Pilze
#1
Pilze
Das Ernten von Pilzen in den eigenen vier Wänden ist über verschiedene Fertigset-Angebote kinderleicht. Die Erkenntnis, daß heute so gut wie alle unsere Speisepilze nicht mehr im Wald gesammelt werden, sondern aus regelrechten Pilzfarmen stammen, wird wohl keinem neu sein.
Daß hingegen Pilzbrut heutzutage so aufbereitet werden kann,daß das Sprießen der leckeren Fruchtkörper bei jedem von uns zu Hause beobachtet werden kann, ist für viele noch neu. Auch die Jahreszieit spielt dabei überhaupt keine Rolle mehr.
Bereits 1630 kultivierten Pariser Gärtner die schmackhaftesten Champignons für den Hof des Sonnenkönigs, Ludwig des XIV. Um heute den weißen oder auch würzigen braunen Champignon selbst frisch zu ernten, muß nur noch fruchtbringendes Subtrat mit Erde adgedeckt und anschließend gut befeuchtet werden. Beides ist in Fertigpaketen enthalten, die auch gleichzeitig als "Zuchtbeet" dienen. Die ersten Pilze zeigen sich schon nach 20-30 Tagen. Im Abstand von 7-14 Tagen können nun immer wieder Pilze geerntet werden. Erst nach ca.16 Wochen ist die Kultur erschöpft.
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#2
Holzbewohnende Pilze werden immer häufiger auch in kleinen Gärten angebaut, weil sie extrem wenig Platz beanspruchen. Es ist zudem in den meisten Gegenden viel einfacher , entsprechend geeignetes Holz zu beschaffen als unbehandeltes Stroh. Für die bekanntesten Pilze dieser Art, namlich die Shii-Take-Pilze und Austernseitlinge , eignet sich nur frisches, feuchtes Holz von Rotbuchen,Birken, Erlen und Eichen. Es muß mind. 3 Wochen, aber nicht länger als 5 Monate abgelagert sein.Ist es ausgetrocknet, sollte man es vor der Impfung mit der Pilzbrut an 3 Tagen jeweils ca.4 h wässern. Pappelholz ist schon nach 1 Jahr verbraucht und eignet sich deshalb nicht, wogegen von Eichen- und Buchenholz bis zu 5 Jahren geerntet werden kann. Die Stämme müssen einen Durchmesser von mind.12-20 cm haben, und sollten ungefähr 1,5 m lang sein.
Man braucht für die holzbewohnenden Pilzsorten vor allem eins. GEDULD.
Im Sommer benötigen sie ca. 4-5 Monate, bis sie das Holz durchwachsen haben, bei niedrigen Temp. dauert es noch länger. Werden die Stämme im Herbst geimpft, sollten sie für die Durchwachsphase den Winter im Keller, in der Garage , im Frühbeet oder im Gewächshaus verbringen.
Es lohnt sich, etwas Geduld und Zeit zu investieren, denn man kann sich viele Jahre an der Ernte köstlicher Pilze von den gleichen Stämmen erfreuen
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#3
Pilze sind eine Köstlichkeit und auch nicht gerade billig auf dem Wochenmarkt, deshalb überlegen viele Gartenbesitzer, ob es nicht sinnvoll wäre, die begehrten Pflanzen selbst zu ziehen.
Wenn man sich die Mühe macht, und eine eigene , kleine Pilzzucht anfangen möchte, ist es natürlich besonders interssant, eine Sorte zu wählen, die im Handel nicht so oft erhältlich ist. Dazu gehört die Braunkappe, ein köstlicher Pilz, der mit leicht rettichartigem Aroma an einen den Steinpilz erinnert.
Die Anzucht ist verhältnismäßig einfach. Wichtig ist, sich Pressstrohballen zu besorgen, und zwar solche von ungespritztem Getreide. Stroh, welches mit pilztötenden Mitteln behandelt wurde, ist natürlich unbrauchbar. Bevor die in walnußgroße Brocken aufgeteilte Brut in den Strohballen eingebracht wird, muß dieser gründlich gewässert werden. Nach dem Impfen muß er zwar gleichmäßig feucht gehalten , doch vor übermäßiger Nässe geschützt werden. Nach anhaltenden Regenfällen entsteht in Innern des Ballens leicht Sauerstoffmangel, und dann kann sich kein Myzel bilden. Deshalb sollte man die geimpften Strohballen während längerer Regenperioden mit einer Folie abdecken.
Die Brut der Braunkappe braucht ungefähr 3 Monate bis sich die ersten Pilze zeigen. Man muß also schon etwas Geduld haben. Je kühler der Sommer ist, um so länger dauert es auch.
Der Pilz kann für Suppen und Soßen ideal verwendet werden, und ist auch geschmort sehr lecker. Nur zum Trocknen eignet er sich nicht, weil dabei vor allem die Stiele sehr zäh werden.
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#4
Pilze bieten vor allem eine Rundumversorgung im Jahreslauf. Wer sich einmal ein ganzes Jahr natürlich und aus dem eigenen Garten ernähren will, der kann Pilze auch im Winter ernten, sogar hartgefroren. Es gibt einige Sorten (sogenannte Winterpilze), die man den ganzen Winter über ernten und essen kann. Dabei ist man nicht auf "Zufälle" angewiesen, sondern die Pilze lassen sich aussehen oder auch z. B. in Baumstämme setzen. Saatgut kann man in entsprechenden Läden erwerben oder selber ziehen. Man kommt also gut über den Winter, wenn man sich an Pilzen gütlich hält.

