18.03.12002, 09:25
[b:cf8fcc]Forscher beobachten verkehrten Blitz[/b:cf8fcc]
Nicht alle Blitze zielen auf die Erde: Die geheimnisvollen blauen Jets entladen sich nach oben. Ein besonders beeindruckendes Exemplar haben Forscher nun auf Film gebannt.
Seit Forscher mit Hochgeschwindigkeitskameras auf Gewitterjagd gehen, haben sie eine Vielzahl höchst unterschiedlicher elektrischer Erscheinungen zusammengetragen. Das Panoptikum der Entladungsphänomene erinnert an eine Fabelwelt: Im Katalog finden sich "red sprites" - zu deutsch "rote Kobolde" - ebenso wie "Elfen", "Trolle" und "Gnome".
Ein weiteres dieser seltsamen Leuchtfeuer, einen so genannten blauen Jet, hat ein US-amerikanisches Forscherteam nun bei einem tropischen Unwetter vor der Küste von Puerto Rico gefilmt. Wie die Kobolde und die anderen sagenhaften Lichtgestalten ereignet sich auch diese Entladung oberhalb eines Gewitters: Von den Wolken ausgehend schießt für einige Zehntelsekunden eine blaue Lichtfontäne gen Himmel.
Das Exemplar, das die Gruppe um Victor Pasko von der Penn State University jetzt im Fachmagazin "Nature" vorstellt, besaß allerdings besondere Ausmaße. Den imposanten Blitz hatten die Forscher am 14. September 2001 vom Observatorium der Küstenstadt Arecibo aus aufgezeichnet. Die Analyse der Videobilder zeigte, dass die Leuchtspur bis auf 70 Kilometer Höhe raste und damit die bislang beobachtete Obergrenze der blauen Jets um fast 30 Kilometer übertraf.
Damit wollen Pasko und seine Kollegen erstmals nachgewiesen haben, dass die blauen Jets direkten elektrischen Kontakt zur Ionosphäre herstellen können, dem mit geladenen Teilchen angereicherten Bereich der Atmosphäre. Die Forscher gehen davon aus, dass solche umgekehrten Blitze weit verbreitet sind und eine wichtige Rolle im elektrischen Kreislauf der Erde bilden.
Beobachtet wurden blaue Jets und verwandte Erscheinungen vermutlich schon lange, erklärt Pasko. "Das erste aufgezeichnete Bild eines sichtbaren Blitzes oberhalb eines Gewitters entstand mit viel Glück am 5. Juli 1989", sagt der Forscher. "Allerdings haben Piloten und andere schon lange von solchen Phänomenen berichtet, bevor das erste auf Video aufgenommen wurde."
Abgesehen von seiner Größe zeigte der nun aufs Bild gebannte Blitz noch weitere Besonderheiten. Obwohl er sich zunächst, wie bei blauen Jets üblich, kegelförmig nach oben ausbreitete, nahm er weiter oben eine diffuse Pilzform mit einzelnen hellen Zentren an. Dieses Aussehen ist eigentlich charakteristisch für die roten Kobolde, die sich jedoch in entgegengesetzter Richtung zu den Gewitterwolken hin entladen.
Bislang sind sich die Forscher noch nicht sicher, ob sie möglicherweise sogar ein völlig neues Phänomen auf Film gebannt haben, oder bloß eine kuriose Kreuzung: "Vielleicht handelt es sich", meint Pasko, "um ein Hybrid-Ereignis, das auf die Tropen beschränkt ist."
[i:cf8fcc]*schmunzel* das muß ich nicht wirklich kommentieren, oder? [/i:cf8fcc]
Nicht alle Blitze zielen auf die Erde: Die geheimnisvollen blauen Jets entladen sich nach oben. Ein besonders beeindruckendes Exemplar haben Forscher nun auf Film gebannt.
Seit Forscher mit Hochgeschwindigkeitskameras auf Gewitterjagd gehen, haben sie eine Vielzahl höchst unterschiedlicher elektrischer Erscheinungen zusammengetragen. Das Panoptikum der Entladungsphänomene erinnert an eine Fabelwelt: Im Katalog finden sich "red sprites" - zu deutsch "rote Kobolde" - ebenso wie "Elfen", "Trolle" und "Gnome".
Ein weiteres dieser seltsamen Leuchtfeuer, einen so genannten blauen Jet, hat ein US-amerikanisches Forscherteam nun bei einem tropischen Unwetter vor der Küste von Puerto Rico gefilmt. Wie die Kobolde und die anderen sagenhaften Lichtgestalten ereignet sich auch diese Entladung oberhalb eines Gewitters: Von den Wolken ausgehend schießt für einige Zehntelsekunden eine blaue Lichtfontäne gen Himmel.
Das Exemplar, das die Gruppe um Victor Pasko von der Penn State University jetzt im Fachmagazin "Nature" vorstellt, besaß allerdings besondere Ausmaße. Den imposanten Blitz hatten die Forscher am 14. September 2001 vom Observatorium der Küstenstadt Arecibo aus aufgezeichnet. Die Analyse der Videobilder zeigte, dass die Leuchtspur bis auf 70 Kilometer Höhe raste und damit die bislang beobachtete Obergrenze der blauen Jets um fast 30 Kilometer übertraf.
Damit wollen Pasko und seine Kollegen erstmals nachgewiesen haben, dass die blauen Jets direkten elektrischen Kontakt zur Ionosphäre herstellen können, dem mit geladenen Teilchen angereicherten Bereich der Atmosphäre. Die Forscher gehen davon aus, dass solche umgekehrten Blitze weit verbreitet sind und eine wichtige Rolle im elektrischen Kreislauf der Erde bilden.
Beobachtet wurden blaue Jets und verwandte Erscheinungen vermutlich schon lange, erklärt Pasko. "Das erste aufgezeichnete Bild eines sichtbaren Blitzes oberhalb eines Gewitters entstand mit viel Glück am 5. Juli 1989", sagt der Forscher. "Allerdings haben Piloten und andere schon lange von solchen Phänomenen berichtet, bevor das erste auf Video aufgenommen wurde."
Abgesehen von seiner Größe zeigte der nun aufs Bild gebannte Blitz noch weitere Besonderheiten. Obwohl er sich zunächst, wie bei blauen Jets üblich, kegelförmig nach oben ausbreitete, nahm er weiter oben eine diffuse Pilzform mit einzelnen hellen Zentren an. Dieses Aussehen ist eigentlich charakteristisch für die roten Kobolde, die sich jedoch in entgegengesetzter Richtung zu den Gewitterwolken hin entladen.
Bislang sind sich die Forscher noch nicht sicher, ob sie möglicherweise sogar ein völlig neues Phänomen auf Film gebannt haben, oder bloß eine kuriose Kreuzung: "Vielleicht handelt es sich", meint Pasko, "um ein Hybrid-Ereignis, das auf die Tropen beschränkt ist."
[i:cf8fcc]*schmunzel* das muß ich nicht wirklich kommentieren, oder? [/i:cf8fcc]