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Ich möchte einen Diskussionsfaden aus dem Thema: Tierquäler bekommt was er verdient http://www.pagan-forum.de/tierquaeler-bekommt%2c-was-er-verdient-t25524s60.html aufgreifen.
Sind kontrollierte Emotionen keine Emotionen mehr?
Man könnte die Frage zur Verdeutlichung umformulieren: Sind kontrollierte Explosionen keine Explosionen mehr? Wer Auto oder Motorad fährt, der wird wissen, daß in einem Motor pro Sekunde viele kontrollierte Explosionen ablaufen. Sie besitzen die Aufgabe, das Fahrzeug schließlich anzutreiben und vorwärtszubringen.
Der Vergleich von Emotion und Explosion ist nicht zufällig gewählt, sondern deshalb ausgesucht, weil er das wohl treffendste Vergleichsbeispiel ist. Was ist jedoch eine kontrollierte Emotion; was ist eine unkontrollierte Emotion. Die Antwort ist simpel: Eine unkontrollierte Emotion ist jede Emotion, die unwillentlich (also ohne daß wir das wollten) aufgetreten ist. Eine kontrollierte Emotion ist hingegen eine Emotion, die absichtlich geschürt wird, um seinem Vorhaben Nachdruck zu verleihen.
Und ebenso wie beim Motor wirkt eine unkontrollierte Explosion/Emotion zerstörerisch, während die kontrollierten Explosionen/Emotionen an den dafür vorgesehenen Ventilen ihre Kraft herausleiten. Beim Menschen sieht das (wer das sehen kann) so aus, daß unkontrollierte Emotionen den Körper stets durch das Herzchakra verlassen, während kontrollierte Emotionen z. B. aus dem Zeigefinger ausgepulst werden können.
Es besteht also ein qualitativer Unterschied zwischen kontrollierten und unkontrollierten Emotionen. Das eine dient der Nutzbarmachung als Schubkraft und ist eine wertvolle Unterstützung unserer Vorhaben, während das andere Zeugnis einer undisziplinierten, zerrütteten – ja regelrecht schizophrenen – Geisteshaltung ist.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
Ein unbedeutender Krieger
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Das ist ein guter, anschaulicher Vergleich.
Und wenn man mal dabei bleibt, ergibt sich die Frage: Was war VOR der ersten Explosion? Also bevor sie sich (zufällig) ereignet hatte, deren Wirkung erkannt wurde und sie in ein kontrollbares Schema gepresst wurde.
Eine Emotion, kontrolliert oder nicht, bleibt m.E. eine äußerst subjektive Angelegenheit, denn sie entsteht aus der jeweiligen Stimmungslage/Kultur/Einstellung des Individuums. Beispiel am Reizthema Tiere essen: der eine schlachtet sie emotionslos, der zweite kauft das zerlegte Fleisch, der dritte ißt es, dem vierten aber dreht sich allein bei der Vorstellung von eins bis drei der Magen um, dem fünften dreht es nicht nur den Magen um, er hasst alle Fleischesser.
Wenn man beim Motor/den kontrollierten Explosionen bleibt: der eine lehnt so etwas grundsätzlich ab, der zweite findet es toll, dem dritten ist's zu lahm und er forciert das ganze (tunt den Motor), der vierte setzt noch einen drauf und tunt was das Zeug hält: der Motor explodiert (nun nicht mehr kontrolliert ). <-- und genau den letzten Punkt finde ich interessant. (Womöglich ist er vergleichbar mit dem Fleischesser-Hasser, der irgendwann militant werden wird, sprich "explodiert".) Da wir uns hier in der Polarität befinden, gibt es irgendwo wieder einen Punkt, an dem das Ganze zu kippen droht (Motor explodiert). Der Mensch hat schon immer dazu geneigt, "über die Stränge zu schlagen", sonst wären wir heute nicht an dem Punkt, an dem wir sind. Könnte einem der Verdacht kommen, daß es gut so ist, daß es gewollt ist, daß man die Bandbreite voll durchleben kann sofern es für die eigene Entwicklung notwendig ist. Und wenn dem so wäre, wäre es völlig egal, ob Emotionen kontrolliert sind oder nicht, es hätte sowieso jeder eine andere Vorstellung davon weil es jeder anders erleben könnte, je nachdem, an welchem Punkt seiner Entwicklung er sich befindet.
Emotionen scheinen für uns notwendig zu sein, sonst würden sie sich wohl nicht in unserem Repertoire befinden. Es steht außer Frage, daß man Emotionen in Bahnen lenken/kontrollieren/manipulieren kann. Mich beschäftigt aber die Frage: Wann ist's genug? Und ist nicht eine Kontrolle auch eine Manipulation?
Gruß, ein unbedeutender Krieger
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Genau das was ich immer sage: Wer unter unkontrollierten Emotionen leidet (und sei es nur eine einzige), der ist gemütsgestört.
Tue was immer ich will!
Glückskind
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Ein unbedeutender Krieger schrieb:Mich beschäftigt aber die Frage: Wann ist's genug?
Und ist nicht eine Kontrolle auch eine Manipulation?
Das Wort Manipulation beinhaltet für mich, dass es sich um etwas Unerwünschtes,
um etwas von Außen Kommendes handelt. Da man jedoch bei der Emotionskontrolle
selbst ganz bewusst und absichtlich seine eigenen Emotionen kontrolliert, sehe ich
keinen Zusammenhang zur Manipulation.
Schöne Grüße
Glückskind
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Manipulation beginnt bereits damit, daß man darüber nachdenkt, warum der auf der anderen Straßenseite z. B. nun eine rote Jacke trägt bzw. wenn man nicht darüber nachdenkt, löst die Farbe bereits eine Reaktion aus.
