Heilwirkung von Bäumen
#1
Hallo,

leider wird oft vergessen, wie heilkräftig und wunderbar Bäume sind und da es noch kein Thema in dieser Richtung gibt (ich hoffe, ich habe richtig geguckt), mache ich mal den Anfang und beginne mit meinem Lieblingsbaum:

Die Weide

Knorrige, gekrümmte Gestalten mit zu Berge stehen Haaren im Nebel haben bestimmt einigen Wanderern einen Schrecken beschert. Entweder man stellte fest, dass es sich hierbei um eine Kopfweide (eine geköpfte Silberweide) handelte, oder man erzählte furchteinflößende Geschichten über Hexen und Kobolde, die sich im Wald herum treiben. Blinzeln Sie braucht nicht zu warten, bis aus ihren Samen ein neuer Baum entsteht, aus geköpften Bäumen, toten Baumstämmen und sogar aus Baumscheiben gefällter Bäume sprießen neue Zweige, selbst ein in die Erde gesteckter Zweigt wächst zu einem Baum heran.
Die Weide galt als Hexenbaum schlechthin und jede Frau, die in ihrer Nähe herumschlich, machte sich somit verdächtig. Sie war bei uns der Freya geweiht, in Athen Demeter und Persephone, sie wurde mit den Leben spendenden Kräften des Mondes und des Wassers, die zur Fruchtbarkeit der Erde beitragen, als Symbol der Göttinen verehrt und in ihren Zweigen sollen Feen und Baumfrauen wohnen. Die Weide gehört, wie die Erle, der Apfelbaum und der Kirschbaum zu den Mondbäumen, welche in früheren Zeiten als Bäume der großen Mütter großes Ansehen genossen und nach der Einführung der Lattenjuppsekte zu unheimlichen Geister- und Hexenbäumen wurden.
Die liebste Weide ist mir die Trauerweide, die zu schweben scheint und man sich an ihrem Stamm, umgeben von hängenden Zweigen und Blättern geborgen fühlt und garkeinen traurigen Eindruck auf mich macht. Die Seitenzweige der Bruchweide knacken, oder brechen bei der kleinsten Berührung. Die wenigsten Weiden wachsen zu stattlichen Bäumen heran und werden als Zwergsträucher bezeichnet.
Zudem ist das Holz sehr weich und anfällig für Schädlinge, daher ist ihr Holz kein gefragtes Nutzholz, als Ausnahme gilt hier das Holz der Silberweide, woraus Holzschuhe, Streichhölzer und leichte Boote hergestellt wurden.
Die Rinde der Weiden sammelte man zum Gerben, ein Absud aus Blättern färbte Wolle, aus Weidenruten wurden Körbe geflochten, mit ihrer Samenwolle wurden Decken und Kissen gestopft.

Heilwirkung: Rinde und Blätter bei Magan-Darm Erkrankungen, fiebersenkend, adstringierend , schmerzstillend, keimtötend und zur Eindämpfung der "Lust auf die Liebe" verwendet. Der Hauptwirkstoff ist das Glycosid Salicin, welches im Körper zu Salicylsäure oxidiert. Dieser Stoff ist in synthetischer Form als Aspirin bekannt und das meistverwendete, chemische Medikament. Die Wurzelrinde der Trauerweide wird bei Leukämie angewendet, da sie die Regeneration des Knochenmarks nach einer Chemotherapie unterstützt.

Grüße von Lohe Winken
"Die Menschen drängen sich zum Lichte, nicht um besser zu sehen, sondern um besser zu glänzen"
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#2
Zitat:schmerzstillend

Ja, lieber Weidenrinde kauen als Aspirin schlucken! Wohl dem, der eine Weide in der Nähe weiß ...
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#3
Die Birke enthält z. B. Zylit - das ist ein Zuckerersatzstoff, der auch in der Zahnmedizin benutzt wird, um Karies zu verhindern.

Gute Zahnpflegekuagummis enthalten Zylit. Winken

Ansonsten wirkt sie entwässert, Blutreinigend und stärkend.


LG, die Vennhexe Ogrins
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#4
Vennhexe schrieb:Die Birke enthält z. B. Zylit - das ist ein Zuckerersatzstoff, der auch in der Zahnmedizin benutzt wird, um Karies zu verhindern.

Gute Zahnpflegekuagummis enthalten Zylit. Winken

Ansonsten wirkt sie entwässert, Blutreinigend und stärkend.

LG, die Vennhexe Ogrins

Das ist interessant und wusste ich auch noch nicht.

Die zarte, gelbe Innenrinde der Birke, das Kambium, diente gemahlen als Mehlersatz.
Ein wundervoller Lichtbaum.
"Die Menschen drängen sich zum Lichte, nicht um besser zu sehen, sondern um besser zu glänzen"
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#5
Dann mache ich mal weiter.

