26.01.12002, 17:46
Sothis sprach vor einiger Zeit mal das Thema: Bernhard Nolz an. Nolz ist Grundschullehrer im CDU regierten Siegen. Die Schülervertretung bat seinerzeit den bekannten Friedensaktivisten und Wehrdienstverweigerer-Unterstützer Nolz darum, eine Rede auf der Trauerfeier anläßlich dem Terroranschlag auf das World-Trade Center zu halten.
Auf Grund der Rede wurde Nolz vom Schuldienst suspendiert. Und das im freiheitlichsten Staat der je auf deutschem Boden existierte.
Aber was hatte man von Nolz anderes erwartet? Von ihm, der sich für Deserteursdenkmäler einsetzt und als Geschäftsführer des "Zentrums für Friedenskultur (ZFK) fungiert?
Wenn ich mich recht erinnere war es "Butterfly", die meinte, daß die Entlassung Nolz´s völlig gerechtfertigt gewesen wäre, weil seine Rede beleidigend und unverschämt gewesen sei. Sie versprach den Redetext ins Forum zu stellen bzw. andersweitig zukommen zu lassen. Ein Versprechen, daß sie leider bis heute schuldig geblieben ist.
Aus diesem Grund hier endlich die Rede. Ich denke, daß sich nun jeder ein eigenes Bild macht und die Entlassung des Lehrers aus dem Schuldienst besser beurteilen kann:
Rede zur Schüler/innen-Kundgebung "Gegen Terror, Gewalt und Krieg"
Liebe Schülerinnen und Schüler,
ich bin Lehrer an der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule, deren Schülerinnen und Schüler die Initiative ergriffen haben. Bertha von Suttner war eine Friedenskämpferin und die erste Frau, die den Friedensnobelpreis erhielt. Wenige Wochen vor dem Beginn des 1. Weltkrieges im Jahre 1914 starb sie. Ihr Vermächtnis halten unsere Schülerinnen und Schüler am heutigen Tag wach.
Ich bin ein "Zugereister", ich stamme nicht von hier, bin nicht aus Siegen. Geboren bin ich in Otterndorf bei Cuxhaven. Mein Vater war Österreicher aus Wien, meine Mutter Hamburgerin. In Schleswig-Holstein, nicht weit weg von Dänemark, habe ich die meiste Zeit meines Lebens verbracht. Mein Vater war katholisch, meine Mutter evangelisch. Mein Bruder und ich wurden evangelisch getauft und konfirmiert. 10 Jahre später bin ich aus der Kirche ausgetreten. Ein Freund von mir ist Buddhist geworden. Meine besten Schülerinnen sind Muslime.
Wir wissen nichts über die Glaubens- oder Religionszugehörigkeit der Opfer des Terroranschlags in New York. Die Täter sollen Islamisten sein. Im Tod sind alle Menschen gleich, sagt man. Und in allen Religionen findet sich das Gebot: Du sollst nicht töten! Es gilt für alle Menschen. Auch für Terroristen und Politiker. Deshalb meine ich auch, dass Politiker kein Recht dazu haben, Kriege zu führen und Menschen töten zu lassen.
Auch Politiker sind den Menschenrechten verpflichtet. Das grundlegendste Menschenrecht ist das Recht auf Leben.
Menschenleben und Menschenrechte aber sind den Terroristen egal.
amnesty international prangert Menschenrechtsverletzungen überall auf der Welt an. Wer sich für die Menschenrechte einsetzt, leistet einen Beitrag gegen Terror, Gewalt und Krieg.
Ihr könntet bei amnesty oder bei anderen Organisationen mitmachen!
Und ihr könnt auch im alltäglichen Umgang miteinander versuchen, auf körperliche Gewalt und auf die verletzende Gewalt der Worte zu verzichten.
Es wird nur noch wenige Schulen in Siegen geben, die noch nicht das Streitschlichterprogramm eingeführt haben. Die Methode, Konflikte durch die Vermittlung von Dritten lösen zu können, ist nicht neu. Sie ist meines Erachtens aber so erfolgreich, weil sie Winner-Winner-Lösungen ermöglicht. Beide Parteien haben aus den Verhandlungen und Gesprächen einen Gewinn erzielt, der den Konflikt beendet. Was bei Kindern und Jugendlichen funktioniert, klappt auch bei den Erwachsenen. Mediation, das ist der Fachbegriff für Streitschlichtung, kommt immer mehr zum Zuge, z.B. bei Scheidungen und in Nachbarschaftskonflikten.
