06.05.12003, 08:27
Werbe-Segen vom Vatikan:
Wird Robert T. Online heilig gesprochen?
Die unter akuter Finanznot leidende katholische Kirche will ihre geschröpften Schatullen mit Geld aus der Werbung auffüllen. Erster Partner der unheiligen Allianz ist der amerikanische Fastfood-Konzern McDonalds. Siemens und die Deutsche Telekom warten bereits in den Startlöchern.
Johannes Paul II. fasziniert nicht nur die gläubigen Massen. Längst hat auch die Werbeindustrie ein begehrliches Auge auf den charismatischen "Stellvertreter Gottes" geworfen. Kein Wunder: So viel Glaubwürdigkeit wie der Papst - die Identifikationsfigur schlechthin - strahlt keine andere Person auf Erden aus. Gelänge es, dieses positive Image auf gängige Markenprodukte zu übertragen, würden diese - so das Kalkül der Werbestrategen - reißenden Absatz finden.
Jetzt wurde der Traum der Werber überraschend Wirklichkeit: Angesichts chronisch niedriger Kontostände und gähnend leerer Goldschatullen fasste sich die katholische Kirche ein Herz - und ging eine strategische Partnerschaft mit dem amerikanischen Fastfood-Konzern McDonalds ein. Nun gibt es es auch für den Vatikan keine Heiligen Kühe mehr.
Den ersten Werbeknüller präsentiert Johannes Paul II. auf seiner bevorstehenden Reise nach Madrid, wo er - vor einer halben Million Pilgern - fünf Spanier heilig sprechen will. Die Eintrittskarten für die Feierlichkeiten im Aerodrom kosten bis zu 40 Euro. Dafür erhält jeder Glaubensbruder eine offizielle "Pilgertüte" mit einer Kopie des Markus-Evangeliums, einer Broschüre über die fünf neuen Heiligen, einem Rosenkranz und einer rot-gelben McDonalds-Baseballmütze.
In den teuersten Tüten zu 40 Euro finden sich zudem Essensgutscheine für ein Mittag- und Abendessen in einer beliebigen Madrider McDonalds-Filiale, bestehend aus Hamburger, Pommes, Soft-Drink, Apfelkuchen und Eiscreme. Als Gegenleistung müssen die Pilger bei der Heiligsprechung mit ihren McDonalds-Mützen oder ersatzweise mit gesondert verteilten rot-gelben "M"-Fähnchen winken.
Auch in die Fernsehbilder aus dem Aerodrom wird oben rechts ständig ein rot-gelb blinkendes McDonald-Emblem eingeblendet, ergänzt durch ein Laufband mit dem aktuellen Aktienkurs der Bulettenbrater. Außerdem wird die Übertragung insgesamt 15 Mal durch McDonald-Werbespots unterbrochen. Darin stellt der Fastfood-Konzern unter anderem seinen neuen "Slim Jim" vor, der die Bedürfnisse darbender Pilger in der Fastenzeit stillen soll: Der kalorienarme Spezial-Burger enthält zwischen zwei altbackenen Milchbrötchenhälften eine knusprige Oblate samt koscherem Ketchup. Weitere Spots präsentieren einen speziell für katholische Festlichkeiten entwickelten Rotwein-Ersatz, der als "alkoholhaltiges Rotgetränk" die bewährte Produktpalette aus "koffeinhaltigem Heißgetränk" und "kakaoähnlichem Süßgetränk" abrunden soll.
Schon warten weitere Sponsoren in den Startlöchern. Der nächste Papst-Segen "Urbi et Orbi" wird nicht nur traditionell an "die Stadt und den Erdkreis" gehen, sondern überdies an Siemens und die Deutsche Telekom. Siemens verspricht sich insbesondere Umsatzsteigerungen in der lahmenden Handy-Sparte. "Mit dem Papst im Bund bekommt Kommunikation etwas wahrhaft Universales", frohlockt ein Pressesprecher. Auch die Deutsche Telekom will das katholische Medien-Oberhaupt vor ihren siechen Karren spannen. Bei der Zeremonie soll erstmals eine virtuelle Person heilig gesprochen werden - der oberste Sympathieträger grenzenloser Kommunikation: Robert T. Online.
