02.06.12003, 16:47
Moin Paganlord
>>Demütigungen bis zu Einflüssen der Umwelt, wobei
>>ich gelegentlich an das euch allen sicher
>>wohlbekannte Haarp-Projekt denken muß.
>Ja. Man sollte es nicht stets als erste und ständige
>Ausrede anführen, aber vergessen sollte man diese
>Form der Beeinflußung ebenfalls nicht.
Ich fürchte, die allerwenigsten schenken Berichten über diese spezielle Beeinflussung Glauben -- vermutlich ähnlich, wie damals zu Zeiten des 3. Reiches niemand den Horrormeldungen über die Konzentrationslager Glauben schenkte.
>>Die Möglichkeit, die Weltenwanderer anspricht,
>>ist meiner Ansicht nach keine Ursache, sondern
>>die Wirkung. Energien werden durch erlerntes
>>Unterdrücken körpereigener Impulse blockiert.
>Unser Körper produziert ständig irgendeine Form
>von Energie. Wer den körpereigenen Energiekreislauf
>schließt, lebt (gut) im eigenen Energiestrom. Das gilt
>sowohl spirituell, als auch materiell (Geldfluß usw.)
Produzieren würde ich das nicht nennen, eher umwandeln (Energie-Erhaltungssatz). Im Grunde ist alles eine Form von Energie bzw. energetischer Schwingung. Materie erscheint uns nur deshalb unterschiedlich zur Energie, weil sie in dieser besonderen Form schwingt, daß sie für uns gewöhnlich nicht durchdringbar ist. Nada Brahma -- die Welt ist Klang.
>Denn unser Körper nimmt auch alle möglichen Formen von Energie
>auf. Der Körperbesitzer muß nun in der Lage sein diese aufgenommeene
>Energie sinnvoll umzuwandeln und für sich nutzbar zu machen. Denn
>tut er das nicht, nutzen andere diese Energie bzw. saugen sie ab. Und
>wenn es nur in Form von ausgebeuteter Arbeitskraft ist.
Naja, ich fühle mich nicht als Körperbesitzer, denn ich bin diese Erscheinung, wobei die "Seele" der Teil des Körpers ist, den wir gewöhnlich nicht sehen können ;-)
Die Blockaden, welche die Menschen daran hindern, ihre persönliche Energie für sich selbst zu nutzen, sind erlernte Verhaltensweisen oder besser gesagt: Konditionierungen. Viele einstmals natürliche Funktionen des Menschen, sein lustvolles Erleben des materiellen Körpers, der Energiefluß innerhalb und unter den Organen (die ja bekanntlich den diversen Chakren zugeordnet sind) wird im Laufe seiner "Erziehung" (die in Wirklichkeit mehr eine Dressur ist) mit Angst besetzt, und zwar bereits sehr früh in seiner Entwicklung, so daß der rationalisierte und cerebral orientierte Mensch diese Vorgänge mit seiner reduzierten Wahrnehmung nicht mitbekommt. Die Eltern -- besonders die Mütter -- fungieren quasi als Agenten der Gesellschaft.
Ich will jetzt keinesfalls einen Streit um Worte provozieren, denn wie die Sprachphilosophie lehrt, kommt es letztendlich auf die Bedeutung der Begriffe und ihre Zusammenhänge untereinander an, die eben nicht global gleichgeschaltet ist.
>>Ich meine u.a. die noch immer gebräuchliche Vorgehensweise in
>>Geburtskliniken, wonach das Neugeborene der Mutter erst 24
>>Stunden nach der Geburt zum ersten Mal ausgehändigt wird. Die
>>Babies schreien fast 24 Stunden lang nach der Wärme der Mutter
>>und nach der Mutterbrust und erhalten so ihre erste Deformation.