Zitat:Man könnte die Frage zur Verdeutlichung umformulieren: Sind kontrollierte Explosionen keine Explosionen mehr?
Ich denke, das sagt zu der Frage (Überschrift) des Themas alles!
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
Rumpelstil
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Paganlord schrieb:Ich möchte einen Diskussionsfaden aus dem Thema: Tierquäler bekommt was er verdient http://www.pagan-forum.de/tierquaeler-bekommt%2c-was-er-verdient-t25524s60.html aufgreifen.
Sind kontrollierte Emotionen keine Emotionen mehr?
Hey zusammen.
Ich bezieh mal Stellung.
Zuallererst möcht ich auf die Fragestellung an sich eingehn.. ICH fänd eine andere nämlich sehr viel interessanter, nämlich:
Sind unkontrollierte Emotionen keine Emotionen mehr?
Für mich sind Emotionen, Empfindungen nicht selten einfach nur Signale. Mein subjektives emotionales Empfinden hilft mir Situationen zu deuten ohne sie vorher bewusst analysieren zu müssen.
Alles explosive spricht für zuviel Unbewusstheit.. wer explodiert hat den Zeitpunkt verpasst sich bewusst mit irgendner Situationen, ner Thematik zu befassen.
Grüße.
Cat
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Zitat:Mein subjektives emotionales Empfinden hilft mir Situationen zu deuten ohne sie vorher bewusst analysieren zu müssen.
Wenn man zum Deuten einer Situation sich von Emotionen leiten läßt, dann kommt es leicht zu Fehldeutungen. Besser wäre es, auf den Instinkt zu hören, soweit dieser noch richtig funktioniert.
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Zitat:Besser wäre es, auf den Instinkt zu hören, soweit dieser noch richtig funktioniert.
Der Instinkt funktioniert immer richtig in jeder Sekunde des Lebens und egal was man vorher gemacht hat und grundsätzlich bei jedem Zweibeiner. Die Frage ist nur: Wer hört der inneren Stimme überhaupt zu? Die meisten verwechseln Emotion mit Instinkt und Instinkt mit Bauchgefühl. Die haben soviel "Krach im Kopf", die können nicht hören und fallen mit ihrer Logik jedesmal auf die Schn... Es geschieht ihnen ganz recht. Wer sich soweit von der Natur und von sich selbst entfernt, der hat nichts besseres als ein chaotisches Versagerleben verdient.
Zitat:Für mich sind Emotionen, Empfindungen nicht selten einfach nur Signale. Mein subjektives emotionales Empfinden hilft mir Situationen zu deuten ohne sie vorher bewusst analysieren zu müssen.
Du verwechselst das eine mit dem anderen, wie oben beschrieben. Hey das ist kein Thema, wo irgendwer mal reinplatzen kann und sich vorher noch nie ernsthaft mit den eigenen Bewußtseinsinhalten beschäftigt hat. Du weißt nicht, wie es in Dir aussieht und würfelst alles durcheinander.
Zitat:Alles explosive spricht für zuviel Unbewusstheit.. wer explodiert hat den Zeitpunkt verpasst sich bewusst mit irgendner Situationen, ner Thematik zu befassen.
Es geht um Kontrolle der Emotion oder ums zügellose Ausleben derselben. Was Du schreibst ist irgendetwas Unausgegorenes.
Fulvia Flacca Bambula
Hekaterina
Gast
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Zitat:Der Instinkt funktioniert immer richtig in jeder Sekunde des Lebens und egal was man vorher gemacht hat und grundsätzlich bei jedem Zweibeiner. Die Frage ist nur: Wer hört der inneren Stimme überhaupt zu?
Das meinte ich eigentlich auch, habe es nur etwas ungenau ausgedrückt. Ich meinte, daß der Zugang zum Instinkt bei vielen Leuten verschüttet ist oder sie nicht gelernt haben, ihrem Instinkt zu vertrauen.
Rumpelstil
Gast
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Fulvia schrieb:Zitat:Für mich sind Emotionen, Empfindungen nicht selten einfach nur Signale. Mein subjektives emotionales Empfinden hilft mir Situationen zu deuten ohne sie vorher bewusst analysieren zu müssen.
Du verwechselst das eine mit dem anderen, wie oben beschrieben. Hey das ist kein Thema, wo irgendwer mal reinplatzen kann und sich vorher noch nie ernsthaft mit den eigenen Bewußtseinsinhalten beschäftigt hat. Du weißt nicht, wie es in Dir aussieht und würfelst alles durcheinander.
Kann schon sein, dass ich dir nicht das Gefühl gebe ausreichend über mein Innenleben in Erfahrung gebracht zu haben. Kritik vertrag ich übrigens, aber bitte nicht patzig werden.
Zitat:Alles explosive spricht für zuviel Unbewusstheit.. wer explodiert hat den Zeitpunkt verpasst sich bewusst mit irgendner Situationen, ner Thematik zu befassen.
Es geht um Kontrolle der Emotion oder ums zügellose Ausleben derselben. Was Du schreibst ist irgendetwas Unausgegorenes.
Fulvia: Besten Dank für deinen freundlichen und qualifizierten Hinweis. * hock:
Vielleicht sollte ich ergänzen...
Emotionalität hat für mich keinen Sinn wenn sie zügellos ausgelebt wird. Schmälert das Erleben und sorgt nur für nen spontanen Energieausgleich, aber nicht für Genuß oder irgend ne Art von produktiver Bewältigung.
Das Bilden und Beobachten der Emotion und das Ausleben sind 2 Paar Schuhe, dessen sollte man sich bewusst sein.
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