28.04.12005, 12:00
Ausbildung des Hexenbegriffs in Traktaten des 15. Jahrhunderts
Die Handschriften von Nikolaus von Jauer, des Johannes von Frankfurt sowie anonymen `Errores Gazariorum` dokumentieren die schrittweise `Erfindung` des Hexenglaubens seit dem Anfang des 15. Jahrhunderts. Sie war, wie das zuletzt Dieter Harmening dargelegt hat, Ergebnis der damals einsetzenden Bemühungen um eine Reform der allgemeinen Glaubenspraxis und des kirchlichen Lebens, denen die verbreiteten Phänomene des Heidentums, des Aberglaubens, der Magie und der Zauberei natürlich ein besonderer Dorn im Auge sein mußten. Ein Teil davon wurde jetzt ausgegrenzt und zu Teufels- bzw. Hexenwerk erklärt.
Die ausgewählten Handschriften belegen auch, daß der Südwesten des Alten Reichs eine wichtige Rolle in diesem Prozess spielte. Nikolaus von Jauer und Johannes von Frankfurt wirkten lange Zeit als Theologieprofessoren in Heidelberg, die `Errores Gazariorum` wurde hier von dem Hofkaplan Mathias Widman von Kemnat ins Deutsche übertragen. Heidelberg wurde damit neben Städten wie Basel oder Straßburg zu einer wichtigen Station der Entwicklung und Weitervermittlung des jungen Hexenglaubens. Auch Heinrich Institoris, der Verfasser des Hexenhammers, lebte und wirkte lange Zeit seines Lebens in dieser Region.
Später weiter...
Die Handschriften von Nikolaus von Jauer, des Johannes von Frankfurt sowie anonymen `Errores Gazariorum` dokumentieren die schrittweise `Erfindung` des Hexenglaubens seit dem Anfang des 15. Jahrhunderts. Sie war, wie das zuletzt Dieter Harmening dargelegt hat, Ergebnis der damals einsetzenden Bemühungen um eine Reform der allgemeinen Glaubenspraxis und des kirchlichen Lebens, denen die verbreiteten Phänomene des Heidentums, des Aberglaubens, der Magie und der Zauberei natürlich ein besonderer Dorn im Auge sein mußten. Ein Teil davon wurde jetzt ausgegrenzt und zu Teufels- bzw. Hexenwerk erklärt.
Die ausgewählten Handschriften belegen auch, daß der Südwesten des Alten Reichs eine wichtige Rolle in diesem Prozess spielte. Nikolaus von Jauer und Johannes von Frankfurt wirkten lange Zeit als Theologieprofessoren in Heidelberg, die `Errores Gazariorum` wurde hier von dem Hofkaplan Mathias Widman von Kemnat ins Deutsche übertragen. Heidelberg wurde damit neben Städten wie Basel oder Straßburg zu einer wichtigen Station der Entwicklung und Weitervermittlung des jungen Hexenglaubens. Auch Heinrich Institoris, der Verfasser des Hexenhammers, lebte und wirkte lange Zeit seines Lebens in dieser Region.
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