Die Legende vom Ritter St. Georg - zum 23. April
#1
Die Legende vom Ritter St. Georg

Der Ritter Sankt Georg ist Märtyrer und katholischer Heiliger. Er ist Patron von England, der Reiter, Bauern und der Pferde. Sein Gedenktag ist der 23. April. Seine Verehrung ist seit dem 4. Jahrhundert bezeugt.

Die Legende erzählt von Georg als einem hochgestellten Soldaten, der um 303 den Märtyrertod erlitt. St. Georg erlebte, wie viele Bekehrte durch die Chr*sten-Verfolgungen unter den heidnischen Kaisern Diocletian und Maximian wieder ihre althergebrachte Naturreligion annahmen (also wieder ungläubig im Chr*stl. Sinn) wurden.

Daraufhin gab St. Georg seinen Besitz den Armen und predigte die Chr*stliche Lehre. Er wurde verhaftet und musste zahllose Martyrien durchstehen. U.a. sei er in kleine Stücke zerhackt worden, tief in der Erde vergraben worden und er sei verbrannt worden. Die Macht Gottes habe ihn aber immer wieder zum Leben erweckt. Zuletzt sei er durch die Stadt geschleift und enthauptet worden.

Erst relativ spät, im 12. oder 13. Jahrhundert, wird über den Kampf mit dem Drachen berichtet. Der Drache hauste in einem See vor der Stadt und verpestete die Stadt mit seinem Gifthauch. Die Einwohner mussten ihm täglich Lämmer oder Schafe opfern, um ihn gütlich zu stimmen. Als keine Tiere mehr aufzutreiben waren, wurden die Söhne und Töchter geopfert. Eines Tages traf das Los die Königstochter. Als sie an den See vor der Stadt ging erschien Georg und versprach, den Drachen zu töten, wenn die Leute sich zu Chr*stus bekehrten. Er erschlug den Drachen und der König ließ sich daraufhin mit seinem Volk taufen.

Georg wird seit dem 12. Jahrhundert hoch zu Roß mit dem Drachen kämpfend dargestellt. Er gehört zu den 14 Nothelfern. Seine Attribute sind der Ritter mit Lanze, den Drachen durchbohrend.

Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#2
[Bild: stgeorg.jpg]


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#3
Vielen Dank für diese interessante Information geehrter Lord.

Salve Bragi Idee
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#4
Anmerkungen zur St-Georg Geschichte:

Auch bei dieser Mythe findet man eine Verwirrung und Vermischung - um eine tatsächliche historische Person und mehrere Religionen, die hier ihre Botschaften aufgepfropft haben. Das Zerstückeln in viele Teile, einschließlich dem Auferstehungsmythos, ist dem ägyptischen Fruchtbarkeitsgott Osiris und der ägyptischen Überlieferung entlehnt. Man findet diesen Inhalt bei fast allen Naturreligionen wieder. Die Natur, die im Winter scheintot darniederliegt und im Frühjahr von Neuem erwacht.

Aber kommen wir zu Georg zurück, und nehmen wir die Sage und die tatsächlichen historischen Begebenheiten mal etwas auseinander.

Georg ist ein fiktiver katholischer Heiliger, der die Schlange, also die Muttergöttin vernichtet hat. Was die katholische Überlieferung betrifft, hält sie es eben nur sehr selten mit der Wahrheit.

Ein "Grüner Georg" war zudem im keltischen ein Fruchtbarkeitsgott, ein Gesicht, das aus einem Baum herausschaut. Dieser "Grüne Georg" galt im Chr*stlichen als Teufel im Baumstamm. Die Gestalt des Drachentöters geht auch auf einen anderen Vorfall zurück. Der Georg verschmilzt hier mit einem A-Priester von Alexandrien. Dieser war ein Gegner von Athanasios und ermorderte einen Münzmeister namens Dracontius, oder Drache.

Das Emblem von Georg ist die Yoni der Muttergöttin, also war er ein Priester und Maskenträger, der mit P. und O. zusammenarbeitete.

Das alles hat aber nichts mit dem katholischen Märchen zu tun.

