Hände in den Taschen
#11
(10.05.12004, 12:12)Violetta schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-7243.html#pid7243Was ist eigentlich mit Hände in den Taschen, wenn einem einfach nur kalt ist?

Wenn es draußen oder im Zimmer frisch ist, könnte man davon ausgehen, daß seinem Gegenüber eher kalt ist, als daß er etwas verbergen möchte. Dennoch spricht der Körper in einem Bruchteil von Sekunden, und die Wirkung steht dann (erst einmal im Raum). Körpersprache ist in erster Linie eine instinktive Wahrnehmung, und die Logik kommt danach.

Wenn man auf eine Person trifft, überprüft man immer instinktiv, ob diese einem gut oder schlecht gesonnen ist. Da hat die Logik erst einmal keine Chance.

Wenn jemand mit verborgenen Händen auf einen zukommt, hat man ein mulmiges Bauchgefühl (Instinkt). Das kommt daher, daß man nicht sieht, ob sich in den Händen Waffen oder ähnliches befinden. Tritt dagegen jemand auf einen zu und man sieht klar und deutlich beide Hände, wirkt die Situation von Anfang an unbedrohlich. In den Berufen ist dies schon lange angekommen. Zum Beispiel lernt jeder Verkäufer sehr früh, immer mit geöffneten Händen (zeigen der Handflächen) auf den Kunden zuzugehen, um so die Gespräche zu führen. Das soll Ehrlichkeit und Offenheit symbolisieren. Dem Kunden wird so ein gutes "Gefühl" gegeben. Und die Wahrscheinlich steigt, daß hier der Verkäufer zum Abschluß kommt.


Etwas anders stellt sich die Situation dar, wenn jemand nur einen Teil der Hand, z.B. nur den Daumen in die Taschen steckt. Die Geste mit verborgenen Daumen drückt hier auch ein Verstecken wollen aus zum Beispiel das Verstecken von Nervosität und Unsicherheit. Aber in erster Linie möchte dieser vermitteln, daß er besonders locker und in der Situation erhaben ist. Auf den Gegenüber wirkt diese Geste oft arrogant und auch, in bestimmten Situationen (je nachdem, auf wen dieser trifft), aggressiv.

Grundsätzlich muß man immer die gesamte Situation überblicken und beachten, welche Gegebenheiten sich am Ort befinden, zum Beispiel Temperatur, Umfeld, Grund des Aufeinandertreffens, oder es gibt Gründe für ein bewußtes Verstecken aufgrund von Scham (schmutzige Fingernägel oder Entstellungen). Auch die Mimik, die Stimme und der restlichen Körper, geben darüber Klarheit, ob es sich hier um ein betontes Vorgeben von Lockerheit oder um gegebenenfalls Aggressivität handelt.

Entgegen den katalogisierten Körpersprache-Musterlehrplänen, welche die intuitive Wahrnehmung sowie das Beachten der Gesamtsituation nicht vermitteln, betrachten wir die Gesamtheit: Intuition, Umfeld und körpersprachliche Signale. Nur so kann eine Situation korrekt körpersprachlich analysiert werden.
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#12
Zitat:Wenn jemand mit verborgenen Händen auf einen zukommt, hat man ein mulmiges Bauchgefühl (Instinkt). Das kommt daher, daß man nicht sieht, ob sich in den Händen Waffen oder ähnliches befinden. Tritt dagegen jemand auf einen zu und man sieht klar und deutlich beide Hände, wirkt die Situation von Anfang an unbedrohlich.

