Wer so alles Rohköstler ist ... z. B. Nena
#71
Ich habe beim "Normalkost-Stöbern" gerade diesen alten Beitrag entdeckt und dachte, ich hole ihn anlässlich der Normalkost-Wochen nochmal aus aus der Versenkung (in Anbetracht ihres Verhaltens in den letzten 2-3 Jahren):


(30.03.12005, 10:23)Violetta schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-14077.html#pid14077Wer gestern Johannes B. Kerner gesehen hat, der durfte etwas erleben. Zu Gast war die Schlagersängerin Nena.

Man sprach über dies und jenes und ganz plötzlich auch über Rohkosternährung. Das Thema war dem Demagogen Kerner sehr unangenehm. Er versuchte Nenas diesbezügliche Argumente zuerst lächerlich zu machen und als ihm das nicht gelang, würgte er die entsprechende Diskussion ab und wechselte das Thema.

"Warum soll man jetzt den Broccoli nicht kochen dürfen, der schmeckt doch sonst nicht ... " und auch als ihm Nena erzählte, daß sie Herd und Küche zum größten Teil entsorgt hätte, fand der Kerner das noch sehr belustigend. Als Nena jedoch dann von "Kochnahrungssucht" wie Drogensucht sprach und auf den Zusammenhang von Nahrung und Gesundheit hinwies, wurde dem demagogischen Kerner das Thema sichtbar unangenehm. Er fiel ihr ständig ins Wort, versuchte sie am Ausreden zu hindern und setzte eine "die ist ja ziemlich bescheuert-Miene" auf.

Als Nena jedoch dann verkündete, sie würde ihre Kinder nicht mit Pillen vollstopfen und auch nicht zum Arzt schicken, sondern die Kinder wüßten schon von selbst, wie sie sich mit Nahrungsumstellung am besten kurieren, wenn sie mal wieder zuviele Nudeln o. ä. gegessen hätten - da kannte der Meinungseinpeitscher Kerner keine Gnade mehr. Nena wurde abgewürgt, das Thema schlagartig gewechselt.

Ich habe gerade mal im Internet gesucht und hier ein Interview von Nena mit einer Schweizer Zeitung gefunden, wo es auch um das Thema Rohkost geht. 


Zeitung: Sie haben vorher von der Wichtigkeit des Moments und der Gefühle gesprochen. Das hatte so einen leicht religiös-esoterischen Unterton.

Nena: Ja und? (lacht) Für mich ist es klar, dass es einen G*tt und ein Urvertrauen gibt. Wenn ich dieses Vertrauen nicht hätte, dann wäre ich schon ganz lange nicht mehr auf diesem Planeten. Ob das religiös oder esoterisch ist, weiss ich nicht. Aber ich weiss, dass es Dinge gibt, die wir nicht sehen und anfassen können. Das ist für mich so normal, wie aufs Klo zu gehen, verstehen Sie?

Zeitung: Zum Beispiel?

Nena: Ich liege mit meinem jüngsten Sohn im Bett, und auf einmal guckt er in die Ecke und sagt: Da sitzt grad mein Engel. Dann ist das nicht die wilde Fantasie von meinem Kind, sondern es ist ganz real, und ich freue mich darüber und teile es mit ihm. Ich kriege in solchen Momenten eine Gänsehaut, weil mich das sehr berührt und ich es selber spüre. Ich finde es seltsam, dass solche Tatsachen immer gleich in die esoterische Ecke gedrängt werden.

Zeitung: Vielleicht liegt das daran, dass solche Dinge nicht ganz alltäglich sind. Genau so wie Ihr Grundsatz, sich ausschliesslich von Rohkost zu ernähren.

Nena: Aber es ist doch dramatisch, dass dies nicht alltäglich ist. Jeder Mensch muss doch seine Gesundheit erhalten wollen!

Zeitung: Was haben denn Engel, G*tt oder, sagen wir, Rohkost, mit Ihrem Comeback zu tun?

Nena: Das ist jetzt aber echt hart... Was soll ich denn damit anfangen?

Zeitung: Antworten.

Nena: Sie müssen echt mal über Ihre Frage nachdenken. Das klingt so oberflächlich, wie Sie das hier herumschmettern. Wollen Sie mich provozieren, oder was? Ich habe Ihnen gerade ein ganz intimes Erlebnis von meinem Sohn und mir erzählt, und das war für mich ein sehr schöner und wichtiger Moment. Meine Ernährung ist ebenfalls sehr wichtig in meinem Leben, weil ich auf diese Weise nicht nur für mich etwas bewirke, sondern für die ganze Menschheit.