>Ein sehr wichtiger Punkt. Mmmh - Dein Text gefällt mir sehr gut
>*zuzwinker*
Danke *zurückzwinker*
>>Stattdessen sehe ich, daß die Banken immer mehr
>>Geld horten und inzwischen so gut wie alle
>>Staaten dieses Planeten bei den Banken
>>verschuldet sind. Ebenso sehe ich, daß der
>>Großteil aller privaten Haushalte in den
>>Industrieländern verschuldet ist. Es findet also
>ein Geldfluß in ein und dieselbe Richtung statt,
>>was der Idee eines Ausgleichs nicht besonders >nahe kommt ;-)
>Wobei es auch wieder eine Definationfrage wäre, was denn nun
>"Geld" tatsächlich ist. Ein nicht unwichtiges Thema, wenn man
>diesen Punkt (Energiefluß in Form von Geld) genauer beleuchten
>will.
Geld ist die kanalisierte menschliche Energie. Das läßt sich einfach daraus ableiten, daß der Mensch auf diese Papierfetzen konditioniert wurde, indem das Fehlen dieser Fetzen (bzw. das überzogene Bankkonto) die sogenannte Bioüberlebensangst (T. Leary) erzeugt und das Individuum so von Todesangst gebeutelt wird, daß es gewöhnlich alles tut, um diesen Zustand nicht wieder erleben zu müssen.
>Es geht aber trotzdem stets um die Kontrolle der weltweiten
>Energiereserven. Ob Öl oder Arbeitskraft des Menschen,
>spielt dabei keine Rolle. Beides sind nutzbare Energieformen.
>Denn wer die Batterie kontrolliert, bestimmt letztendlich, wer
>eine Ration "Lebensstrom" bekommt oder nicht.
>Er ist sozusagen "G.ott"
Letztendlich geht es um Macht. Meine Theorie, warum der Mensch ständig danach zu drängen scheint, alles und jeden kontrollieren zu müssen, ist schlicht und einfach: Es ist die cerebrale Orientierung -- der Volksmund nennt das Kopflastigkeit --, die dazu führt, daß die Wahrnehmung des Menschen reduziert ist. Die dadurch entstehende Orientierungslosigkeit läßt den Wunsch nach mehr Kontrolle entstehen, und zwar Kontrolle durch den manipulativen Verstand. Auch im Menschen selber herrscht durch die Bevorzugung dieses einen Organs ein Ungleichgewicht, welches ihn letztendlich schwach und anfällig für Krankheiten macht.
Wer sich ein bissel in der Psychologie und Psychoanalyse auskennt, weiß, daß die Haben-Orientierung -- im Gegensatz zur Orientierung am Sein -- einen anal-hortenden Charakter zur Grundlage hat und daß dieser Drang zu "nicht funktionellem Besitz" -- also Besitz von Dingen und Sachen, die nicht notwendigerweise den eigenen Lebensbedürfnissen dienen, wie Kleidung Werkzeug usw. -- einer charakterliche Fehlentwicklung bzw. einer Ersatzbefriedigung gleichkommt.
Nachstehend stelle ich euch einige Auszüge aus den Werken von Erich Fromm zur Verfügung, die erhellen mögen, wie die Konditionierung des natürlichen Menschen zum Marketing-Charakter bewerkstelligt wird:
aus: Erich Fromm - Entwicklung des Kindes
In jeder Gesellschaft gibt es eine Reihe von Charakterzügen, die der Mehrheit ihrer Mitglieder gemeinsam ist: den »Gesellschafts-Charakter«. Er hat die Funktion, das Überleben der Gesellschaft zu sichern. Vom Standpunkt des Individuums aus hat er die Aufgabe, dem einzelnen eine erfolgreiche Wirksamkeit innerhalb der Gesellschaft zu gewährleisten. Obwohl der Gesellschafts-Charakter durch viele Faktoren bestimmt werden kann, werden seine Wurzeln im Kind doch durch die Eltern grundgelegt. Da der elterliche Charakter mit dem »Gesellschafts-Charakter« übereinstimmt, formen sie dementsprechend auch den Charakter ihres Kindes. Auf diese Weise wird die Familie zum psychologischen Agenten der Gesellschaft.
