17.07.12011, 22:45
Als ich diesen Artikel im Schrot und Korn las (Mai-Ausgabe) war ich erst schockiert, dann sauer. Einfach ekelhaft, dass nicht mal bei der Monatsblutung halt gemacht wird, um uns langsam aber sicher krank zu machen.
Wenn man sich für eine konsequente, natürliche Lebensweise etscheided, nimmt man zunächst die nahliegenden Dinge, wie Ernährung, Wohnumfeld, usw. bewußter wahr. Dann geht es ins Detail und plötzlich erkennt man, wo überall noch Stolperfallen liegen. Hinterhälltig lauert die Manipulation da wo sie überhaupt nicht vermutet wird! Ich zumindest fühle mich dadurch ziemlich veräppelt...
Unsere Urahnen maßen dem monatlichen Blutfluss mystische Bedeutung bei. Menstruationsblut war für sie etwas Magisches, Kraftvolles. Ein sichtbares Zeichen von Fruchtbarkeit. Im jüdischen und Chr*stlichen Glauben galten menstruierende Frauen dann als unrein, durften nicht an rituellen Handlungen teilnehmen. Man glaubte, das Blut – das auch Bestandteil etlicher Liebeszauber war – sei giftig und lasse Milch oder Wein sauer und Hunde tollwütig werden. Über Jahrhunderte wurde Mädchen und Frauen beigebracht, sich für ihre natürlichen Zyklen zu schämen. Erst die Frauenbewegung rüttelte am Tabu. Neue Formen der Monatshygiene gewährten Menstruierenden mehr Freiheit und halfen zugleich, den noch immer als peinlich empfundenen Vorgang zu verbergen. Insbesondere konventionelle Tampons können aber die Frauengesundheit be-lasten (siehe Kapitel Tampons). Im Bio-Laden gibt es gesündere Alternativen.
Überblick. Was gibt’s im Bio-Laden?
Äußerlich und im Gebrauch sind die Damenbinden und Tampons von Natracare den konventionellen Produkten am ähnlichsten. Im Gegensatz zu herkömmlicher Monatshygiene enthalten sie jedoch weder chemisch aufbereiteten Zellstoff noch Plastik und sind somit zu 100 Prozent biologisch abbaubar. Ähnlich wie Tampons verwenden manche Frauen Naturschwämme von Charmy. Die Firma bietet die Schwämmchen allerdings nicht explizit als Menstruationsprodukt an. Laut Charmy sind sie einfach in der Handhabung und können längere Zeit verwendet werden. Nach Ende der Gebrauchsdauer empfiehlt die Firma den Schwamm in den Kompost zu geben.
Apart und ungewöhnlich empfinden viele Frauen sogenannte Menstruationstassen wie die Diva Cup, die in Deutschland die Firma Medintim vertreibt. Die wie ein kleiner Kelch geformte Tasse wird in die Scheide eingeführt und fängt dort das Blut auf. Auch dieses Produkt hat eine lange Lebensdauer.
Kulmine-Stoffbinden sind ebenfalls viele Jahre wieder verwendbar. Die aus hochwertiger Bio-Baumwolle und Bouretteseide (kurzfaserige Maulbeerseide mit noppiger Struktur) gefertigten Einlagen gibt es in vier Größen und Formen und in 20 verschiedenen Ausführungen – von der Wochenbett-Faltbinde bis hin zur Slipeinlage für Tangas.
Menstruationstassen. Wie funktionieren sie?
Eine Menstruationstasse oder -kappe wie die Diva Cup ist eine kelchförmige, etwa fünf Zentimeter lange gestielte Schale aus medizinischem Silikon. Gefaltet wird sie ähnlich wie ein Tampon in die Scheide eingeführt und fängt das Menstruationsblut im Körperinneren auf. Die Diva Cup kann bis zu 30 Milliliter Flüssigkeit aufnehmen, das entspricht etwa einem Drittel des gesamten Monatssekrets. Innerhalb von 24 Stunden sollte die Tasse jedoch zwei bis vier Mal geleert, ausgewaschen und wieder eingesetzt werden. Zwischen den Zyklen wird sie ausgekocht, das genügt, um sie hygienisch einwandfrei zu halten. Da die Silikon-Oberfläche der Tasse sehr glatt ist, haben Keime und Bakterien es schwer, sich anzusiedeln und es entsteht auch kein unangenehmer Geruch.