Zeitung: Für die ganze Menschheit?

Nena: Ich bin weiss G*tt nicht missionarisch und werde auch niemals sagen: Ihr müsst dies und ihr müsst das. Aber ich sehe mich als Impulsgeberin. Ein Mensch, der sich gesund ernährt, der ist im Einklang mit der Natur und mit sich selbst. Insofern tut er etwas für die Menschheit, für die Rettung der Menschheit. Um die Welt zu verändern, musst du bei dir selber anfangen.

Zeitung: Wie sieht das denn konkret aus? Was essen Sie und was nicht?

Nena: Das ist ein Riesenthema. Es sollte sich einfach jeder einmal bewusst werden, was er in sich reinstopft. Ich finde es oberflächlich und geradezu kriminell, wie die meisten Menschen in dieser Beziehung so vor sich hinleben.

Zeitung: Ja gut, aber...

Nena: Was heisst « Ja gut, aber»?

Zeitung: Wenn ich Sie richtig verstanden habe, essen Sie nur roh und...

Nena: ....Schauen Sie sich mal dieses Wunder hier an (nimmt eine Frucht aus der Früchteschale). Wissen Sie überhaupt, was das ist? Haben Sie in Ihrem Leben jemals so etwas gesehen? Sie sind vielleicht ein gebildeter Mensch, aber das wissen Sie nicht!

Zeitung: Was ist es denn?

Nena: Das ist eine Rambutan. Ich kenne auch nicht alle Früchte dieser Welt, ganz sicher nicht, aber man darf meine Einstellung nicht belächeln.

Zeitung: Ja, da haben Sie sicher Recht.

Nena: Schauen Sie mal, was da alles drin ist - so wie es die Natur geschaffen hat. Und daran sind wir genetisch angepasst. Und das ist, was wir essen sollten.

Zeitung: Aber was ist so schlimm, wenn ich eine Karotte gekocht esse?

Nena: Die Information, die die Karotte in sich trägt, die ganzen Nährstoffe, die werden durchs Kochen abgetötet. Wenn man einen Broccoli ins kochende Wasser schmeisst, dann verändern sich die Moleküle und gehen neue Verbindungen ein. Und diese neuen Verbindungen sind hoch toxisch. Das heisst, jedes Mal, wenn Sie etwas Gekochtes essen, essen Sie Gift. Wenn Sie jeden Tag Gekochtes in Ihren Körper reinstopfen, dann ist irgendwann die Mülltonne voll. Das ist banal, aber ganz logisch. Wir können das gerne vertiefen, nur nicht jetzt.

Zeitung: Wir würden gerne noch auf Ihre Kinder zu sprechen kommen.

Nena: (Zu Benini) Haben Sie auch Kinder?

Zeitung: Ja, zwei.

Nena: Geben Sie Ihren Kindern öfter mal ein bisschen Rohes zu essen (lacht). Muss ja nicht nur sein, aber...

Zeitung: Die sind aber beide Fleischfresser und gehen sogar ab und zu in den «McDonald´s».

Nena: Ach, du Schande! Und Sie sagen das auch noch voller Inbrunst. Das finde ich ja echt unverantwortlich. Aber egal.

...

Das ganze Gespräch von Nena und Zeitung findet Ihr bei:

http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=5915&CategoryID=62


Als ich dann in den letzten Beiträgen etwas von "Wer kommt mit zum Konzert?" las und nebenbei ein bisschen ihre zuhörte, schaute ich spaßenshalber mal, ob sie demnächst irgendwo im Umkreis auftritt.
Für die Thüringer gibt es daher den Tip: 9. Juli im Hofwiesenpark in Gera Wow
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#72
Nena ist im Norden Biggrin

   
Achte auf deine Gedanken - sie sind der Anfang deiner Taten
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#73
Handtuchmangel in Oranienburg:
Ein Abend mit Nena: Die Löwin war los

   
War Nena eigentlich schon mal in Wacken?

Während sich im benachbarten Berlin die Hetzjagd auf eine Raubkatze gerade als Rohrkrepierer erwiesen hatte, trat in Oranienburg eine wahre Löwin auf die Bühne.