Quelle <a href="http://www.zyn.de/spiggl_vatikan]zyn.de</a>
Wird Robert T. Online heilig gesprochen?
Die unter akuter Finanznot leidende katholische Kirche will ihre geschröpften Schatullen mit Geld aus der Werbung auffüllen. Erster Partner der unheiligen Allianz ist der amerikanische Fastfood-Konzern McDonalds. Siemens und die Deutsche Telekom warten bereits in den Startlöchern.
Johannes Paul II. fasziniert nicht nur die gläubigen Massen. Längst hat auch die Werbeindustrie ein begehrliches Auge auf den charismatischen "Stellvertreter Gottes" geworfen. Kein Wunder: So viel Glaubwürdigkeit wie der Papst - die Identifikationsfigur schlechthin - strahlt keine andere Person auf Erden aus. Gelänge es, dieses positive Image auf gängige Markenprodukte zu übertragen, würden diese - so das Kalkül der Werbestrategen - reißenden Absatz finden.
Jetzt wurde der Traum der Werber überraschend Wirklichkeit: Angesichts chronisch niedriger Kontostände und gähnend leerer Goldschatullen fasste sich die katholische Kirche ein Herz - und ging eine strategische Partnerschaft mit dem amerikanischen Fastfood-Konzern McDonalds ein. Nun gibt es es auch für den Vatikan keine Heiligen Kühe mehr.
Den ersten Werbeknüller präsentiert Johannes Paul II. auf seiner bevorstehenden Reise nach Madrid, wo er - vor einer halben Million Pilgern - fünf Spanier heilig sprechen will. Die Eintrittskarten für die Feierlichkeiten im Aerodrom kosten bis zu 40 Euro. Dafür erhält jeder Glaubensbruder eine offizielle "Pilgertüte" mit einer Kopie des Markus-Evangeliums, einer Broschüre über die fünf neuen Heiligen, einem Rosenkranz und einer rot-gelben McDonalds-Baseballmütze.
In den teuersten Tüten zu 40 Euro finden sich zudem Essensgutscheine für ein Mittag- und Abendessen in einer beliebigen Madrider McDonalds-Filiale, bestehend aus Hamburger, Pommes, Soft-Drink, Apfelkuchen und Eiscreme. Als Gegenleistung müssen die Pilger bei der Heiligsprechung mit ihren McDonalds-Mützen oder ersatzweise mit gesondert verteilten rot-gelben "M"-Fähnchen winken.
Auch in die Fernsehbilder aus dem Aerodrom wird oben rechts ständig ein rot-gelb blinkendes McDonald-Emblem eingeblendet, ergänzt durch ein Laufband mit dem aktuellen Aktienkurs der Bulettenbrater. Außerdem wird die Übertragung insgesamt 15 Mal durch McDonald-Werbespots unterbrochen. Darin stellt der Fastfood-Konzern unter anderem seinen neuen "Slim Jim" vor, der die Bedürfnisse darbender Pilger in der Fastenzeit stillen soll: Der kalorienarme Spezial-Burger enthält zwischen zwei altbackenen Milchbrötchenhälften eine knusprige Oblate samt koscherem Ketchup. Weitere Spots präsentieren einen speziell für katholische Festlichkeiten entwickelten Rotwein-Ersatz, der als "alkoholhaltiges Rotgetränk" die bewährte Produktpalette aus "koffeinhaltigem Heißgetränk" und "kakaoähnlichem Süßgetränk" abrunden soll.
Schon warten weitere Sponsoren in den Startlöchern. Der nächste Papst-Segen "Urbi et Orbi" wird nicht nur traditionell an "die Stadt und den Erdkreis" gehen, sondern überdies an Siemens und die Deutsche Telekom. Siemens verspricht sich insbesondere Umsatzsteigerungen in der lahmenden Handy-Sparte. "Mit dem Papst im Bund bekommt Kommunikation etwas wahrhaft Universales", frohlockt ein Pressesprecher. Auch die Deutsche Telekom will das katholische Medien-Oberhaupt vor ihren siechen Karren spannen. Bei der Zeremonie soll erstmals eine virtuelle Person heilig gesprochen werden - der oberste Sympathieträger grenzenloser Kommunikation: Robert T. Online.
Quelle <a href="http://www.zyn.de/spiggl_vatikan]zyn.de</a>