Wegen ihres großen Fassungsvermögens sind Menstruationstassen gut für besonders starke Blutungen geeignet. Doch auch bei schwacher Blutung können sie nützlich sein, denn sie trocknen die Scheidenschleimhaut nicht aus, da sie das Blut nicht aufsaugen, sondern auffangen. Die Menstruationstasse ist von außen nicht sichtbar. Sie absorbiert kein Wasser und kann deshalb gut zum Schwimmen oder Saunieren getragen werden. Die Handhabung ist nach anfänglicher Übung für die meisten Frauen problemlos.
Stoffbinden. Was spricht dafür?
Design und Tragekomfort der Kulmine Stoffbinden aus Bio-Baumwolle und Seide sind ganz auf die Wertschätzung des Monatszyklus abgestimmt. Ihre Saugfähigkeit ist laut Herstellerin Petra Sood mit der von Einmalbinden vergleichbar.
Pflege und Handhabung sind unkompliziert. In einem anliegenden Slip halten die Binden auch ohne Klebenaht, für weitere Höschen gibt es Flügelmodelle mit Klett- oder Druckknopfverschluss. Zum Reinigen müssen die Einlagen einfach innerhalb von 24 Stunden mit kaltem Wasser ausgespült oder eingeweicht werden. In der nächsten 60 Grad Wäsche werden sie hygienisch sauber.
Vor allem Frauen, die zu Ausschlägen und Pilzinfektionen neigen, empfinden Stoffbinden als sehr angenehm. Im Gegensatz zum „Pampersgefühl“, das manche Zellstoffbinde mit Plastik-Auslaufschutz erzeugt, sind Stoffbinden luftdurchlässig, saugfähig und hautfreundlich. Seide ist für ihre temperaturausgleichenden und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt.
Schwämme. Polyurethan oder Natur?
Schwämmchen passen ihre Form der Scheide an und trocknen die Schleimhaut nicht aus. Als Einmalschwämmchen aus Polyurethan (PU) stufen viele Frauen den Beppy Soft-Comfort Tampon von Medintim eher als ein Lifestyle-, denn als Bio-Produkt ein. Er gewährt Diskretion und Bewegungsfreiheit während der Periode. Egal ob Schwimmen, Reiten, Sport oder Sauna – der Schwamm, der ein Loch statt eines Bändchens hat, macht alles mit. Allerdings muss er nach Gebrauch in den Restmüll.
Die Firma Charmy hat Levantinerschwämme aus dem östlichen Mittelmeer im Angebot, die wiederverwendbar sein sollen.
Tampons. Was ist bei Bio anders?
Klein und unauffällig sind Tampons das beliebteste Monatshygieneprodukt. Rund drei Viertel aller Frauen bevorzugen die praktischen Watteröllchen. Konventionelle Tampons bestehen aus Viskosewatte, einem aus Zellulose hergestelltem Kunststoff oder einer Mischung aus Viskose und Baumwolle. Manche Tampons sind zusätzlich mit einer dünnen Synthetikschicht ummantelt, die verhindern soll, dass sich Fasern aus dem Tampon lösen und in der Scheide zurückbleiben. Die Viskose wird häufig mit Chlor gebleicht. Das wirkt keimtötend, dabei entstehen aber auch halogenorganische Verbindungen, die Allergien hervorrufen können und im Verdacht stehen, Krebs auszulösen. Auch geringe Mengen von giftigem, von der WHO als krebserregend eingestuftem Formaldehyd wurden mehrfach in Tampons nachgewiesen.
Natracare-Tampons bestehen aus zertifizierter Bio-Baumwolle, bei deren Anbau die Umwelt nicht mit Pestiziden belastet wurde. Sie sind frei von optischen Aufhellern, Zellstoffen, Kunst- und Zusatzstoffen. Auch ohne Kunststoffbeschichtung halten die Baumwollfasern so gut zusammen, dass sie sich im Gebrauch nicht lösen. Das kann man in einem einfachen Versuch mit einem Wasserglas testen. Bei herkömmlichen Tampons kann es sein, dass bereits nach wenigen Sekunden ettliche Fasern frei im Wasser schwimmen.
Binden. Was macht den Unterschied?
