Glückskind schrieb:Der Symbolik ist es doch egal, wenn du das verlängerte Ende des Kreuzes 'Fuß', 'Stativ' oder sonstwie nennst.
Das sehe ich unterdessen auch so. Meine Ausdrucksweise zeigt wohl das Bedauern über den Verlust meiner Schmuckstücke (das ist ja echt lustig, denn ich bedauere das tatsächlich ganz enorm!). Gemeint hatte ich, daß dieses Symbol vielleicht so entstanden ist, auf diese Weise "entdeckt" wurde, also daß es eigentlich eine zweckhafte Verlängerung war, die dann in das Symbol selbst Einzug fand.
Noch ein paar Gedanken von mir zu Paganlords Ausführungen:
Alles hat ja wechselseitigen Einfluß aufeinander, und Magie könnte man als den bewussten und gesteuerten Einfluß bezeichnen. Wenn Symbole, Zeichen, schon für sich etwas verstärkend (bzw. damit auch etwas anderes wieder schwächend) wirken, so kann man sie auch bewusst und gezielt verwenden, und damit sicherlich einen Erfolg, also eine Verstärkung einer bewussten Einflussnahme erzielen. So stelle ich es mir nun vor.
Ein Zeichen steht aber „nur“ für seinen Inhalt, oder, worauf ich nun hinauswill, das Wesen eines Dinges, bzw. eines Lebewesen. Es birgt es, es ist es nicht selbst. Ob es damit dann weniger eigene Kraft hat, darüber bin ich mir noch nicht ganz im Klaren. Bisher denke ich eher, es hat weniger Kraft (siehe Form- und Materialbeispiele in meinem vorigen Beitrag).
Das Wesen (jedenfalls natürlicher Dinge und Lebewesen) hat zunächst keine polarisierende, also vom Wesen des anderen abweichende, diesem die eigene Natur, den eigenen Willen überstülpende Wirkung. Sondern „lediglich“ eine ausgleichende. Nur wenn „der andere“ einen eigenen Kern nahezu entbehrt (also in nur geringem Ausmaße besitzt, die „Selbstlosen“ könnte man es wirklich auch nennen) bemächtigt sich das Wesen eines Dinges weitaus leichter dem anderen und stülpt ihm sein eigenes Wesen evtl. über. In der Homöopathie sind das dann die Prüfsymptome.
Und so müsste es doch dann auch mit den Zeichen sein. Die Körblerzeichen z.B. sollen ja auch ausgleichend (heilend) wirken (ich weiß allerdings nicht, ob das funktioniert). Andere Zeichen werden eher benutzt, um möglichst zu polarisieren, also im eigenen Sinne sich des anderen zu bemächtigen, ihn in diesem Sinne zu steuern. Das innere Wesen einer Sache kann aber auch ein Zeichen nur scheinbar verändern, so denke ich mir (das metallene Rokokoschränkchen bleibt ein kaltes metallenes Ding, aller äußeren Schnörkel zum Trotz). Wirklich beeinflußbar ist etwas, bzw. jemand durch ein Zeichen auch nur, wenn das innere Wesen kaum entwickelt, also schwach ausgeprägt und damit leicht beeinflussbar ist. Oder aber es bedarf zumindest ständiger Wiederholung. Ohne dies dürfte kein nachhaltiger Einfluß möglich sein.
Ich weiß, wir hatten eine solche Diskussion bereits einmal, ich versuche auch eher, für mich selbst mehr Klarheit zu bekommen. Ein Kreuz in einem Klassenzimmer wird nach meinen obigen Überlegungen dann jedenfalls tatsächlich auch einen bleibenden (weil immer wieder erneuerten) Einfluß ausüben. Ein Kreuz auf einem Berg würde ich allerdings anders beurteilen. Und zwar weil die Natur immer den Ausgleich herstellt, wenn sie einer ihrem eigenen Wesen entsprechenden Disharmonie begegnet. (Übrigens halte ich deshalb Genmanipulationen an der Natur für selbstzerstörerisch für den Menschen, weil damit das Wesen verändert wird, und somit dieser Ausgleich durch die Natur verloren gehen kann). Der Mensch hat aber gewissermaßen alle Wesen in sich, oder kann theoretisch alle haben, er hat gewissermaßen kein festgelegtes eigenes Wesen, es gibt insofern kein „Wesen Mensch“. Er kann empfindlich sein wie eine Mimose, hart wie Stahl, verschlossen wie eine Auster, leicht wie ein Schmetterling usw. Auch der Mensch kann einen Ausgleich zu Disharmonien herstellen, jedoch muß er ihn bewusst herbeiführen. Dazu muß er sie aber mindestens bemerken.
Ich bin der Meinung, alle Menschen besitzen einen Kern, und sei er noch so schwach und mit anderem übertüncht. Und daher stellt man auch immer wieder fest, dass, wenn beeinflussende Dinge zu sehr überhand nehmen, sie sich zu sehr dem eigentlichen Kern bemächtigen wollen, ein „Aufwachen“ stattfindet, ein Besinnen auf eigene und tatsächliche Wahrheiten. Wenn also gewissermaßen das Faß zum Überlaufen gebracht wird.
P.S.: Interessante Betrachtung, mit dem Kreuz als zweidimensionalem Würfel. Ich denke aber, daß sie falsch ist. Denn eine Form, ein Zeichen, ist, was es ist, und nicht, was sie durch Veränderungen sein könnte, irgendwann einmal war oder sein wird. Wenn die Form verändert wird, ist sie eine andere geworden, selbst bei gleichbleibendem Material.