Auch die Konflikte von Staaten und Bevölkerungsgruppen gehören an den Verhandlungstisch. Das war auch Bertha von Suttners Idee. Sie forderte die Politiker immer wieder auf, zu Friedenskonferenzen zusammen zu kommen, statt mit Soldaten aufeinander los zu gehen. Auf der 1. Weltfriedenskonferenz im Jahre 1899 in Den Haag durfte sie als einzige Frau reden.
Terroristen reden nicht, sie verbreiten Furcht und Schrecken, um an die Macht zu gelangen. Wenn sie an der Macht sind, machen sie meist mit dem Terror weiter. Das nennt man Staatsterrorismus. Dann verbreiten Todesschwadronen von Polizei und Militär Angst und Schrecken, sie foltern, töten und vernichten.
Die millionenfachen Opfer des Terrors in aller Welt mahnen uns zu Toleranz und Nächstenliebe. Es darf kein Klima des Hasses und des Misstrauens entstehen. Solche Zeiten hatten wir öfters in Deutschland. Ich habe so die siebziger Jahre erlebt. Da waren es die RAF-Terroristen, die mit ihren Gewalttaten die Herrschaftsverhältnisse in Deutschland ändern wollten. Wie heute schlug der Staat auch damals mit Gesetzesverschärfungen und harten Strafen zurück - und traf auch viele Unschuldige. Ich gehörte zum Kreis der Verdächtigten, weil ich mit meinen Schülerinnen und Schülern genau das gemacht hatte, was wir hier gerade machen: Wir hatten auf dem Marktplatz demonstriert. Ich wurde angezeigt und als Verfassungsfeind bezeichnet. Erst Wochen später fanden Kriminalpolizei und Verfassungsschutz - eine Art Geheimdienst - heraus, was in unserer Stadt jeder schon wusste: Wir hatten für den Bau eines Schwimmbades demonstriert, damit die Schüler in der Schule schwimmen lernen können.
Die Zeit der Verdächtigungen und Beschuldigungen, ein Terrorist zu sein, war furchtbar für mich. Ich möchte so etwas nicht wieder erleben. Deshalb wehre ich mich dagegen, dass zur Jagd auf Terroristen geblasen wird. Vielmehr sind Besonnenheit und Mäßigung gefragt, um die Spirale der Gewalt zu stoppen! Rachefeldzüge und Vergeltungsschläge machen alles nur noch schlimmer und sie treffen Unschuldige!
Wir wollen keinen Krieg! Militärschläge nützen weder den Opfern des Terrors noch sind sie ein geeignetes Mittel zur Verhinderung des Terrorismus.
Wir verweigern uns der Gewalt und dem Krieg!
Euch, ihr Schüler, rufe ich auf, wenn ihr wehrpflichtig werdet, den Kriegsdienst zu verweigern. Damit setzt ihr ein Zeichen für den Frieden.
Und ihr, Schülerinnen, ihr könnt euern Freunden zum Zivildienst raten, weil sie dort lernen können, wie man helfend und wertschätzend miteinander umgeht.
Nach den grausamen Erfahrungen des 2. Weltkrieges hatte die Gemeinschaft der Völker die Vereinten Nationen gegründet. Dort sollen die Probleme und Konflikte verhandelt werden und auf friedliche Art und Weise - ohne Krieg - gelöst werden.
Seit vielen Jahren beeinträchtigen die USA die Arbeit der Vereinten Nationen. Das reichste Land der Welt kommt seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nach und bezahlt seine Beiträge nicht. Derselbe Staat stellt jetzt 40 Milliarden bereit, um aufzurüsten und andere Länder mit Krieg zu überziehen.
Tatsache ist: Für Alphabetisierungs- und Lernprogramme, für das Gesundheitswesen und für die Schaffung sozialer Einrichtung in den unterentwickelten Ländern werden diese Milliarden dringend gebraucht. Stattdessen will die Nato, wie sie es vor zwei Jahren auch in Jugoslawien gemacht hat, Städte und Dörfer und die dort lebenden Menschen platt machen. Das darf nicht geschehen.