Der Saugkern konventioneller Binden besteht aus mit Chlor gebleichten Zellstoffflocken und Polyacrylaten (Kunststoffkügelchen auf Erdölbasis, sogenannte Absorber, die Flüssigkeit aufsaugen). Damit sie sich länger trocken anfühlen, enthält das Obermaterial der Binden, das direkt mit der Haut in Berührung kommt, oft Kunststoffe.
Als Auslaufschutz schließt die Binde unten mit einer undurchlässigen Kunststoffschicht ab, die jedoch auch die Luftzirkulation behindert. Empfindliche Frauen reagieren darauf nicht selten mit Allergien, Pilzinfektionen und Ausschlägen, denn in dem dadurch entstehenden feuchtwarmen Klima fühlen sich Keime und Bakterien besonders wohl; ein unangenehmer Geruch entsteht. Um diesen zu neutralisieren enthalten manche Produkte Duftstoffe, die das Allergiepoten-zial noch zusätzlich erhöhen.
Die Damenbinden von Natracare bestehen aus Bio-Baumwolle und im Kern aus chlorfrei gebleichter Zellulose. Die „Auslaufschicht“ ist aus nicht gentechnisch veränderter Getreidestärke gefertigt und bildet eine atmungsaktive Schicht. Feuchtigkeit gelangt nicht hindurch. All diese Eigenschaften machen die Natracare-Binden somit biologisch abbaubar und belasten die Umwelt entsprechend deutlich weniger als herkömmliche Produkte.
Müllberge. Was ist vermeidbar?
Allein in Europa landen jährlich über 17 Milliarden Binden und 10 Milliarden Tampons auf Müllbergen oder in Kläranlagen. Auch in dieser Hinsicht können Monatshygiene-Produkte, die in Bio-Läden erhältlich sind, eine sinnvolle Alternative darstellen.
Die wiederverwendbaren Stoffbinden von Kulmine oder die Menstruationstassen von Medintim können jahrelang im Einsatz sein und ersparen dem Planeten somit viel Müll. Die Einmal-Produkte, die es im Bio-Laden gibt – also die von Natracare – bestehen aus natürlichen, bis zu 95 Prozent biologisch abbaubaren Stoffen. Die Natracare-Tampons gibt es auch mit Applikator. Auch dieser ist aus biologisch abbaubarem Karton hergestellt. Die Alternative für die Plastikhüllen, die Tampons aus hygienischen Gründen umgeben müssen, muss noch gefunden werden.
Wohlfühlen. Was hat Einfluss?
„Tage“ ohne Beschwerden sind leider nicht für alle Frauen selbstverständlich. Neben psychischer Anspannung und Bauchschmerzen sind vor allem Schwitzen im Intimbereich, Juckreiz, Ausschläge, Allergien, trockene Schleimhäute und vermehrte Pilzinfektionen ebenso unangenehme wie häufige Begleiterscheinungen der Menstruation. Ärgerlich, wenn dann Monatshygieneartikel nicht vertragen werden und sich die Beschwerden dadurch noch verstärken.
Hier kann die richtige Monatshygiene in vielen Fällen helfen. Und nicht nur das: Hochwertige Produkte können dazu beitragen, die Menstruation als einen sinnvollen und natürlichen Vorgang erlebbar zu machen, sie aufzuwerten und damit das Körpergefühl der Trägerin positiv zu beeinflussen.
Bei erhöhter Anfälligkeit gegen Pilzinfektionen raten Gynäkologen ihren Patientinnen, auf synthetische Textilien zu verzichten und nur noch Unterwäsche aus Naturmaterialien wie Baumwolle und Seide zu tragen. Diese Stoffe sind luftdurchlässiger und lassen die Haut eher atmen. Die Vorteile von Naturmaterialien können auf Produkte der Monatshygiene übertragen werden – erst recht, wenn die-se in Bio-Qualität hergestellt sind.
Tamponkrankheit
Diese seltene, aber gefährliche Erkrankung wird von einem Toxin des Bakteriums Staphylococcus aureus ausgelöst, das im Körper zu einer allergischen Schockreaktion führt. Typische Anzeichen sind plötzliches hohes Fieber, Übelkeit, Schwindel und Hautausschlag. „Unabhängige Studien der New York University Medical School weisen darauf hin, dass diese Bakterien in Verbindung mit reiner Baumwolle keine Toxine freisetzen“, erklärt Anna Wetherill von Natracare.