Die Katholiken nehmen stattdessen einen historischen Vorfall, nämlich das letzte große heidnische Aufbegehren gegen die Chr*stliche Religion, als Hintergrund für ihre St. Georg-Geschichte. Hier verschmilzt Georg mit Kaiser Konstantin zu einer Person. Kaiser Konstantin ist der erste Chr*stliche Kaiser und der getötete Drache symbolisiert die heidnische Religion und die heidnische Priesterkaste, die den Drachen (die Schlange) verehrte.

Wir reden hier vom letzten (ernst zu nehmenden) Versuch, die natur- und menschenfeindliche Chr*stliche Lehre zu stoppen und auszumerzen.

Der aus Mazedonien (Dalmatien) stammende römische Soldatenkaiser Diocletian (regierte von 284 bis 305) fühlte sich dem Erbe von Kaiser Aurelian (270-275) verpflichtet. Er führte fort, was dieser begonnen hatte. Dazu gehörte auch die vollständige Wiederherstellung der Macht der alten heidnischen Priesterkaste und des Göttinnenkultes. Die Chr*stliche Wüstenreligion sollte aus den nordeuropäischen Breitengraden verbannt werden. Nur in Einheit mit den eigenen Göttern konnte die Reichsidee werden. So meinte der römische Kaiser, der auf dem Gebiet des Reiches alle möglichen heidnischen Stämme ansiedelte und per facto zu Reichsbürgern machte. Das letzte große Heidenreich. Zu ihm gehörten: Römer, Griechen, Iberer ebenso - wie Kelten, Gallier, Britannier, Germanenstämme und Slawen. Sie alle galten als populus romani, als Staatsbürger Roms und lebten friedlich beieinander.

Diocletian dankte 305 freiwillig (!!!) als Kaiser ab, übergab sein Amt an einen von ihm gewählten Nachfolger und widmete sich der Gärtnerei. Leider mußte er bis zu seinem Tode 316 in Salonae (Split) erleben, wie die tetrarchische Ordnung zusammenbrach und die Chr*sten, die er seit 303 als Reichsschädlinge verfolgt hatte, von Kaiser Konstantin staatlich toleriert wurden.

Kaiser Konstantin führte 324 das Chr*stentum als Staatsreligion des römischen Reiches ein und besiegelte damit das Schicksal des eigenen Imperiums. Vor allem die germanischen Stämme lehnten sich gegen den neuen Glauben auf und befehdeten und bekriegten den römischen Kaiser. Das führte schließlich zum Untergang des Römisches Reiches (476).

Konstantin war Sohn des Heerführers Konstantius und dessen Konkubine Helena. Erzogen wurde er am Hof bei Kaiser Diokletian in Nikomedia, dem heutigen Izmit in der Türkei, dessen Tochter Fausta er 307 heiratete. 306, nach dem Tod seines Vaters, wurde er Herrscher im Nordwesten des römischen Reiches. Diokletians zweiter Nachfolger Galerius hatte 303 eine weitere Chr*stenverfolgung ausgelöst, um sich des Beistandes der Götter zu versichern. Nachdem sie keinen Erfolg hatte, beendete er 311 die Chr*stenverfolgung, kurz darauf starb er.

Von den Vorgängen um Kaiser Konstantin und seiner Mutter Helena berichtet auch das Buch: "Die Priesterin von Avalon", das Marion Zimmer Bradley geschrieben hat. Hauptheldin ist hier Helena, die Mutter des römischen Kaisers Constantin, der das Chr*stentum zur Staatsreligion erhoben hat. In Bradleys Version der Geschichte ist die britische Prinzessin Helena gerade in ihrer Ausbildung zur Priesterin auf der heiligen Insel Avalon, als sie dem Mann ihrer Träume begegnet -dem römischen Soldaten Constantius. Die Liebe der beiden läuft jedoch den Plänen der Hohepriesterin zuwider, und Helena wird von Avalon verbannt. Der Roman folgt nun dem Paar durch die politischen Wirren der römischen Weltgeschichte, erzählt aus Helenas Sicht als Geliebte und Mutter vom Aufstieg Constantius und von allen damit verbundenen Opfern.

