21.04.12005, 14:20
Detektiv Egon Emo
Detektiv Egon Emo ist ein Spezialagent der Firma Archer Enterprices, Abteilung Emologic. Er hat den Auftrag Emotionen zu suchen und zu eliminieren. Dieser Aufgabe geht er mit einer wahren Akribie nach. Nichts entgeht ihm oder kann ihn davon abbringen sich von früh bis spät seiner Bestimmung zu widmen. Hier sind einige seiner Fälle dokumentiert, um zu zeigen, wie wichtig diese Arbeit ist.
An einem schönen Sommertag im Monat Juli steht Egon Emo früh um 6 Uhr auf und macht seine Morgenroutine, d. h., er bereitet sich durch spezielle Übungen auf den Tag vor, um für alle Fälle gewappnet zu sein und seinen Körper fit zu halten. Noch während er bei seinen letzten Übungen ist, fängt er an sich umzusehen und zu horchen. Er spürt genau hin und lokalisiert den Feind: Eine Emotion!
"Habe ich dich wieder erwischt", sagt er und beendet seine letzte Dehnung, um sich vorzubereiten auf den Angriff. Ein Glas Karotten-Orangensaft, natürlich frisch gepreßt, gibt ihm die nötige Energie für seinen ersten Fall. Wieder einmal, wie so oft ganz in der Nähe. Meistens braucht er gar nicht so weit zu suchen. Er ist mit seiner nächsten Umgebung so ausgelastet, daß er sich manchmal sogar nach ein wenig Abwechslung sehnt.
Er verläßt seine Wohnung und geht der gefundenen Spur nach. Sie führt ihn direkt zu seiner Nachbarin. Da es noch früh am Morgen ist, klopft er ganz vorsichtig an. Sie hat ihn wahrscheinlich durch den Spion in der Tür gesehen und öffnet. Er ist schon bekannt im Haus und manchmal auch sehr willkommen. Natürlich nicht immer, denn seine Arbeit ist sehr diffizil und daher bei vielen als suspekt angesehen. Doch zurück zu unserem ersten Fall heute früh. Frau Horchmeier, so heißt seine Nachbarin, öffnet ihm also die Tür und bittet ihn herein.
"Guten Morgen Frau Horchmeier, was ist denn los, schon so früh am Morgen?"
"Mein Karl war wieder so grantig, bevor er in die Arbeit ging und ich kann das einfach nicht mehr aushalten, das macht mich ganz fertig und dann muß ich immer so weinen".
"Und was war der Auslöser für die ganz Geschichte, so wie immer?", fragt Detektiv Emo, denn er kennt das Drama schon seit einer ganzen Weile. Herr Horchmeier ist sehr unzufrieden mit seiner Arbeit und hat jedes Mal schlechte Laune, wenn er Montag früh wieder anfangen muß. Das Ehepaar Horchmeier ist also Wiederholungstäter, wie die meisten seiner Fälle.
Gefängnisse in der herkömmlichen Form gibt es nicht, da hier jeder sein eigenes Gefängnis hat und dauernd mit sich herumschleppt. Der Käfig ist unsichtbar und so kann sich jeder einreden, daß es ja eigentlich nicht so schlimm ist und weiter macht wie bisher. Es wird auch niemand erschossen, obwohl dieser Ausdruck von manchen als Bezeichnung eines Zustandes gebraucht wird, auch von Frau Horchmeier, sie fühlt sich dann immer ganz erschossen.
"Gut, Frau Horchmeier, sie kennen ja schon, was jetzt kommt, sie nehmen diese Emotion, drehen sie dreimal rechts ein und schicken sie zurück zum Absender."
"Dann bekommen Sie noch einen Energieausgleich - und das war es dann wieder für heute"
Detektiv Emo packt sein Werkzeug aus und Frau Horchmeier schließt die Augen. Ja, das kennt sie, schon viele Male mußte Detektiv Emo ihr so helfen, da sie es bis jetzt nicht gelernt hat, auf diese Emotionen zu verzichten und schon eine Menge Geld dafür ausgegeben hat, die Folgen zu beseitigen. Detektiv Egon Emo ist nicht teuer, aber mit der Zeit geht das schon ins Geld, wenn man sich gar nicht beherrschen kann. Er hat Frau Horchmeier schon seine Broschüren da gelassen und sie ist auch schon zu einigen seiner Schulungen gegangen, doch irgendwie will das noch nicht so recht in ihren "Dickschädel", so nennt sie den selbst, denn wir wollen hier ja niemanden beleidigen. Doch Frau Horchmeier weiß ganz genau, daß sie einen hat und Detektiv Egon Emo ist nicht der Erste, der ihr das sagt.