Solange sich keine grundlegenden Veränderungen in der Gesellschaftsstruktur ergeben, funktioniert dieser Vorgang reibungslos. Treten allerdings Veränderungen ein, wie dies heute überall auf der Welt geschieht, dann treten Widersprüche zwischen dem traditionellen Gesellschafts-Charakter und den neuen gesellschaftlichen Erfordernissen auf, für die das Individuum zunächst schlecht ausgerüstet ist. Eltern fühlen sich dann oft machtlos, sie verlieren jegliche Autorität und verstehen ihre Kinder nicht. Dabei appellieren sie noch oft an das Einvernehmen der Kinder und zeigen darin einen bestürzenden und zunehmend gefährlichen Mangel an Verantwortung. Diese neue Generation hat nämlich kein Verständnis mehr für den Sinn des Lebens; sie fragt sich nicht mehr, wohin sie gehen oder was sie anstreben soll. In Schule und Kirche werden zwar noch die alten Werte der Demut und Rechtschaffenheit gelehrt, doch sind sie zugleich in eine Gesellschaft eingebunden, die sich am Wunsch nach mehr Geld und Konsum ausrichtet - was meist ein noch größeres Maß an Verschwendung bedeutet. Diese Generation erlebt ihre Erziehung, die die neuen Entwicklungen verpaßt hat, als überholt. Ihre Eltern fühlen sich machtlos, da sie ebenfalls desorientiert sind.
aus: Erich Fromm - Haben oder Sein
Die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft
Eingeschränkt wird die freie, spontane Willensäußerung des Säuglings, des Kindes, des Jugendlichen und schließlich des Erwachsenen, sein Verlangen nach Wissen und Wahrheit, sein Wunsch nach Zuneigung. Der im Wachstum begriffene Mensch wird gezwungen, die meisten seiner autonomen, echten Wünsche und Interessen und seinen eigenen Willen aufzugeben und einen Willen, Wünsche und Gefühle anzunehmen, die nicht aus ihm selbst kommen, sondern ihm durch die gesellschaftlichen Denk- und Gefühlsmuster aufgenötigt werden. Die Gesellschaft und die Familie als deren psychosoziale »Agentur« haben ein schwieriges Problem zu lösen: Wie breche ich den Willen eines Menschen, ohne daß dieser es merkt? Durch einen komplizierten Prozeß der Indoktrination, durch ein System von Belohnungen, Strafen und entsprechender Ideologie wird diese Aufgabe jedoch so gut gelöst, daß die meisten Menschen glauben, ihrem eigenen Willen zu folgen, ohne sich bewußt zu sein, daß dieser konditioniert und manipuliert wurde.
Die größte Schwierigkeit bei dieser Unterdrückung des Willens besteht hinsichtlich der Sexualität, da wir es hier mit einem starken natürlichen Streben zu tun haben, das weniger leicht zu manipulieren ist als viele andere Wünsche. Aus diesem Grund wurde die Sexualität heftiger bekämpft als fast jedes andere menschliche Verlangen. Es erübrigt sich, die verschiedenen Formen von Diffamierung der Geschlechtlichkeit aufzuzählen, von moralischer Verteufelung (Sexualität ist an sich böse) bis zu gesundheitlichen Argumenten (Masturbation ist schädlich). Die Kirche verbietet die Geburtenkontrolle im Grunde nicht deshalb, weil sie um die Heiligkeit des Lebens besorgt ist (eine Besorgnis, die zur Ablehnung der Todesstrafe und einer Verdammung des Krieges führen würde), sondern um die Sexualität zu verunglimpfen, sofern sie nicht der Fortpflanzung dient.