Seit Anfang der 80er Jahre ist Nena im Geschäft, ihren ersten Erfolg hatte sie 1982 mit „Nur geträumt“. Der Antikriegssong „99 Luftballons“, ihr größter Erfolg, feiert in diesem Jahr bereits sein 40-jähriges Jubiläum.

Rost angesetzt haben die unzähligen Hits von Nena nicht, das wird an diesem Abend im ausverkauften Innenhof des Oranienburger Stadtschlosses deutlich. Und schon gar nicht Nena selbst.

In fulminantem Tempo jagt die 63-Jährige wie ein tanzender Derwisch durch ihr Programm, anfänglich gestoppt vom kurz vor Konzertbeginn einsetzenden Regenguss, der das Toben auf der Bühne zu einer gefährlichen Rutschpartie werden lässt. Aber da legt Nena einfach zusammen mit ihren Leuten flugs selbst Hand an und feudelt das Wasser weg. Handtuchmangel in Oranienburg.

Die Statur der Sängerin, kombiniert mit ihrer mädchenhaften Stimme, suggerieren im ersten Moment eine Zerbrechlichkeit, die sich ganz schnell als Fehleinschätzung erweist. Da ist so viel Energie und Kraft, so viel Durchsetzungsfähigkeit und so viel Rock’n Roll.

Neun Musiker stehen gemeinsam mit Nena auf der Bühne, darunter einige Familienmitglieder. Die Löwin hält ihre Herde zusammen.

Selbst für den eingefleischten Fan ist es immer wieder eine Überraschung, mit welcher Experimentierfreude Nena in vier Jahrzehnten ihre Musik veröffentlicht hat.

Ihre Hits kennt jeder, auch wenn es nicht alle zugeben mögen. Nena ist irgendwie Schlager, obwohl selbst „99 Luftballons“ dieses Etikett nicht wirklich verdient. Heute spielt sie ihre Rolle eher im Rock, mal laut, mal nachdenklich. Und längst ist sie der Neuen Deutsche Welle enteilt.

Während die Musikerin immer noch vor tausenden Fans auftritt, fressen andere NDW-Helden ihr Gnadenbrot als One-Hit-Wunder auf irgendwelchen Nächten der 80er, im besten Fall in Ehren ergraut, im schlimmsten Fall stimmlich und optisch nicht wiedererkennbare Ritter von trauriger Gestalt.

Ihre Fans lieben Nena. Auch, weil sie an diesem Abend nicht nur ihre alten Hits frisch und rockig bringt, sondern diese immer wieder mit Neuem, nicht allen Bekanntem vermischt. Und weil sie ihr Publikum von Anfang an umarmt, mit Herzlichkeit und mit Liebe.

„Zusammen“ heißt eines ihrer Lieder. Wir sind alle zusammen. Nur zusammen sind wir stark. Wir sind alle zusammen in dieser Zeit. Lasst uns diese nicht verschwenden. Liebt Euch alle. Ihre Botschaft ist einfach und doch so stark. Wer könnte sie dafür nicht lieben?

War Nena eigentlich schon mal in Wacken? Die robuste Lederkutten- und Jeansjackencrowd dort würde sie mit dieser druckvollen Performance und einer solch starken Band im Rücken nicht von der Bühne buhen – ganz sicher nicht. Sondern wäre erstaunt, was für eine authentische und sendungsbewusste Künstlerin Nena ist.

Ein schöner Abend geht zu Ende. Die Abendsonne hat die weißen Gemäuer des Schlosses in Oranienburg doch noch mal warm angeleuchtet. Lichtgestalt Nena winkt ihren glücklichen Fans zu und verabschiedet sich.

Kein Wort während des Konzertes von ihr über all das, was Nena und uns in den letzten drei Jahren bewegte und manchen von uns mit ihr noch enger verbunden hat. Das war auch nicht wichtig an diesem Abend: Nenas Menschen verbindende Aura wirkt, ohne dass alles direkt ausgesprochen werden muss.

https://www.alexander-wallasch.de/gastbeitraege/ein-abend-mit-nena-die-loewin-war-los
Sei!
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#74
Wir treffen NENA in Rostock

Gestern am 18.08. haben wir Nena in Rostock getroffen. Zusammen mit 7 Freunden und ein paar weiteren tausend Menschen haben wir das Nena-Konzert im Rostocker IGA-Park besucht.