Nachdem sie wieder in Ordnung gebracht ist, geht Frau Horchmeier und holt das Geld, um Detektiv Emo zu bezahlen. Er kassiert immer gleich, da es sich herausgestellt hat, daß sich, wenn er die Menschen von ihren Emotionen befreit hat, viele nicht mehr erinnern können, daß er überhaupt da gewesen ist. Das ist bei dieser Behandlung gar nicht verwunderlich, denn wenn die Emotionen einmal weggeschickt sind, ist alles vergessen. Erst wenn man eine neue Emotion zu sich heranzieht, muß man sich auch wieder mit ihr auseinander setzen.
Zu Hause setzt er sich an seinen Schreibtisch und dokumentiert den Fall für seinen Bericht, den er jeden Abend an die Firma schickt und spezielle schwierige Fälle bespricht er dann mit der Abteilungschefin Frau Asista.
Detektiv Emo gibt seinem Mitarbeiterstab folgende Tipps:
1) Emotionen sind Frequenzimpulse und morphogenetische Felder, die gefunden, gelesen, katalogisiert, definiert und zugeordnet werden können.
Wer kein "gläserner Mensch" bleiben will, in dessen Atemzug man seine Lebensbiografie lesen kann, der möge einige einfache Regeln einhalten:
. Kontrolliere Deine Gedanken, damit daraus keine Karteikarten im grauen Weltcomputer werden.
. Kontrolliere Deine Handlungen, damit der graue Weltcomputer daraus keine Fehlschlüsse zieht und Dich wegen Deiner Vorlieben und Abneigungen "markiert".
- Kontrolliere Deinen Lebensstil: Jede Form von Gier hinterläßt einen unlöschbaren Frequenzabdruck mit deiner "Adresse und Deiner Markierungsnummer". Jeder Bankkredit, jede Unterschrift auf einem Werbebrief bezüglich einer kostenlosen Warenprobe, jede Teilnahme an einer Demonstration, Schlägerei, Straßenparty, oder Alkohol und Drogeneinfluß, jeder Besuch in einem Kasino, Wettbüro oder Pferde/Hunderennen/Hahnkampf etc. erweitert Deine Karteikarte im grauen Weltcomputer.
(aus InsiderPost)
Detektiv Egon Emo ist ein Spezialagent der Firma Archer Enterprices, Abteilung Emologic. Er hat den Auftrag Emotionen zu suchen und zu eliminieren. Dieser Aufgabe geht er mit einer wahren Akribie nach. Nichts entgeht ihm oder kann ihn davon abbringen sich von früh bis spät seiner Bestimmung zu widmen. Hier sind einige seiner Fälle dokumentiert, um zu zeigen, wie wichtig diese Arbeit ist.
An einem schönen Sommertag im Monat Juli steht Egon Emo früh um 6 Uhr auf und macht seine Morgenroutine, d. h., er bereitet sich durch spezielle Übungen auf den Tag vor, um für alle Fälle gewappnet zu sein und seinen Körper fit zu halten. Noch während er bei seinen letzten Übungen ist, fängt er an sich umzusehen und zu horchen. Er spürt genau hin und lokalisiert den Feind: Eine Emotion!
"Habe ich dich wieder erwischt", sagt er und beendet seine letzte Dehnung, um sich vorzubereiten auf den Angriff. Ein Glas Karotten-Orangensaft, natürlich frisch gepreßt, gibt ihm die nötige Energie für seinen ersten Fall. Wieder einmal, wie so oft ganz in der Nähe. Meistens braucht er gar nicht so weit zu suchen. Er ist mit seiner nächsten Umgebung so ausgelastet, daß er sich manchmal sogar nach ein wenig Abwechslung sehnt.
Er verläßt seine Wohnung und geht der gefundenen Spur nach. Sie führt ihn direkt zu seiner Nachbarin. Da es noch früh am Morgen ist, klopft er ganz vorsichtig an. Sie hat ihn wahrscheinlich durch den Spion in der Tür gesehen und öffnet. Er ist schon bekannt im Haus und manchmal auch sehr willkommen. Natürlich nicht immer, denn seine Arbeit ist sehr diffizil und daher bei vielen als suspekt angesehen. Doch zurück zu unserem ersten Fall heute früh. Frau Horchmeier, so heißt seine Nachbarin, öffnet ihm also die Tür und bittet ihn herein.
"Guten Morgen Frau Horchmeier, was ist denn los, schon so früh am Morgen?"