Das Zentrum für Friedenskultur in Siegen, dessen Geschäftsführer ich bin, führt jedes Jahr ein Schülerprojekt durch. Es heißt SPUN, das bedeutet Schüler Planspiel United Nations. Dort wird eine UN-Sitzungswoche simuliert und man lernt auf spielerische Art, wie Konflikte durch Verhandeln und Diskutieren gelöst werden können und arbeitet mit an der Gestaltung einer friedlichen Welt. Anmeldungen von Schülergruppen nehmen wir im Zentrum für Friedenskultur entgegen.
Im Juni dieses Jahres war ich mit einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern, die aus unterschiedlichen Gründen nicht am Religionsunterricht teilnehmen, im Friedensdorf Oberhausen. Dort leben z.Z. 120 Kinder aus Kriegsgebieten in Europa, Afrika und Asien. Die Kinder sind Kriegsopfer. In Deutschland erhalten sie ärztliche Hilfe und lernen mit ihren Verstümmelungen und Verletzungen zu leben, bis sie so weit wieder hergestellt sind, dass sie in ihre Heimatländer zurück kehren können. Die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule unterstützt das Friedensdorf Oberhausen. Ähnliche Hilfsprojekte gibt es an anderen Schulen.
Wir fordern die Politiker auf, die Steuergelder nicht für neue Waffen und in sinnlosen Kriegen zu verschleudern. Hilfsorganisationen und Friedensdienste sollten in die Krisengebiete geschickt werden.
Genau das meinte Bertha von Suttner mit ihrer Parole: Die Waffen nieder!
Wir alle wüssten, wofür wir die Milliarden verwenden würden:
Mehr Geld für Schulen und Kindergärten!
Mehr Geld für Schüleraustausch-Programme!
Mehr Geld für Projekte der Begegnung, wo junge und alte Menschen, Menschen unterschiedlicher Herkunft, mit unterschiedlichem Glauben und mit unterschiedlichen kulturellen Erfahrungen zusammen kommen und sich austauschen können.
Mehr Geld für eine Jugendarbeit, die der Verständigung und dem friedlichen Zusammenleben dient.
Auf Grund der Rede wurde Nolz vom Schuldienst suspendiert. Und das im freiheitlichsten Staat der je auf deutschem Boden existierte.
Aber was hatte man von Nolz anderes erwartet? Von ihm, der sich für Deserteursdenkmäler einsetzt und als Geschäftsführer des "Zentrums für Friedenskultur (ZFK) fungiert?
Wenn ich mich recht erinnere war es "Butterfly", die meinte, daß die Entlassung Nolz´s völlig gerechtfertigt gewesen wäre, weil seine Rede beleidigend und unverschämt gewesen sei. Sie versprach den Redetext ins Forum zu stellen bzw. andersweitig zukommen zu lassen. Ein Versprechen, daß sie leider bis heute schuldig geblieben ist.
Aus diesem Grund hier endlich die Rede. Ich denke, daß sich nun jeder ein eigenes Bild macht und die Entlassung des Lehrers aus dem Schuldienst besser beurteilen kann:
Rede zur Schüler/innen-Kundgebung "Gegen Terror, Gewalt und Krieg"
Liebe Schülerinnen und Schüler,
ich bin Lehrer an der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule, deren Schülerinnen und Schüler die Initiative ergriffen haben. Bertha von Suttner war eine Friedenskämpferin und die erste Frau, die den Friedensnobelpreis erhielt. Wenige Wochen vor dem Beginn des 1. Weltkrieges im Jahre 1914 starb sie. Ihr Vermächtnis halten unsere Schülerinnen und Schüler am heutigen Tag wach.
Ich bin ein "Zugereister", ich stamme nicht von hier, bin nicht aus Siegen. Geboren bin ich in Otterndorf bei Cuxhaven. Mein Vater war Österreicher aus Wien, meine Mutter Hamburgerin. In Schleswig-Holstein, nicht weit weg von Dänemark, habe ich die meiste Zeit meines Lebens verbracht. Mein Vater war katholisch, meine Mutter evangelisch. Mein Bruder und ich wurden evangelisch getauft und konfirmiert. 10 Jahre später bin ich aus der Kirche ausgetreten. Ein Freund von mir ist Buddhist geworden. Meine besten Schülerinnen sind Muslime.
