Schuhe anbehalten oder ausziehen?
#21
“Hernes_Sohn“ schrieb:Ein Gοtt ist in der hiesigen Forenansicht ein Mensch mit speziellen Fähigkeiten und kein unsichtbares und unantastbares Wesen. Die letzte Frage von Stephan stellt sich also hier überhaupt nicht bzw. ergibt überhaupt keinen Sinn für die Stammschreiber.
Nun, die Stammschreiber leben nicht auf dem Mars und benutzen offenbar die deutsche Sprache. Also kennen sie wahrscheinlich auch die Bedeutung des Begriffs „Gοtt“. Gerne können sie für sich privat und untereinander andere Definitionen kreieren, doch ändert sich damit unsere Sprache und der allgemeine Sprachgebrauch wohl nicht. Aber für die, deren soziale Kontakte ausschließlich auf dieses Forum beschränkt sind, nochmal zur Verdeutlichung: „Gοtt = übernatürliches spirituelles Wesen“.

“Dancred“ schrieb:Ich halte es privat so: Wer zu mir privat kommt, der zieht selbstverständlich die Schuhe aus. Die entsprechenden Hauslatschen/Besucherlatschen stehen schon bereit.
Die sehen aber häßlich aus und sind sicher nicht auf das Gesamtoutfit der Person eingestellt. Und das zu verlangen, ist eben doch eine Beleidigung, weil Du indirekt sagst:
„Du bist schmutzig, bei mir ist es aber sauber“ oder
„Du bist mir nicht die Mühe wert, hinterher meine Wohnung zu reinigen“
Warum verlangst Du nicht gleich von den Gästen, daß sie bei Dir duschen? Denn sie könnten ja auch am Körper Schmutz oder „negative Energien“ mit sich führen? Sicherheitshalber solltest Du auch eine Händedesinfektion vornehmen wie im Krankenhaus. Riecht es bei Dir auch schon nach Äther?
Übrigens (offenbar kennen die Forumsuser keine richtigen Damen, sondern nur Dorftrampel mit Kuhfladenaroma): Eine Dame nutzt ihre teuren Schuhe sowieso nicht draußen auf der Straße. Damen nutzen einfache Straßenschuhe und führen die guten Schuhe in der Tasche mit sich und ziehen diese dann erst an, wenn das Ziel erreicht ist. Schon allein deswegen, weil es anstrengend ist, mit Stöckelschuhen zu reisen.

Zitat:Wenn ich mich mit jemandem geschäftlich treffe, der behält selbstverständlich seine Schuhe an,
Klar, wenn es um Geld geht, da machst Du schon mal eine Ausnahme. Der Chef, von dessen Gunst Du Dir Vorteile erhoffst, der darf die Treter natürlich anbehalten.

Zitat:der wird jedoch auch nicht in meine Privaträume, sondern nur in mein Büro und Vorzimmer eingelassen.
Hmm, und wenn er sich die Wohnung seines Mitarbeiters ansehen will? Hast Du dann den Nerv, ihn dazu aufzufordern, die Schuhe auszuziehen? Und wenn er das nicht will, verweigerst Du ihm dann den Rundgang durch die Wohnung? Das will ich sehen!

Zitat:Selbst in großen Hotels wird das heute so gehandhabt. Für's Zimmer gibt es die weißen Hotel-Latschen,
Ja, weil man seine richtigen Schuhe vor die Türe stellt, damit sie geputzt werden. Um dann nicht barfuß laufen zu müssen, nimmt man die Hotelschuhe.

Zitat:Ich denke, das ist die diesbezüglich gängige Etikette heutzutage.
Irrtum, ich kenne mich da aus.