"Mein Karl war wieder so grantig, bevor er in die Arbeit ging und ich kann das einfach nicht mehr aushalten, das macht mich ganz fertig und dann muß ich immer so weinen".
"Und was war der Auslöser für die ganz Geschichte, so wie immer?", fragt Detektiv Emo, denn er kennt das Drama schon seit einer ganzen Weile. Herr Horchmeier ist sehr unzufrieden mit seiner Arbeit und hat jedes Mal schlechte Laune, wenn er Montag früh wieder anfangen muß. Das Ehepaar Horchmeier ist also Wiederholungstäter, wie die meisten seiner Fälle.
Gefängnisse in der herkömmlichen Form gibt es nicht, da hier jeder sein eigenes Gefängnis hat und dauernd mit sich herumschleppt. Der Käfig ist unsichtbar und so kann sich jeder einreden, daß es ja eigentlich nicht so schlimm ist und weiter macht wie bisher. Es wird auch niemand erschossen, obwohl dieser Ausdruck von manchen als Bezeichnung eines Zustandes gebraucht wird, auch von Frau Horchmeier, sie fühlt sich dann immer ganz erschossen.
"Gut, Frau Horchmeier, sie kennen ja schon, was jetzt kommt, sie nehmen diese Emotion, drehen sie dreimal rechts ein und schicken sie zurück zum Absender."
"Dann bekommen Sie noch einen Energieausgleich - und das war es dann wieder für heute"
Detektiv Emo packt sein Werkzeug aus und Frau Horchmeier schließt die Augen. Ja, das kennt sie, schon viele Male mußte Detektiv Emo ihr so helfen, da sie es bis jetzt nicht gelernt hat, auf diese Emotionen zu verzichten und schon eine Menge Geld dafür ausgegeben hat, die Folgen zu beseitigen. Detektiv Egon Emo ist nicht teuer, aber mit der Zeit geht das schon ins Geld, wenn man sich gar nicht beherrschen kann. Er hat Frau Horchmeier schon seine Broschüren da gelassen und sie ist auch schon zu einigen seiner Schulungen gegangen, doch irgendwie will das noch nicht so recht in ihren "Dickschädel", so nennt sie den selbst, denn wir wollen hier ja niemanden beleidigen. Doch Frau Horchmeier weiß ganz genau, daß sie einen hat und Detektiv Egon Emo ist nicht der Erste, der ihr das sagt.
Nachdem sie wieder in Ordnung gebracht ist, geht Frau Horchmeier und holt das Geld, um Detektiv Emo zu bezahlen. Er kassiert immer gleich, da es sich herausgestellt hat, daß sich, wenn er die Menschen von ihren Emotionen befreit hat, viele nicht mehr erinnern können, daß er überhaupt da gewesen ist. Das ist bei dieser Behandlung gar nicht verwunderlich, denn wenn die Emotionen einmal weggeschickt sind, ist alles vergessen. Erst wenn man eine neue Emotion zu sich heranzieht, muß man sich auch wieder mit ihr auseinander setzen.
Zu Hause setzt er sich an seinen Schreibtisch und dokumentiert den Fall für seinen Bericht, den er jeden Abend an die Firma schickt und spezielle schwierige Fälle bespricht er dann mit der Abteilungschefin Frau Asista.
Detektiv Emo gibt seinem Mitarbeiterstab folgende Tipps:
1) Emotionen sind Frequenzimpulse und morphogenetische Felder, die gefunden, gelesen, katalogisiert, definiert und zugeordnet werden können.
Wer kein "gläserner Mensch" bleiben will, in dessen Atemzug man seine Lebensbiografie lesen kann, der möge einige einfache Regeln einhalten:
. Kontrolliere Deine Gedanken, damit daraus keine Karteikarten im grauen Weltcomputer werden.
. Kontrolliere Deine Handlungen, damit der graue Weltcomputer daraus keine Fehlschlüsse zieht und Dich wegen Deiner Vorlieben und Abneigungen "markiert".
- Kontrolliere Deinen Lebensstil: Jede Form von Gier hinterläßt einen unlöschbaren Frequenzabdruck mit deiner "Adresse und Deiner Markierungsnummer". Jeder Bankkredit, jede Unterschrift auf einem Werbebrief bezüglich einer kostenlosen Warenprobe, jede Teilnahme an einer Demonstration, Schlägerei, Straßenparty, oder Alkohol und Drogeneinfluß, jeder Besuch in einem Kasino, Wettbüro oder Pferde/Hunderennen/Hahnkampf etc. erweitert Deine Karteikarte im grauen Weltcomputer.
(aus InsiderPost)