Wölfe
#1
Wie entstand der Hass gegen den Wolf?

In der Antike war der Lebensraum des Wolfes und des Menschen weitgehend getrennt gewesen. Anfang des Mittelalters fanden für die landwirtschaftliche Produktion wesentliche Neuerungen statt, wie der schwere Pflug, das Hufeisen und die Dreifelderwirtschaft. Es kam zu einer Intensivierung und Ausweitung der Landwirtschaft bis in schwer zugängliche Gebirgsgegenden hinein und, als Folge erhöhter Nahrungsmittelproduktion, zu einem kräftigen Bevölkerungszuwachs um die Jahrtausendwende. Wieder wurde der Wald gerodet. Die Jagd zum Nahrungserwerb wie zur sportlichen Betätigung der jetzt weitgehend in den Regionen ihrer Ländereien wohnhaften Adelsstände gewann stark an Bedeutung. Der Konkurrenzkampf um die immer seltener werdenden Beutetiere trieb die Wölfe in die von Menschen besiedelten Gebiete, wo sie zunehmend Druck auf die Haustiere ausübten und schliesslich zur Landplage wurden.

Ob die Wölfe tatsächlich auch Menschen angegriffen haben, ist heute kaum mehr feststellbar. Es ist sehr schwer, in Berichten aus jener Zeit zwischen wirklichem Geschehen, Dichtung und Magie zu unterscheiden.

Unter dem Einfluss des Ch**stentums war die rationelle Weltschau der Antike einer magischen Denkweise gewichen, in der Mythologisches, Übersinnliches und Mystisches eine beherrschende Rolle spielten. Eine Gut-Böse-, eine G*tt-Teufel-Dualität diente sowohl als Unterdrückungsinstrument im Lande wie zur Rechtfertigung brutaler Kriegszüge. Die Herrschenden nahmen G*tt für sich alleine in Anspruch, während die Widersacher - seien es Mohammedaner , untreue Frauen oder schädliche Tiere - des Teufels waren. Das Morgenland wurde geplündert, Hexen wurden verbrannt, und auf zeitgenössischen Abbildungen kämpft Ch**stus persönlich gegen den Wolf.

Die in der Antike nur sehr vage Vorstellung vom Werwolf erlebte jetzt eine Blütezeit. Werwölfe waren in Wolfsfellen steckende Menschen, die, wohl häufig unter Einfluss von Drogen oder spiritistischen Ritualen in Trancezustand versetzt, vampirähnlichen Menschenraub begingen oder Menschenopfer brachten. Ihre Existenz wurde im Mittelalter nicht bezweifelt. Man wusste nur nicht, was sie nun wirklich waren: Menschen oder Wölfe. Ähnlich wie die Hexen sollen auch die gestellten Werwölfe selber von ihrer Abnormalität überzeugt gewesen sein. Auf zeitgenössischen Darstellungen hängen in menschliche Kleidung gesteckte Wölfe am Galgen. Offensichtlich machte man kaum einen Unterschied zwischen Wolf und Wolfsmensch, und vermutlich gingen viele der berichteten Wolfsüberfälle auf das Konto dieser "Werwölfe". Auf vielen bildlichen Darstellungen sind die Wölfe zudem schwarz. Aber es gibt in Europa keine schwarzen Wölfe! Vermutlich liegen hier Verwechslungen vor. Doch trotz Verwechslungen und magischem Denken: Allzu zahlreich sind die Berichte, allzu stark die Angst vor dem Wolf und dem Wald, allzu dominant der Wolf in der Mythologie, als dass die Vorstellung vom menschenangreifenden Wolf einer realen Grundlage entbehren kann.

[Bild: wolf21.jpg]

Salve Bragi

Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#2
Meine Mutter ist mit Wölfen aufgewachsen, sie meinte meist waren sie friedlich, im Winter ist es aber schon vorgekommen, das ein Rudel mal einen schwachen Menschen packt.
Hier geht es wieder mal um SChwäche und um Stärke.
Wölfe können "Schwäche" udn "Abartigkeit" jeder Form riechen! Ich seheh sie mehr als potentielles Werkzeug der natürlichen Auslese an. Ein schwacher Mensch hat in der Natur nichts veroren! Raubkatzen machen sich sogar gegenseitig kaputt, um Stärke zu bewahren!

Was die Werwölfe angeht: Ich glaube es gab schon ein paar magische Mutationen, aber das ist meien persönliche Glaubenssache. :-)

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#3
Ich würde fast meine Hand dafür ins Feuer legen, daß nie ein Wolf einen Menschen gerissen hat.
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#4
Wenn ich ein Wolf wäre, würde ich es hin und wieder erwägen... ;-)
Ph34r
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#5
Wie Nuculeuz schon schreibt, sie dienen für das natürliche Gleichgewicht, und wenn sie einen Menschen angegriffen haben, dann weil er sich ihnen als Beute darstellte. Aus welchen Gründen ist unerheblich. Wer weiß, vielleicht hat genau dieser Mensch in einer andern Inkarnation den Wölfen, der Natur erheblichen Mißbrauch beigebracht.

Bragi
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#6
Nunja, ich habe das auch noch einmal überdacht.
Einerseits bin ich nach wie vor der Meinung, daß Wölfe ungemein intelligente und feinfühlige Tiere sind - warum sollten sie sich auf eine Auseinandersetzung mit Menschen einlassen, wenn genug andere Zweibeiner herumlaufen?!
Andererseits hieße das wohl auch, ihnen jeglichen guten Geschmack abzusprechen. Fettes Grinsen
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#7
"Menschen" war bei mir im allgemeinen als Gattung bezogen, wenn wir hier normal öffentlich diskutieren, sollte man auch bei dieser Definition bleiben. Wenn es "spezielle" Menschen sind, sollte man das irgendwie unanstößig kenntlich machen.

Aber auch "wahre Menschen" können etwas verbocken und eine Strafe erhalten, da macht PAN wohl keinen Unterschied, es geht nur um den aktuellen Bewußtseinsinhalt.
Die kosmischen Gesetze gelten wohl für alle Menschen, egal wer drin steckt.


Grüße


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