29.01.12010, 15:23
Jahrelanger sexueller Missbrauch an Berliner Jesuitenschule
Rektor: "Die Wucht der Vorfälle hat mich erschlagen"
An einem als Eliteschule geltenden katholischen Berliner Gymnasium hat offenbar jahrelang systematischen sexuellen Missbrauch von Schülern durch Priester gegeben. Der Rektor des von Jesuiten betriebenen Canisius-Kollegs, Pater Klaus Mertes, schrieb laut einem Bericht der Berliner "Morgenpost" in einem Brief an 600 ehemalige Schüler, dass mindestens zwei Padres in den 70er und 80er Jahren die Straftaten begangen hätten.
"Mit tiefer Erschütterung und Scham habe ich diese entsetzlichen, nicht nur vereinzelten, sondern systematischen und jahrelangen Übergriffe zur Kenntnis genommen", schrieb Pater Mertes an die früheren Schüler. Die beiden unter Verdacht stehenden Padres haben die Schule und auch den Jesuiten-Orden laut Rektor Mertes in den 80er Jahren verlassen und seien seitdem nicht mehr an einer Schule tätig gewesen. Unter welchen Umständen sie das Kolleg verlassen hätten, sei unklar und soll untersucht werden.
Mertes wollte der "Morgenpost" nicht die genauen Opferzahlen nennen. "Die Wucht der Vorfälle hat mich aber erschlagen", sagte er. Er habe den Opfern volle Diskretion zugesagt. Es stehe den Opfern frei, sich an die Polizei oder Öffentlichkeit zu wenden.
Wie eine Sprecherin der Berliner Staatsanwaltschaft auf Anfrage sagte, sind der Behörde gegenwärtig keine Anzeigen zu sexuellem Missbrauch am Canisius-Kolleg bekannt. Die in den 70er Jahren verübten Taten dürften zumindest weitgehend strafrechtlich verjährt sein, je nach Tatzeitpunkt könnten aber die Taten aus den 80er Jahren durchaus noch zu einer juristischen Verfolgung führen.
Die Verjährungsfrist für sexuellen Missbrauch beträgt zwar 20 Jahre, womit das Jahr 1990 das letzte in Frage kommende Tatjahr wäre. Allerdings setzt die Verjährung bei sexuellem Missbrauch von Kindern erst mit dem Vollenden des 18. Lebensjahrs des Opfers ein, sagte die Sprecherin.
Mertes räumte ein, dass bereits in den vergangenen Jahren vereinzelt Missbrauchsfälle bekannt geworden seien. Die Betroffenen hätten sich aber nicht offenbaren wollen. Nach einer schulinternen Veröffentlichung seien zum Jahreswechsel mehrere ehemalige Schüler auf ihn zugegangen. Deren Berichte hätten ihn überzeugt, dass es sich nicht um Einzelfälle, sondern einen systematischen und jahrzehntelangen Missbrauch handle.
http://www.berlinonline.de/aktuelles/nachrichten/detail_afp_CNG.b824419d37f17955c410d59edb13ce31.21.php
Rektor: "Die Wucht der Vorfälle hat mich erschlagen"
An einem als Eliteschule geltenden katholischen Berliner Gymnasium hat offenbar jahrelang systematischen sexuellen Missbrauch von Schülern durch Priester gegeben. Der Rektor des von Jesuiten betriebenen Canisius-Kollegs, Pater Klaus Mertes, schrieb laut einem Bericht der Berliner "Morgenpost" in einem Brief an 600 ehemalige Schüler, dass mindestens zwei Padres in den 70er und 80er Jahren die Straftaten begangen hätten.
"Mit tiefer Erschütterung und Scham habe ich diese entsetzlichen, nicht nur vereinzelten, sondern systematischen und jahrelangen Übergriffe zur Kenntnis genommen", schrieb Pater Mertes an die früheren Schüler. Die beiden unter Verdacht stehenden Padres haben die Schule und auch den Jesuiten-Orden laut Rektor Mertes in den 80er Jahren verlassen und seien seitdem nicht mehr an einer Schule tätig gewesen. Unter welchen Umständen sie das Kolleg verlassen hätten, sei unklar und soll untersucht werden.
Mertes wollte der "Morgenpost" nicht die genauen Opferzahlen nennen. "Die Wucht der Vorfälle hat mich aber erschlagen", sagte er. Er habe den Opfern volle Diskretion zugesagt. Es stehe den Opfern frei, sich an die Polizei oder Öffentlichkeit zu wenden.
Wie eine Sprecherin der Berliner Staatsanwaltschaft auf Anfrage sagte, sind der Behörde gegenwärtig keine Anzeigen zu sexuellem Missbrauch am Canisius-Kolleg bekannt. Die in den 70er Jahren verübten Taten dürften zumindest weitgehend strafrechtlich verjährt sein, je nach Tatzeitpunkt könnten aber die Taten aus den 80er Jahren durchaus noch zu einer juristischen Verfolgung führen.
Die Verjährungsfrist für sexuellen Missbrauch beträgt zwar 20 Jahre, womit das Jahr 1990 das letzte in Frage kommende Tatjahr wäre. Allerdings setzt die Verjährung bei sexuellem Missbrauch von Kindern erst mit dem Vollenden des 18. Lebensjahrs des Opfers ein, sagte die Sprecherin.
Mertes räumte ein, dass bereits in den vergangenen Jahren vereinzelt Missbrauchsfälle bekannt geworden seien. Die Betroffenen hätten sich aber nicht offenbaren wollen. Nach einer schulinternen Veröffentlichung seien zum Jahreswechsel mehrere ehemalige Schüler auf ihn zugegangen. Deren Berichte hätten ihn überzeugt, dass es sich nicht um Einzelfälle, sondern einen systematischen und jahrzehntelangen Missbrauch handle.
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Tue was immer ich will!