Breitwegerich
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Der Breitwegerich (Plantago major) oder Breit-Wegerich geschrieben bzw. Großer Wegerich ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) gehört. Er ist eine inzwischen weltweit verbreitete Pflanzenart und wächst an Straßen, Wegen, Plätzen, Weiden, Wiesen und Äckern. Andere Trivialnamen für diese Pflanzenart sind: Breitblättriger Wegerich, Großer Wegerich, Wegebreit, Wegeblatt, Wegtritt, Wegetrene, Rippenblatt, Saurüssel, Mausöhrle, Arnoglosse, Ackerkraut.

Breitwegerich wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht eine Wuchshöhe zwischen 3 und 25 cm. Sie bildet ein Rhizom als Überdauerungsorgan. Die in einer grundständigen Blattrosette angeordneten Laubblättern sind löffelförmig und handtellergroß. Die einfache Blattspreite ist eiförmig bis elliptisch und kahl bis dicht, kurz behaart.
Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober. Endständig auf einem blattlosen Blütenstandsschaft, der etwa so lang oder kürzer als die Laubblätter und höchstens zweimal so lang wie der Fruchtstand ist, steht aufrecht ein ähriger Blütenstand. Die Blüten sind geruchlos. Die grünlichen bis weißlichen Staubfäden sind etwa 2 mm lang und die verkehrt-herzförmigen Staubbeutel sind etwa so lang wie breit. Der Pollen wird durch Windbestäubung verbreitet.
Die Frucht enthält meist 6 bis 30, selten bis zu 46 Samen.

Ökologie
Der Breitwegerich ist ein sommergrüner Hemikryptophyt und eine Rosettenpflanze mit blattachselständigen Blütensprossen und Zugwurzeln. Er ist ein Tiefwurzler mit einer wenig dauerhaften Primärwurzel; daher erfolgt die Bewurzelung hauptsächlich aus der kurzen Rosettenachse.
Die ausgeprägt vorweiblichen Blüten sind windblütig vom „Langstaubfädigen Typ“. Der Pollen besitzt Kittreste. Die Narben sind lang und fast fiederig behaart. Die Pollensäcke bleiben bei feuchtem Wetter geschlossen. Je Blütenstand werden etwa 2 bis 3 Millionen Pollenkörner produziert. Durch die Windausbreitung und die große Anzahl sind Breitwegerich-Pollen wichtige Auslöser von Heuschnupfen. Selbstbestäubung ist möglich.
Die Früchte sind sechs- bis zwölfsamige Deckkapseln. Der Breitwegerich ist ein Wind- und Tierstreuer; hauptsächlich erfolgt die Ausbreitung der Diasporen aber über die klebrigen Samen, die an Tierpfoten, Schuhen und Rädern haften. Daneben erfolgt Bearbeitungsverbreitung beispielsweise durch Körnerfresser. Die Fruchtreife liegt zwischen Juli und September. Die Samen sind Licht- und Kältekeimer.

Vorkommen
Ursprünglich in Europa heimisch, hat sich diese Pflanzenart inzwischen weltweit verbreitet. Da der Breitwegerich (ebenso wie der Spitzwegerich) zu den "trittfesten" Pflanzen gehört, ist er ein Anzeiger für häufig begangene Stellen. Er kam einst mit den europäischen Siedlern nach Nordamerika und wurde von den Indianern als "Fußstapfen des weißen Mannes" bezeichnet. Diese Pflanzenart ist sehr widerstandsfähig. Sie wächst auch in Pflasterritzen und auf häufig betretenen Rasenflächen. Der Breitwegerich ist wenig empfindlich gegen Salze und kann Dank seiner bis zu 80 cm langen Wurzel auch auf verdichteten Böden wachsen.
Im Gegensatz zu seinem Bruder wächst der Breitwegerich häufig direkt auf den Wegen und nicht nur an ihren Rändern, denn er lässt sich nicht davon abschrecken, wenn viele Menschen auf ihn treten.

