21.11.12004, 23:28
Mein Spezialgebiet sind die Germanen ja nun nicht, aber ich denke, da kannst Du relativ beruhigt sein, Barde.
Publius C. Tacitus beschreibt sie in seinem 98 d. Z. erschienenen Werk De origine et situ Germanorum zwar als eher faul und naiv *g*, aber er spricht ihnen moralische Integrität zu.
Und nicht zu Unrecht, wie mir scheint.
Nach der Niederlage bei Straßburg 357 d. Z. - Chnodomar ergiebt sich in auswegloser Situation, zweihundert seiner Begleiter (comites) und drei seiner engsten Freunde folgen ihm in die Gefangenschaft - legen die anderen reges keineswegs die Waffen nieder. Kaiser Julian muß vielmehr jeden von ihnen einzeln verfolgen, den rex Hortarius z. B. bis in seinen Gau in der Maingegend, dessen Dörfer und Felder die Römer erst verwüsten und niederbrennen müssen, ehe sie von ihm einen Friedensvertrag und die Freilassung der Kriegsgefangenen erzwingen können.
Als die Alamannen und Sueben in das damals bereits seit 200 Jahren römisch beherrschte Helvetien einfielen, erschlugen sie fast alle römischen und helvetischen Männer. Die Frauen und Kinder jedoch ließen sie leben.
Bis auf die üblichen Intrigenspinnereien - es gab u. a. den begründeten Verdacht, daß einige Senatoren Theoderichs hochverräterische Verbindungen mit Konstantinopel aufgenommen hatten - scheinen sich zumindest auf den ersten Blick die Germanen keines mit Alesia oder Manching vergleichbaren moralischen Fehltrittes schuldig gemacht zu haben.
Das Verwerflichste scheint mir der Bund zwischen den Franken und dem P*psttum. Dieser bezeichnete einen epochalen Wendepunkt in der abendländischen Geschichte.
Damals entstand der K*rchenstaat.
Ich persönlich habe ohnehin den Eindruck, die Franken waren irgendwie der faule Zahn der Geschichte.
Menschenopfer sind zwar schriftlich überliefert, können jedoch im archäologischen Befund nur schwierig nachgewiesen werden.
Zwei Brunnen einer römischen Villa z. B. enthielten menschliche Knochen, vor allem Schädel. Die Opfer waren fast alle durch einen Querhieb auf die Stirn getötet, teilweise skalpiert und dann zerstückelt worden. Unter den Skeletten lagen verschiedene Eisengeräte, die als Opfergaben, aber auch als von den Villabewohnern versteckt gedeutet werden können.
Strabo schildert eine Szene bei den Kimbern:
Es traten Frauen auf, eine Art Priesterinnen mit grauen Haaren, in Gewändern aus weißer Leinwand, die mit Spangen auf der Schulter gehalten wurden und von Gürteln aus Erz umschlossen waren. Diese Frauen gingen barfuß zu den römischen Gefangenen und bekränzten sie. Dann führten sie sie zu einem ehernen Mischkessel, an dem eine Leiter lehnte. Die Frauen erstiegen die Leiter und die Gefangenen wurden zu ihnen empor gehoben. Sie schnitten ihnen, über den Kessel gebeugt, die Kehlen durch. Wenn das Blut in den Mischkessel rann, weissagten sie.
Das sieht mehr nach einem keltischen Brauch aus als nach einem germanischen. Man weiß bei den Germanen nichts von solchen Kesseln, wohl aber bei den Kelten. Es werden vermutlich Kelten gewesen sein, denn mit den Kimbern waren auch Kelten gezogen.
Und ich finde, mit diesem Bericht kommt man auch wieder ganz wunderbar auf die Angst der Römer vor den Keltenfrauen.
Die Mädels waren zum Teil eben ganz schön düster unterwegs.
Publius C. Tacitus beschreibt sie in seinem 98 d. Z. erschienenen Werk De origine et situ Germanorum zwar als eher faul und naiv *g*, aber er spricht ihnen moralische Integrität zu.
Und nicht zu Unrecht, wie mir scheint.
Nach der Niederlage bei Straßburg 357 d. Z. - Chnodomar ergiebt sich in auswegloser Situation, zweihundert seiner Begleiter (comites) und drei seiner engsten Freunde folgen ihm in die Gefangenschaft - legen die anderen reges keineswegs die Waffen nieder. Kaiser Julian muß vielmehr jeden von ihnen einzeln verfolgen, den rex Hortarius z. B. bis in seinen Gau in der Maingegend, dessen Dörfer und Felder die Römer erst verwüsten und niederbrennen müssen, ehe sie von ihm einen Friedensvertrag und die Freilassung der Kriegsgefangenen erzwingen können.
Als die Alamannen und Sueben in das damals bereits seit 200 Jahren römisch beherrschte Helvetien einfielen, erschlugen sie fast alle römischen und helvetischen Männer. Die Frauen und Kinder jedoch ließen sie leben.
Bis auf die üblichen Intrigenspinnereien - es gab u. a. den begründeten Verdacht, daß einige Senatoren Theoderichs hochverräterische Verbindungen mit Konstantinopel aufgenommen hatten - scheinen sich zumindest auf den ersten Blick die Germanen keines mit Alesia oder Manching vergleichbaren moralischen Fehltrittes schuldig gemacht zu haben.
Das Verwerflichste scheint mir der Bund zwischen den Franken und dem P*psttum. Dieser bezeichnete einen epochalen Wendepunkt in der abendländischen Geschichte.
Damals entstand der K*rchenstaat.
Ich persönlich habe ohnehin den Eindruck, die Franken waren irgendwie der faule Zahn der Geschichte.
Menschenopfer sind zwar schriftlich überliefert, können jedoch im archäologischen Befund nur schwierig nachgewiesen werden.
Zwei Brunnen einer römischen Villa z. B. enthielten menschliche Knochen, vor allem Schädel. Die Opfer waren fast alle durch einen Querhieb auf die Stirn getötet, teilweise skalpiert und dann zerstückelt worden. Unter den Skeletten lagen verschiedene Eisengeräte, die als Opfergaben, aber auch als von den Villabewohnern versteckt gedeutet werden können.
Strabo schildert eine Szene bei den Kimbern:
Es traten Frauen auf, eine Art Priesterinnen mit grauen Haaren, in Gewändern aus weißer Leinwand, die mit Spangen auf der Schulter gehalten wurden und von Gürteln aus Erz umschlossen waren. Diese Frauen gingen barfuß zu den römischen Gefangenen und bekränzten sie. Dann führten sie sie zu einem ehernen Mischkessel, an dem eine Leiter lehnte. Die Frauen erstiegen die Leiter und die Gefangenen wurden zu ihnen empor gehoben. Sie schnitten ihnen, über den Kessel gebeugt, die Kehlen durch. Wenn das Blut in den Mischkessel rann, weissagten sie.
Das sieht mehr nach einem keltischen Brauch aus als nach einem germanischen. Man weiß bei den Germanen nichts von solchen Kesseln, wohl aber bei den Kelten. Es werden vermutlich Kelten gewesen sein, denn mit den Kimbern waren auch Kelten gezogen.
Und ich finde, mit diesem Bericht kommt man auch wieder ganz wunderbar auf die Angst der Römer vor den Keltenfrauen.
Die Mädels waren zum Teil eben ganz schön düster unterwegs.