Wir wissen nichts über die Glaubens- oder Religionszugehörigkeit der Opfer des Terroranschlags in New York. Die Täter sollen Islamisten sein. Im Tod sind alle Menschen gleich, sagt man. Und in allen Religionen findet sich das Gebot: Du sollst nicht töten! Es gilt für alle Menschen. Auch für Terroristen und Politiker. Deshalb meine ich auch, dass Politiker kein Recht dazu haben, Kriege zu führen und Menschen töten zu lassen.
Auch Politiker sind den Menschenrechten verpflichtet. Das grundlegendste Menschenrecht ist das Recht auf Leben.
Menschenleben und Menschenrechte aber sind den Terroristen egal.
amnesty international prangert Menschenrechtsverletzungen überall auf der Welt an. Wer sich für die Menschenrechte einsetzt, leistet einen Beitrag gegen Terror, Gewalt und Krieg.
Ihr könntet bei amnesty oder bei anderen Organisationen mitmachen!
Und ihr könnt auch im alltäglichen Umgang miteinander versuchen, auf körperliche Gewalt und auf die verletzende Gewalt der Worte zu verzichten.
Es wird nur noch wenige Schulen in Siegen geben, die noch nicht das Streitschlichterprogramm eingeführt haben. Die Methode, Konflikte durch die Vermittlung von Dritten lösen zu können, ist nicht neu. Sie ist meines Erachtens aber so erfolgreich, weil sie Winner-Winner-Lösungen ermöglicht. Beide Parteien haben aus den Verhandlungen und Gesprächen einen Gewinn erzielt, der den Konflikt beendet. Was bei Kindern und Jugendlichen funktioniert, klappt auch bei den Erwachsenen. Mediation, das ist der Fachbegriff für Streitschlichtung, kommt immer mehr zum Zuge, z.B. bei Scheidungen und in Nachbarschaftskonflikten.
Auch die Konflikte von Staaten und Bevölkerungsgruppen gehören an den Verhandlungstisch. Das war auch Bertha von Suttners Idee. Sie forderte die Politiker immer wieder auf, zu Friedenskonferenzen zusammen zu kommen, statt mit Soldaten aufeinander los zu gehen. Auf der 1. Weltfriedenskonferenz im Jahre 1899 in Den Haag durfte sie als einzige Frau reden.
Terroristen reden nicht, sie verbreiten Furcht und Schrecken, um an die Macht zu gelangen. Wenn sie an der Macht sind, machen sie meist mit dem Terror weiter. Das nennt man Staatsterrorismus. Dann verbreiten Todesschwadronen von Polizei und Militär Angst und Schrecken, sie foltern, töten und vernichten.
Die millionenfachen Opfer des Terrors in aller Welt mahnen uns zu Toleranz und Nächstenliebe. Es darf kein Klima des Hasses und des Misstrauens entstehen. Solche Zeiten hatten wir öfters in Deutschland. Ich habe so die siebziger Jahre erlebt. Da waren es die RAF-Terroristen, die mit ihren Gewalttaten die Herrschaftsverhältnisse in Deutschland ändern wollten. Wie heute schlug der Staat auch damals mit Gesetzesverschärfungen und harten Strafen zurück - und traf auch viele Unschuldige. Ich gehörte zum Kreis der Verdächtigten, weil ich mit meinen Schülerinnen und Schülern genau das gemacht hatte, was wir hier gerade machen: Wir hatten auf dem Marktplatz demonstriert. Ich wurde angezeigt und als Verfassungsfeind bezeichnet. Erst Wochen später fanden Kriminalpolizei und Verfassungsschutz - eine Art Geheimdienst - heraus, was in unserer Stadt jeder schon wusste: Wir hatten für den Bau eines Schwimmbades demonstriert, damit die Schüler in der Schule schwimmen lernen können.
