Agni
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Cat schrieb:Neutralität IST eine Position. Und die Gegenposition dazu heißt: nicht neutral sein.
Neutralität ist meiner Meinung nach keine Position, denn eine Position in der Polarität (Pol - Gegenpol) vereinigt immer beide Anteile in sich, entsprechend nach Gewichtung. D.h. die entsprechende Position, selbst wenn sie sich in der Mitte der beiden engegengesetzten Polachsen befindet, kann aus dem Gleichgewicht geraten - je nach Wertung/veränderbarem Standpunkt des/der Wertenden. Neutralität ist der natürliche Zustand, für die Logik nicht mehr erfassbar und daher nicht be-wertbar was sie unantastbar macht und was sie auch über die Polarität stellt.
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(19.06.12012, 14:09)Agni schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-42271.html#pid42271Cat schrieb:Neutralität IST eine Position. Und die Gegenposition dazu heißt: nicht neutral sein.
Neutralität ist meiner Meinung nach keine Position, denn eine Position in der Polarität (Pol - Gegenpol) vereinigt immer beide Anteile in sich, entsprechend nach Gewichtung. D.h. die entsprechende Position, selbst wenn sie sich in der Mitte der beiden engegengesetzten Polachsen befindet, kann aus dem Gleichgewicht geraten - je nach Wertung/veränderbarem Standpunkt des/der Wertenden. Neutralität ist der natürliche Zustand, für die Logik nicht mehr erfassbar und daher nicht be-wertbar was sie unantastbar macht und was sie auch über die Polarität stellt.
Sehe ich identisch wie Agni. Neutralität ist ein Zustand, der beide Positionen und alle möglichen anderen Positionen beinhaltet und gleichzeitig ausschließt.
Was man will – nicht was man wünscht – empfängt man.
Cosima Wagner
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Zitat:Denn man stellt sich bewußt gegen den Strom, gegen Moden, gegen herrschende Meinungen, gegen moralischen Druck von Außen usw. Man läßt sich durch nichts vereinnahmen. Nur der Ängstliche und Schwache paßt sich an.
Es kommt doch sicherlich auf die Situation an?
Als Beispiel: Ich bin mit dem hiesigen Schulsystem nicht einverstanden. Ich könnte dagegen ankämpfen, protestieren usw. Oder ich nehme es an, da es mir momentan nützlich ist, schicke meine Kinder zur Schule, und die richtige Erziehung erfolgt zuhause.
Ich denke, ich stelle mich immer nur so lange bewußt gegen den Strom, wie es mir gut tut und mir etwas bringt. Falle ich zu negativ auf in meinem Umfeld, schwimme ich doch dann lieber ein bißchen mit, so wie ein Tarnfisch. Dabei läßt man sich selbstverständlich "durch nichts vereinnahmen", denn man hat ja seinen Standpunkt, seine Sicht der Dinge.
Löwe
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(19.06.12012, 22:23)Pamina schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-42275.html#pid42275Zitat:Denn man stellt sich bewußt gegen den Strom, gegen Moden, gegen herrschende Meinungen, gegen moralischen Druck von Außen usw. Man läßt sich durch nichts vereinnahmen. Nur der Ängstliche und Schwache paßt sich an.
Es kommt doch sicherlich auf die Situation an?
Als Beispiel: Ich bin mit dem hiesigen Schulsystem nicht einverstanden. Ich könnte dagegen ankämpfen, protestieren usw. Oder ich nehme es an, da es mir momentan nützlich ist, schicke meine Kinder zur Schule, und die richtige Erziehung erfolgt zuhause.
Ich denke, ich stelle mich immer nur so lange bewußt gegen den Strom, wie es mir gut tut und mir etwas bringt. Falle ich zu negativ auf in meinem Umfeld, schwimme ich doch dann lieber ein bißchen mit, so wie ein Tarnfisch. Dabei läßt man sich selbstverständlich "durch nichts vereinnahmen", denn man hat ja seinen Standpunkt, seine Sicht der Dinge.