aus: Erich Fromm - Gesellschaft und Seele
Beiträge zur Sozialpsychologie und zur psychoanalytischen Praxis
Es kam uns nur darauf an, das Prinzipielle zu zeigen, nämlich, daß das, was das Kind in der Familie erlebt, der Reflex der gesellschaftlichen Lebenspraxis ist, und daß die Familie nicht die ?Ursache? der Charakterbildung, sondern der Mechanismus der Transmission der gesellschaftlich gegebenen Züge auf das Individuum darstellt. Noch anders ausgedrückt, die Familie ist die psychologische Agentur der Gesellschaft. Das Studium der Famiienstruktur ist unerläßlich für das Verständnis der für eine Gesellschaft typischen Persönlichkeitsstruktur; denn nur die Kenntnis der Einzelheiten des Familienlebens und der Erziehungsweise gibt eine Einsicht darüber, wie sich die gesellschaftlichen Erfordernisse, soweit sie die Persönlichkeit betreffen, ins Individuell-Psychische umsetzen. Es ist jedoch verfehlt, bei der Analyse einer Gesellschaft bei der Darstellung ihres Erziehungsprozesses als letztem Datum stehenzubleiben. Der Erziehungsprozeß selbst wieder muß auf seine gesellschaftlichen Bedingungen analysiert werden.
aus: Erich Fromm - Humanistisches Credo
Ich glaube, Erziehung bedeutet, daß man die Jugend mit dem Besten bekanntmacht, was ihr die Menschheit hinterlassen hat. Wenn dieses Erbe auch großenteils in Worten überliefert ist, so kann es doch nur wirksam werden, wenn diese Worte in der Person des Lehrers und in der Praxis und Struktur der Gesellschaft Wirklichkeit werden. Nur die Idee, die »Fleisch wird«, kann einen Einfluß auf den Menschen ausüben; die Idee, die ein Wort bleibt, kann nur Worte ändern.
Ich glaube an die Vervollkommnungsfähigkeit des Menschen. Darunter verstehe ich, daß der Mensch sein Ziel erreichen kann, es aber nicht erreichen muß. Wenn jemand nicht das Leben wählen will und deshalb nicht weiterwächst, wird er unausweichlich destruktiv, ein lebender Leichnam. Das Böse und der Verlust des Selbst sind ebenso wirklich wie das Gute und die Lebendigkeit. Sie sind die sekundären Möglichkeiten des Menschen, wenn er sich nicht für seine primären Möglichkeiten entscheidet.
Ich glaube, daß der Mensch nur ausnahmsweise als Heiliger oder als Verbrecher geboren wird. Die meisten von uns besitzen sowohl Dispositionen zum Guten wie zum Bösen, wenn auch ihr jeweiliges Gewicht von Mensch zu Mensch verschieden ist. Daher wird unser Schicksal weitgehend von jenen Einflüssen bestimmt, die die vorhandenen Dispositionen formen und gestalten. Den wichtigsten Einfluß übt die Familie aus. Aber die Familie ist selbst nur »die Agentur der Gesellschaft«, der Transmissionsriemen für die Werte und Normen, welche eine Gesellschaft ihren Mitgliedern einprägen will. Aus diesem Grund sind Struktur und Werte der Gesellschaft, in die ein Mensch hineingeboren wird, die wichtigsten Faktoren für seine Entwicklung.
aus: Burkhard Bierhoff - Zum Zusammenhang von Arbeit, Charakter und Erziehung
Eine weitere Fragestellung bezieht sich darauf, wie durch Sozialisation, Assimilation und Erziehung die Orientierungen und Züge dieses Gesellschafts-Charakters entstehen. Fromm hat hier mit der These von der Familie als "Agentur der Gesellschaft" gearbeitet, aber auch sozialisatorische Einflüsse durch sog. anonyme Autoritäten berücksichtigt, die gleichsam an der Familie vorbei das Individuum treffen. Wesentlich ist herauszufinden, "welche Arten der Persönlichkeit in einer bestimmten Kultur wünschenswert und notwendig sind"; wir müssen "jene Elemente verstehen lernen ..., die für die kapitalistische Produktionsmethode und für eine auf Erwerb ausgerichtete Gesellschaft im Industriezeitalter kennzeichnend sind" (E. Fromm, 1955a, GA IV, S. 62).
bye - Irwish
(Diese Nachricht wurde am 02.06.03 um 16:47 von Irwish geändert.)