“Haelvard“ schrieb:Wer bei mir zu Besuch ist und nicht die Schuhe ausziehen möchte, der bleibt draußen! Andersherum bringe ich als Gast dem Gastgeber auch diesen Respekt entgegen!
Das ist kein Respekt dem Gast gegenüber. Dein erster Satz sagt es ja deutlich: eine vermeintliche „Sauberkeit“ im Hause ist Dir wichtiger, als der Gast. Damit stimmt bei Dir in der Wertigkeit etwas nicht. Meine Frage: Was, wenn Dich Prinz Charles besuchen will? Verlangst Du das von ihm auch? Und wenn er dazu nicht bereit ist, weist Du ihn dann ab?
Schon mal was von germanischer Gastfreundshaft gehört?
Was machst Du übrigens, wenn Dir ein derart abgewiesener Gast eines Tages eine Tube Teppichreiniger schenkt? Dann schaust Du wahrscheinlich belämmert nach unten, oder?

Stephan
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#22
LolLolLol

Putzig, da ist ja einer, der kennst sich richtig aus. Leider hat die Erziehung - trotz schloßähnlicher Villa mit Personal - dann Halt gemacht bei der Wahl des adäquaten Tones.

Scheint mir einer jener Gäste zu sein, die einfach reinplatzen und deren Ego dann "Mein Haus, mein Auto, meine (besten) Manieren...." spielen müssen um das eigene Selbstbewußtsein damit aufzuwerten.

Übrigens: Damen (selbstverständlich ohne Kuhfladenaroma Lol) reisen bereits in der entsprechenden Limousine in den entsprechend passenden Schuhen an und haben die Alternative (z.B. Ballerinas) im Täschchen mit dabei - nicht andersrum. Schließlich läßt man sich fahren und latscht nicht kilometerweit irgendwohin. Anders natürlich, wenn man selbst fährt: dann flache Schuhe - schon die Haltung des Fußes am Gaspedal ruiniert einen Highheel, von Sicherheitsaspekten ganz zu schweigen - am Ziel im Auto noch der Tausch und die flachen Treter ab ins Täschchen. Erst bei Tisch in Sicherheit (eines Tischtuches, das den Blick auf die Beine verwehrt), wird dann (eventuell) das Schuhwerk getauscht. Aber selbst beim Gang zum nächsten Näschenpudern wird wieder in die Ausgangsbeschuhung geschlüpft. So kenne ich das zumindest. Keine Frau wird bei einer Gala, bei der man auch viel herumstehen muß, plötzlich Stöckels gegen Flaches tauschen, denn auch das würde das Gesamtarrangement empfindlich stören. Für solche unvermeidlichen Gelegenheiten gibt's schon vorbeugend Gelpads und -pflaster und ansonsten: Contenance.

Vielleicht tut's hin und wieder auch mal ein wenig Natur, so ganz ohne Konventionen, um das Oberstübchen wieder klar zu kriegen und die Emotionen unter Kontrolle.

Ansonsten stimme ich Paganlord zu: absolut erheiternd. Somit erfüllt das ganze ja auch einen guten Zweck. Wow
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#23
Vor allem bei dem Schmuddelwetter von heute. Also ich habe den ganzen Tag gedacht, was man für einen Dreck ins Haus schleppt. Bei dem ganzen Schneematsch und Modder ist es ja unmöglich, sauberes Schuhwerk zu behalten. Da stört mich schon der Dreck, den ich in die Garderobe schleppe. Wenn ich mir vorstelle, daß sich jemand mit seinen Dreckbotten so in meine gute Stube setzt....
Fulvia Flacca Bambula
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#24
Bei Schmuddel-Matsch-Wetter habe ich das Problem dadurch gelöst, daß ich noch ein paar feine Schühchen in der Tasche mit dabei habe. Stiefel aus, Pumps an. Sehr praktisch und erspart das Tragen unansehnlicher Latschen.
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#25
Zitat:Das ist kein Respekt dem Gast gegenüber. Dein erster Satz sagt es ja deutlich: eine vermeintliche „Sauberkeit“ im Hause ist Dir wichtiger, als der Gast. Damit stimmt bei Dir in der Wertigkeit etwas nicht.

Oder bei Dir Blinzeln


Zitat:Meine Frage: Was, wenn Dich Prinz Charles besuchen will? Verlangst Du das von ihm auch?

