21.02.12003, 19:31
How Paganlord, how Kola!
Ich sehe Paganlord schreibt von Geronimo. Das erfreut mein Herz und auch die Zeilen von Violetta und die Anmerkungen von Wishmaster. Ich bin hier also nicht die einzige Rothaut.
Ich möchte Euch die Geschichte einer mutigen Frau erzählen. Eine Indianerin, der heutigen Tage. Ihr Name war Anna Mae Pictou oder Aquash so ihr richtiger indianischer Name.
Ihr Leben begann 1945 so wie das Leben vieler Indianer und Indiannerinnen auf einer öden Reservation in Novia Scotia. Eine Gegend mit heruntergekommenen Häusern, mit hoher Arbeitslosenquote und hoher Sterberate. Wäre sie für den Rest ihres Lebens hier geblieben, hätte sie vielleicht einen Job bei der Stammesverwaltung finden oder Schmuck für Touristen verkaufen können, oder hätte, was wahrscheinlicher ist, Sozialhilfe beziehen müssen.
Das sie ihre Ausbildung abbrechen mußte, als ihre Mutter sie und ihre Geschwister verließ, paßte in das Schema, und es war auch nicht ungewöhnlich, daß sie schließlich mit ihrem Freund wie so viele ihrer Stammesgenossen nach Bosten ging, um dort Arbeit zu bekommen. Sie fand einen schlechtbezahlten Job, bekam mit 19 ihr erstes Kind, mit 20 das zweite, lebte dann von Sozialhilfe.
Doch ihr Leben sollte nicht so typisch weiterverlaufen.
Mit 28 jahren war sie eine der Hauptaktivistinnen der Indianerbewegung, der Prototyp der "Kriegerin": eine Frau, die sich bedingungslos für ihr Volk einsetzte, immer in Verbindung zur "Basis", den einfachen Leuten auf den Reservationen und ohne diverse "Ego-Trips", die manche männliche Indianerführer an den Tag legten. Mit 30 Jahren wurde Anna Mae Pictou zur Märtyrerin für die BEwegung.
Annas politische Aktivitäten begannen in Boston: Auseinandersetzungen mit der Polizei und Verwaltung. Beratung anderer Indianer über die zahlreichen Probleme des Lebens in der Stadt. Demonstrationen, Arbeit als Lehrerin an einem kulturellen Zentrum, dann in einer Kindertagesstätte. Ihr Mann konnte die politische Entwicklung nicht mitvollziehen, er ging in eine andere Beziehung, zu einer weißen Frau.
1972 organisierten mehrere indianische Organisationen, den "Zug der gebrochenen Verträge" nach Washington, wo es dann zur Besetzung des "Büros für Indianische Angelegenheiten" kam.
Anna Mae nahm daran teil und als im Frühjahr 1973 auf der Pine Ridge Reservation der Oglala Sioux in South Dakato der Ort Wounded Knee besetzt wurde, fuhr sie dorthin.Wie für viele Beteiligten war das ein Wendepunkt in ihrem Leben.
Auch für die Indianerbewegung insgesamt war die BEsetzung von Wounded Knee ein Wendepunkt. Sie verschaffte ihr in der Öffentlichkeit mehr Aufmerksamkeit und die erhöhte Beachung durch FBI und CIA. Das FBI versorgte die Gerichte mit zweifelhaften Beweisen gegen Indianerführer und schürte ein Klima der allgemeinen Verunsicherung innerhalb der Indianerbewegung.
Im Jahr nach der Wounded Knee Besetzung wurde Anna Nae immer aktiver in der Indianerbewegung. Sie erwarb sich den Respekt und die Zuneigung von sehr vielen, mit denen sie arbeitete. 1975 zog sie um auf die PIne Ridge Reservation, wo sie sich in erster Linie um die Frauen bemühte, zu denen sie sehr viel besseren Zugang fand, als ihre männlichen Indianerführer.