Hallo Pamina,
ich denke auch das es Situationsbedingt ist.
da ich mich mit Schulsystemen auseinandergesetzt habe, hoffe ich einen umfassenderen Einblick bieten zu können.
Bezüglich des Schulsystems, oder allgemein des Systems:
ich denke der Fehler liegt erst mal in der Annahme, das Schule für die Bildung zuständig ist. Allgemein man verteilt sein Leben und seine Verantwortung an die staatlichen bzw. gesellschaftlichen Instanzen mit der Denke, ja die machen das schon.
Ich kenne einige Schulen, wo die Eltern sich zusätzlich organisieren, Elternabende abhalten, Zusatzabende - wie Kinoabende, Schulparties, Nachhilfe etc. organisieren und somit die Bildung und Erziehung ihrer Kinder bewußt steuern - OHNE gegen das System zu halten. Die Grenzen sind hier nahezu UNENDLICH!
Also aus eigener Kindheit, der arbeitsbedingt notorisch abwesenden Eltern und keinen Vermögen, jedoch erfolgreicher Organisation denke ich vieles wurde in der Erziehung richtig gemacht bzw. nicht sehr viel Falsch. Also von der "gesellschaftlicher" Sichtweise aus betrachtet.
Eine Organisation also bezügl. der erwähnten Kinoabende, Theater Arbeitsgruppen etc. basiert ja theoretisch auf freiwilliger Basis und den Zusammenschluss der Eltern, die müssen ja nicht teilnehmen. Deshalb denke ich als eine systemergänzende Maßnahme dies eher neutral ist.
Es gibt natürlich aber auch einen Nachteil:
http://www.youtube.com/watch?v=GlpjA-QgmQM
Grüße
Löwe
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(19.06.12012, 22:23)Pamina schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-42275.html#pid42275Es kommt doch sicherlich auf die Situation an?
Die besagte Situation unterteilt sich m. M. nach in 3 Bereiche:
Nutzt es einem.
Schadet es einem.
Oder ist es belanglos.
Ist es nützlich, wird es in Anspruch genommen.
Ist es schädlich, meidet man es!
Betrifft es einen nicht, interessiert es nicht!
Zitat:Als Beispiel: Ich bin mit dem hiesigen Schulsystem nicht einverstanden. Ich könnte dagegen ankämpfen, protestieren usw. Oder ich nehme es an, da es mir momentan nützlich ist, schicke meine Kinder zur Schule, und die richtige Erziehung erfolgt zuhause.
So, oder so ähnlich!
A.
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(18.06.12012, 09:33)Cat schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-42250.html#pid42250Zur Neutralität gehört großer Mut. Denn man stellt sich bewußt gegen den Strom, gegen Moden, gegen herrschende Meinungen, gegen moralischen Druck von Außen usw. Man läßt sich durch nichts vereinnahmen. Nur der Ängstliche und Schwache paßt sich an.
Es geht im übrigen nicht um Rache, sondern um das Begleichen einer Rechnung. Auch dazu gehört Mut. Selbst handeln anstatt nach der Obrigkeit zu schreien.
Ein paar schöne Zeilen, wie ich finde!
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25.06.12012, 14:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.06.12012, 14:12 von Andrea.)
Zitat:Es geht im übrigen nicht um Rache, sondern um das Begleichen einer Rechnung. Auch dazu gehört Mut. Selbst handeln anstatt nach der Obrigkeit zu schreien.
Wobei die Sippe, die dann die Rechnung begleichen würde, schon eher selten in der Lage sein dürfte, nicht in und aus Emotionalität zu handeln. Daher favorisiere ich durchaus einen Rechtsstaat, der Grenzen zieht, aber nicht emotional rächt. Eine Sicherheitsverwahrung beispielsweise soll verhindern, daß eine Grenze jemals erneut überschritten werden kann. Geldstrafen, Gefängnisstrafen, sie sollen Denkzettel verpassen, damit eine solche Handlung, die zu dieser Strafe geführt hat, in Zukunft unterbleibt, bei denjenigen, wo man meint, (hofft), daß dies genügt und Wirkung und Einsicht bringt; es geht dem Rechtsstaat aber nicht um Sühne.