>>Demütigungen bis zu Einflüssen der Umwelt, wobei
>>ich gelegentlich an das euch allen sicher
>>wohlbekannte Haarp-Projekt denken muß.
>Ja. Man sollte es nicht stets als erste und ständige
>Ausrede anführen, aber vergessen sollte man diese
>Form der Beeinflußung ebenfalls nicht.
Ich fürchte, die allerwenigsten schenken Berichten über diese spezielle Beeinflussung Glauben -- vermutlich ähnlich, wie damals zu Zeiten des 3. Reiches niemand den Horrormeldungen über die Konzentrationslager Glauben schenkte.
>>Die Möglichkeit, die Weltenwanderer anspricht,
>>ist meiner Ansicht nach keine Ursache, sondern
>>die Wirkung. Energien werden durch erlerntes
>>Unterdrücken körpereigener Impulse blockiert.
>Unser Körper produziert ständig irgendeine Form
>von Energie. Wer den körpereigenen Energiekreislauf
>schließt, lebt (gut) im eigenen Energiestrom. Das gilt
>sowohl spirituell, als auch materiell (Geldfluß usw.)
Produzieren würde ich das nicht nennen, eher umwandeln (Energie-Erhaltungssatz). Im Grunde ist alles eine Form von Energie bzw. energetischer Schwingung. Materie erscheint uns nur deshalb unterschiedlich zur Energie, weil sie in dieser besonderen Form schwingt, daß sie für uns gewöhnlich nicht durchdringbar ist. Nada Brahma -- die Welt ist Klang.
>Denn unser Körper nimmt auch alle möglichen Formen von Energie
>auf. Der Körperbesitzer muß nun in der Lage sein diese aufgenommeene
>Energie sinnvoll umzuwandeln und für sich nutzbar zu machen. Denn
>tut er das nicht, nutzen andere diese Energie bzw. saugen sie ab. Und
>wenn es nur in Form von ausgebeuteter Arbeitskraft ist.
Naja, ich fühle mich nicht als Körperbesitzer, denn ich bin diese Erscheinung, wobei die "Seele" der Teil des Körpers ist, den wir gewöhnlich nicht sehen können ;-)
Die Blockaden, welche die Menschen daran hindern, ihre persönliche Energie für sich selbst zu nutzen, sind erlernte Verhaltensweisen oder besser gesagt: Konditionierungen. Viele einstmals natürliche Funktionen des Menschen, sein lustvolles Erleben des materiellen Körpers, der Energiefluß innerhalb und unter den Organen (die ja bekanntlich den diversen Chakren zugeordnet sind) wird im Laufe seiner "Erziehung" (die in Wirklichkeit mehr eine Dressur ist) mit Angst besetzt, und zwar bereits sehr früh in seiner Entwicklung, so daß der rationalisierte und cerebral orientierte Mensch diese Vorgänge mit seiner reduzierten Wahrnehmung nicht mitbekommt. Die Eltern -- besonders die Mütter -- fungieren quasi als Agenten der Gesellschaft.
Ich will jetzt keinesfalls einen Streit um Worte provozieren, denn wie die Sprachphilosophie lehrt, kommt es letztendlich auf die Bedeutung der Begriffe und ihre Zusammenhänge untereinander an, die eben nicht global gleichgeschaltet ist.
>>Ich meine u.a. die noch immer gebräuchliche Vorgehensweise in
>>Geburtskliniken, wonach das Neugeborene der Mutter erst 24
>>Stunden nach der Geburt zum ersten Mal ausgehändigt wird. Die
>>Babies schreien fast 24 Stunden lang nach der Wärme der Mutter
>>und nach der Mutterbrust und erhalten so ihre erste Deformation.
