03.01.12008, 18:34
Deine Ausführungen klingen sehr schlüssig, Paganlord. Ich würde nicht sagen, dass ich weiß, wie es sich nun verhält, kann auch sein, dass ich deshalb an meiner Version hängen bleibe, weil ich das gerne so sehen möchte, weil es mir eine gewisse Sicherheit gibt. Trotzdem habe auch ich einige Argumente, die durchaus auch schlüssig sind, wie ich meine, die ich nun einfach zur Diskussion ausführen möchte.
Auf diese drei Zitate von Dir möchte ich näher eingehen. Zunächst einmal möchte ich unterscheiden zwischen „glauben, dass etwas wirkt“ und „Wirkung, weil man einen Bezug dazu hat“. Vielleicht mag das dann ja mal jemand unter die Lupe nehmen, ob meine Sichtweise und wo sie möglicherweise hinkt.
Habe ich einen Bezug zu einer Sache, glaube aber nicht daran, so wird sie ihre Wirkung entfalten. Habe ich keinen Bezug dazu, und glaube aber daran, so wird sie dennoch nicht wirken. Es wird dann zwar eine Wirkung eintreten in beiden Fällen vielleicht, die ist dann aber von mir selbst ausgehend und nicht von der Sache, also durch den Glauben oder das nicht glauben, welches für sich selbst ja auch eine Wirkung hat.
Sollte ein eigener Bezug vorhanden sein, und Angst oder Mut kommen hinzu, so wird die Wirkung verstärkt oder geschwächt, in dieser Hinsicht sind wir uns, was das Letztere angeht, einig.
Materiell: Die Wirkung von beispielsweise Gewalt. Ich meine, Gewalt tritt nicht in das eigene Leben, bzw. sie entlädt sich nicht, wenn man keinen Bezug dazu hat. Mit „keinen Bezug“ meine ich im Grunde die Neutralität, wie sie gerade hier im Forum auch verstanden wird. In gewisser Weise belegen könnte ich es nur mit Beispielen aus direkt zwischenmenschlichem Bereich. Darüber Hinausgehendes, also Kriege z.B., haben aber das gleiche Muster, nur ist man als Einzelner kaum fähig, den Bezug da von sich fern zu halten, Menschen stecken sich da gegenseitig an sozusagen.
Und ebenso wird Gewalt ihre Auswirkung haben, auch wenn sie letztlich dann nicht ausgeführt wird, also materiell gar nicht umgesetzt wird, aber man einen Bezug dazu hat.
Geistig: Wenn man einen Horrorfilm sieht, und es befällt einen Gruseln oder gar Angst, oder aber auch in der gegenteiligen Identifikation, nämlich mit dem Monster, ein Machtgefühl, so wird es nicht ohne Wirkung bleiben. Bleibt die Betrachtung des Filmes aber neutral, damit ohne Bezug zu einem selbst, so wird keine Wirkung erfolgen. Man könnte also sagen, wenn die Augen den Horrorfilm sehen, aber der Geist ihn nicht ins Innere einlässt, so bleibt er ohne Wirkung der einen oder anderen Art.
Allerdings bin ich auch der Meinung, dass es sehr schwer ist, vielleicht auch kaum zu schaffen ist, sich den Bezug von allem, dessen Einfluß man nicht möchte, fernzuhalten, wenn es einen dennoch umgibt. Aber ich halte es eben nicht für unmöglich, weil eben Einflüsse (die dann die mögliche Ursache sind) immer die Entsprechung bei einem selbst erst finden müssen, um zu wirken.
Als Beispiel möchte ich noch die Homöopathie anführen. Nimmt man ein Mittel, das eine Entsprechung zu einem selbst hat, so wird es wirken, gleich, ob man daran glaubt oder nicht. Nimmt man, und auch im festen Glauben an die Wirkung, ein Mittel, das keine Entsprechung hat, so wird es nicht wirken. Sollte in solche einem Fall dennoch eine Wirkung eintreten, so ist diese dann von der eigenen Überzeugung ausgehend, nicht von dem Mittel (das wäre dann der Placebo Effekt).
Auch und gerade in der Homöopathie gibt es allerdings Menschen, die leichter und schwerer zu „beeindrucken“ sind. Es gibt Menschen, die äußerst leicht Prüfsymptome aufsetzen, das heißt Symptome, die nicht einer eigenen Erkrankung entsprechen, sondern dem Bild des Mittels, und von diesem hervorgerufen werden. Verabreicht man ein Mittel über lange Zeit, so setzen nahezu alle Menschen solche Prüfsymptome auf. Dies Letztere spricht dafür, dass Einflüsse immer eine Wirkung haben, - wenn sie nur nachhaltig genug einwirken. Ich bin allerdings auch hier der Meinung, dass es nicht zwangsläufig so ist, sondern eben oft so ist, weil wir irgendwann einen Bezug herstellen. Der Organismus scheint irgendwann zu denken, wenn etwas immerzu um mich herum ist, so muß es für mich etwas bedeuten, und er sucht – und findet, bzw. entwickelt einen Bezug. Würde man dies nicht tun, so würden auch bei langer Einnahme keine Prüfsymptome aufsetzen.
Also im Grunde gebe ich Dir einerseits Recht, andererseits bin ich der Überzeugung, dass es doch keine zwangsläufige Folge ist, die Wirkung von egal welchem Einfluß. Es ist letztlich alles eine Frage der eigenen Haltung.
Viele Grüsse
Inte
Zitat:Die Idee, daß nur dann etwas wirkt, wenn man daran glaubt, ist weitverbreitet.
