11.12.12006, 10:31
100 Grad im Gehirn
„Als Wissenschaftler bin ich besorgt", bekennt Markus Antonietti, Direktor des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Golm bei Potsdam. Er leitet eine Forschungsgruppe, die eine neue Studie zur Gefahr von Mobilfunk-Strahlen durchgeführt hat. Die Arbeit wird in Kürze veröffentlicht, vorab verriet der Wissenschaftler aber einige Ergebnisse.
Ein Hauptziel der Forscher war es, die Wirkung der Strahlen auf Nervenzellen und -synapsen im Gehirn zu untersuchen. Da dies mit den bisherigen Methoden noch nicht direkt im Gehirn möglich ist, bildete die Forschergruppe die Zellmembranen nach. Wie im menschlichen Gehirn waren an den Membranen Ionen angelagert, die durch Handystrahlung ins Schwingen gebracht werden.
Was dann geschah, bestürzte Antonietti: Es kam zu einer extremen Aufheizung mit Temperaturspitzen von 100 Grad!
„Da wird hundertmal so viel Energie absorbiert wie bisher gedacht. Das ist ein Horror", äußerte sich der Direktor des Max-Planck-Institutes laut eines Artikels in dem Magazin „Zeit Wissen". Er zieht für sich Konsequenzen. In seiner Familie herrscht die Regel, nicht länger als fünf Minuten mit dem Handy zu telefonieren. Dennoch will er nicht antworten auf die Frage, ob Handystrahlung gefährlich für das Gehirn ist. „Die Mobilfunkindustrie hat gute Anwälte", erklärt er dazu. Schließlich wiegelt er ab, Handys müssten nicht abgeschafft, lediglich vorsichtiger eingesetzt werden. „Wenn statt 1000 nur 400 Krebs kriegen, hat man 600 gerettet." So seine höchst skurrile Erläuterung dazu. Führt Mobilfunk also seiner Meinung nach doch bei „1000" zu Krebs? Natürlich ist die Zahl frei gesetzt, aber dennoch zeugt sie von keinem kleinen Aufkommen. Und will man die „400" wirklich in Kauf nehmen?
Quelle: „Heiße Gespräche", Zeit Wissen 05/2006
„Als Wissenschaftler bin ich besorgt", bekennt Markus Antonietti, Direktor des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Golm bei Potsdam. Er leitet eine Forschungsgruppe, die eine neue Studie zur Gefahr von Mobilfunk-Strahlen durchgeführt hat. Die Arbeit wird in Kürze veröffentlicht, vorab verriet der Wissenschaftler aber einige Ergebnisse.
Ein Hauptziel der Forscher war es, die Wirkung der Strahlen auf Nervenzellen und -synapsen im Gehirn zu untersuchen. Da dies mit den bisherigen Methoden noch nicht direkt im Gehirn möglich ist, bildete die Forschergruppe die Zellmembranen nach. Wie im menschlichen Gehirn waren an den Membranen Ionen angelagert, die durch Handystrahlung ins Schwingen gebracht werden.
Was dann geschah, bestürzte Antonietti: Es kam zu einer extremen Aufheizung mit Temperaturspitzen von 100 Grad!
„Da wird hundertmal so viel Energie absorbiert wie bisher gedacht. Das ist ein Horror", äußerte sich der Direktor des Max-Planck-Institutes laut eines Artikels in dem Magazin „Zeit Wissen". Er zieht für sich Konsequenzen. In seiner Familie herrscht die Regel, nicht länger als fünf Minuten mit dem Handy zu telefonieren. Dennoch will er nicht antworten auf die Frage, ob Handystrahlung gefährlich für das Gehirn ist. „Die Mobilfunkindustrie hat gute Anwälte", erklärt er dazu. Schließlich wiegelt er ab, Handys müssten nicht abgeschafft, lediglich vorsichtiger eingesetzt werden. „Wenn statt 1000 nur 400 Krebs kriegen, hat man 600 gerettet." So seine höchst skurrile Erläuterung dazu. Führt Mobilfunk also seiner Meinung nach doch bei „1000" zu Krebs? Natürlich ist die Zahl frei gesetzt, aber dennoch zeugt sie von keinem kleinen Aufkommen. Und will man die „400" wirklich in Kauf nehmen?
Quelle: „Heiße Gespräche", Zeit Wissen 05/2006