>Ein sehr wichtiger Punkt. Mmmh - Dein Text gefällt mir sehr gut
>*zuzwinker*
Danke *zurückzwinker*
>>Stattdessen sehe ich, daß die Banken immer mehr
>>Geld horten und inzwischen so gut wie alle
>>Staaten dieses Planeten bei den Banken
>>verschuldet sind. Ebenso sehe ich, daß der
>>Großteil aller privaten Haushalte in den
>>Industrieländern verschuldet ist. Es findet also
>ein Geldfluß in ein und dieselbe Richtung statt,
>>was der Idee eines Ausgleichs nicht besonders >nahe kommt ;-)
>Wobei es auch wieder eine Definationfrage wäre, was denn nun
>"Geld" tatsächlich ist. Ein nicht unwichtiges Thema, wenn man
>diesen Punkt (Energiefluß in Form von Geld) genauer beleuchten
>will.
Geld ist die kanalisierte menschliche Energie. Das läßt sich einfach daraus ableiten, daß der Mensch auf diese Papierfetzen konditioniert wurde, indem das Fehlen dieser Fetzen (bzw. das überzogene Bankkonto) die sogenannte Bioüberlebensangst (T. Leary) erzeugt und das Individuum so von Todesangst gebeutelt wird, daß es gewöhnlich alles tut, um diesen Zustand nicht wieder erleben zu müssen.
>Es geht aber trotzdem stets um die Kontrolle der weltweiten
>Energiereserven. Ob Öl oder Arbeitskraft des Menschen,
>spielt dabei keine Rolle. Beides sind nutzbare Energieformen.
>Denn wer die Batterie kontrolliert, bestimmt letztendlich, wer
>eine Ration "Lebensstrom" bekommt oder nicht.
>Er ist sozusagen "G.ott"
Letztendlich geht es um Macht. Meine Theorie, warum der Mensch ständig danach zu drängen scheint, alles und jeden kontrollieren zu müssen, ist schlicht und einfach: Es ist die cerebrale Orientierung -- der Volksmund nennt das Kopflastigkeit --, die dazu führt, daß die Wahrnehmung des Menschen reduziert ist. Die dadurch entstehende Orientierungslosigkeit läßt den Wunsch nach mehr Kontrolle entstehen, und zwar Kontrolle durch den manipulativen Verstand. Auch im Menschen selber herrscht durch die Bevorzugung dieses einen Organs ein Ungleichgewicht, welches ihn letztendlich schwach und anfällig für Krankheiten macht.
Wer sich ein bissel in der Psychologie und Psychoanalyse auskennt, weiß, daß die Haben-Orientierung -- im Gegensatz zur Orientierung am Sein -- einen anal-hortenden Charakter zur Grundlage hat und daß dieser Drang zu "nicht funktionellem Besitz" -- also Besitz von Dingen und Sachen, die nicht notwendigerweise den eigenen Lebensbedürfnissen dienen, wie Kleidung Werkzeug usw. -- einer charakterliche Fehlentwicklung bzw. einer Ersatzbefriedigung gleichkommt.
Nachstehend stelle ich euch einige Auszüge aus den Werken von Erich Fromm zur Verfügung, die erhellen mögen, wie die Konditionierung des natürlichen Menschen zum Marketing-Charakter bewerkstelligt wird:
aus: Erich Fromm - Entwicklung des Kindes
In jeder Gesellschaft gibt es eine Reihe von Charakterzügen, die der Mehrheit ihrer Mitglieder gemeinsam ist: den »Gesellschafts-Charakter«. Er hat die Funktion, das Überleben der Gesellschaft zu sichern. Vom Standpunkt des Individuums aus hat er die Aufgabe, dem einzelnen eine erfolgreiche Wirksamkeit innerhalb der Gesellschaft zu gewährleisten. Obwohl der Gesellschafts-Charakter durch viele Faktoren bestimmt werden kann, werden seine Wurzeln im Kind doch durch die Eltern grundgelegt. Da der elterliche Charakter mit dem »Gesellschafts-Charakter« übereinstimmt, formen sie dementsprechend auch den Charakter ihres Kindes. Auf diese Weise wird die Familie zum psychologischen Agenten der Gesellschaft.