Die Zeit der Verdächtigungen und Beschuldigungen, ein Terrorist zu sein, war furchtbar für mich. Ich möchte so etwas nicht wieder erleben. Deshalb wehre ich mich dagegen, dass zur Jagd auf Terroristen geblasen wird. Vielmehr sind Besonnenheit und Mäßigung gefragt, um die Spirale der Gewalt zu stoppen! Rachefeldzüge und Vergeltungsschläge machen alles nur noch schlimmer und sie treffen Unschuldige!
Wir wollen keinen Krieg! Militärschläge nützen weder den Opfern des Terrors noch sind sie ein geeignetes Mittel zur Verhinderung des Terrorismus.
Wir verweigern uns der Gewalt und dem Krieg!
Euch, ihr Schüler, rufe ich auf, wenn ihr wehrpflichtig werdet, den Kriegsdienst zu verweigern. Damit setzt ihr ein Zeichen für den Frieden.
Und ihr, Schülerinnen, ihr könnt euern Freunden zum Zivildienst raten, weil sie dort lernen können, wie man helfend und wertschätzend miteinander umgeht.
Nach den grausamen Erfahrungen des 2. Weltkrieges hatte die Gemeinschaft der Völker die Vereinten Nationen gegründet. Dort sollen die Probleme und Konflikte verhandelt werden und auf friedliche Art und Weise - ohne Krieg - gelöst werden.
Seit vielen Jahren beeinträchtigen die USA die Arbeit der Vereinten Nationen. Das reichste Land der Welt kommt seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nach und bezahlt seine Beiträge nicht. Derselbe Staat stellt jetzt 40 Milliarden bereit, um aufzurüsten und andere Länder mit Krieg zu überziehen.
Tatsache ist: Für Alphabetisierungs- und Lernprogramme, für das Gesundheitswesen und für die Schaffung sozialer Einrichtung in den unterentwickelten Ländern werden diese Milliarden dringend gebraucht. Stattdessen will die Nato, wie sie es vor zwei Jahren auch in Jugoslawien gemacht hat, Städte und Dörfer und die dort lebenden Menschen platt machen. Das darf nicht geschehen.
Das Zentrum für Friedenskultur in Siegen, dessen Geschäftsführer ich bin, führt jedes Jahr ein Schülerprojekt durch. Es heißt SPUN, das bedeutet Schüler Planspiel United Nations. Dort wird eine UN-Sitzungswoche simuliert und man lernt auf spielerische Art, wie Konflikte durch Verhandeln und Diskutieren gelöst werden können und arbeitet mit an der Gestaltung einer friedlichen Welt. Anmeldungen von Schülergruppen nehmen wir im Zentrum für Friedenskultur entgegen.
Im Juni dieses Jahres war ich mit einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern, die aus unterschiedlichen Gründen nicht am Religionsunterricht teilnehmen, im Friedensdorf Oberhausen. Dort leben z.Z. 120 Kinder aus Kriegsgebieten in Europa, Afrika und Asien. Die Kinder sind Kriegsopfer. In Deutschland erhalten sie ärztliche Hilfe und lernen mit ihren Verstümmelungen und Verletzungen zu leben, bis sie so weit wieder hergestellt sind, dass sie in ihre Heimatländer zurück kehren können. Die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule unterstützt das Friedensdorf Oberhausen. Ähnliche Hilfsprojekte gibt es an anderen Schulen.
Wir fordern die Politiker auf, die Steuergelder nicht für neue Waffen und in sinnlosen Kriegen zu verschleudern. Hilfsorganisationen und Friedensdienste sollten in die Krisengebiete geschickt werden.
Genau das meinte Bertha von Suttner mit ihrer Parole: Die Waffen nieder!
Wir alle wüssten, wofür wir die Milliarden verwenden würden:
Mehr Geld für Schulen und Kindergärten!
Mehr Geld für Schüleraustausch-Programme!
Mehr Geld für Projekte der Begegnung, wo junge und alte Menschen, Menschen unterschiedlicher Herkunft, mit unterschiedlichem Glauben und mit unterschiedlichen kulturellen Erfahrungen zusammen kommen und sich austauschen können.
Mehr Geld für eine Jugendarbeit, die der Verständigung und dem friedlichen Zusammenleben dient.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!