1. Hat Prinz Charles sicher soviel Anstand, den Wünschen des Gastgebers folge zu leisten.
2. Kann man sich zum Glück seine Gäste aussuchen.
3. Kenne ich persönlich niemanden, der diese Dreistigkeit besitzt und mit Schuhen in eine fremde Whg. eintritt.
4. Kristallisiert sich an dieser Stelle Deine Überheblichkeit anderen gegenüber klar und deutlich heraus.


Zitat:Schon mal was von germanischer Gastfreundshaft gehört?

Gastfreundschaft heißt nicht, daß ich jeden mit Straßenschuhen in meine Wohnung lasse. Gastfreundschaft begründet sich vielmehr auf gegenseitigen Respekt. So wie es in den Wald hineinruft ... kennst Du vielleicht vom Hören-Sagen.


Zitat:Was machst Du übrigens, wenn Dir ein derart abgewiesener Gast eines Tages eine Tube Teppichreiniger schenkt? Dann schaust Du wahrscheinlich belämmert nach unten, oder?

Ich denke, den Teppichreiniger hat derjenige mit dieser Einstellung nötiger Blinzeln
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#26
Wow
Das wird ja immer lustiger hier ...
LolLolLol
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#27
Zitat:4. Kristallisiert sich an dieser Stelle Deine Überheblichkeit anderen gegenüber klar und deutlich heraus.

Eine Portion Arroganz ist schon in Ordnung - aber nur bei denen, die es richtig können. Lol

Mir gefällt Katanas Variante (da wird der Nonsens der Diskussion sehr deutlich):

Zitat:"Man bemerkt doch auf den ersten Blick, ob "hier" Schuhe ausziehen oder anlassen angesagt ist. Wo ist das Problem?"

Dabei ist mir aufgefallen, daß ich es selbst in der Praxis genau so handhabe. Warum soll sich unser Verstand immer alles mit starren Regeln blockieren? Klar, tendenziell zwar die Grundregel "Schuhe aus", aber der gesunde Menschenverstand ist schließlich auch was wert...

Gruß
Erst wissen, dann denken. Erst denken, dann reden.
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#28
Zitat:Übrigens: Damen (selbstverständlich ohne Kuhfladenaroma Lol) reisen bereits in der entsprechenden Limousine in den entsprechend passenden Schuhen an und haben die Alternative (z.B. Ballerinas) im Täschchen mit dabei - nicht andersrum.
Hatte ich auch so geschrieben, oder sollte ich da mißverstanden worden sein?
Gut, aber Damen können auch - aus welchem Grunde auch immer - einmal in Armut geraten und dann mit der Straßenbahn anreisen (Prinzip der "Prinzessin auf der Erbse"). Und wenn Deine Wohnung etwas abseits liegt, werden sie auch zu Fuß gehen müssen - mit den Ballerinas. In Deinem Flur werden sie dann die Stöckelschuhe anziehen, die sie ansonsten nur in der Innenstadt beim "Shopping" tragen, die also durchaus auch Straßenschmutz haben können.

Ich bin aber immer noch bei der Situation, die Dancred ansprach, der Besuch des Chefs:

