Gehörnter
#1
Hab ich mir mal im Halbschaf ausgedacht:
so frisch nach de Abschlußprüfung ist man gaanz frei im Gedanken...
/szene
Dunkle Wolken bedecken den Himmel. Ein Rötliches
Licht schimmert durch.Blitz und Donner füllen die Ohren der Zuschauern.
Mit einem gewaltigen Knall knallt eine große Hand auf ein Hochhaus.
Man fühlt die Wut um sich schlagen. Sie beißt sich durch, schnuppert
an den Zuschauern. Wild und unstetig ist der Blick des riesenhafen
Wesens das die große Straße entlanggeht.
Die Zeit scheint still zu stehen. Bei den Bewohnern wächst die Angst.
Sie spüren die Blutige Wut des Riesen. Seine Hörner glänzen
bedrohlich, sein Gesicht, wutverzerrt.
/schnitt
"Entweder ich sterbe jetzt oder es wird gutgehen..." Zitternd
geht ein Junger Mann auf die Gestalt zu. Die anderen Zuschauer
hinter sich lassend.
Er steigt über die zerstörten Autos, über den von Krallen
zerkratzen Asphalt.
"Hör auf Gehörnter!" schreit er hoch.
Der Riese hält inne. Er senkt seinen Blick und fixiert den
kleinen Mann da unten. Ein dumpfes Grollen entkommt seiner Kehle.
"Hör auf! Du bist lange gefangen gewesen, in den Hallen
unserer Angst, gequält und gehaßt. Doch nicht nur Du hast
gelitten! Auch wir. Setze es nicht fort. Schlag nicht um Dich.
Du konntest nur deswegen dem Gefängniss entkommen, weil wir
unsere Angst verloren. Weil wir uns öffneten. Hör auf in den
Grenzen zu walten, die Dir gegeben wurden. Du bist mehr als nur
Kraft. Die Heilige Frau ist auch noch da. Sie braucht deine Kraft."
/gehörnter
"Ihr habt die Heilige Frau verwundet! Getötet! Ihr vergiftet sie!
Schau!"
Er zeigt mit der krallenbewehrten Hand auf den Aphalt.
"Wo ist da die Haut der Heiligen Frau? Wo ist die Luft zum Atmen?
Wo kann meine Geliebte sein? Hier hat sie keinen Platz!"
Der Junge spricht.
"Den Platz können wir schaffen! Der Platz wird ersehnt! Wir wollen ihn,
wir waren nur nicht stark genug um ihn gegen den Willen anderer
durchzusetzen.
Unsere Geister waren gefangen, zerstört, gequält. Geflohen sind
unsere Geister unsere Seelen und unsere Träume. In Bücher, Märchen, Spiele, Filme...
Und viele Junge Menschen haben sich abgewand von der toten Welt,
vor dem Selbsthaß und der Lügerei. Jetzt bist Du da, und zeigst
Deine Kraft, doch zeige auch Deine Weisheit. Nicht nur die Heilige
Frau wird vermisst auch der Heilige Mann."
Der Riese beruhigte sich langsam. Die knapp zurückgehaltene Wut verging.
"Ich war lange Zeit ein Zeichen eurer Angst. ICH! Ausgerechnet ICH! Was
hatte ich für Freuden in der Welt, was waren das für Zeiten mit euch.
Und nun bin ich wieder da, und ihr fürchtet euch immer noch. Die Weiber
haben Angst, wie die Kerle. Ängstlich. Ihr seid wahrlich die Schäfchen
geworden."
"Hey, wir können wenig dafür welche Geister uns gefangen hielten. Viele
hatten keine Wahl. Die Lust wurde verpönt und verteufelt. Die Weiber
fingen an die Männer zu recht zu haßen. Die Männer haßten sich selbst.
Lange Zeit war es nur ein Hauen und stechen, ein verletzen und vergiften.
Wir töteten uns gegenseitig.Langsam erst fürchten sich die Männer
nicht mehr von sich selber, gehen voran zur Festung und öffnen die
Tore. Und Du bist ein Schlüssel für uns. Erst wenn die Heilige mit
dem Heiligen zusammen geht, nach jahrtausenden der Trennung, der
Sehnsucht, der Verbissenheit, erst dann wird die Veränderung
weiter gehen. Können wir wieder träumen, uns wieder wollend in
die Betten stürzen, die ganze Kraft der ein-heit fühlen, die
uns oftmals versagt wurde."
/
Das Gesicht entzerrte sich. Der Schweiß auf der Haut des Riesen vermehrte
sich nicht mehr. Der Geruch nach versengten Haaren verschwand. Das Donnern
wurde leiser.
"Ihr habt euch nach mir gesehnt? Ihr versteht etwas von euren
Sehnsüchten. Einiges ist euch noch nicht klar, aber ich
fühle das es besser wird. Vielleicht ist es gut sich zu beruhigen.
Ob meine Geliebte noch da ist? Ich möchte bei ihr sein. Sie halten.
Mein Herz sehnt sich. Aber ihr habt Angst. Ihr habt Angst vor
der Kraft der Männer. Vor dem Willen. Warum nur?"
/
"Schau in die für uns vergangenen Zeiten, die Zeiten der Folter, des
ewigen Krieges, des einen Gottes, der Zerstörung und Vergiftung. Dort ist
die Angst. Deine Wut wurde genommen und gebraucht um vieles zu zerstören.
Deine Lust vernichtete Weiber und Kerle. Menschen mißbrauchten die Kraft,
und vergifteten sie bewusst, auf das nie wieder gesundes kommt.
Die Wut auf die Taten steckt in uns. Doch wir müssen hinweg gehen.
Weiter gehen. Vergessen, die Wunden heilen lassen. Nicht nur wir
sind für Dich die vielen Geister die beeinflussen, sondern auch
Du bist für uns ein großer Geist, der das Denken beeinflusst. ...
Hinter den Häusern links, ist ein Garten, in dem wachsen viele Wurze
und Kräuter. Geliebt von den Menschen die sie hegen und pflegen,
die sie durch all die Jahre der Dunkelheit schützten. Dort ist
die Heilige Frau. Sie wartet auf Dich. Benutze Deine Hörner. Blinzeln
/
Der Körper des Riesen entspannte sich. Die Krallen verschwanden. Ein
rascheln erweckte seine Aufmerksamkeit, hinter den Häusern links im
Garten war ein Busch, und dieser wurde von einer Windböe erfasst.
Ein verlockender Geruch stieg von dort auf.
Der Riese blickte nochmals nach unten; "Die Vergangenheit gibt es nicht"
und ging, nein lief, nein hüpfte zum Busch, hinter den Häusern links
im Garten.
Der Junge Mann atmete tief durch, und dachte daran, ob er vielleicht
schnell eine Webcam hinter den Häusern links im Garten hätte aufstellen
sollen. "Verdammt!" Naja, vieleicht das nächste mal.
Die freudigen töne der beiden hinter den Häusern versuchte er zu ignorieren,
und kehrte zu den anderen Zuschauern zurück, in die Arme seiner heiligen
Frau.
"Heut ist ein guter Tag zum **********"
Klingt doch lustig, oder ist es zu sexistisch?
Naja *räusper*: "Wir leben in einem Freien Land!"
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