Wenn man keinen Bezug hat zu Patronen, Munition und sonstigem Kriegsgerät, ist man dann unverwundbar? Ist man natürlich nicht. Unser Materiekörper ist den materiellen Dingen dieser Welt ausgesetzt, ganz egal was der Besitzer davon hält oder nicht. Und so ist auch die geistige Existenz all dem ausgesetzt, was da auf einen einströmt.
Zusätzlich eingeredete Angst oder selbst zugeredeter Mut können natürlich eine Verschlimmerung oder Verbesserung bewirken
Auf diese drei Zitate von Dir möchte ich näher eingehen. Zunächst einmal möchte ich unterscheiden zwischen „glauben, dass etwas wirkt“ und „Wirkung, weil man einen Bezug dazu hat“. Vielleicht mag das dann ja mal jemand unter die Lupe nehmen, ob meine Sichtweise und wo sie möglicherweise hinkt.
Habe ich einen Bezug zu einer Sache, glaube aber nicht daran, so wird sie ihre Wirkung entfalten. Habe ich keinen Bezug dazu, und glaube aber daran, so wird sie dennoch nicht wirken. Es wird dann zwar eine Wirkung eintreten in beiden Fällen vielleicht, die ist dann aber von mir selbst ausgehend und nicht von der Sache, also durch den Glauben oder das nicht glauben, welches für sich selbst ja auch eine Wirkung hat.
Sollte ein eigener Bezug vorhanden sein, und Angst oder Mut kommen hinzu, so wird die Wirkung verstärkt oder geschwächt, in dieser Hinsicht sind wir uns, was das Letztere angeht, einig.
Materiell: Die Wirkung von beispielsweise Gewalt. Ich meine, Gewalt tritt nicht in das eigene Leben, bzw. sie entlädt sich nicht, wenn man keinen Bezug dazu hat. Mit „keinen Bezug“ meine ich im Grunde die Neutralität, wie sie gerade hier im Forum auch verstanden wird. In gewisser Weise belegen könnte ich es nur mit Beispielen aus direkt zwischenmenschlichem Bereich. Darüber Hinausgehendes, also Kriege z.B., haben aber das gleiche Muster, nur ist man als Einzelner kaum fähig, den Bezug da von sich fern zu halten, Menschen stecken sich da gegenseitig an sozusagen.
Und ebenso wird Gewalt ihre Auswirkung haben, auch wenn sie letztlich dann nicht ausgeführt wird, also materiell gar nicht umgesetzt wird, aber man einen Bezug dazu hat.
Geistig: Wenn man einen Horrorfilm sieht, und es befällt einen Gruseln oder gar Angst, oder aber auch in der gegenteiligen Identifikation, nämlich mit dem Monster, ein Machtgefühl, so wird es nicht ohne Wirkung bleiben. Bleibt die Betrachtung des Filmes aber neutral, damit ohne Bezug zu einem selbst, so wird keine Wirkung erfolgen. Man könnte also sagen, wenn die Augen den Horrorfilm sehen, aber der Geist ihn nicht ins Innere einlässt, so bleibt er ohne Wirkung der einen oder anderen Art.
Allerdings bin ich auch der Meinung, dass es sehr schwer ist, vielleicht auch kaum zu schaffen ist, sich den Bezug von allem, dessen Einfluß man nicht möchte, fernzuhalten, wenn es einen dennoch umgibt. Aber ich halte es eben nicht für unmöglich, weil eben Einflüsse (die dann die mögliche Ursache sind) immer die Entsprechung bei einem selbst erst finden müssen, um zu wirken.
Als Beispiel möchte ich noch die Homöopathie anführen. Nimmt man ein Mittel, das eine Entsprechung zu einem selbst hat, so wird es wirken, gleich, ob man daran glaubt oder nicht. Nimmt man, und auch im festen Glauben an die Wirkung, ein Mittel, das keine Entsprechung hat, so wird es nicht wirken. Sollte in solche einem Fall dennoch eine Wirkung eintreten, so ist diese dann von der eigenen Überzeugung ausgehend, nicht von dem Mittel (das wäre dann der Placebo Effekt).
Auch und gerade in der Homöopathie gibt es allerdings Menschen, die leichter und schwerer zu „beeindrucken“ sind. Es gibt Menschen, die äußerst leicht Prüfsymptome aufsetzen, das heißt Symptome, die nicht einer eigenen Erkrankung entsprechen, sondern dem Bild des Mittels, und von diesem hervorgerufen werden. Verabreicht man ein Mittel über lange Zeit, so setzen nahezu alle Menschen solche Prüfsymptome auf. Dies Letztere spricht dafür, dass Einflüsse immer eine Wirkung haben, - wenn sie nur nachhaltig genug einwirken. Ich bin allerdings auch hier der Meinung, dass es nicht zwangsläufig so ist, sondern eben oft so ist, weil wir irgendwann einen Bezug herstellen. Der Organismus scheint irgendwann zu denken, wenn etwas immerzu um mich herum ist, so muß es für mich etwas bedeuten, und er sucht – und findet, bzw. entwickelt einen Bezug. Würde man dies nicht tun, so würden auch bei langer Einnahme keine Prüfsymptome aufsetzen.
Also im Grunde gebe ich Dir einerseits Recht, andererseits bin ich der Überzeugung, dass es doch keine zwangsläufige Folge ist, die Wirkung von egal welchem Einfluß. Es ist letztlich alles eine Frage der eigenen Haltung.
Viele Grüsse
Inte