Wenn man sich für eine konsequente, natürliche Lebensweise etscheided, nimmt man zunächst die nahliegenden Dinge, wie Ernährung, Wohnumfeld, usw. bewußter wahr. Dann geht es ins Detail und plötzlich erkennt man, wo überall noch Stolperfallen liegen. Hinterhälltig lauert die Manipulation da wo sie überhaupt nicht vermutet wird! Ich zumindest fühle mich dadurch ziemlich veräppelt...
Unsere Urahnen maßen dem monatlichen Blutfluss mystische Bedeutung bei. Menstruationsblut war für sie etwas Magisches, Kraftvolles. Ein sichtbares Zeichen von Fruchtbarkeit. Im jüdischen und Chr*stlichen Glauben galten menstruierende Frauen dann als unrein, durften nicht an rituellen Handlungen teilnehmen. Man glaubte, das Blut – das auch Bestandteil etlicher Liebeszauber war – sei giftig und lasse Milch oder Wein sauer und Hunde tollwütig werden. Über Jahrhunderte wurde Mädchen und Frauen beigebracht, sich für ihre natürlichen Zyklen zu schämen. Erst die Frauenbewegung rüttelte am Tabu. Neue Formen der Monatshygiene gewährten Menstruierenden mehr Freiheit und halfen zugleich, den noch immer als peinlich empfundenen Vorgang zu verbergen. Insbesondere konventionelle Tampons können aber die Frauengesundheit be-lasten (siehe Kapitel Tampons). Im Bio-Laden gibt es gesündere Alternativen.
Überblick. Was gibt’s im Bio-Laden?
Äußerlich und im Gebrauch sind die Damenbinden und Tampons von Natracare den konventionellen Produkten am ähnlichsten. Im Gegensatz zu herkömmlicher Monatshygiene enthalten sie jedoch weder chemisch aufbereiteten Zellstoff noch Plastik und sind somit zu 100 Prozent biologisch abbaubar. Ähnlich wie Tampons verwenden manche Frauen Naturschwämme von Charmy. Die Firma bietet die Schwämmchen allerdings nicht explizit als Menstruationsprodukt an. Laut Charmy sind sie einfach in der Handhabung und können längere Zeit verwendet werden. Nach Ende der Gebrauchsdauer empfiehlt die Firma den Schwamm in den Kompost zu geben.
Apart und ungewöhnlich empfinden viele Frauen sogenannte Menstruationstassen wie die Diva Cup, die in Deutschland die Firma Medintim vertreibt. Die wie ein kleiner Kelch geformte Tasse wird in die Scheide eingeführt und fängt dort das Blut auf. Auch dieses Produkt hat eine lange Lebensdauer.
Kulmine-Stoffbinden sind ebenfalls viele Jahre wieder verwendbar. Die aus hochwertiger Bio-Baumwolle und Bouretteseide (kurzfaserige Maulbeerseide mit noppiger Struktur) gefertigten Einlagen gibt es in vier Größen und Formen und in 20 verschiedenen Ausführungen – von der Wochenbett-Faltbinde bis hin zur Slipeinlage für Tangas.
Menstruationstassen. Wie funktionieren sie?
Eine Menstruationstasse oder -kappe wie die Diva Cup ist eine kelchförmige, etwa fünf Zentimeter lange gestielte Schale aus medizinischem Silikon. Gefaltet wird sie ähnlich wie ein Tampon in die Scheide eingeführt und fängt das Menstruationsblut im Körperinneren auf. Die Diva Cup kann bis zu 30 Milliliter Flüssigkeit aufnehmen, das entspricht etwa einem Drittel des gesamten Monatssekrets. Innerhalb von 24 Stunden sollte die Tasse jedoch zwei bis vier Mal geleert, ausgewaschen und wieder eingesetzt werden. Zwischen den Zyklen wird sie ausgekocht, das genügt, um sie hygienisch einwandfrei zu halten. Da die Silikon-Oberfläche der Tasse sehr glatt ist, haben Keime und Bakterien es schwer, sich anzusiedeln und es entsteht auch kein unangenehmer Geruch.