Solange sich keine grundlegenden Veränderungen in der Gesellschaftsstruktur ergeben, funktioniert dieser Vorgang reibungslos. Treten allerdings Veränderungen ein, wie dies heute überall auf der Welt geschieht, dann treten Widersprüche zwischen dem traditionellen Gesellschafts-Charakter und den neuen gesellschaftlichen Erfordernissen auf, für die das Individuum zunächst schlecht ausgerüstet ist. Eltern fühlen sich dann oft machtlos, sie verlieren jegliche Autorität und verstehen ihre Kinder nicht. Dabei appellieren sie noch oft an das Einvernehmen der Kinder und zeigen darin einen bestürzenden und zunehmend gefährlichen Mangel an Verantwortung. Diese neue Generation hat nämlich kein Verständnis mehr für den Sinn des Lebens; sie fragt sich nicht mehr, wohin sie gehen oder was sie anstreben soll. In Schule und Kirche werden zwar noch die alten Werte der Demut und Rechtschaffenheit gelehrt, doch sind sie zugleich in eine Gesellschaft eingebunden, die sich am Wunsch nach mehr Geld und Konsum ausrichtet - was meist ein noch größeres Maß an Verschwendung bedeutet. Diese Generation erlebt ihre Erziehung, die die neuen Entwicklungen verpaßt hat, als überholt. Ihre Eltern fühlen sich machtlos, da sie ebenfalls desorientiert sind.
aus: Erich Fromm - Haben oder Sein
Die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft
Eingeschränkt wird die freie, spontane Willensäußerung des Säuglings, des Kindes, des Jugendlichen und schließlich des Erwachsenen, sein Verlangen nach Wissen und Wahrheit, sein Wunsch nach Zuneigung. Der im Wachstum begriffene Mensch wird gezwungen, die meisten seiner autonomen, echten Wünsche und Interessen und seinen eigenen Willen aufzugeben und einen Willen, Wünsche und Gefühle anzunehmen, die nicht aus ihm selbst kommen, sondern ihm durch die gesellschaftlichen Denk- und Gefühlsmuster aufgenötigt werden. Die Gesellschaft und die Familie als deren psychosoziale »Agentur« haben ein schwieriges Problem zu lösen: Wie breche ich den Willen eines Menschen, ohne daß dieser es merkt? Durch einen komplizierten Prozeß der Indoktrination, durch ein System von Belohnungen, Strafen und entsprechender Ideologie wird diese Aufgabe jedoch so gut gelöst, daß die meisten Menschen glauben, ihrem eigenen Willen zu folgen, ohne sich bewußt zu sein, daß dieser konditioniert und manipuliert wurde.
Die größte Schwierigkeit bei dieser Unterdrückung des Willens besteht hinsichtlich der Sexualität, da wir es hier mit einem starken natürlichen Streben zu tun haben, das weniger leicht zu manipulieren ist als viele andere Wünsche. Aus diesem Grund wurde die Sexualität heftiger bekämpft als fast jedes andere menschliche Verlangen. Es erübrigt sich, die verschiedenen Formen von Diffamierung der Geschlechtlichkeit aufzuzählen, von moralischer Verteufelung (Sexualität ist an sich böse) bis zu gesundheitlichen Argumenten (Masturbation ist schädlich). Die Kirche verbietet die Geburtenkontrolle im Grunde nicht deshalb, weil sie um die Heiligkeit des Lebens besorgt ist (eine Besorgnis, die zur Ablehnung der Todesstrafe und einer Verdammung des Krieges führen würde), sondern um die Sexualität zu verunglimpfen, sofern sie nicht der Fortpflanzung dient.