   
Mit 63 Jahren: Nena ist topfit

3 Musen, 2 Nena-Ultras und ihre Begleitung, so machten wir uns gestern auf den Weg nach Rostock. Nach 90-minütiger Fahrt kamen wir am dortigen IGA-Park an und freuten uns über die angenehmen 20° C, bei Sonnenschein und einer leichten Brise von der benachbarten Ostsee. Ideale Bedingungen. Es waren viele Trink- und Eßstände aufgebaut, Merchandising und all die Dinge, die man von Konzerten so gewohnt ist. 

Pünktlich um 20:00 Uhr betritt die 63jährige Hamburgerin die Bühne. Wir staunen nicht schlecht, aber das erste Lied, das Nena uns spielt, ist: "Liebe ist ..." Na das nenne ich einen punktgenauen Treffer; wir strahlen uns an, und unsere Obermuse zückt ihren telephonierenden Photoapparat und filmt das ganze gleich mal mit.

Direkt hinter uns steht Nenas Tochter Larissa und lauscht ebenfalls dem Konzert, bis sie von Nena zu einem Duett auf die Bühne gebeten wird.

Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#75
Die Helene-Fischer-Show 2023

Nena gestern Abend zum ersten Weihnachtsfeiertag um 20:15 Uhr vor einem Millionenpublikum in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Und sie singt das Lied für unsere Franzi:

Sei!
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#76
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#77
   
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#78
Ein schwacher Verstand ist wie ein Mikroskop, das Kleinigkeiten vergrößert und große Dinge nicht erfaßt.
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#79
NENA
Mit Angst sind Menschen steuerbar und richtig gut zu kontrollieren

   
Gerade erst hat Nena umjubelte Auftritte in der Berliner Max-Schmeling-Halle und im Pariser Le Trianon gespielt. Mit dabei als Zugabe hatte sie ihren Song „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“, in dem Nena voll positiver Energie singt: „Liebe wird aus Mut gemacht.“ Wie denkt Nena über Mut? Ein Gespräch über Angst, Zweifel, Corona-Kritik, West-Berlin in den 1980ern und Nenas große Friedenshymne, die sie nun mit neuem Text singt.

Nena, was bedeutet für Sie Mut?

Mut ist für mich nicht die Abwesenheit von Angst. Mut ist die Überwindung von Angst. Mut öffnet die Tür, über eigene Grenzen zu gehen und neues, ungewohntes Land zu betreten. Ein mutiger Moment ist für mich die Überwindung, etwas zu tun, was ich schon immer tun wollte, mich aber vorher nie getraut habe. Und dann springst du eben ins eiskalte Wasser mitten im Winter ... (lacht) Das kann sehr befreiend sein. Mut ist der „Genau jetzt“-Moment, der uns immer wieder angeboten wird, und jedes Mal kann man ja oder nein sagen.

Und der Übermut?

Der Übermut ist schneller, wilder und unausweichlich. Im übermütigen Zustand gibt es nur ein klares, starkes Ja, und dann machst du genau das, was in diesem Moment dran ist. Bei mir war es zum Beispiel irgendwann mal ein Eins-a-Salto vorwärts mit Anlauf ins Wasser. Ausgelöst durch ein starkes Glücksgefühl. Ich hatte noch nie einen Salto vorwärts gemacht und konnte es gar nicht fassen, dass das in diesem Moment einfach so ging.

Wie viel Angst darf man haben?

Über welche Art von Angst wollen wir sprechen? Die Angst vor Veränderung? Höhenangst? Angst zu Versagen? Oder die Angst vor der Angst ... ? Unser Angstkatalog ist unendlich lang. Aber ist im Grunde nicht jede Art von Angst die Angst vor dem Tod? Vor dem, über das wir lieber nicht nachdenken oder sprechen möchten ... Angst ist für uns alle ein Riesenthema. Mit Angst sind Menschen steuerbar und richtig gut zu kontrollieren ...

Haben Sie einen Mut-Trick gegen Lampenfieber?

Das sogenannte Lampenfieber ist für mich eine gute Sache. Da laufen die Motoren warm bis heiß, und mein Energielevel steigt. Mich gegen dieses Gefühl zu wehren, würde Energieverlust bedeuten. Gefühle sind zum Fühlen da. Das Gefühl, den Zustand, den Trigger annehmen und willkommen heißen. Von dort aus ist aus meiner Erfahrung vieles lösbar.