Wegen ihres großen Fassungsvermögens sind Menstruationstassen gut für besonders starke Blutungen geeignet. Doch auch bei schwacher Blutung können sie nützlich sein, denn sie trocknen die Scheidenschleimhaut nicht aus, da sie das Blut nicht aufsaugen, sondern auffangen. Die Menstruationstasse ist von außen nicht sichtbar. Sie absorbiert kein Wasser und kann deshalb gut zum Schwimmen oder Saunieren getragen werden. Die Handhabung ist nach anfänglicher Übung für die meisten Frauen problemlos.
Stoffbinden. Was spricht dafür?
Design und Tragekomfort der Kulmine Stoffbinden aus Bio-Baumwolle und Seide sind ganz auf die Wertschätzung des Monatszyklus abgestimmt. Ihre Saugfähigkeit ist laut Herstellerin Petra Sood mit der von Einmalbinden vergleichbar.
Pflege und Handhabung sind unkompliziert. In einem anliegenden Slip halten die Binden auch ohne Klebenaht, für weitere Höschen gibt es Flügelmodelle mit Klett- oder Druckknopfverschluss. Zum Reinigen müssen die Einlagen einfach innerhalb von 24 Stunden mit kaltem Wasser ausgespült oder eingeweicht werden. In der nächsten 60 Grad Wäsche werden sie hygienisch sauber.
Vor allem Frauen, die zu Ausschlägen und Pilzinfektionen neigen, empfinden Stoffbinden als sehr angenehm. Im Gegensatz zum „Pampersgefühl“, das manche Zellstoffbinde mit Plastik-Auslaufschutz erzeugt, sind Stoffbinden luftdurchlässig, saugfähig und hautfreundlich. Seide ist für ihre temperaturausgleichenden und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt.
Schwämme. Polyurethan oder Natur?
Schwämmchen passen ihre Form der Scheide an und trocknen die Schleimhaut nicht aus. Als Einmalschwämmchen aus Polyurethan (PU) stufen viele Frauen den Beppy Soft-Comfort Tampon von Medintim eher als ein Lifestyle-, denn als Bio-Produkt ein. Er gewährt Diskretion und Bewegungsfreiheit während der Periode. Egal ob Schwimmen, Reiten, Sport oder Sauna – der Schwamm, der ein Loch statt eines Bändchens hat, macht alles mit. Allerdings muss er nach Gebrauch in den Restmüll.
Die Firma Charmy hat Levantinerschwämme aus dem östlichen Mittelmeer im Angebot, die wiederverwendbar sein sollen.
Tampons. Was ist bei Bio anders?
Klein und unauffällig sind Tampons das beliebteste Monatshygieneprodukt. Rund drei Viertel aller Frauen bevorzugen die praktischen Watteröllchen. Konventionelle Tampons bestehen aus Viskosewatte, einem aus Zellulose hergestelltem Kunststoff oder einer Mischung aus Viskose und Baumwolle. Manche Tampons sind zusätzlich mit einer dünnen Synthetikschicht ummantelt, die verhindern soll, dass sich Fasern aus dem Tampon lösen und in der Scheide zurückbleiben. Die Viskose wird häufig mit Chlor gebleicht. Das wirkt keimtötend, dabei entstehen aber auch halogenorganische Verbindungen, die Allergien hervorrufen können und im Verdacht stehen, Krebs auszulösen. Auch geringe Mengen von giftigem, von der WHO als krebserregend eingestuftem Formaldehyd wurden mehrfach in Tampons nachgewiesen.
Natracare-Tampons bestehen aus zertifizierter Bio-Baumwolle, bei deren Anbau die Umwelt nicht mit Pestiziden belastet wurde. Sie sind frei von optischen Aufhellern, Zellstoffen, Kunst- und Zusatzstoffen. Auch ohne Kunststoffbeschichtung halten die Baumwollfasern so gut zusammen, dass sie sich im Gebrauch nicht lösen. Das kann man in einem einfachen Versuch mit einem Wasserglas testen. Bei herkömmlichen Tampons kann es sein, dass bereits nach wenigen Sekunden ettliche Fasern frei im Wasser schwimmen.
Binden. Was macht den Unterschied?