Violetta

Sei!
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#5
Als wieder heute wieder einmal im Wald waren, sah ich mein Lieblingspilz wieder. Der Birkenporling, der natürlich auf der Birke wächst. Im Winter und bei diesen Minusgraden wächst nicht viel im Wald, umso schöner sind solche Erscheinungen. Der Birkenporling ist nicht nur ein schöner Pilz sondern auch ein Heilpilz.

Wissenswertes

Bereits der als Gletschermumie berühmt gewordene „Ötzi“ trug vor etwa 5300 Jahren zwei dieser Pilze bei sich.

Artbeschreibung

Piptoporus betulinus wächst als Schwächeparasit konsolenartig auf toten oder krankheitsgeschwächten Stämmen der Birke. Dabei ist es gleich, ob der besiedelte Baum noch steht oder bereits niedergestreckt daliegt. Die Fruchtkörper sollen nur geerntet werden, solange die Hutunterseite noch weiß ist. Haben sich erst einmal schwarzbraune Flecken gebildet oder sind die Pilze gar schimmelig, muss man die Finger von ihnen lassen. Das tritt meist zu Weihnachten bzw. im Januar des darauf folgenden Jahres ein.

Der Pilz verbleibt meist bis zum nächsten Herbst am Stamm. Der kissenartig gepolsterte Fruchtkörper kann bis zu 30cm Durchmesser haben, ist cremefarben bis bräunlich, glatt-kahl. In seiner Form erinnert er an einen menschlichen Magen. Jung kommt er weiß und knollig aus dem Stamm. Er hat keinen Stiel, ist stattdessen an der Basis verschmälert angewachsen.

Die Röhren sind weiß, von feiner Struktur, mit rundlichen Enden. Teils sehr massig. Bei alten Pilzen kann man die Röhren leicht vom Fleisch lösen. Das Fleisch ist weiss, fest und dickfleischig. Geruch unbedeutend. Alte Pilze schmecken bitter bis sehr bitter.

Ganz junge, noch elastische Pilze sind durchaus essbar. Ihr Geschmack ist fein säuerlich bis fein bitter. Der Bittergeschmack stammt von der enthaltenen Agaricinsäure.


Wirkungsspektrum

Hans-Heinrich Kunde, seit vielen Jahren erfahren im Umgang mit vitalisierenden Pilzen, empfiehlt die Anwendung des Birken-Porlings bei allgemeiner Magenschwäche, bei Magenverstimmungen, Magenreizungen, Magenschleimhautentzündungen und bei Magengeschwüren. Kunde: „Er macht auch dem Bakterium Helicobacter pylori den Garaus. Er ist also ein Magenfreund erster Güte.“

„Nach meiner Erfahrung lässt der Birkenporling viele Magen- und Darmkrankheiten gar nicht erst aufkommen, wenn er vorbeugend eingenommen wird“, so Kunde weiter. Der Experte sowie der Heilpraktiker Karl-Heinz Peper (Detern/Ostfriesland) leben seit langem nach diesem Grundsatz.

Ferner wirkt Piptoporus betulinus gegen
Verdauungsbeschwerden
Blähungen und Blähbauch
Allergiebedingte Krankheiten wie Hautjucken
Lebensmittelallergien
Pickel und Mitesser
Nachlassenden Haarwuchs
Brüchigkeit von Nagelwuchs
Überempfindlichkeit der Augen, z. B. bei plötzlichem Lichtwechsel
Kälteempfindlichkeit
Schlafstörungen
Schluckauf (Krampflösender Einfluss auf das Zwerchfell)
Ermattung und Erschöpfung
Migräneanfälle
Brustdrüsenentzündung


[Bild: Birkenporling%201.jpg]
Quelle: Internet

Der Tee schmeckt wirklich sehr bitter und riecht intensiv nach Wald und Pilzen. Nach längerer Einnahme lässt der intensive -teilweise zu intensiver - Geschmack jedoch nach.