Wirkung
Der Breitwegerich war ein verbreitetes Volksheilmittel. Er enthält Schleimstoffe, das Glykosid Aucubin, Bitterstoffe, Gerbstoffe und andere Wirkstoffe. Der Saft bzw. Brei aus den Blättern wirkt entzündungshemmend und fördert die Wundheilung. Der Saft wird in der Naturheilkunde eingesetzt bei Magenschleimhautentzündung, Magen-Darm-Geschwüren, Durchfall, Reizdarm, Blutungen der Harnwege, Atemwegskatarrh und Insektenstichen aller Art.

Als verbreiteter Wegbegleiter der Wanderer kann er ihnen auch gute Dienste leisten, denn wenn die Füße schmerzen und Blasen drohen, kann man die breiten Blätter des Breitwegerichs pflücken, mit einem Stein etwas platt walzen und als Einlage in den Schuh legen. Die Füße werden es danken, denn der Saft des Breitwegerichs wirkt kühlend und wundheilend.

Auch gegen Schnitt- und Kratzwunden kann man zerdrückte Blätter des Breitwegerichs schon unterwegs auflegen und so die Heilung beschleunigen.

Als Tee wirkt der Breitwegerich gegen Husten und Halsschmerzen und kann auch Beschwerden der Verdauungsorgane lindern.

Die großen und breiten Wegerichblätter sind geruchlos und haben einen bitterlichen und schwach-salzigen Geschmack.

Heilwirkung:
abschwellend,
adstringierend,
blutreinigend,
blutstillend,
entzündungshemmend,
harntreibend,
Husten,
Bronchitis,
Keuchhusten,
Asthma,
Halsentzündung,
Appetitlosigkeit,
Verdauungsschwäche,
Magenschleimhautentzündung,
Durchfall,
Würmer,
Blasenschwäche,
Wunden,
Geschwüre,
Mückenstich,
Wunde Füße,
Klein- und Schulkinder – Bettnässen,
Reichbarkeit,
Gesichtsneuralgien,
Schlafstörungen
Zahnbeschwerden,
Rauchen aufhören,
Nervenschmerzen im Bereich des Kiefers,
Zahnungskrämpfe

Verwendete Pflanzenteile: Blätter

Inhaltsstoffe:
Alantoin, Alkaloid, Bittere Glykoside, Bitterstoff, Gerbstoff, Gerbsäure, Salizylsäure, Schleim

Sammelzeit: Sommer

Aus den Zeiten stammend, in denen die Menschen noch kosmische Zusammenhänge spürten und in natürlicher Eingebundenheit und Achtung ihr Leben darin integrierten, erahnen wir heute durch die überlieferten Werke alten Wissens die großen Kräfte dieser uns auf "Schritt und Tritt" begegnenden Pflanze.
Der Name kündet als erstes davon, denn die Silbe - rich bedeutet Herr, Herrscher oder König - über den Weg, auf dem er wächst.
Bevor wir die heute geltenden "wissenschaftlich" beweisbaren Eigenschaften der Wegeriche aufzählen, blicken wir in die alten Mythen, die mit dem grünen Herrscher und Kenner der Wege in Beziehung stehen.
Der Weg zum nährenden Feld war in der Kultur unserer Ahnen bis zurück zum Neolithikum nicht nur wirtschaftlich notwendige Transportschneise, sondern ein sakraler Kultpfad, auf dem nach dem Frühlingsäquinox die Fruchtbarkeitsgöttin mit ihrem himmlischen licht- und ideen(samen)-spendenden Geliebten aus der Unterwelt zurückkehrte. Als Gefährt diente ein Kultwagen, der in einem Erdhügel oder im Heiligen Hain seinen Standort hatte. In der griechischen Mythologie ist es Persephone, die Tochter Demeters, der Göttin der Fruchtbarkeit, die von Hades dem G*tt der Unterwelt beim Spiel auf der Blumenwiese in die Innenwelten der Erde gezogen wird und derentwegen dann Demeter das Wachstum einstellte bis Hades Persephone wieder entließ.
Den Mythen nach ist es der Pflanzengeist des Wegerich, der den Wanderern auf dem Weg ins irdische Leben und zurück den grünen Teppich auslegt und gegen die Widrigkeiten des Reisens schützend und heilend behilflich ist. Ein alter Name für Wegerich, der im Mittelalter noch gebräuchlich war, ist Herba proserpinacia. Proserpina ist ein Synonym für Persephone.