„Liebe wird aus Mut gemacht“ singen Sie in „Irgendwie irgendwo irgendwann“. Und weiter heißt es „Denk nicht lange nach. Wir fahr’n auf Feuerrädern Richtung Zukunft durch die Nacht.“ Kann zu viel Grübeln den Mut und die Liebe zerstören?


Liebe kann man nicht zerstören. Sie ist unkaputtbar, die stärkste Kraft, die wir haben. Aber man kann Liebe verweigern. Ständiges Grübeln, nicht zu verwechseln mit Denken, verschließt das Herz, und so kann man Liebe weder empfangen noch senden. Das kann eine Beziehung zerstören ..., aber niemals die Liebe.

Woher schöpfen Sie Mut, wenn Sie doch mal Zweifel hegen?

Der Zweifel ist nicht mein Feind, daher würde ich auch nie direkt auf ihn losgehen und versuchen, ihn zu verjagen. „Hau ab Zweifel“ funktioniert bei mir nicht ... (lacht) Ich lasse ihn sprechen und höre zu, was er zu sagen hat. Zweifel kann nerven, weil er nicht müde wird, uns immer wieder unsere Grundfragen aufs Tablett zu bringen, wie: „Bin ich gut genug“? „Bin ich liebenswert“? An dieser Stelle mutig reinzugehen, würde bedeuten, ehrlich mit sich zu sein und sich eventuell einzugestehen, dass es immer wiederkehrende Themen gibt, die man sich mal anschauen könnte. In unserer Kindheit haben sicherlich viele von uns oft diese Sprüche von Möchtegernerwachsenen zu hören bekommen: „Du darfst dich nicht selber loben“, „Das macht man nicht“, „Tu, was man dir sagt“, „Du bist zu laut, zu leise, zu irgendwas ...“. Diese Liste kann man endlos fortsetzen.

   

Wie geht es Ihnen, wenn Sie die „99 Luftballons“ dieser Tage auf Tournee spielen – angesichts von Kriegen in der Ukraine, in Israel und an vielen Orten mehr?

„99 Luftballons“ ist eine Friedensbotschaft, die von den Menschen bis heute auch so verstanden wird. Ich liebe die Kraft, die dieses Lied hat. Seitdem es erschienen ist, vor 40 Jahren, verging kein Jahr, in dem nicht irgendwo auf der Welt Krieg war. Wie konnte das passieren? Krieg ist ein Mittel der Mächtigen auf Kosten der Menschen. Und wir Menschen wollen Frieden. Davon bin ich überzeugt. „Ich seh die Welt in Trümmern liegen“, so habe ich es früher gesungen; heute ist das für mich nicht mehr stimmig, und in meinen Konzerten singe ich: „Ich seh die Welt NOCH NICHT in Trümmern liegen.“ Denn ich vertraue darauf, dass wir wieder zueinander finden werden.

Sie haben früh und prominent Kritik geübt an den Corona-Maßnahmen der Bundesregierung und am Druck, der aufgebaut wurde, sich impfen zu lassen. Wie haben Sie da den Mut aufgebracht, sich gegen den Mainstream zu stellen?

Ich stehe zu dem, was ich sage, denke, fühle und tue. Das tut mir gut. Manchmal ergeben sich daraus Konsequenzen, die herausfordernd sein können. Das ist es mir wert. Hier ist viel Unrecht geschehen, das mir bis heute durch Mark und Bein geht. Wenn ich daran denke, dass Menschen einsam sterben mussten, weil ihren Angehörigen mit aller Macht der Zugang verweigert wurde, muss ich jedes Mal weinen. Ich werde das alles nie vergessen.

„Wir gehören zusammen“ heißt Ihre aktuelle Tour. Wieso hat Musik diese Kraft, uns zusammenzubringen?

Musik kann Brücken bauen. „Wir gehören zusammen“ ist eine einfache Botschaft. Es geht darum, dass wir Menschen uns bewusst machen, dass wir alle ein Teil vom Ganzen sind und wir dieses Ganze in voller Eigenverantwortung gestalten müssen. Das nimmt uns niemand ab.

https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/musik/nena-im-exklusiven-interview-mit-angst-sind-menschen-steuerbar-und-richtig-gut-zu-kontrollieren-li.2269106
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