Im Kampf um die Oberherrschaft im Römischen Reich errang Konstantin im Jahr 312 an der milvischen Brücke in Rom einen Sieg über seinen Schwager und Konkurrenten Maxentius und bekehrte sich danach zum Chr*stentum. Konstantin behauptet, daß ihm im Traum das Chr*stus-Monogramm mit den Worten "in hoc signo vinces", "in diesem Zeichen wirst du siegen" erscheint, worauf Konstantin dies auf die Feldzeichen schreiben ließ und siegte.

Bischof Eusebius, Zeitgenosse und erster Kirchengeschichtsschreiber, berichtete von einem Kreuz mit entsprechender griechischer Inschrift, das Konstantin in der Sonne sah. 313 gewährte Konstantin im Edikt von Mailand jedem Bürger des Reiches das Recht auf freie Religionsausübung, womit er tatsächlich aber nur eine Übergangszeit meinte, bis die alte Religion unter Strafe gestellt wurde und deren Ausübung schließlich auf dem Scheiterhaufen endete.

Die Heiden im Reich riefen folglich einen Gegenkaiser aus. Dieser Gegenkaiser mit Namen Licinus begann noch 320 mit neuen Chr*stenverfolgungen. Leider besiegte Konstantin um 324 Kaiser Licinus und ließ ihn auf grausame Weise töten. Als alleinherrrschender Despot förderte er nun ungeniert das Chr*stentum, zerstörte die heidnischen Tempelanlagen und ließ an deren Stelle Chr*stliche Kirchen bauen.

So baute der Heidenschlächter Konstantin, der sich fortan "der Große" nannte, die frühe Peterskirche in Rom (325), die Grabeskirche in Jerusalem, die Geburtskirche in Bethlehem und die zum Glück nicht erhaltene Sophienkirche in Trier und weiterhin den Urbau der Apostelkirche in Konstantinopel.

Er gab den Chr*stlichen Bischöfen fortan richterliche Befugnisse, verbannte die Frauen aus dem Priesterberuf und setzte den Sonntag als den wöchentlichen Feiertag fest; 325 wurde das Chr*stentum der römischen Religion gleichgestellt und geraubter und beschlagnahmter heidnischer Besitz wurde den Chr*sten gegeben. Im selben Jahr berief er das Konzil von Nicäa ein, das wesentliche Weichenstellungen für das Chr*stentum brachte.

Im Zuge einer Neuorganisation des Reiches verlegte Konstantin 330 den Regierungssitz von Rom nach Konstantinopel - das heutige Istanbul.

Die Legende läßt ihn schon von Papst Silvester, der ihn vom Aussatz geheilt hatte, getauft werden - seine eigentliche Taufe fand aber erst 337 auf dem Totenbett im Palast in Ankyron, dem heutigen Dorf Hereke bei Izmit, durch Bischof Eusebius von Nikomedia statt. Auf seinem Totenbett machte Konstantin der Kirche umfangreiche Schenkungen, vor allem große Gebiete um Rom, auf die sich der Vatikan noch heute, im 21. Jahrhundert beruft.

Bestattet wurde Konstantin in der Apostelkirche in Konstantinopel. Bei der Eroberung durch die Türken 1453 verschwanden jedoch seine Reliquien. Ein kirchlich anerkannter Kult um ihn existiert in der Ostkirche, wo er als "der Apostelgleiche" bezeichnet wird.


[Bild: diocletian.jpg]
Kaiser Diocletian,
der letzte heidnische Großkaiser,
der über ein vereinigtes Heidenreich
regierte.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#5
Sehr gute Geschichte, wieder ein paar Sachen gelernt.
Lächeln
Danke.

Allerdings kommen mir bei soclen Geschichten ständig Vergeltungsemotionen hoch, die ich auch nicht mehr länger neutralisieren will.




Ph34r
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#6
<span style='font-family:Geneva'><span style='color:purple'>Egal auf welche Seite Du Dich stellen würdest, Du hättest schon verloren ehe die Schlacht überhaupt begonnen hätte!</span></span>
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#7
???

Mach mir keine Angst Mensch! Blinzeln


Wie wär es denn mit "unserer Seite"?

Ph34r
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#8
Danke für die Informationen werter Lord Lächeln

Es ist doch immer wieder interessant zu sehen, wie die Geschichte verdreht wird und das Chr*stentum sich der heidnischen Mythologie bedient.

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