Der Saugkern konventioneller Binden besteht aus mit Chlor gebleichten Zellstoffflocken und Polyacrylaten (Kunststoffkügelchen auf Erdölbasis, sogenannte Absorber, die Flüssigkeit aufsaugen). Damit sie sich länger trocken anfühlen, enthält das Obermaterial der Binden, das direkt mit der Haut in Berührung kommt, oft Kunststoffe.
Als Auslaufschutz schließt die Binde unten mit einer undurchlässigen Kunststoffschicht ab, die jedoch auch die Luftzirkulation behindert. Empfindliche Frauen reagieren darauf nicht selten mit Allergien, Pilzinfektionen und Ausschlägen, denn in dem dadurch entstehenden feuchtwarmen Klima fühlen sich Keime und Bakterien besonders wohl; ein unangenehmer Geruch entsteht. Um diesen zu neutralisieren enthalten manche Produkte Duftstoffe, die das Allergiepoten-zial noch zusätzlich erhöhen.
Die Damenbinden von Natracare bestehen aus Bio-Baumwolle und im Kern aus chlorfrei gebleichter Zellulose. Die „Auslaufschicht“ ist aus nicht gentechnisch veränderter Getreidestärke gefertigt und bildet eine atmungsaktive Schicht. Feuchtigkeit gelangt nicht hindurch. All diese Eigenschaften machen die Natracare-Binden somit biologisch abbaubar und belasten die Umwelt entsprechend deutlich weniger als herkömmliche Produkte.
Müllberge. Was ist vermeidbar?
Allein in Europa landen jährlich über 17 Milliarden Binden und 10 Milliarden Tampons auf Müllbergen oder in Kläranlagen. Auch in dieser Hinsicht können Monatshygiene-Produkte, die in Bio-Läden erhältlich sind, eine sinnvolle Alternative darstellen.
Die wiederverwendbaren Stoffbinden von Kulmine oder die Menstruationstassen von Medintim können jahrelang im Einsatz sein und ersparen dem Planeten somit viel Müll. Die Einmal-Produkte, die es im Bio-Laden gibt – also die von Natracare – bestehen aus natürlichen, bis zu 95 Prozent biologisch abbaubaren Stoffen. Die Natracare-Tampons gibt es auch mit Applikator. Auch dieser ist aus biologisch abbaubarem Karton hergestellt. Die Alternative für die Plastikhüllen, die Tampons aus hygienischen Gründen umgeben müssen, muss noch gefunden werden.
Wohlfühlen. Was hat Einfluss?
„Tage“ ohne Beschwerden sind leider nicht für alle Frauen selbstverständlich. Neben psychischer Anspannung und Bauchschmerzen sind vor allem Schwitzen im Intimbereich, Juckreiz, Ausschläge, Allergien, trockene Schleimhäute und vermehrte Pilzinfektionen ebenso unangenehme wie häufige Begleiterscheinungen der Menstruation. Ärgerlich, wenn dann Monatshygieneartikel nicht vertragen werden und sich die Beschwerden dadurch noch verstärken.
Hier kann die richtige Monatshygiene in vielen Fällen helfen. Und nicht nur das: Hochwertige Produkte können dazu beitragen, die Menstruation als einen sinnvollen und natürlichen Vorgang erlebbar zu machen, sie aufzuwerten und damit das Körpergefühl der Trägerin positiv zu beeinflussen.
Bei erhöhter Anfälligkeit gegen Pilzinfektionen raten Gynäkologen ihren Patientinnen, auf synthetische Textilien zu verzichten und nur noch Unterwäsche aus Naturmaterialien wie Baumwolle und Seide zu tragen. Diese Stoffe sind luftdurchlässiger und lassen die Haut eher atmen. Die Vorteile von Naturmaterialien können auf Produkte der Monatshygiene übertragen werden – erst recht, wenn die-se in Bio-Qualität hergestellt sind.
Tamponkrankheit
Diese seltene, aber gefährliche Erkrankung wird von einem Toxin des Bakteriums Staphylococcus aureus ausgelöst, das im Körper zu einer allergischen Schockreaktion führt. Typische Anzeichen sind plötzliches hohes Fieber, Übelkeit, Schwindel und Hautausschlag. „Unabhängige Studien der New York University Medical School weisen darauf hin, dass diese Bakterien in Verbindung mit reiner Baumwolle keine Toxine freisetzen“, erklärt Anna Wetherill von Natracare.