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Tsunami-Opfer in Asien - was passiert mit den Spendengeldern?
Jedem ist sicherlich noch der Spendenterror in Erinnerung, mit dem man zum Anfang diesen Jahres die Bevölkerung zu Geldabgaben nötigte.
Wir wollen hier kurz nachverfolgen, was denn so mit diesen Spendengeldern geschehen ist bzw. wie diese als Druckmittel gegen einheimische Selbstständige eingesetzt werden. Gleich zu Beginn sei jedoch gesagt, daß mit diesem Text natürlich keine Fischmörder (Fischer) verteitigt werden sollen, sondern einfach nur neutral geschildert wird, was mit den "Geldern" geschehen ist.
- Ein großer Teil der Gelder verschwand - wie üblich - in privaten Taschen. Der Fall von dem asiatischen Staatsbeamten der 250 Millionen Euro Spendengelder beiseite schaffte und seitdem damit auf der Flucht ist, ging ja erst kürzlichst durch die Presse. Das ist jedoch nur die Spitze des Eisberges. Viele kleine Beamte, Hilfsvereine und staatliche + private Organisationen in aller Welt haben ebenfalls kräftig beiseite geschafft. Je nach dem, was man eben so abzweigen konnte.
Diese Machenschaften sind durchaus üblich, aber natürlich kriminell und haben nichts mit der "offiziellen Verteilung" der Spendengelder zu tun. Was passiert also mit den Geldern, die offiziell ausgeschüttet werden? Und was jetzt kommt, ist nämlich noch viel ungeheuerlicher, als das eben geschilderte:
- zum einen fließt das Geld den großen Hotelketten wie Hilton, Asia Rooms u. a. zu, damit schnellstmöglich wieder Touristen untergebracht werden können. Hilton baut also seine alten und neuen Hotels mit Spendengeldern wieder auf. Haben Sie gewußt, daß sie für Hilton gespendet haben (?) - möchte man da den Bundesbürger fragen.
- dasselbe trifft auf Einkaufszentren von großen Ketten, sowie Gastronomie derselben großen Ketten einschließlich McD & Co zu. Diese werden durch Spendengelder wiederaufgebaut bzw. völlig neu errichtet.
- Polizei, Telekomunternehmen, Straßenbau und Bahn erhalten ein übriges, um die Gegend für Touristen zu verschönern.
Das ist der große Löwenanteil des Geldes. Was bleibt denn nun aber für die betroffene Bevölkerung möchte man fragen? Und wenn man jetzt denkt, es geht kaum noch schlimmer und verwerflicher als das eben Geschilderte, dann täuscht man sich erneut.
Mit den Hilfegeldern wird ein große Umsiedlungsaktion finanziert. Die Regierung hat ein Gesetz erlassen, wonach Fischer keine Hütten mehr in Wassernähe bauen dürfen. Diese Fischer werden nun in neugebaute Wohnghettos depotiert, in denen sie fortan Lebensmittelmarken erhalten, um sich und ihre Familien zu ernähren. Die Fischer, deren Häuser durch den Tsunami nicht völlig zerstört worden, werden damit erpreßt, daß sie keine Spendengelder zum Wiederaufbau ihrer Häuser erhalten, wenn sie sich nicht (mindestens 5 km vom Meer entfernt) umsiedeln lassen. Die private Fischerei soll nämlich abgeschafft werden, während dafür im Gegenzug die industrielle Hochseefischerei mit den Fluthilfegeldern unterstützt werden soll. Die bisherigen selbstständigen Fischer, die mit ihrem Gewerbe ihre Familien ernährten, sollen künftig als Lohnarbeiter in der neuen Fischereiindustrie beschäftigt werden. So jedenfalls der Plan der Regierung. Wer sich weigert, bekommt keinen Pfennig.
Die Polizei vertreibt die Fischer inzwischen auch gewaltsam aus der Küstenregion, mauert ganze Strandabschnitte so zu, daß das Meer für die Fischer nicht mehr zugänglich ist (angeblich um die Menschen vor dem nächsten Tsunami zu schützen) und siedelt die Fischer in kilometerweiter Entfernung vom Wasser an, so daß diese ihrem Gewerbe nicht mehr nachgehen können. Die Strände sollen zukünftig der Tourismusindustrie zur Verfügung gestellt werden. Die vielen Fischerhütten, die dort seit Jahrhunderten stehen, machten dies bisher unmöglich. Deshalb waren große Teile der Strände nicht für die Urlaubsindustrie nutzbar.
Proteste und Demonstrationen der Fischer, die unter dem Motto: "Wir haben keine Angst vor dem Meer - wir wollen wieder fischen gehen" stattfanden, haben nichts genutzt, weshalb alle Familienfischereiunternehmen der Region vor dem wirtschaftlichen Aus stehen und somit zu Lebensmittelmarkenempfängern degradiert werden. Auf Sri Lanka ist diese "Umschichtung" fast abgeschlossen, während andere Regionen noch an der Umsetzung arbeiten. Ehemals selbstständig für sich sorgende Menschen werden so zu Hilfeemfänger verwandelt. Die Tourismusbranche steht schon in den Startlöchern und fast jeden Tag liest man in den asiatischen Zeitungen von neuen Grundsteinlegungen für ein Hotel oder Urlauberzentrum auf ehemaligen Fischerland.
Haben auch Sie gespendet? Nun dann haben Sie dabei mitgeholfen, zahllose Fischer und deren Familien in die Armut und Hilfeabhängigkeit zu treiben. Wie werden Sie sich bei der nächsten großangelegten Spendenaktion verhalten? Werden Sie wieder der Bilderflut erliegen und in die Tasche greifen, um damit in Wirklichkeit Hilton, McDonald, Coca-Cola und die thailländischen Bahnunternehmen zu unterstützen? Denken Sie vielleicht, daß war ein einmaliger Vorfall und bei der nächsten Spendenaktion wird alles viel besser laufen? Oder haben Sie aus Ihrem Verhalten gelernt? Sie sollten rechtzeitig darüber nachdenken, denn die nächste Spendeneinsammlung erfolgt - garantiert.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!