Der Kirschbaum


Im Mai wunderschön in seiner Blütenpracht, die wie Schnee auf den Zweigen zu liegen scheint.
Des Nachts sollen besonders bei Vollmond Gestalten in weißen Gewändern erscheinen und umher gehen.
Wie auch die Weide, ist der Kirschbaum mit weiblichen Attributen ausgestattet, gerade der Artemis war dieser Baum einst geweiht. Er galt als besonderer Mondbaum, wegen seiner silbrig-schimmernden Rinde und seiner weissen Blüten. Auch einer germischen Göttin soll er einst geweiht gewesen sein. (Weiß jemand Genaueres? ) Die Lattenjuppvereinigung machte die Kirsche, wie den Apfel, zu einer verbotenen Frucht.
Das gelbbraune Holz wird für Musikinstrumente und Möbelfuniere verwendet.

Heilwirkung

Das austretende Harz, das Gummi (auch Katzengold genannt) gilt als harntreibend und schleimlösend. Ein etwa erbsengroßes Stück Harz einer Tasse Wasser aufgekocht und wird zu einem wirksamen Hustentrank.
Ein Tee aus jungen Blättern und getrockneten Fruchtstielen soll gegen Blasenentzündung und Durchfall helfen.

Und hier habe ich noch ein Rezept für einen schwäbischen Kirschkuchen herausgekramt, ganz einfach und sehr zu empfehlen:

4 Brötchen vom Vortag
2 Tassen Milch (oder Sojamilch)
60 g Butter schaumig rühren
4 Eier
4 EL Zucker, oder Süße nach Belieben
1 Tasse gemahlene Mandeln
1 Tasse gerieben Haselnüsse
1 TL Zimt
1 unbehandelte Zitrone, abgerieben Schale und Saft
1 Kg Kirschen, entsteint :koch: (es gab wirklich mal jemanden, der mir eine Marmelade mit halb zerhäckselten Kirschkernen geschenkt hat, ich bin mir noch nicht sicher, wie ich das hätte deuten sollen Lol )

Brötchen zerpflücken und in Milch einweichen.
Butter schaumig rühren, Eigelb, Zucker zugeben. Mandeln und Nüsse, Zimt, Zitronenschale und Saft mit den Brötchen vermengen und zu der Eiermasse geben. Kirschen zugeben und steifen Eischnee unterziehen. Ab in eine Springform und bei 200 Grad 45 bis 50 Minuten in den Ofen.
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#6
Ich möchte noch eines hinzufügen, das gut an den Anfang dieses Themas gepaßt hätte.
Die Heilwirkung der Bäume beginnt bereits damit, daß sie einem neue Kraft geben und den Kopf reinigen, wenn man sich unter ihrem Blätterdach zur Entspannung niederläßt ...
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#7
Ja genau Haelward, das ist für mich auch der vorrangige Glücks-Effekt. Oder vielleicht haben Männer für den Rest einfach nicht genug Muße? Lächeln
Erst wissen, dann denken. Erst denken, dann reden.
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#8
Hælvard schrieb:Ich möchte noch eines hinzufügen, das gut an den Anfang dieses Themas gepaßt hätte.
Die Heilwirkung der Bäume beginnt bereits damit, daß sie einem neue Kraft geben und den Kopf reinigen, wenn man sich unter ihrem Blätterdach zur Entspannung niederläßt ...

Hallo Haelvard,

jetzt passt es doch genauso gut.
Hab Dank für die Ergänzung, mit der Du vollkommen recht hast. Ein Spaziergang im Wald und das Anlehnen an einen Baum, wenn er es denn duldet, vertreibt so manchen Kummer und klärt den Geist.

Viele Grüße
"Die Menschen drängen sich zum Lichte, nicht um besser zu sehen, sondern um besser zu glänzen"
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#9
Zitat:Wie auch die Weide, ist der Kirschbaum mit weiblichen Attributen ausgestattet, gerade der Artemis war dieser Baum einst geweiht. Er galt als besonderer Mondbaum, wegen seiner silbrig-schimmernden Rinde und seiner weissen Blüten. Auch einer germischen Göttin soll er einst geweiht gewesen sein. (Weiß jemand Genaueres? )

Kirsche: Skadi, Skuld, Atropos, Bellona, Artemis, Diana

Nachtrag: Daß die Kirsche mit Jagd- und Todesgöttinnen in Verbindung gebracht wird, liegt daran, daß aus dem Holz der (Kornel-)Kirsche oft Speer und Pfeil hergestellt wurden. So war es in der Antike ein geflügeltes Wort: "Er starb an der zugeworfenen Kirsche" oder "Der Kirschenstab brachte sein Verderben", den Umstand einer tödlichen Verwundung/Schußverletzung zu umschreiben.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#10
Ich habe mich gerade an Kirschen satt gegessen, direkt vom Baum gepflückt. Was für ein schöner Baum!

Zitat:Wie auch die Weide, ist der Kirschbaum mit weiblichen Attributen ausgestattet


Wußte ich nicht, jetzt gefällt er mir noch besser.

Bäume (außer die Immergrünen) zeigen mir persönlich den Wechsel der Jahreszeiten am deutlichsten. Ich kann gar nicht sagen was mir dann besser gefällt: die Knospen und Blüten im Frühjahr, die Blätterpracht im Sommer, das Farbenspiel im Herbst oder die Ruhe im Winter.
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