Wenn ein neuer Erdenbürger seine Lebensreise beginnt, so ist der Übergang auch für die Mutter eine gefahrenvolle Wegstrecke. Germanische Frauen hielten deshalb bei der Geburt eine Wegerichwurzel in der linken Hand, damit die Schwingung dieser Pflanze vor Kindsbettkomplikationen wie Sturzblutung und Fieber bewahrte.

Den Breitwegerich legten sich früher die Wanderer in die Schuhe, um ein Wundlaufen der Füße zu verhindern. Der Breitwegerich galt als Heilmittel der Frauen, der Spitzwegerich als Heilmittel der Männer.

Der Wegerich galt als Mutter aller Heilpflanzen, den Lachnern (alte Bezeichnung für Heiler) als Allesheilmittel.

Die Heilwirkung gilt im Wesentlichen für alle Wegericharten, der alpine Wegerich hat die stärksten Kräfte.

Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Die jungen Blätter vor der Blüte, bei älteren zieht man am besten die hervortretenden Adern ab; die Samen ab Juni nach der Reife.
Der Geruch der Pflanze ist schwach grasähnlich, die Blätter haben einen grasigen, leicht schleimig-bitteren, zusammenziehenden Geschmack. Bei Bedarf kann man die dicken Blattadern des Breitwegerichs herausziehen.

Kultur im eigenen Garten: Vermehrung durch Aussaat im Frühjahr. Die Pflanze samt leicht selbst aus.

Breitwegerich-Gemüse
Zutaten (pro Portion):
1 Handvoll junger Breitwegerich-Blütenstände (bis ca. 7 cm Länge)
1 Handvoll Champignons, in Scheiben
Marinade:
3 EL Sojasoße
1 EL Zitronensaft
1 EL Agavendicksaft in Rohkostqualität
10 Cashewkerne ohne Haut
Nach Belieben: Pfeffer und/oder Chili
Rohkost-Zubereitung:
Zunächst im Mixer eine Marinade aus Sojasoße, Zitronensaft, Agavendicksaft und Cashewkernen herstellen. Mit Pfeffer und/oder Chili abschmecken. Das Breitwegerich-Champignon-Gemüse über Nacht in der Marinade ziehen

Verwendung in der Küche:
Sowohl der Breitwegerich als auch der Spitzwegerich sind komplett essbar. Die jungen, vor der Blüte geernteten, etwas bitterlich schleimigen Blätter werden gründlich gewaschen. Die zähen Nerven werden entfernt und roh als Salat, zu Quarkspeisen oder gekocht als Gemüse und für Kräutersuppen genommen. Die Knospen schmecken etwas nach Champignon, lassen sich dämpfen oder kochen und Salaten beigeben. Man kann sie aber auch roh von der Wiese essen. Die Wurzeln sollen gereinigt, klein geschnitten und in Eintöpfen oder Suppen eine aromatische Beigabe sein.

Quelle: Internet
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Hanf-Heilöl mit Wegerich

Hanf hat einen hohen Gehalt an essentiellen Fettsäuren und ist ein wirksames Mittel bei entzündeter und strapazierter Haut. Er wirkt antibiotisch, beruhigend, schmerzstillend und zur Regeneration der verletzen Haut. Hilft auch bei Narben.

Zutaten:
20 g Wegerich
200 ml Hanflöl

Wegerich waschen, reinigen, gut abtrocknen und zerkleinern. Mit dem Hanfhöl im Mixer pürieren. Über Nacht stehen lassen, am nächsten Tag abseihen und in eine Flasche füllen. Immer wieder auftragen und in die Haut einmassieren.
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