Chef: Guten Abend, Dancred, ich wollte Sie mal besuchen, es gibt da einiges zu besprechen ...
Dancred: Kommen Sie doch herein in mein Vorzimmer.
Chef: Danke, gerne (geht hinein).
Chef: Ja, Herr Dancred, in der Firma stehen einige Beförderungen an, und ich will mir zuvor doch mal ansehen, wie die Mitarbeiter privat so leben. Sie wollen ja wahrscheinlch auch nicht immer in der Poststelle unserer Firma bleiben, nicht wahr?
Dancred: Ähem, ja, natürlich würde ich gerne ...
Chef: Eben. Deswegen wollte ich mir mal Ihre Wohnung ansehen, würden Sie mich einmal hier herumführen? So bekomme ich die beste Vorstellung von meinen Mitarbeitern.
Dancred: Gern, aber würden Sie bitte die Schuhe vorher ausziehen?
Chef: Das wird nicht nötig sein, ich will ja nur mal schnell einen Blick in Ihr "Allerheiligstes" hineinwerfen.
Dancred: Ja, aber da könnte ja doch Schmutz in die Wohnung getragen werden...
Chef: Na, nun machen Sie mal halblang, ich trage handgemachte italienische Schuhe, da bleibt Schmutz gar nicht hängen - das traut der sich gar nicht, hä, hä, hä.
Dancred: Ja, aber ...
Chef (etwas ungehalten): Also los jetzt, zieren Sie sich nicht so!
Dancred: Ich hätte da Pantoffeln ...
Chef: Ich hatte mich doch klar ausgedrückt, oder spreche ich Ihnen zu schnell: Ich will jetzt einmal Ihre Wohnung sehen!
Dancred: Ähem, ich ...
Chef: Ich habe langsam den Eindruck, daß Ihnen der Job in der Poststelle gefällt und Sie dort bleiben wollen.
Dancred: Ähem, nein, ich ...
Chef: Also dann, gehen Sie vor!
Dancred: Meine Frau will das aber nicht.
Chef: Wer ist denn hier der Herr im Hause? Ihre Frau wird es doch wohl überleben, wenn Ihr "schmutziger" Chef (ironisch) einmal zu Gast ist?
Dancred: Bitte ich...
Chef: Jetzt wird mir das Spiel langsam lästig. Gehen Sie zur Seite und lassen mich durch!
Dancred: Aber mein Teppich wird schmutzig.
Chef (interessiert): Haben Sie denn wertvolle Perserbrücken und Kelims?
Die will ich sehen. Wir haben nämlich auch einige schöne Stücke, schon als Wertanlage.
(Chef schiebt Dancred zur Seite und öffnet die Tür ins Wohnzimmer)
Chef (laut): Da liegt ja nur Auslegware!?!
Dancred: Ja, wir haben keine Perser-Brücken.
Chef: Und dafür werweigern Sie mir den Eintritt?! Für Auslegware?!
(Geht in das Zimmer, hinterläßt einige Schmutzspuren auf der hellen Auslegware)
Dancred: Sehen Sie, jetzt ist der Boden schmutzig geworden.
Chef: Na und? Haben Sie keinen Staubsauger?
Dancred: Aber das wäre doch zusätzliche Arbeit und die Bakterien ...
Chef: Labern Sie mich nicht voll. Ich gehe jetzt. Die Entscheidung der Beförderungen ist damit auch klar, oder glauben Sie, daß ich einem Mitarbeiter in einer Führungsposition so ein Verhalten durchgehen lassen kann?
Dancred: Nein, ich ...
Chef: Sie bleiben weiterhin in der Poststelle! Auf Wiedersehen!
Dancred: Wiedersehen.
Chef (murmelt draußen vor sich hin): Ich muß mal mit der Personalstelle reden, also was die so alles einstellen, das ist ja nicht mehr lustig.
Dancred (sitzt gebrochen im Vorimmer, starrt auf die Fußabdrücke im Wohnzimmer): Oh weia, die Bakterien. Der Schmutz. Ich krieg ne Krise. Hoffenlich überlebe ich das. Ich werde mich gleich im "Tal der weisen Narren" ausheulen.

Stephan
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#29
Da liegt schon "der Hase im Pfeffer":

nochmal zur Verdeutlichung: „Gοtt = übernatürliches spirituelles Wesen“.

Das ist eine rein chr. Definition und zeigt klar, wessen Geist dies ist.
Es gibt eine andere Definition, und die ist nicht auf das Forum beschränkt.
aromarin - Haut wie Samt und Seide
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#30
Na ja, bei mir werden die Schuhe ausgezogen, ob Kaiser von China oder sonstwer.

Und Menschen ohne Voranmeldung werden schon gar nicht reingelassen.

Mein Haus Mein Königreich Meine Regeln!

Grüße

Löwe
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