Schwarzdorn, Schlehe - jetzt blüht sie!
#1
Schwarzdorn (Schlehe / Schlehdorn)

Die Schlehe, auch Schlehdorn oder Schwarzdorn genannt, gehört in die Familie der Rosengewächse und ist hier bei uns heimisch. Sie gedeiht auf armen, kalkhaltigen Böden, an Wald- und Wiesenrändern, auf Ödland und Geröllhalden. Man kann sie als echte Wildfrucht bezeichnen, die nur sehr schwer in Gärten anzusiedeln ist, weil sich selbst junge Pflanzen nicht gut versetzen lassen.

Wer die herben Früchte sammeln und zur Saft-, Sirup, oder Geleeherstellung verwenden möchte, der sollte damit bis nach den ersten strengen Frösten warten. Erst dann haben die bemehlten, blauen Früchte einen Teil ihrer Gerbstoffe und Säure abgebaut und ein besseres Aroma entwickelt.

Ohne Handschuhe kann man es kaum wagen, die dicht an dicht sitzenden Früchte zu ernten, denn die Zweige sind stark bedornt, und man käme mit bloßen Händen nicht ohne Verletzungen davon.

Schlehen kann man sehr gut säurearmen Früchten beimengen. Eine Schlehen - Birnenmarmelade schmeckt vorzüglich. Auch mit Holunder gemischt, erzielt man einen ausgezeichneten Geschmack.

Im Frühjahr blüht die Schlehe als erster Strauch. Bevor sich die Blätter entwickeln, erscheinen die weißen Blüten mit dem mandelartigen Geruch, die von vielen Insekten aufgesucht werden. Die Blüten bilden einen schönen Kontrast zu dem dunklen Holz, daher der Name Schwarzdorn. Seit alters her werden sie zu Tees verwendet und gelten mit als eines der ältesten pflanzlichen Heilmittel überhaupt. In erster Linie verwendet man die Schlehe als mildes Abführmittel. Darüberhinaus wirkt sie krampflösend, schmerzstillend und harn- und schweißtreibend. Die beste Applikationsform ist der Tee. Eine Essenz ist bei Krämpfen im Bauchraum und bei schmerzhafter Menstruation angezeigt.

Der Schlehensirup zeigt eine gute Wirkung bei rheumatischen Erkrankungen. Frühzeitig eingenommen schützt er vor einer drohenden Grippe. Zu diesem Zweck sollte er mit Kamillen- und Holunderblüten gemischt werden. Wer will, kann auch einen saft herstellen. Dieser hat eine stark erfrischende Wirkung und hilft bei Gallenblasenschwäche und Gelbsucht. Die Schlehenmarmelade schmeckt nicht nur ausgezeichnet, sie regt auch den Appetit an.


Vorkommen: In ganz Europa


Zu verwendedne Teile: Früchte, Blüten

Blütezeit: Lenz und Ostermonat


Sammelzeit: Blüten zur Blütezeit; Früchte nach dem ersten Frost;


Eigenschaften: Abführend, schweißtreibend, die Verdauung regulierend, krampflösend, entzündungshemmend


med. Anwendung: als Tee, bei Verstopfung, unreinem Blut; als Essenz: bei Krämpfen und Monatsbeschwerden; als Sirup: bei Stoffwechselstörungen mit Steinbildung, Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis, als Spülungen: (mit Tee) bei leichten Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut

Dosierung und Zubereitung: Tee: 2 g = 3 TL Früchte auf 1 Tasse siedendes Wasser; morgens und abends je 1 Tasse

Essenz: 1mal täglich 15 Tropfen in einem Glas Wasser nehmen

Vorsicht: Überdosierung von Schlehe vermeiden!
Sei!
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#2
Hallo,

kann mir jemand sagen, woher ich Schwarzdorn für Gradierwerke bekomme?
Danke vorab!

Viele Grüße
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#3
C schrieb:Hallo,

kann mir jemand sagen, woher ich Schwarzdorn für Gradierwerke bekomme?
Danke vorab!

Viele Grüße

Ich mußte jetzt erst mal nachsehen, was ein Gradierwerk ist. Hatte ich noch nie gehört. Willst Du eines bauen? Dann gibt es das passende Schwarzdornholz sicherlich im Fachhandel zu kaufen.

Ein Gradierwerk besteht aus einem Holzgerüst, das vorwiegend mit Schwarzdorn-Bündeln ausgestopft ist. Es dient dem Erhöhen des Salzgehaltes der Sole. Während diese immer wieder am Gradierwerk hinabrieselt, verdunstet das Wasser durch Sonneneinwirkung und Wind.

Die Verunreinigungen der Sole, wie zum Beispiel Kalk, setzen sich in Form des so genannten Dornsteins im Reisig ab. Diese Art und Weise der Salzgewinnung verminderte in der damaligen Zeit die hohen Siedekosten. Heute dienen Gradierwerke lediglich der Inhalation im Rahmen eines Kur- und Gesundheitsaufenthaltes (meerähnliches Klima).

Aus ökonomischen Gründen wurden damals zur Salzgewinnung Gradierwerke zur natürlichen Verdunstung genutzt. Sie waren damit lediglich ein Bestandteil einer Saline.


Die Erfindung des Gradierwerkes

Die ersten deutschen Salinenstädte waren Lüneburg (956 n. d. Z.) und Reichenhall (1163 n. d. Z.). Die Solequellen waren meist in Besitz des Landesherrn, die Salinen dagegen wurden von den sogenannten Pfännern gepachtet. Das Salz wurde zu dieser Zeit in gewaltigen Pfannen eingedampft. Der Bedarf an Brennmaterial war dementsprechend hoch, so dass ganze Waldgebiete abgeholzt wurden. So entstanden eigentümliche Landschaften, wie zum Beispiel die „Lüneburger Heide“.

Ab dem 16. Jahrhundert erbaute man Gradierwerke, um das Salz auf natürliche Art und Weise durch Verdunstung zu gewinnen. Diese Einrichtung erforderte jedoch einen ebenso großen Kapitalaufwand, welchen die Pfänner über Steuern an den Landsherrn nicht aufbringen konnten. Demzufolge ging die Salzproduktion mehr und mehr in ein staatliches Monopolunternehmen über. Ab dem 18. Jahrhundert arbeiteten die Pfänner als Lohnarbeiter, angestellt bei der Obrigkeit, eine „Fabrik“ wurde gebildet.


Der Schwarzdorn (Prunus spinosa L.),

auch Schlehdorn oder Schlehe genannt, ist ein mittelgroßer Strauch, der zu den Rosengewächsen gehört. Angesiedelt ist dieses Gewächs in Europa. Der Schwarzdorn wird circa 3 bis 6 Meter hoch und besitzt stark verästelte Dornenzweige mit dunkler Rinde.

Die Pflanze ist durch ihre Dornen gegen Schädlinge gut geschützt, so dass sie sich leicht verbreitet. Durch die hohe Belastbarkeit des Gewächses wird es häufig für Gradierwerke genutzt.
Fulvia Flacca Bambula
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