Weitere Pilze die auch in der TCM verwendet werden:

Shiitake, Glänzender Lackporling, Klapperschwamm, Igelstachelbart, Baumschwann, Raupenpilz, Agaricus blazei murrilli, Schmetterlingstramete, Schopf-
tintling, Eichhase, Judasohr u.a.
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#6
Auch eine eigene sehr einfache Pilzzucht erklärt Sepp Holzer in seinen Büchern die ich sehr empfehlen kann.
Entweder auf einen Holzstamm oder auf Heuballen.

Hier ein paar Worte zu einem Versuch:
http://www.florilegium.de/blog/gaerten/eigener-garten/experiment-pilzzucht-im-eigenen-garten-mit-austernpilzen-und-shiitake.html

Dieses Jahr versuche ich den Anbau selber und ich hoffe ich kann dann positive Eindrücke und Erfahrungen weitergeben. Biggrin


[Bild: 8140955635_24a809fc77_o.jpg]
Quelle: Internet
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#7
Den jungen Porling kann man gut als Heilpilz einsetzen, der alte und harte dient als guter Zunder, habe ich kürzlich gelernt. Für letzteres ist auch die getrocknete Birkenrinde der abgestorbenen Bäume gut geeignet.

Zudem gibt es einen weiteren Pilz, der auf noch lebenden Birken (und Erlen) wächst, den Chaga.

Chaga-Tee schmeckt gut, aromatisch und leicht süßlich. Behandelt werden unterschiedliche Erkrankungen des Herzens, des Magens, des Darms, der Leber und der Haut sowie Tuberkulose und Tumore. Chaga und seine Extrakte werden in der begleitenden Krebstherapie eingesetzt.

https://www.biothemen.de/Heilpflanzen/vitalpilze/chaga.html

Wenn man sich die Bilder ansieht, hat man ihn schon öfter gesehen, ohne ihn zu erkennen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Schiefer_Schillerporling

Ob ich den einfach so abmachen und nutzen würde? Ich bin mir im Moment nicht sicher O_O
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#8
Diese Pilze werden oft von sibirischen und mongolischen Schamanen verwendet. Interessant, das hier zu lesen!

Seit Jahrtausenden werden Pilze als Heilmittel, zu magischen Praktiken und, wegen der psychotropen Wirkung mancher Spezies, rituell im Schamanismus verwendet. Zu den in der Volksheilkunde gebrauchten Pilzen gehören unter anderem Boviste, verschiedene Porlinge und das Mutterkorn, die bei verschiedenen Indikationen angewandt werden und heute auch in der Schulmedizin immer größere Beachtung finden. Von den halluzinogen wirksamen Arten sind die sogenannten heiligen Pilze Mesoamerikas und der Fliegenpilz die bekanntesten und von verschiedenen Ethnien traditionell die am häufigsten verwendeten.


Die unschätzbare Weisheit und der neumodische Irrsinn weiblicher Schamanen in Rußland

   

Die russische Wildnis von Tuwa ist bis heute die Heimat weiblicher Schamanen — und ein Besuch bei der örtlichen Heilerin ist so alltäglich wie ein Tag am Strand.

In Südsibirien an der Grenze zur Mongolei liegt die russische Republik Tuwa, Heimat alter schamanistischen Traditionen, ausgeübt von Frauen wie auch von Männern. Versteckt hinter dem Sajangebirge zieht Tuwa eine Vielzahl von Besuchern an, aufgrund der einzigartigen Landschaft, aber auch weil sie auf der Suche nach den Orten kosmischer Energie sind und an Ritualen teilnehmen wollen.

Hierher zu kommen ist nicht einfach: Tuwa liegt mitten im Sajangebirge, und der einzige Weg hierher führt über eine Route durch die benachbarte Republik Chakassien. Es gibt nicht einmal von Rußland aus reguläre Flüge nach Kyzyl, die Hauptstadt Tuwas.