Wie Du ja auch gleich sagst, kommt es auch auf die gesamten Umstände, die sonstige Körperhaltung, Mimik etc. an. Die Hände in den Taschen kann auch genau eine völlige Friedfertigkeit, Harmlosigkeit bis hin zur Unterwerfung aussagen. Denn wer die Hände in den Taschen hat, könnte sich nicht verteidigen. (Die meisten Männer behalten auch bei Hitze ihre Jacke an, wenn sie eine angezogen haben, und nehmen sie nicht über den Arm. Damit sie "die Hände frei haben"). Oft ist die Hände in die Taschen stecken auch ein Zeichen von sozialer Unsicherheit. Man begegnet dem Gegenüber nicht offen, aber nicht aus Hinterlist, sondern aus Angst vor Verletzungen, Zurückweisung und Ähnlichem.
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#13
(25.08.12018, 14:06)Andrea schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-53766.html#pid53766Wie Du ja auch gleich sagst, kommt es auch auf die gesamten Umstände, die sonstige Körperhaltung, Mimik etc. an. Die Hände in den Taschen kann auch genau eine völlige Friedfertigkeit, Harmlosigkeit bis hin zur Unterwerfung aussagen. Denn wer die Hände in den Taschen hat, könnte sich nicht verteidigen. (Die meisten Männer behalten auch bei Hitze ihre Jacke an, wenn sie eine angezogen haben, und nehmen sie nicht über den Arm. Damit sie "die Hände frei haben"). Oft ist die Hände in die Taschen stecken auch ein Zeichen von sozialer Unsicherheit. Man begegnet dem Gegenüber nicht offen, aber nicht aus Hinterlist, sondern aus Angst vor Verletzungen, Zurückweisung und Ähnlichem.

Ja, völlig richtig! Das muß man auf jeden Fall mit beachten.
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#14
Draußen in der freien Natur gelten gewiss ein paar Ausnahmen. In geschlossenen Räumen/Büro gilt jedoch: Die Hände in den Taschen zu vergraben bedeutet immer: etwas zu verbergen. Seine eigene Meinung, die wahren Hintergründe, die wirklichen Absichten oder dergleichen.

(25.08.12018, 14:06)Andrea schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-53766.html#pid53766eine völlige Friedfertigkeit, Harmlosigkeit bis hin zur Unterwerfung aussagen. Denn wer die Hände in den Taschen hat, könnte sich nicht verteidigen. (Die meisten Männer behalten auch bei Hitze ihre Jacke an, wenn sie eine angezogen haben, und nehmen sie nicht über den Arm. Damit sie "die Hände frei haben")

(25.08.12018, 15:35)Hemera schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-53767.html#pid53767Ja, völlig richtig! Das muß man auf jeden Fall mit beachten.

Völlig richtig???

Also diese Deutung stimmt nicht mit meinem Wissen überein. Aber überhaupt nicht. Unterwerfungsgesten oder mangelndes Selbstbewußtsein wird durch Vermeidung von Blickkontakt, einem gesenkten Blick oder einer gebeugten Körperhaltung ausgedrückt. Was ist eine völlige Friedfertigkeit? Was ist eine völlige Harmlosigkeit? Selbst der kleinste Hund hat seine eigenen Absichten.
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#15
(28.08.12018, 10:32)Wishmaster schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-53771.html#pid53771Draußen in der freien Natur gelten gewiss ein paar Ausnahmen. In geschlossenen Räumen/Büro gilt jedoch: Die Hände in den Taschen zu vergraben bedeutet immer: etwas zu verbergen. Seine eigene Meinung, die wahren Hintergründe, die wirklichen Absichten oder dergleichen.

(25.08.12018, 14:06)Andrea schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-53766.html#pid53766eine völlige Friedfertigkeit, Harmlosigkeit bis hin zur Unterwerfung aussagen. Denn wer die Hände in den Taschen hat, könnte sich nicht verteidigen. (Die meisten Männer behalten auch bei Hitze ihre Jacke an, wenn sie eine angezogen haben, und nehmen sie nicht über den Arm. Damit sie "die Hände frei haben")

(25.08.12018, 15:35)Hemera schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-53767.html#pid53767Ja, völlig richtig! Das muß man auf jeden Fall mit beachten.

Völlig richtig???

