
(24.02.12014, 01:55)Katanka schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-46654.html#pid46654„das "Trauma" auf die Weltkriege zu reduzieren halte ich für verküzt.Bevölkerungspolitik der Herrschenden, bis eventuell zur Zucht von bestimmten Menschentypen, wäre nochmal ein anderes Thema.
Z.b. die 30-40er Wirtschaftskrise, Bürgerkriege, manch militanter Despot, beschnittene Bürgerrechte etc etc.
Ich vermute in Österreich geht kein Sozialdemokrat mehr auf die Straße (ausser am 1. mai - da kommens alle^^) weils mehrfach zammgeschossen wurden. Die wo heut noch leben sind meist nachkommen von Mitmachern, Mitläufern oder Duckmäusern. Die andren hatten hier idR kein langes Leben. Sowas kann eine Gesellschaft prägen vermut ich.
Es ist jedenfalls eine typisch Österreichische Krankheit: Ja net auffallen, und pass auf was die Nachbarn denken, am besten ahnst ohne mit ihnen zu sprechen vorraus was sie sich von dir erwarten... „
Aber, wenn ich das so auffasse, dass die „Freigeister“ aufgrund der Gefahr, welche sie für die Herrschenden darstellen, stärker reduziert werden als die „Duckmäuser“ und es deshalb nicht zur einer kritischen Masse an Menschen kommt, die etwas grundsätzlich positiveres bewirken können, dann „entspricht und widerspricht“ es diesem:
„Heute wird der „Autokult“ in Frage gestellt. Ich ging zunächst davon aus, dass dies das Resultat eines verbesserten Umweltbewusstseins, sowie einer kritischeren Verbraucherhaltung, als auch Änderung von Geschlechterstereotypen ist.“
Im Bereich des Autokult hat sich also eine kritische Masse gebildet. Dies erklärt aber nicht seine Entstehung und ob es wirklich der kritischen Masse bedarf in zu Stoppen, wenn die Ursache für seine Entstehung in der Kriegsgeneration liegt.
Wobei die kritische Masse „Autokult“ sich von früheren Protestbewegungen dadurch unterscheidet, dass sie einfach nicht mehr mit macht und Alternativen nutzt.
Den Zerfall der Autokirche ADAC sehe ich als einen weiteren Sargnagel der autofixierten Gesellschaft.