Für Indianerführer war die Pine Ridge Reservation aber ein gefährliches Pflaster. Allein in den ersten Monaten 1975 waren 40 von ihnen ermordet worden. Im Sommer 1975 erreichte die Eskalation der Gewalt ihren Höhepunkt, als am 26.Juni bei einem Angriff von FBI Spezialeinheiten auf ein Indianercamp bei Oglala zwei FBI Beamte und ein junger Indianer getötet wurden. Das wurde von den Behörden als Vorwand für den monatelangen quasi militärischen Belagerungszustand für die Reservation genommen.
Auch Anna Mae geriet ins Visir des FBI und wurde verhaftet und bedroht. Ein FBI Beamter kündigte ihr ihren baldigen Tod an, falls sie nicht kooperationsbereit sei.
Sie wurde wieder freigelassen und wieder festgenommen und wieder freigelassen und wieder festgenommen... Sie wurde mehr und mehr zur Gejagten, arbeitet aber weiterhin für die indianischen Organisationen.
Am 24.2.76 wurde in einem trockenem Flußbett in der nordöstlichen Ecke der Pine Ridge Reservation Anna Maes Leiche gefunden. Die Behörden behaupteten zunächst, die Identität der Toten nicht zu kennen, gaben als Todesursache Erfrieren an und ließen sie rasch begraben.
Zur Identifizierung schickten sie ihre abgetrennten Hände nach Washington und dann ließ es sich nicht länger verheimlichen, wer sie war. Ihre Verwandten und Freunde setzten die Exhuminierung durch und es stellte sich heraus, daß sie durch einen Kopfschuß aus nächster Nähe getötet worden war.
Der Mord an Anna Mae wurde nie aufgeklärt. Der offensichtliche Widerstand der behörden gegen eine Aufklärung unterstütze den Verdacht, daß die Täter wohl in den Reihen des FBI zu suchen seien.
Anna Mae wurde zur Heroin und Märtyrerin der Indianbewegung und ist es bis heute.
<img src="http://www.geocities.com/Athens/Delphi/1088/images/anna_1.jpg" alt="" />
Anna Mae Pictou / Aquash
(Diese Nachricht wurde am 21.02.03 um 18:31 von Daphnee geändert.)
Ich sehe Paganlord schreibt von Geronimo. Das erfreut mein Herz und auch die Zeilen von Violetta und die Anmerkungen von Wishmaster. Ich bin hier also nicht die einzige Rothaut.
Ich möchte Euch die Geschichte einer mutigen Frau erzählen. Eine Indianerin, der heutigen Tage. Ihr Name war Anna Mae Pictou oder Aquash so ihr richtiger indianischer Name.
Ihr Leben begann 1945 so wie das Leben vieler Indianer und Indiannerinnen auf einer öden Reservation in Novia Scotia. Eine Gegend mit heruntergekommenen Häusern, mit hoher Arbeitslosenquote und hoher Sterberate. Wäre sie für den Rest ihres Lebens hier geblieben, hätte sie vielleicht einen Job bei der Stammesverwaltung finden oder Schmuck für Touristen verkaufen können, oder hätte, was wahrscheinlicher ist, Sozialhilfe beziehen müssen.
Das sie ihre Ausbildung abbrechen mußte, als ihre Mutter sie und ihre Geschwister verließ, paßte in das Schema, und es war auch nicht ungewöhnlich, daß sie schließlich mit ihrem Freund wie so viele ihrer Stammesgenossen nach Bosten ging, um dort Arbeit zu bekommen. Sie fand einen schlechtbezahlten Job, bekam mit 19 ihr erstes Kind, mit 20 das zweite, lebte dann von Sozialhilfe.
Doch ihr Leben sollte nicht so typisch weiterverlaufen.
Mit 28 jahren war sie eine der Hauptaktivistinnen der Indianerbewegung, der Prototyp der "Kriegerin": eine Frau, die sich bedingungslos für ihr Volk einsetzte, immer in Verbindung zur "Basis", den einfachen Leuten auf den Reservationen und ohne diverse "Ego-Trips", die manche männliche Indianerführer an den Tag legten. Mit 30 Jahren wurde Anna Mae Pictou zur Märtyrerin für die BEwegung.