Also diese Deutung stimmt nicht mit meinem Wissen überein. Aber überhaupt nicht. Unterwerfungsgesten oder mangelndes Selbstbewußtsein wird durch Vermeidung von Blickkontakt, einem gesenkten Blick oder einer gebeugten Körperhaltung ausgedrückt. Was ist eine völlige Friedfertigkeit? Was ist eine völlige Harmlosigkeit? Selbst der kleinste Hund hat seine eigenen Absichten.

Wichtig ist hier der Blickwinkel und das Beobachten der Gesamtsituation. Die Maus ist harmlos für die Katze, und die Katze harmlos für den Hund Lächeln
Es kommt also auf den Blickwinkel an.

Harmlosigkeit oder Friedfertigkeit ist eine Bewertung und keine körpersprachliche Geste. Dies ist nur das Empfinden des Gegenübers.

Grundsätzlich ist das Hände in die Tasche stecken eine Verbergungsgeste, wobei hier auch eine Unsicherheit und mangelnder Selbstwert versteckt werden sollen. Das Hände in die Taschen stecken allein ist natürlich keine Unterwerfungsgeste, aber im Zusammenhang mit weiteren Gesten und körpersprachlichen Merkmalen kann man dann daraus schließen, dass derjenige keine Arglist, sondern lediglich seine Unsicherheit verbergen möchte. Wenn jemand unsicher ist, bedeutet es aber nicht, dass er sich seinem Gegenüber unterwirft. Zwischen Unterwürfigkeit und Unsicherheit muss auf jeden Fall differenziert werden.
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#16
(28.08.12018, 15:57)Hemera schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-53772.html#pid53772Wichtig ist hier der Blickwinkel und das Beobachten der Gesamtsituation. Die Maus ist harmlos für die Katze, und die Katze harmlos für den Hund Lächeln
Es kommt also auf den Blickwinkel an.

Geht es jetzt um Körpersprache bei Tieren? Wohl kaum. Dein Beispiel hinkt! Denn wenn die Maus für die Katze uninteressant wäre und die Katze wiederum für den Hund, warum rennen sie dann hinterher? Zudem sind diese Tierbeispiele für die menschliche KS völlig unbrauchbar. Vielleicht willst Du noch was von Fliegen und Schnecken erzählen?

Menschen sind niemals friedfertig und harmlos. In deren Gedanken tobt stets der 3. Weltkrieg. Das liegt daran, dass sie allesamt emotionale Bettnässer sind. Ihre entsprechenden Gedanken, Emotionen und auch unterbewußten Sympathien und Antipathien drücken sie über ihre KS aus. Deshalb funktioniert eine solche Analyse überhaupt. Als Lesender muß man jedoch die richtigen Schlüsse ziehen. Das war bei Andrea (und Hemeras Antwort dazu) nicht der Fall.
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#17
(29.08.12018, 11:52)Wishmaster schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-53776.html#pid53776Geht es jetzt um Körpersprache bei Tieren?

Nein, natürlich analysieren wir in diesem Thema nicht die Körpersprache von Tieren. Aber ich musste für deinen erwähnten kleinen Hund eine Lanze brechen Blinzeln


(29.08.12018, 11:52)Wishmaster schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-53776.html#pid53776Selbst der kleinste Hund hat seine eigenen Absichten.

Ergänzungen sind immer willkommen, und es ist richtig und wichtig, die Dinge klarzustellen, schließlich sind wir ein Diskussionsforum.
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#18
(28.08.12018, 10:32)Wishmaster schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-53771.html#pid53771Also diese Deutung stimmt nicht mit meinem Wissen überein. Aber überhaupt nicht. Unterwerfungsgesten oder mangelndes Selbstbewußtsein wird durch Vermeidung von Blickkontakt, einem gesenkten Blick oder einer gebeugten Körperhaltung ausgedrückt.

Andere Körpersignale kommen noch dazu. Und alles zusammen sagt dann aus, wie die Hände in den Taschen zu deuten sind, und das kann eben auch unsicher und harmlos sein. Da werden z.B. die Hüften vorgeschoben, dafür die Brust eingeknickt, die Füße werden verdreht oder eben die Schultern eingezogen. So steht niemand, der überheblich oder gar angriffslustig wäre. Das ist ein Ringen um Haltung in einer sozialen Situation, in der sich derjenige unsicher fühlt, denn der Kopf ist dann in der Regel schon gerade, der Blick bleibt nach vorn gerichtet.