aus: Erich Fromm - Gesellschaft und Seele
Beiträge zur Sozialpsychologie und zur psychoanalytischen Praxis
Es kam uns nur darauf an, das Prinzipielle zu zeigen, nämlich, daß das, was das Kind in der Familie erlebt, der Reflex der gesellschaftlichen Lebenspraxis ist, und daß die Familie nicht die ?Ursache? der Charakterbildung, sondern der Mechanismus der Transmission der gesellschaftlich gegebenen Züge auf das Individuum darstellt. Noch anders ausgedrückt, die Familie ist die psychologische Agentur der Gesellschaft. Das Studium der Famiienstruktur ist unerläßlich für das Verständnis der für eine Gesellschaft typischen Persönlichkeitsstruktur; denn nur die Kenntnis der Einzelheiten des Familienlebens und der Erziehungsweise gibt eine Einsicht darüber, wie sich die gesellschaftlichen Erfordernisse, soweit sie die Persönlichkeit betreffen, ins Individuell-Psychische umsetzen. Es ist jedoch verfehlt, bei der Analyse einer Gesellschaft bei der Darstellung ihres Erziehungsprozesses als letztem Datum stehenzubleiben. Der Erziehungsprozeß selbst wieder muß auf seine gesellschaftlichen Bedingungen analysiert werden.
aus: Erich Fromm - Humanistisches Credo
Ich glaube, Erziehung bedeutet, daß man die Jugend mit dem Besten bekanntmacht, was ihr die Menschheit hinterlassen hat. Wenn dieses Erbe auch großenteils in Worten überliefert ist, so kann es doch nur wirksam werden, wenn diese Worte in der Person des Lehrers und in der Praxis und Struktur der Gesellschaft Wirklichkeit werden. Nur die Idee, die »Fleisch wird«, kann einen Einfluß auf den Menschen ausüben; die Idee, die ein Wort bleibt, kann nur Worte ändern.
Ich glaube an die Vervollkommnungsfähigkeit des Menschen. Darunter verstehe ich, daß der Mensch sein Ziel erreichen kann, es aber nicht erreichen muß. Wenn jemand nicht das Leben wählen will und deshalb nicht weiterwächst, wird er unausweichlich destruktiv, ein lebender Leichnam. Das Böse und der Verlust des Selbst sind ebenso wirklich wie das Gute und die Lebendigkeit. Sie sind die sekundären Möglichkeiten des Menschen, wenn er sich nicht für seine primären Möglichkeiten entscheidet.
Ich glaube, daß der Mensch nur ausnahmsweise als Heiliger oder als Verbrecher geboren wird. Die meisten von uns besitzen sowohl Dispositionen zum Guten wie zum Bösen, wenn auch ihr jeweiliges Gewicht von Mensch zu Mensch verschieden ist. Daher wird unser Schicksal weitgehend von jenen Einflüssen bestimmt, die die vorhandenen Dispositionen formen und gestalten. Den wichtigsten Einfluß übt die Familie aus. Aber die Familie ist selbst nur »die Agentur der Gesellschaft«, der Transmissionsriemen für die Werte und Normen, welche eine Gesellschaft ihren Mitgliedern einprägen will. Aus diesem Grund sind Struktur und Werte der Gesellschaft, in die ein Mensch hineingeboren wird, die wichtigsten Faktoren für seine Entwicklung.
aus: Burkhard Bierhoff - Zum Zusammenhang von Arbeit, Charakter und Erziehung
Eine weitere Fragestellung bezieht sich darauf, wie durch Sozialisation, Assimilation und Erziehung die Orientierungen und Züge dieses Gesellschafts-Charakters entstehen. Fromm hat hier mit der These von der Familie als "Agentur der Gesellschaft" gearbeitet, aber auch sozialisatorische Einflüsse durch sog. anonyme Autoritäten berücksichtigt, die gleichsam an der Familie vorbei das Individuum treffen. Wesentlich ist herauszufinden, "welche Arten der Persönlichkeit in einer bestimmten Kultur wünschenswert und notwendig sind"; wir müssen "jene Elemente verstehen lernen ..., die für die kapitalistische Produktionsmethode und für eine auf Erwerb ausgerichtete Gesellschaft im Industriezeitalter kennzeichnend sind" (E. Fromm, 1955a, GA IV, S. 62).
bye - Irwish
(Diese Nachricht wurde am 02.06.03 um 16:47 von Irwish geändert.)