Bei den Betroffenen könnte man emotional geladene Rachegefühle aber kaum ausschließen. Und die andere wieder betroffene Sippe, die vielleicht an die Unschuld ihres Sippenmitgliedes glaubt, würde wieder rächen. Ein unschöner und unnötiger Kreislauf an Gewalt entstünde; Und auch an Emotionalität, das ließe sich kaum vermeiden.
Außerdem haben Privatleute oft nicht die Möglichkeiten (fachliche, finanzielle, zeitliche, geistige usw., oft auch, wie angesprochen, nicht die emotional freie), die eine notwendige und neutral beurteilte Ermittlung erfordert. (Ja, ich weiß, auch ein Rechtsstaat kann das nicht immer leisten, es sollte halt wenigstens das angestrebte Prinzip sein, und funktioniert aber auch momentan besser, als es Sippenrache könnte).
Zitat:Dem "Massengentest" bzw. der "Allgemeinen Gendatenbank" steht das Selbstbestimmungsrecht eines jeden Individuums über seinen Körper entgegen. Wer durchsetzen will, daß eine Institution, der Staat oder eine Polizeibehörde in Zukunft über den Körper eines Bundesbürgers bestimmen und entscheiden kann (und nicht mehr der Körpereigentümer), der besitzt erschreckende faschistoide Gedankenzüge.
Das finde ich gut formuliert. Und Massengentests, ebenso wie beispielsweise generelle Datenspeicherung, setzen jeden unter kriminellen Generalverdacht. Und das ist es, was den Rechtsstaat gefährdet und verständliche Abwehr gegen ihn erzeugt. Eine Ermittlung im konkreten Verdachtsfall ist schon anders einzustufen. Aber eben nicht einfach generell gegen alle oder einen großen Teil der Bürger.
Noch ein Zusatz „für Siebensinns“: Nicht alle Juristen und Kriminalisten sind für solche generellen Maßnahmen. Es gibt schon einige, die der Meinung sind, daß bestehende Gesetze zur sinnvollen und erfolgversprechenden Ermittlung völlig ausreichen, und deren Ausdehnung keinen weiteren Erfolg versprechen würde (gelesen mal im Zusammenhang mit der Datenspeicherung).
Zitat:Zur Neutralität gehört großer Mut. Denn man stellt sich bewußt gegen den Strom, gegen Moden, gegen herrschende Meinungen, gegen moralischen Druck von Außen usw. Man läßt sich durch nichts vereinnahmen. Nur der Ängstliche und Schwache paßt sich an.
Mitschwimmen und Dagegenstellen sind aber nicht die einzigen Möglichkeiten. Man kann es auch um sich herum-/vorbeirauschen lassen. Es klingt ehrbar, liebe Cat, aber es kostet doch unnötig Energie, im Gegenstrom zu stehen. Wem willst Du damit ein Zeichen setzen?
Wenn es mal die Situation mit sich bringt, schwimmt man auch mal nach außen hin im Strom mit, wozu sich Feinde oder auch nur Ablehnung oder Kopfschütteln einhandeln, wenn das scheinbare Mitschwimmen aber Vorteile bringt? Aber Du hast schon Recht, man darf nicht unachtsam werden, und sich dann "aus Versehen" doch noch vereinnahmen lassen.
Hekaterina
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Zitat:Es klingt ehrbar, liebe Cat, aber es kostet doch unnötig Energie, im Gegenstrom zu stehen.
Bisher habe ich noch keinen Energieverlust bemerkt. Im Gegenteil, ich behalte meine Energie bei mir, indem ich eben bewußt vieles nicht mitmache.
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