Zitat:Was ist eine völlige Friedfertigkeit? Was ist eine völlige Harmlosigkeit?
In dem Moment mit einer solchen Haltung ist derjenige völlig friedfertig und harmlos. Der ringt ja mit sich selbst, eigentlich um sein Bild nach außen, und kann nicht gleichzeitig mit anderen "ringen".
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#19
Vorweg: Ich bin kein KS-Experte, ich deute jetzt aus Erfahrung einfach so, wie ich es empfinde:

Mich macht jeder mit Händen in der Jack/Hose etwas aggressiv (extrem aggressiv, wenn ich es nicht kontrolliere) - außer bei klirrender Kälte.
Das liegt an der feigen/falschen Ausstrahlung bis hin zur Heimtücke.
Oftmals ist das auch ein Zeichen von Teilnahmslosigkeit/Passivität/Desinteresse und mangelnder Disziplin ("Ich habe mit all dem nichts zu tun!" Symbol der Hände!), was mich auch wieder aggressiv macht, denn solche Gestalten, die man motivieren muß, brauch ich nicht um mich herum. Die nennen sich auch Kletten/Emotionsvampire.

Ich würde lediglich einen Deutungsunterschied bei Kindern zulassen, denn die sind leicht gelangweilt/verunsichert.
Erst wissen, dann denken. Erst denken, dann reden.
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#20
(12.09.12018, 16:49)THT schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-53808.html#pid53808Vorweg: Ich bin kein KS-Experte, ich deute jetzt aus Erfahrung einfach so, wie ich es empfinde:

Mich macht jeder mit Händen in der Jack/Hose etwas aggressiv (extrem aggressiv, wenn ich es nicht kontrolliere) - außer bei klirrender Kälte.
Das liegt an der feigen/falschen Ausstrahlung bis hin zur Heimtücke.

Jemanden, der seine Hände in den Taschen hat, eine falsche/feige Ausstrahlung oder gleich Heimtücke zu unterstellen, geht für mich persönlich erstmal etwas zu weit. Diese Aussage hat irgendwie einen Hauch von eigener emotionaler Anfälligkeit oder eigenen unaufgelösten Konflikten innewohnend.

Körpersprache setzt sich aus einer Mischung von logisch, sichtbaren Gesten und Mimiken zusammen und aus einer empathischen Wahrnehmung, die sich aus der Gesamtsituation ergibt. Diese sollte jedoch vom (zu analysierenden) Gegenüber wahrgenommen und nicht mit den eigenen Vorlieben oder Abneigungen vermsicht werden.

Für micht heißt "Hände in den Taschen" immer erstmal, derjenige hat etwas zu verbergen. Und dann kommt die Gesamtsituation zur Betrachtung. Hat der- oder auch diejenige vielleicht kalte oder gar gesundheitlich beeinträchtigte (entstellte) Hände oder tatsächlich etwas zu verheimlichen. In den meisten Fällen ist das meiner Erfahrung nach einfach nur Unsicherheit, die hier versteckt werden soll. Das betrifft nicht nur die Hände in den Taschen, sondern auch die Hände hinterm Rücken, unterm Tisch usw.


Zitat:Oftmals ist das auch ein Zeichen von Teilnahmslosigkeit/Passivität/Desinteresse

Oder, daß man anderer Meinung ist, diese aber nicht äußert.


Zitat:Ich würde lediglich einen Deutungsunterschied bei Kindern zulassen, denn die sind leicht gelangweilt/verunsichert.

Wenn ich so darüber nachdenke, dann wissen zwar Kinder oft nicht wohin mit ihren Händen, aber in den Hosentaschen sehe ich die da nicht unbedingt. Kommt womöglich auf das Alter an ...
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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