Annas politische Aktivitäten begannen in Boston: Auseinandersetzungen mit der Polizei und Verwaltung. Beratung anderer Indianer über die zahlreichen Probleme des Lebens in der Stadt. Demonstrationen, Arbeit als Lehrerin an einem kulturellen Zentrum, dann in einer Kindertagesstätte. Ihr Mann konnte die politische Entwicklung nicht mitvollziehen, er ging in eine andere Beziehung, zu einer weißen Frau.
1972 organisierten mehrere indianische Organisationen, den "Zug der gebrochenen Verträge" nach Washington, wo es dann zur Besetzung des "Büros für Indianische Angelegenheiten" kam.
Anna Mae nahm daran teil und als im Frühjahr 1973 auf der Pine Ridge Reservation der Oglala Sioux in South Dakato der Ort Wounded Knee besetzt wurde, fuhr sie dorthin.Wie für viele Beteiligten war das ein Wendepunkt in ihrem Leben.
Auch für die Indianerbewegung insgesamt war die BEsetzung von Wounded Knee ein Wendepunkt. Sie verschaffte ihr in der Öffentlichkeit mehr Aufmerksamkeit und die erhöhte Beachung durch FBI und CIA. Das FBI versorgte die Gerichte mit zweifelhaften Beweisen gegen Indianerführer und schürte ein Klima der allgemeinen Verunsicherung innerhalb der Indianerbewegung.
Im Jahr nach der Wounded Knee Besetzung wurde Anna Nae immer aktiver in der Indianerbewegung. Sie erwarb sich den Respekt und die Zuneigung von sehr vielen, mit denen sie arbeitete. 1975 zog sie um auf die PIne Ridge Reservation, wo sie sich in erster Linie um die Frauen bemühte, zu denen sie sehr viel besseren Zugang fand, als ihre männlichen Indianerführer.
Für Indianerführer war die Pine Ridge Reservation aber ein gefährliches Pflaster. Allein in den ersten Monaten 1975 waren 40 von ihnen ermordet worden. Im Sommer 1975 erreichte die Eskalation der Gewalt ihren Höhepunkt, als am 26.Juni bei einem Angriff von FBI Spezialeinheiten auf ein Indianercamp bei Oglala zwei FBI Beamte und ein junger Indianer getötet wurden. Das wurde von den Behörden als Vorwand für den monatelangen quasi militärischen Belagerungszustand für die Reservation genommen.
Auch Anna Mae geriet ins Visir des FBI und wurde verhaftet und bedroht. Ein FBI Beamter kündigte ihr ihren baldigen Tod an, falls sie nicht kooperationsbereit sei.
Sie wurde wieder freigelassen und wieder festgenommen und wieder freigelassen und wieder festgenommen... Sie wurde mehr und mehr zur Gejagten, arbeitet aber weiterhin für die indianischen Organisationen.
Am 24.2.76 wurde in einem trockenem Flußbett in der nordöstlichen Ecke der Pine Ridge Reservation Anna Maes Leiche gefunden. Die Behörden behaupteten zunächst, die Identität der Toten nicht zu kennen, gaben als Todesursache Erfrieren an und ließen sie rasch begraben.
Zur Identifizierung schickten sie ihre abgetrennten Hände nach Washington und dann ließ es sich nicht länger verheimlichen, wer sie war. Ihre Verwandten und Freunde setzten die Exhuminierung durch und es stellte sich heraus, daß sie durch einen Kopfschuß aus nächster Nähe getötet worden war.
Der Mord an Anna Mae wurde nie aufgeklärt. Der offensichtliche Widerstand der behörden gegen eine Aufklärung unterstütze den Verdacht, daß die Täter wohl in den Reihen des FBI zu suchen seien.
Anna Mae wurde zur Heroin und Märtyrerin der Indianbewegung und ist es bis heute.
<img src="http://www.geocities.com/Athens/Delphi/1088/images/anna_1.jpg" alt="" />
Anna Mae Pictou / Aquash
(Diese Nachricht wurde am 21.02.03 um 18:31 von Daphnee geändert.)