Rußland wird oft als ein sehr weißes und Chr*stlich-orthodoxes Land gesehen, doch innerhalb des riesigen Territoriums gibt es eine Vielzahl an Religionen, Kulturen und Glaubensrichtungen, von organisierten Religionen wie dem Buddhismus und dem Islam bis hin zu den Riten der Mari, die zu den letzten Heiden Europas gezählt werden. Spirituelle Praktiken existieren in Tuwa seit Jahrhunderten als Teil der ursprünglichen lokalen Tradition.

Schamanismus ist offiziell anerkannt und gilt nicht als Sekte oder Kult. Während der Sowjetzeiten waren die Rituale verboten, trotzdem wurde die Tradition weitergegeben und richtete sich Mitte der 90er Jahre wieder vollständig auf; dank Mongush Kenin-Lopsan, der heute der höchste Schamane in der Republik und ein angesehener Historiker, Autor und Poet ist. Dieses Jahr wird er 90 Jahre alt.

Für die Menschen in Tuwa spielen Rituale eine wichtige Rolle für das tägliche Leben, und Schamanen sind ein wesentlicher Bestandteil für das Leben in der Gemeinschaft. Das Übernatürliche und der Alltag sind eng miteinander verflochten. Ein Besuch bei einem Schamanen ist hier allgemein üblich. Einige kommen von weit her, um einen bestimmten Schamanen zu sehen. Normalerweise fragen Leute nach Ritualen, die ihnen Gesundheit, Reichtum und Glück, Kinder oder Wohlstand für die Familie oder Schutz vor den Geistern der Krankheit bringen sollen.

Wenn man beispielsweise in der Schlange ansteht, um Kenin-Lopsan zu sehen, dann trifft man dort viele Menschen. Zumeist tuwinische Frauen aus einem winzigen Dorf. Sie sind von weither angereist, weil ein paar Tage zuvor ein Vogel in das Haus von einer der beiden geflogen war und sie den Schamanen fragen wollten, was das bedeuten könnte? Einheimische können die Schamanen mit Essen, Milch, Fleisch oder was sie eben haben bezahlen. Heutzutage sind Schamanen voll organisiert, haben Preislisten und ein Büro. Sie benutzen Mobiltelefone in ihrem täglichen Leben, trinken Cola und leben in einem gewöhnlichem fünfstöckigen Wohnblock oder in einem Haus auf dem Dorf, nichts außergewöhnliches.

Dennoch umgibt die Kultur der Schamanen immer noch eine mystische Anziehungskraft. Am meisten fasziniert das zur Trance führende rhythmische Trommeln und die Gesänge und die Kostüme, die die Schamanen zumeist selbst machen: Einige tragen Adlerfedern, andere Bärenpfoten oder Fuchsschwänze. Schamanen sind echte Künstler; es gibt viele Bücher darüber.

Es gibt sowohl weibliche als auch männliche Schamanen in Tuwa. Beispielsweise die Schamanin Tatiana. Tatiana spricht sowohl Russisch als auch Tuwinisch und sie ist eine wahre Schatzkammer an Mythen, Legenden, Sagen und allerhand östlicher Weisheiten. Man kann sie alles fragen und bekommt überragende Antworten auf jede Frage. Sie kann beeindruckende Orte zeigen und ihre Legenden erzählen.

In der Welt der Schamanen hat jeder Fels, jeder Berg und jeder Fluß eine eigene Geschichte und Bedeutung. Sie läßt sich auch gern bei ihren Ritualen auf dem heiligen Berg Khaiyrakan filmen. Die Atmosphäre dort ist wie aus einer anderen Welt. Der Fuß des Berges besteht aus speziellen Mineralien und Erzen, die magnetische Felder erzeugen, weshalb die Zeit dort anders vergeht als auf dem Rest der Welt.

Jeder Schamane hat seinen eigenen Ort. Einen Baum, einen Feld, einen Berg oder einen Bach — ein Ort, auf den sie gestoßen sind, als sie beschlossen haben, Schamane zu werden und an den sie zurückkehren, um wichtige Rituale zu vollziehen.

Darüber hinaus gibt es auch Orte allgemeiner Verehrung mit verschiedenen Funktionen. Es gibt Orte der weiblichen Energie, zu denen Frauen gehen, und um ein Kind zu bitten, falls sie Probleme haben, schwanger zu werden und Spielsachen und Essen für die Geister mitbringen. Dann gibt es Orte, die Wohlstand, Gesundheit und Mut bringen. Es gibt auch einen Punkt, an dem man viele Spielzeugautos sehen kann — ein spezieller Ort, an dem Leute die Geister um ein neues Auto bitten.
Schlage zuerst, bevor die anderen dich schlagen.
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